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Komponenten, Werkzeuge, Jerseys…halt Zeug das ich gut finde. Oder nicht gut finde.

+ / – : FRM vs. Rotor Kurbel

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Ein Canyon Carbon Positivo, das meist gefahrene Rad im Stall, fährt weiterhin problemlos mit allen Originalkomponenten bis auf die Laufräder seit 2011. Doch seit einigen Monaten knackt es im Tretlager. Matthias von Wiegetritt baute neue Lager ein, die Originalkeramiklager hatte es zwischenzeitlich zerrieben. Das half temporär. Kurbel ausgebaut, gereinigt, gefettet, wieder eingebaut. Half auch nichts.

Manchmal sind die Ursachen nicht ganz so offensichtlich. Alle fluchen auf Preßfit und BB30 etc. Lager und tatsächlich habe ich das Vorurteil, dass ein Vierkantpatronenlager keine schlechte Lösung ist. Also muss das Lager schuld sein. War es aber nicht. Beim Ausbauen der Kurbel hielt ich diese Rotor Agilis in der Hand und betrachtete sie liebevoll.  Wenn ich diese Kurbel sehr, dann denke ich immer an den Moment in meinem Leben als ich bei der Transalp den Stelviopass hochfuhr und mich ein Australier überholte und gerade nach dieser Kurbel fragte: „It’s very stiff, isn’t it.“ „No idea, but it is very good looking, isn’t it?“.

Da bemerkte ich, dass man Kurbel und Spider leicht gegeneinander verdrehen kann. Nicht viel, aber wen man die rechte Kurbel und die Achse fixiert, ist es möglich den Spider leicht um die Achse rotieren zu lassen. Das war vermutlich die Quelle allen Übels und Knarzens. Also, eine neue Kurbel, am besten kompakt musste her. Vor 6 Jahren hatte ich mal den Markt nach Kurbeln durchsucht und darüber auf dem Positivo Espresso Blog gepostet. Da ist es interessant jetzt einmal zu schauen, wie sich die Situation geändert hat.

Fazit
Von Shimano gibt es jetzt im Rennradbereich nur noch häßliche Kurbeln im alten Dura Ace Fünfarm oder Vierarm Design. Ok, technisch ist das bestimmt super, und dass man jetzt Standard und Kompaktblätter auf einer Kurbel montieren kann – toll. Aber mein Ding ist es halt nach wie vor nicht. Punkt. FSA führt nach wie vor ein sehr breites Angebot. Ebenso Campagnolo, die Kurbeln die meiner Meinung nach am besten aussehen. Aber nachdem ich nun einmal eine Powertorque Kurbel montieren durfte – vielleicht doch bitte nie wieder. Ich würde auch liebend gerne meinen 14mm Sechskantschlüssel dazu verkaufen. Und Für Ultratorque bräuchte ich dann eh noch einen Spezialschlüssel …. und das bei den Preisen, geht gar nicht. Der vierte große Anbieter neben Shimano, Campagnolo und FSA ist SRAM. Die Force Kurbel finde ich vom Design her gut und auch erschwinglich,und auch die APEX ist gar nicht übel. Der Rest ist häßlich.

Man schaue auf Bike24 im Rennrad Kurbelangebot: Von insgesamt 242 Kurbel bieten diese vier Hersteller 175 Typen an. Was bleibt sind Nischenprodukte, z.B. THM mit Leistungsmesser und extrem teuer, Single Speed Kurbeln und extreme teure Produkte wie Tune oder Cannondale und Schrott wie Truvativ. Fazit: Es gibt fast kein Angebot mehr in einer vernünftigen Preisklasse (bis €300) außerhalb dieser großen vier.

Was ist aus den Anbietern von vor sechs Jahren geworden? Fulcrum ist nach wie vor noch da mit exakt demselben Angebot – im Prinzip sind das ja Campa Kurbeln mit all ihren oben beschriebenen Vor- und Nachteilen. Look stellt immer noch die sehr teure ZED2 her, gibt es die Zipp Vuma noch? Oder die Kurbeln von Easton, Controltec, Time oder Kuota Kurbel? Nein, ist alles vom Markt verschwunden.

Es gibt nur noch Masse konzentriert bei vier Herstellern und einige Nischenprodukte. Also, was mache ich mir nun an das Canyon? Eine gute Wahl währe sicher eine alte Campakurbel mit Vierkantpatronenlager, aber das wollte ich dem Karbonrahmen doch nicht antun. Dann fiel mir ein, dass mir einmal ein italienischer Hersteller namens FRM über den Weg gelaufen war; das Teil war zwar aus Alu aber recht leicht und zufälligerweise bei ebay erhältlich. Zugeschlagen, dazu ein paar neue Kettenblätter von TA Specialities und am Samstag war dann schliesslich alles zur Montage bereit.

Es wurde eine sehr interessante Montage. Die Rotorkurbel und die Lagerschalen gingen einfach raus. Die FRM Lagerschalen gingen absolut gar nicht rein. Liessen sich einfach nicht reindrehen. Größe stimmte, mussten BSA Maße standen auch drauf, warum nur, warum? Dummerweise ist die FRM Achse leicht dicker als normal, da passen auch nur die zugehörigen FRM Lagerschalen drauf. Dann rief auch noch meine Schwiegermutter aus Japan an und hielt mich von der Arbeit ab. Waren die Dinger vielleicht falsch beschriftet? Ich versuchte spaßeshalber die linke Lagerschale auf der rechten Seite und die rechte Lagerschale auf der linken Seite zu montieren. Es passte auf Anhieb.

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Linke Seite mit vermeintlich rechter Lageschale.

 

Nach einigem nachdenken ist mir auch die Italo-Logik aufgegangen: „right“ heisst nicht rechts, sondern Rechtsgewinde, daher auch right mit einem Pfeil nach rechts. Und die Lagerschale mit dem Rechtsgewinde kommt auf die linke Seite. Left heisst dann Linksgewinde und gehört nach rechts. Tolle Idee, FRM Italiener! Ansonsten wieder typisch italienische Handwerkskunst: Kurbel sieht toll aus, fährt gut und ist leicht. Und für die Montage braucht man einen Torxschlüssel und einen 10 mm Sechskant (den ich zufällig besitze). Vierte Kurbel, vierter Typ: 14mm (Campa), 10mm (FRM), 8mm (Rotor) und irgendsoeinkomische Stern (Shimano).

Ach so ja: Knacken ist komplett verschwunden. Schöner Tag.

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+/- : Panasonic

 

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Letzte Woche ein Platter auf dem Weg in die Stadt, natürlich unter Zeitdruck und dann prompt zu spät. Am Wochenende einen neuen Schlauch rein, aufgepumpt auf 5 bar und plötzlich ein  Riesenknall. Gestern dann die Felge geschrubbt,den Reifen von innen und außen gewaschen, neuen Schlauch rein (so ein 50er Pack ist schon eine prima Sache) und dann sehe ich bei der letzten Kontrolle, dass der Reifen aufgerissen ist. Nach 4 Monaten und vielleicht 1.500 km finde ich so etwas zu früh, ein Reifen sollte länger halten. Es ist auch nicht der erste Platten mit den Panasonic Reifen, aber was soll man machen, an einen Panasonic Rahmen gehören eigentlich Panasonic Reifen. Es sieht die Vernunft, nun ist ein Conti GP4000 700×25 montiert. Wie immer bestätigt sich die Regel, hat man einen Platten mit einem anderen Reifentyp als einem Conti so muß man stöhnen und sagen: „Ah,hätte ich doch einen Conti GP4000 montiert!“. Hat man einen Platten mit einem Conti GP4000 schmunzelt man und sagt: „Das ist ja so selten.“ Insgesamt aber Daumen runter für Panasonic.

 

 

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Plus : + : Brooks Cambium C17 Sattel

Über den Sattel hatte ich bereits geschrieben und noch mal geschrieben und dann konnte ich es nicht mehr aushalten und habe mir den Sattel gekauft. Natürlich zu dem „Einführungspreis“, ganz besonders teuer, mittlerweile gibt es den hie rund dort auch etwas billiger.

Der Cambium wurde dann auf mein Canyon montiert als Ersatz für diesen superleichten Selle Italia SLR Carbon Flow blabla, der, wie der Name schon sagt, sehr sehr leicht ist, aber auf Dauer auch sehr, sehr unbequem. Ist eigentlich mehr etwas für das typische Amateurrennen in Japn von 20 bis 30 km Dauer. Dann habe ich mit dem Canyon und dem Sattel die Festive500 in Angriff genommen und bin etwas über 600km damit gefahren. Zeit für ein Fazit.

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Erstens, der Sattel sieht gut aus, sogar an einem modernen Canyon und auch nach 600 km im Winter durch Matsch, Regen und Wind. Er braucht keine Pflege und hat keinerlei Abnutzungserscheinungen. Also wesentlich einfacher als, sagen wir mal ein Brooks Colt oder ein Selle San Marco Concor aus Plüschleder der bereits bei scharfem Anschauen erbleicht.

Zweitens, ist der Sattel bequem? Ja, an sich schon, aber der bequemste Sattel ist er auch nicht. Man setzt sich auf da Teil drauf und ist erst einmal von der spürbaren Einfederung überrascht. Die Form ist aber, zumindest für mich etwas ungewohnt. Der Cambium ist breiter (162 mm), als die Sättel die ich bislang gefahren bin (120 mm),, aber das mag auch Gewöhnungssache sein. Es hat keinen Ausschnitt in der Mitte und da bin ich mir ziemlich sicher, dass ich den brauche um lange bequem fahren zu können. Am Anfang dachte ich, oh wie bequem, aber nach 30 bis 40 km nervte der fehlende Ausschnitt. Für Fahrer die so etwas ohnehin nicht brauchen könnte der Cambium aber eine gute Wahl sein.

Ich neige bei dem Cambium dazu nach vorne Richtung Sattelspitze zu rutschen, trotz des noppigen Belages, wenn der Sattel horizontal fixiert ist, da führt dazu, dass ich mich dann beim fahren willentlich nach hinten bewegen muß. Das nervt etwa, kann aber vielleicht behoben werden, wenn der Sattel etwas ehr geneigt wird.

Positiv finde ich, das man unter das Teil einen Topeak Satteltaschenadapter befestigen kann, dass ist bei sehr flachen Rennsatteln oft nicht möglich, so kann ich die Satteltasche mit dem üblichen Reparaturzeuch von einem Rad auf das nächste swappen und brauche nicht Extra Satteltaschen mit Klettbänderbefestigung.

Richtig leicht ist da Teil mit über 400 Gramm auch nicht, aber das finde ich persönlich nicht so wichtig. Der bleibt jetzt erst eimal am Canyon, aber an meine neue Geheimwaffe (letzte Woche gekauft) kommt doch etwas andres dran.

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Minus: – : Vittoria Open Corsa Evo CX Drahtreifen

… ist ein Drahtreifen in der 30€ Klasse. Das ist die Klasse in der in mein Geld für Rennradreifen ausgebe und dafür auch gute Qualität erwarte. Ich habe frühe schon einmal billigere Vittria Reifen benutzt, was aber nicht besonders zufrieden mit der Haltbarkeit. Aber am Ende  bin ich immer wieder auf die Continental GP4000 zurückgekommen. Ich kann nicht schlechtes über Grip oder Rollwiderstand bei den Contis schreiben, für mich sind in diesem Punkt die Reifen alle mehr oder minder gleich. Leider sehen die Contis nicht besonders gut aus, schon gar nicht an neo-klassischen oder gar klassischen Rädern.

An diesen benutze ich meistens Reifen mit brauer Flanke, wie etwa den Michelin Dynamic (sehr billig aber OK), Panasonic Pasella oder den Veloflex Master. Das ist nach meinem Empfinden der schönste Reifen überhaupt, aber hält leider nur 200km oder so. Am besten gleich fertiges Laufrad auf den Rücken schnallen beim rausfahren.

Als ich mein Canyon Anfang des Jahres von den DT Swiss Laufrädern auf H plus Son umgerüstet habe, war ich reichlich gelangweilt von dem Look der Coni GP4000 und wollte etwas neues, nur was? Meine japanischen Freunde empfehlen ja Soyo Reifen, nur für 40.000 Yen pro Stück kann ich mir ja fast ein neues Rad kaufen. Ja, ja, ich weiß, wird bei Keirin Rennen gefahren, ist einfach super…. Tim schireb was von Virroria Corsa Evo CX, das wären die besten Reifen, die er jemals gefahren wäre, also kaufte ich mir diese.

Eine Saison später kann ich sagen, dass die nicht besonders toll sind und gerade habe ich wieder neue Continental GP4000 auf meine H Plus Son Felgen gezogen.

corsa minus

Wahnsinnig viele Platten, besonders nervig letztens auf der Heimfahrt von Osnabrück nach Bremen, gleich zwei Stück. Und von Anfang an relativ große Risse, die mich gerade bei Abfahrten oft an diese denken liessen. Und dann zu guter letzt löste sich das Gummi ab. Ich würde jetzt nicht behaupten wollen, dass das ein wirklich schlechter Reifen ist. Aber den Maßstab setzt nun einmal der Conti.

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Minus: – : Lightweight Branding

Wenn ich in letzter Zeit etwas über Ligtweight lese, entwickle ich leichte Gefühle von Genervtheit.

Ich hatte zum ersten Mal mit Leightweight so Anfang 2000 zu tun, als Juliane den Vertrieb für die Räder in Japan übernahm. Irgendwie hatte Sie, die es immer gut konnte, die Leute dort während eines Deutschlandsbesuches überzeugt, dass Sie deren Vertrieb in Japan organisieren könnte. Und das hat sie dann Jahre gemacht, bis sie 1009 zurück nach London ging. Es gab einen Satz von Standard Lightweight Rädern die unter 1.000 Gramm als Satz wohnen, Schlauchreifen brauchten, nicht repariert werden konnten und bei denen der Schriftzug Lightweight irgendwie mit einer Schablone mehr recht als schlecht auf das Carbon der Felgen gesprüht war. Das ganze war sehr technisch, wenig Design und irgendwie ehrlich. Also klassische deutsche Ingenieurarbeit für Radprofis und Amatuerspinner die sich das leisten konnten. Ich wollte keine Schlauchreifen und trotz des netten discounts war mir das alles zu teuer, ich habe nie welche besessen. Technisch sind das wahrscheinlich gute Räder,  aber der ganze Aufwand und das Risiko dass was kaputt geht …. hey, ich habe andere, richtige  Probleme in meinem Leben.

Dann kam noch so ein Riathlonrahmen raus den kein Mensch gekauft hat außer einem Anwalt in Roppongi und dann gab es noch die Obermayer Wheels, die, wenn ich mich richtig erinnere, nur Bergauf gefahren werden durfen weil man auf den Felgenflanken nicht bremsen sollte oder konnte.

Heute gibt es hunderte von verschiedenen Lightweight Variationen.

Technisch hat sich da, meiner Ansicht nach, seit Jahren nicht viel getan. Ok, hier und dort wurde noch ein wenig optimiert. Viel mehr Arbeit wurde in das Design und die Alltagstauglichkeit gesteckt. Die Dinger sehen heute besser aus, es gibt sie für Draht/Faltreifen und somit vrschiebt sich der Fokus vo Leistungssport- auf den Freizeitbereich.
Ok, so weit so gut.

Leider hört das Lightweight Branding hier aber nicht auf. Mittlerweiel gibt es auch einen Rennlenker für 349 Euro

Lightweight RENNBÜGEL

Lenkerband für 15 Euro:

Lightweight Handband weiss

Flaschenhalter für 69 Euro:

Lightweight Flaschenhalter

und sogar Aktentaschen, Kaffee udn Kleiderbügel.

Lightweight Aktentasche

Lightweight Espresso

Lightweight Kleiderbügel

Damit ich hier nicht falsch verstanden werde. Ich finde die Lightweight Produkte technisch nicht schlecht. Mir geht dieses Branding auf die Nerven Ich fahre auch kein Rad von BMW, habe kein Aftershave von Colnago und trage keine Socken von Lamborghini oder Lotus.

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Look who’s talking.

Ok, heute mal etwas, was nicht so direkt mit Rädern zu tun hat. Ich war heute auf einer Veranstaltung der Deutsch-Japanischen Gesellschaften in Hannover. Dort sprach zum ersten Mal seit längerem, der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff. Das Interesse der Medien war groß und so wurde aus einer normalerweise verschlafenen Veranstaltung einer sehr kleinen Gruppe von Menschen anderen speziellem Hobby die Öffentlichkeit wenig Interesse hat, ein Medienereignis.
Ich war recht früh da, schnippte ein „Reserviert“ Schild elegant vom Tisch und schwupp sass ich vier Meter vom Rednerpult entfernt. Und da ich einigermaßen professionell aussah (ich könnte allerdings einen Haarschnitt gut gebrauchen) und grimmig hereinschaute kam auch niemand auf die Idee mich von meinem Platz zu entfernen.

Hannover 05

Ich kenne wie so viele Wulff nur aus der Presse und dem Fernsehen und hege keine besonderen Sympathien oder Antipathien. Als Bundespräsident hatten wir vermutlich bessere (Weizsäcker), schlechtere (Carstens) und originellere (Lübke!).  Menschen machen Fehler, das ist normal und passiert andauernd. Wenn Sie große Verantwortung tragen dann wiegen ihre Fehler schwerer. Wenn Sie im Licht der Öffentlichkeit stehen, dann ist es wahrscheinlicher, dass ihre Fehler auch eher Beachtung finden.Es besteht dann die Forderung nach „Verantwortung zu übernehmen“, was ich im Prinzip richtig finde. Nur leider führt das dazu, dass viele Menschen die eigentlich viele Talente und Fähigkeiten haben, nicht mehr professionell arbeiten können. Sie sind verbrannt. An ihre Stelle treten dann Menschen, die eben nicht diese Professionalität haben. Bei Wulff und seinem Nachfolger Gauck empfinde ich das eher nicht so, aber ich denke es gibt genug Beispiele dazu.

Zuguterletzt darf man den Menschen dann auch nicht vergessen. Ich fand nicht, dass Christian Wulff heute „entspannt“ aussah, wie die Bild berichtet. Ich fand eher, dass er sehr alt aussah und dass ihn die Ereignisse um seine Person sehr mitgenommen haben. Also nicht besonders glücklich. Vielleicht sollte er mal ein wenig mehr Rad fahren.

Das hier ist kein Plädoyer für Christian Wulff.

Anwesend waren auch der derzeitige japanische Botschafter in Deutschland (Nakane) und der ehemalige Botschaft sowie in West- als auch in Ostdeutschland Kamoshita. Sehr zu meiner Freude ist es nach wie vor in Japan üblich und akzeptiertes Verhalten in Sitzungen und bei Vorträgen Anderer einzuschlafen.

Hannover 01

Ich praktiziere das ja auch sehr gerne an der Hochschule and freue mich nun beweisen zu können, dass mein Verhalten in anderen Kulturen völlig OK ist. Vorbildlich.

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Plus + Minus : +/- : Lenkerband Fizik Mikrotex Superlight

Ich hatte mir verschiedene Farbvariationen des Fizik Mitrotex Superlight Lenkerbandes bestellt, um die richtige für das neue Basso und das Vetta auszuprobieren.

1301 Fizik Microtex

 

Ich benutze das Fizik Lenkerband sehr gerne, vor allem aus Designgründen. Die glänzenden Versionen in rot bzw. in schwarz sehen an meinem Union und an dem Olmo von Larissa wirklich sehr gut aus. Aber auch an dem Milanetti die graue Variante, an dem Moser Forma die normale rote und an dem Simonato die Apfelgrüne – alles prima.

Gestern und heute war ich allerdings fast am heulen als ich versuchte am Basso und am Vetta das Band zu wickeln. Ich bin ohnehin kein guter Wickler, aber durch Erfahrung und Ausprobieren habe ich doch ein paar Punkte herausbekommen, auf die man achten muss um ein gutes Ergebnis zu erzielen: Durch die vier Lochreihen des Bandes hat man hier einen guten Anhaltspunkt wie viel Überlappung  gewickelt wurde und kann dass dann gleichmässig gestalten.

Das Problem bei diesem Band ist dreierlei Gestalt: Erstens ist es sehr schwierig das Band um Krümmungen zu wickeln. Da bei einer solchen Wicklung der Durchmesser Innen und Außen verschieden ist,kommt es immer wieder dazu, dass das band sich nicht plan um den Lenker wickelt sondern etwas absteht. Wird nun eine weitere Lage darum gewickelt, so ergibt sich eine Falte die sich dann durch das gewickelte überlagernde Band durchdrückt und nicht gut aussieht. Bei dunkleren Farben sieht man das nicht so gut, aber bei Gelb oder Weiss kann das schon störend wirken. Angeblich soll das BBB Speed Ribbon sich besser wickeln lassen, ich werde das demnächst einmal ausprobieren.

Zweitens ist es nicht so schön, dass unabhängig von der Farbe des Lenkerbands, die Schnittflächen immer weiss sind. Das sieht dann insbesondere bei dunklen Farben, aber auch bei rot meiner Meinung nach nicht richtig gut aus.

Und zuletzt verstehe ich auch nicht, warum das Band so kurz ist. Einen 42er Nitto Mod. 55 Lenker konnte ich damit gerade wickeln obwohl ich wirklich nicht übertrieben viel Überlappung habe. Wie soll denn das bitte bei breiteren Lenkern funktionieren die evtl. noch einen größeren Reach und/oder Stack haben?  Also bitte das ganze 20cm länger, das wären 10% mehr Material und nun erzähle man mir nicht, dass 10% mehr Material auch einen 10% höheren Preis rechtfertigen würden.

Fazit: Sieht sehr gut aus und gibt es in vielen Variationen; hat aber funktionell ein paar Macken.

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Plus: + : Ausfallendschrauben

Nun zu den wirklich wichtigen Dingen dieser Welt: Ausfallendschrauben.

Das sind diese Schrauben, die bei älteren Rädern mit langen Ausfallenden die Position der Hinterradachse bestimmen.

Im Prinzip ist das eine längere M3 Schraube für einen Minus-Schraubenzieher mit einer kurzen Spiralfeder und eine hübsch gerädelten Mutter am Ende, die keinen erkennbaren Sinn hat außer gut auszusehen. Man versuche mit Hilfe dieser Rädelmutter die Schraube zu bewegen. Viel Glück dabei.

Egal, alte Räder haben diese Dinger und man kann damit die Spur des Hinterrades richtig und parallel einstellen und außerdem die Position des Schaltwerkes relativ zum Ritzelpaket verändern. Die Profis holen da noch einige Watt an vermeidbaren Leistungsverlusten im Antriebssystem heraus, mir recht es in der Regel wenn es funktioniert.

Wichtig ist, das es gut aussieht. Tobias, der sich mal ein Rad von mir bauen ließ, sagte mir zu Beginn auch ausdrücklich, dass er diese Schräubchen haben wollte, denn schon als Kind war er neidisch auf die Rennräder anderer Kinder die eben dies hatten.

Wenn ich einen alten Rahmen kaufe, dann fehlen die Schrauben häufig, sind verbogen oder zumindestens die Rädelmutter fehlt. Also brauche ich Ersatz. Zum Glück verkauft der Rose Versand die Teile für relativ wenig Geld (€ 1,50) pro Paar. Super, dafür könnte ich Rose wirklich knutschen. Die haben übrigens noch einen weiteren Artikel den man wirklich braucht. Den Rest gibt es auch anderswo.

Ausfallendschrauben

Leider war der Lagerbestand bei Rose vor ein paar Wochen am Ende und ich bat um eine Benachrichtigung wenn wieder neue Schrauben eintreffen. Die kam dann und ich bestellte einen Haufen neuer Schrauben. Leider sahen die dann so aus:

1301 Rose Ausfallendschrauben

Oben die neue Rose Version, unten eine ältere Schraube zum Vergleich.

Was für ein Schock! Ich meine, das ist nun wirklich schlimmer als dass Lance Armstrong doppt! Diese häßliche Lösung aus dem Baumarktsetzkasten die auch noch viel zu lang ist. Soll man da noch einen Wimpel dranhängen? Wenn ja, dann würde ich diesen vorschlagen (via No Future Tokyo)

Also, ich möchte gerne meine alten Rose Schrauben wiederhaben! Denn die Alternativen auf dieser Welt sind nicht so dolle:

Brocky. ch CHF 4,5

Bikes Online 6$

Velo Orange $6,5

Probike Outlet $5

Columbus via NovaCycles $ 2,82

Ebay USA: $8

Amazon US $ 5,44

Campa NOS, taucht ab und zu mal auf.

Also egal wie, die Beschaffung ohne Rose ist einfach teurer, langwieriger und umständlicher.

Hat jemand noch eine gute Idee? Oder das Material zum Selberbauen?

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Plus : + : SwissStop Reinigungsgummi

Gerade gibt es auf der TCC Website eine erhitzte Diskussion, wie man die Bremsleistung eines Rennrads erhöhen kann ohne gleich Scheibenbremsen zu montieren.

Es gibt das sehr verschiedene Ansichten über die Bremsleistung von verschiedenen Marken; ich persönlich glaube ja doch an die Überlegenheit von Campagnolo (z.B. die Veloce ist wahnsinnig günstig und bremst extrem gut), aber das ist Geschmackssache und ich habe natürlich auch noch nicht alle Bremsen dieser Welt ausprobieren können.

Andere, insbesondere teuere Beläge wie zum Beispiel von SwissStop bringen meiner Erfahrung nach nichts.

Eine gute Alternative allerdings sind meine Hayes Nine Scheibenbremsen an meinem Cannondale Bad Boy. Die Bremsen so gut, dass sie gar nicht anders können als bremsen. Und deswegen wird gerade jeder Trip in die Stadt mit dem Rad zur Qual, so als ob man den Brocken hochfahren würde oder jemand hinterhergeschleift wird. Aber Dank der Hilfe von Jörg wird dieses Problem bald behoben sein.

Letztens hatte ich in einem Anfall von Kaufrausch ein paar Radteile für die langen Winterabende gekauft und dann sah ich dieses SwissStop Reinigungsgummi für die Felgenflanken. 4 Euro, ganz schön teuer für einen Ratzefummel. Aber als ich ihn dann zuhause an meinen Ambrosio/105 Laufradsatz ausprobierte war ich doch überrrascht ob der Reinigungskraft dieses winzigen Teils.

1205 Der Reus Faktor Positiv 12

 

Die Flanken glänzten und glitzerten wieder nach intensiven Berubbeln mit dem Ratzefummel.

1205 Der Reus Faktor Positiv 11

Auf TCC wird nun behauptet, dass dieses Wunder nicht auf den exquisiten Mix von Zutaten aus dem Hause SwissStop zurückzuführen ist, sondern dass jeder gewöhnliche Radiergummi auch zu dem gleichen Ergebnis führen würde. Ich habe dass dann mit dem Radiergummi meiner Tochter ausprobiert.

Muss aber leider schreiben, dass außer einem pinken Schimmer in den Augenwinkeln keine Verbesserung zu sehen war.

Übrigens, wer dieselbe Hassliebe zu Hello Kitty wie ich pflegt, möge sich die Hello Kitty Hell website ansehen.

hello kitty peace

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Plus : + : SIDI Zephyr schwarz

Seit Jahren habe ich ein paar der billigsten SIDI Radschuhe in schwarz. Habe ich glaube ich mal bei Rose in Bocholt gekauft, denn in Japan gab es meine Größe nicht. Heute würde das vermutlich im Sidi Angebot dem Zephyr entsprechen.

In Japan hat man mir immer erzählt, dass Euro-Cyclists weisse Schuhe haben, ich habe mir aber trotzdem schwarze gekauft. Ich brauche auch keine Ratschen und andere Verschlüsse um meine Schuhe zu binden, drei Klettverschlüsse finde ich völlig ausreichend. Und als Marke finde ich SIDI auch sehr schick.

Nervig ist aber leider, dass man die Schuhplatten und Absätze regelmäßig austauschen muss. Deshalb habe ich auch von dem Shimano SPD-SL System zu Look Keo gewechselt, weil man für diese Schuhplatten Schutzhüllen bekommt, auf denen man auch noch passabel laufen kann. Also weniger Geld für Schuhplatten rausschmeissen. Dummerweise kann man auch diese Schutzhüllen verlieren und das ist ganz besonders doof wenn man bei der Transalp das Hahntenjoch hochläuft.

Bei den Absätzen st es leider so, dass das Design von Sidi sich vor ein paar Jahren geändert hat. Die roten Absätze waren vorher mehr oder minder rund und nur mit einer Schraube in der Mitte fixiert. Das hatte den großen Nachteil, dass sie sich unter dem Schuh drehen konnten. Nun haben sie eine Aussparung plus zwei Dorne die in die Sohl ragen um eben eine Drehung zu verhindern. Das ist besser, führte aber dazu, dass ich meine alten Schuhe, noch mit Shimano SPD-SL einmottete und mir das gleiche Modell noch einmal in neu kaufte.

Gestern hatte ich aus Versehen die SIDI mit Shimano SPD-SL angezogen und bin damit Radfahren gegangen. Zuerst hatte ich mich gewundert warum die Schuhe so schwer ein – und ausklicken aus den Pedalen, denn ich habe Look Keo Pedalen an meinem Rad. Oh, merkte ich dann, da passen ja auch irgendwie die Shimano SPD-SL rein – prima.

Zurück zu den Absätzen. Ich bin kein Schuhfetischist, obwohl ich diese Absätze sehr schick finde:

Aber ansonsten? Es gibt einen alten östereichischen Kultfilm namens „Müllers Büro“ an in dem gibt es eine Szene, bei der hängen Müller, der Privatdetektiv und sein Assistent Larry an der Bar in einem Kultclub ab und Larry fragt Müller: „Wie findest Du die Kleine da drüben?“ und Müller antwortet etwas in der Art wie: „Na ja, schöne Schuhe.“  Müller hat auch zuhause ein Regal in dem er die Schuhe seiner Eroberungen aufbewahrt.

Es ist ein Film aus einer Zeit als in Filmen noch massiv geraucht wurde. Heute ist das alles nicht mehr so wahnsinnig lustig, aber damals war das der Humor der Avantgarde.

Schweifte ich ab?

Also, regelmässig muss man also den hinteren Absatz austauschen, denn der ist aus sehr weichem Plastik und tritt sich ab. Man sollte das machen, wenn die Schraube noch gedreht werden kann und die Sohle noch nicht angeschappt ist. Gelingt mir nie. Wenn ich auf die Absätze schaue ist es immer schon zu spät. Es gilt also schweres Werkzeug heran zu schaffen und den Absatz mit roher Gewalt zu entfernen. Mittlerweile habe ich den Trick auch ganz gut raus.

Rechts der Absatz des linken Schuhs, der einfach mehr gebraucht wird da ich immer zuerst den linken Fuß auf den Boden stelle. Ich habe immer ein wenig Sorge, dass ich die Hülse der Absatzschraube aus dem Schuh herausreisse, aber bis jetzt ist es immer gut gegangen. ein paar Schraubenzieher, Zangen, Gewalt, fertig.

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