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Frühling.

Nachdem mir einige Leute aus dem Rennradforum ein paar gute Tips gegeben haben, konnte ich nun endlich meinen Topolino Laufradsatz wieder in Ordnung bringen. Den brauchte ich heute auch, denn es ging nach langer Zeit mal wieder raus und ich habe mein Kampfgewicht noch nicht erreicht.

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Ganz ehrlich: Also man kann mit diesem Dinger ja schnell fahren aber: Erstens sind die sehr Seitenwindempfindlich und nichts für Tage wie heute, zweitens sind die auch sehr weich und man solte nach Möglichkeit keine Kurven damit fahren und drittens sollte man auf keinen Fall mit denen bremsen.

Na gut, ich hatte auch keine Lust die gelben Carbonbremsbeläge zu montieren, aber mal ehrlich, außer dass die gelb sind und gut aussehen bringen die für das Bremsen an sich ohnehin nichts. Aber meine H plus Son müssen komplett neu eingespeicht werden, meine blauen Rigida Novas passsen nicht zum Rad,  meine 105/CXP33 sind zu  schwer, die DT Swiss240er habe ich schon demontiert und die Spinergy werde ich sowieso niemals fahren. Also die Topolinos und beten dass es keinen Platten gibt.

Man muß aber sagen, dass das Canyon mit den Schluppen sehr leicht sehr schnell aussieht. Mit mir oben drauf ist es dann deutlich weniger leicht und eine Spur langsamer. Deshlab habe ich auch keine Bilder gemacht.

Aber ich fuhr so durch die Wümmewiesen und die Deichstraße war voll mit Radlern und Inline Skatern. Das machte Spaß und es war gut für das Selbstvertrauen, vor allem nach dieser total miesen Ausfahrt bevor ich krank wurde.

Kurz vor Ritterhude kam mir Harald entgegen. Ich hatte Harald schon so lange nicht mehr gesehen, dass ich ihn beinahe wie früher „Sven“ genannt hätte. das habe ich eine Zeitlang 2011 getan, er hat sich nie beschwert. War das einfach nur unendlich unwahrscheinlich ihn zu treffen (Unendlicher Unwahrscheinlichkeitsdrive) oder ist es einfach so, dass man ihn treffen muss da er ständig und überall fährt? Ich weiß es nicht, aber Harald sah gut in Form aus. Einerseits war sein Gesicht völlig verpackt mit Brille und diversen Lagen Kopf- und Ohrenschützern, auf der anderen Seite trug er eine kurze Hose. Also entweder sind die Temperaturen 50 cm über dem Boden wärmer als in der Höhe (1,70m über Bodenkante). Oder aber Harald wollte seine gut ausgebildeten Unterschenkel zur Schau stellen.

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Harald: Etwa vierter Schenkel von links.

Wir quatschen so ein wenig über das was wir bislang in diesem Jahr getan hatten (er:viel, ich: wenig) und was wir dieses Jahr noch vor haben (er:viel; ich: irgendwie mehr). Harald sagte, wir sollten mal wieder in den Herz fahren. Ja schon, aber bei dem Wetter entwickelt sich folgende Vision vor meinen Augen:

Harald prescht vorneweg durch den mannshohen Schnee: „Hier lang, der Kutscher kennt den Weg!“ schreit er, aber wir sind völlig fertig und können kaum noch folgen. Ein paar Harzer Einheimische stehen am Wegesrand und schauen uns Verständnislos an. Ich sehne mich nach Schnitzel und Philipp nach einer Kette. Andreas will wieder ein neues Rad.

Also etwa so:

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Ich fahre dann weiter die Landstrasse nach Ritterhude und Worpswede. Mit Schlauchreifen kann man natürlich auf gar keinen Fall auf dem Radweg fahren und so bleibe ich auf der Straße. Das finden ein paar Autofahrer nicht so gut und hupen. Das ist immer so nach Worpswede rein, ich denke das sind Männer, von ihren künstlerisch interessierten Frauen zum Ausflug nach Worpswede gepeitscht (ah: die Paula Modersohn, ah die Villa Birkenhof; ah, die Kunscht so schön…) die daher ohnehin schlechte Laune haben. Nachher stehen sie da ohnehin vor der italienischen Eisdiele. Den Kindern zuliebe.

Warum man das Fenster runterkurbelt und mich aus der Gegenrichtung anschreit wird mir wohl logisch ein Rätsel bleiben. Zum Glück dreht aber der Wind in den Rücken und von Worspwede geht es flott nach Worpshausen und nach Quelkorn und Fischerhude. Hier sind die Menschen auch freundlicher.

Nach 2:20hr und 70 km bin ich wieder zuhause. Großartig schnell war das nicht, aber dafür, dass ich dieses Jahr echt noch nichts getan habe ganz OK. Und mit Laufrädern die nicht durch festgestellte Bremsen blockiert sind fährt es sich auch deutlich schneller. OK, Malle kann kommen. Der Harz aber muß noch warten.

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Reminiszenzen an den Giro d’Italia 2012

Der Giro d’Italia 2012 – was für eine Spannung. Reminiszenzen – was für ein Wort.

Letzteres mußte ich erst einmal auf dem Web nachschauen um es auch ja richtig zu schreiben. In der WordPress Rechtschreibprüfung ist das jedenfalls unbekannt.

Sven, äh Harald (Hallo Blizzrad!) und ich trafen uns heute um 19 Uhr am Kuhsiel um eine gemütliche 60 km Runde zu drehen. Vordergründig. Hintergündig wollten wir auf unserer Tour die wichtigsten Momente des Giro d’Italia nachstellen. DAS MACHEN WIR JEDES JAHR SO, SEITDEM WIR UNS KENNEN:

Der Giro d’Italia begann am 5. Mai mit einem individuellen Zeitfahren in Herning, einer kleinen italienischen Stadt in Dänemark.  Das Zeitfahren wurde gewonnen von Taylor Phinney, einem jungen Amerikaner. Dieser historische Moment wurde von einem jungen Bremer nachgestellt:

Tja, ziemlich schwer zu entscheiden, welches Foto vom Giro und welches von heute Abend ist, oder? Tip: Beim Giro wird im Regelfall ohne Lampe am Rad gefahren!

Einer der Stars beim diesjährigen Giro war wie zu erwarten Mark-Yoko Cavendish. Seine Antritte bei den Zielsprints waren von einer unglaublichen Dynamik geprägt.

Leider gingen uns bei diesem Bild die Statisten aus, also: Tyler Farrar links und Roberto Ferrari rechts imaginieren. Wie man dann übrigens stilvoll im Ziel jubelt mit der entsprechenden Nonchalanche einer Deutschen ohne „Ich freu‘ mich jetzt tierisch“-Gene zeigte uns Yoko-Ina Teutenberg bei der Tour De Idaho gestern:

Beim Giro  ging es derweil ziemlich schnell in die Berge. Da es in Dänemark davon leider nicht allzuviele gibt, mußte der Giro dann zwangsläufig in Norditalien durchgeführt werden. Eine gute Show lieferte dabei der junge Kolumbianer Rigoberto Uran Uran (Auf Deutsch Rigoberto Atom Atom), den wir hier beim Aufstieg am Stelvio sehen.

Dieses Foto in Niedersachsen nachzustellen ist aus verständlichen Gründen schwierig, uns aber dennoch gut gelungen.

Mit ein wenig Fantasie kann man sich aber fehlende Elemente der Bildkomposition gut vorstellen.

Zurück zu Mark-Yoko Cavendish. Der hatte etwas Pech als er auf der 18. Etappe im Sprint knapp von dem jungen Italiener Andrea Guardini im neon Jersey geschlagen wurde. Er ärgerte sich dabei gewaltig, zumal er ja auch extra Frau und Kind gebeten hatte zu kommen und ihm beim siegen zuzusehen. Na, da hing der Haussegen wohl erst mal schief, auch wenn das Kind ohnehin noch nichts mitbekommt. Bei seiner Frau ist man sich nicht so sicher.

Cavendish clearly frustrated that Andrea Guardini beat him in the sprint. Cav later tweeted, "Pretty angry to be beaten when my team set me up like today. I was lazy & left the sprint 50m too late. @andreaguardini was FAST! Congrats"

Wie jedes Jahr endete der Giro in Mailand. Vor der imposanten Kulisse des Mailänder Doms und seinen beiden Kuppeln („il due cuppola grande della cathedrale di Milano“ bei 1:55).

Unser Abend hingegen endete mit einem Sonnenuntergang vor den Brückenpfeilern der Energiewende.

Danke an Gerit für die Fotos. Gerit ist ein cooler Typ: Gelbes Pinarello Vuelta, komplette Campa Chorus Gruppe und Campa Atlanta 96 Laufräder. Danke an Harald, war gut. Bis morgen dann.

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