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Reus Faktor Positiv

Hier ein paar Bilder von einem Reus Rennradrahmen, den ich vor ein paar Tagen gekauft habe. 

1205 Der Reus Faktor Positiv 01

Zuerst dachte ich, hm, dunkles grau, mein Gott wie langweilig, nur ein holländischer Rahmenbauer der direkt hinterm Deich lebt und immer starken Wind, Regen und schlechtes Wetter erfährt kann in einem depressiven Anfall auf so eine Farbkombination kommen. Aber je länger ich mir den Rahmen ansehe, umso besser gefällt er mir. Eigentlich ist dunkles grau auch eine gute, neutrale Farbe an der man alles an auffälligen Farben anbauen kann. Und so ergibt sich eine schöne Alternative zu dem weiß/schwarzen Einerlei was sonst so an Rädern hängt (an meinen übrigens auch).

1205 Der Reus Faktor Positiv 02

Der Rahmen hat einen gut laufenden Hatta Swan Steuersatz vorne und , was noch viel besser ist, eine Befestigung für eine Startnummer kurz vor dem Steuerkopf. Das ist halt eine echte Rennmaschine gewesen, nicht für Amateure. Jan de Reus war (angeblich) ein bekannter holländischer Rennradfahrer in den Dreissiger Jahren, der dann anschliessend Rahmen gebaut hat. Nun dieser Rahmen scheint aus den Achtzigern zu sein, von daher muss der jan ja verdammt lange gelebt haben.

1205 Der Reus Faktor Positiv 03

Das Innenlager ist von Campagnolo. Innenlager finde ich nicht sooo spannend und nach meinen Erfahrungen tut es ja letztendlich doch ein gutes Patronenlager von Kinex auch. aber das hier ist natürlich das orginale, offene Lager. Die Schaltzugführung läuft unter dem Tretlager.

1205 Der Reus Faktor Positiv 04

Ausfallenden von Campagnolo  mit Stellschrauben. Wie heissen die noch mal? Portacatena? Und was heisst das eigentlich? Den großen Nachteil alter Ramen finde ich ja schon den in den Rahmen integrierten Schaltwerkadaptor. Wenn da mal was schief geht und das Ding abreisst ist der rahmen hinüber bzw. nur mit sehr viel Mühe wieder zu reparieren. Na ja, oder man baut das Ding einfach in ein Fixie um.

1205 Der Reus Faktor Positiv 05

Tretlagerstandard ist natürlich ITA. Schicker Campagnolo Aufkleber auf der linken Kettenstrebe.

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Gabel aus Reynolds 531 Geröhr. Oben pantographiert, übrigens genauso wie das Tretlager auf der linken Seite. Die Pantographie hat nicht den Charme Italiens, sieht eher etwas nach dem Druckbuchstabenkasten aus der Kinderpost aus, aber so what. Ich denke diese würde ich noch einmal neu farblich auslegen, vielleicht in rot.

1205 Der Reus Faktor Positiv 07

Ah, diese Aerodynamik. Hier sieht man auch rechterhand das pantographierte Tretlager.

1205 Der Reus Faktor Positiv 10Alles in allem wirklich ein toller und leichter Rahmen, aus dem sich auch in Punko Design noch eine Menge machen läßt. Ich freue mich schon darauf in den Ferien an ihm basteln zu können. Ich denke ein modernes Rennrad, also mit STIs läßt sich daraus sehr gut bauen.

Small 1205 Der Reus Faktor Positiv 06

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Simonato Rahmen. Grün. Fixed.

Serviervorschlag

Ein Perlmutweisser Simonato Rahmen von 1981 oder 1982 in Größe 52 den ich für einen Freund aus Bremen als Fixie aufbauen werde. In dieser Woche erst einmal ordentlich gereinigt, poliert und ein paar Komponenten montiert, die ich mir vorstellen könnte zu verbauen: Die weißen Shimano Sante Bremsen kamen mit dem Rahmen und passen vom Design her sehr gut. Ebenso die SR Laprade Sattelstütze, hier könnte ich vielleicht noch die Flutungen in einer zweiten Farbe zum weiß des Rahmens kontrastieren. Der Vorbau ist von NITTO. Von der Seite sieht er hässlich und eher für ein MTB gemacht aus, von vorne aber hat er eins ehr schönes NITTO Logo.

Decals unter transparenter Lackschutzfolie. Bremsschuhe knirsch an den Sitzstreben

DER RAHMEN

+ Rahmengröße 52 cm (Mitte Tretlager bis Oberkante Sattelrohr)
+ Oberrohr 54 cm
+ Columbus Zeta Rohrsatz (Vorgänger von Columbus Aelle) für 26;4mm Sattelstütze
+ Klassischer 1 Zoll Steuersatz Tange (Neu)
+ Gabel mit verchromter Brücke und Simonato „S“ Pantographie
+ Bremsenaufnahme für Innenhülsen vorne, hinten spezielle Innenhülse
+ Einbaubreite 100mm vorne und 126mm hinten
+ Bremszugführung mit drei Ösen auf dem Oberrohr
+ Schaltzugführung über dem Tretlager
+ Tretlager ITA, geschlossen
+ Schaltzugführung auf der Kettenstrebe
+ Integriertes Schaltauge im Rahmen
+ Campagnolo Portacatena Ausfallenden


Zunächst habe ich einmal ein Miche Primato  Innenlager verbaut und daran eine Gipiemme Sprint Kurbel mit nur einem Kettenblatt montiert.

Das sieht schon mal sehr gut und klassisch aus. Allerdings ist 107mm Achslänge beim Innenlager nicht wirklich genug. Die Kurbel schleift ganz leicht an der rechten Kettenstrebe und das Pendant auf der linken Seite ist so nah an der anderen Kettenstrebe wie ich das noch nie gesehen habe.

Am schönsten an dem Rahmen ist mit Abstand das Logo, das so etwas konstruktuvistisches, Bauhausmäßiges hat.

 

Ach so ja, da vorher in dem Rahmen ein höher bauender Steuersatz montiert war, musste ich einen 100mm Spacer zwischen die obere Führung und die Konterschraube setzen und die Nasenschraube entfernen. Das sieht vielleicht nicht optimal aus, aber eine alte Gabel sollte man nicht ohne guten Grund kürzen, vor allem dann, wenn die ohnehin für einen relativ kleinen Rahmen ist.

Das interessante an dem Projekt ist nun, neben dem schönen Rahmen, das er mit grün als zweiter Farbe aufgebaut werden soll. Grünes Lenkerband? Grüne Außenhüllen? Grüne Laufräder vielleicht? Darüber kann ich mir nun in der nächsten Woche den Kopf ganz herrlich zerbrechen.

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Basso, blau, 62 cm groß und total verschromt

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Das ist der Rahmen, an dem ich in der nächsten Zeit basteln werde.

Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, was es genau werden soll, aber ich denke es wird ein Fixie werden. Ich überlege mir ob ich einen Großteil von dem blauen Lack entfernen soll, um den darunterliegenden Chrom freizulegen und dann auf Hochglanz zu polieren. Ich möchte aber die Basso Decals auf jeden Fall erhalten.

Die Pantographien an denSattelstreben, dem Bremssteg und der Gabelbrücke werde ich in weiß neu ausmalen. Das farbliche Thema wird Chrom, blau und weiß sein.

Ich würde dann gerne einen sehr aggressiven Lenker, etwa wie den Charge Bowl daran setzen bei dem nur der Unterlenker mit weißem Band, vielleicht von Benotto angeklebt ist. Außerdem würde ich gerne einmal sehen wie zwei Tektro FL750 am Oberlenker aussehen könnten. Bremsen, Steuersatz und Tretlager italienisch, irgendetwas mit viel Chrom. Sattel in weiß, vielleicht sogar Fizik Arione. Kurbel etwas filligranes, hochglanzpoliertes. Räder auf jeden Fall auch viel Chrome. Ich mag die Mavic 500 Naben für vorne, hinten ohnehin Flipflop mit fixed/free.

Soweit die Ideen, mals sehen was dann daraus wird. Träume.


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Motobecane 1989 Tobi Speciaal

Das Fahrad im Fritten Speciaal Design (unten gelbe Pommes, oben orang/rotes Kectchup) wurde erfolgreich von Tobi dem Verkaufsgenie verkauft.

SOLD

Motobecane Aufbau von Tobi, heute fertig geworden und zu verkaufen – wenn nicht schon weg.

Motobecane Stahlrahmen in typischer Achtziger/Neunziger Farbgebung mit durchluafendem Schlitz im Oberohr zur Verlegung des hinteren Bremszuges. Komplett Shimano Exage RX100 ausgestattet. Sehr schöner Brooks Sattel. ITM Lenker, alles sehr klassisch und ein gutes Rad für den Frühling. Orange Phase.

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Die Gazelle der alten Tage

Jerome, ein alter Freund aus Tokyo, hat seine Jugendliebe wiederbelebt.

Jerome ist so ziemlich einer der verrücktesten Typen, in bester französischer Tradition, den ich kenne. Er ist ungebau, schlampig, unpünktlich, unzuverlässig und viele Dinge mehr die ich wirklich nicht mag. Einerseits. Auf der anderen Seite hat er Qualitäten die das zusammensein mit ihm höchst erfreulich machen. Qualitäten, für die es im deutschen keine Worte gibt, weil wir die Qualitäten leider nicht haben. Insofern trifft es „verrückt“ vielleicht noch am besten.

Wenn wir mit ihm zusammen losgefahren sind, dann sieht er aus, als würde er gleich in den Straßengraben fallen und Kotzen. Aber mit jedem Kilometer wird er stärker und am Ende zieht er uns alle nach Hause. Auf der Tour de Noto, als wir am dritten Tag und nach einer sehr feuchten Geburtstagsfeier gegen den Wind  uns in Richtung Ziel kämpften und ich nahe dran war aufzugeben, taumelten wir gemeinsam in einen kleinen Conbi (Supermarkt). Ich lehnte mich gegen den Farbkopierer in der Nähe der Toilette und war völlig fertig. In der Toilette hörte ich Jerome kotzen. Dann zog er mich die restlichen 60 km ins Ziel.

Letztens Jahr fuhr er mit David einen 600km Brevet in Japan. Er kam zum Start und stellte fest, daß er seine Radschuhe zuhause liegen hatte lassen (schlampig). Daraufhin fragte er die anderen Teilnehmer, ob sie Schuhe für ihn hätten und lieh sich ein Paar Turnsschuhe aus, die ihm 3 bis 4 Nummern zu klein waren. Und mit denen ist er dann das Brevet gefahren. Verrückt halt. Aber liebenswert.

Jedenfalls war er dann vor kurzem in Frankreich und hat sein altes Jugendrad, ein France-Loire wiedergefunden. Über die Marke ist relativ wenig auf dem www, sie kommta ber augenscheinlich aus St. Etienne, dem ehemaligen Zentrum der französischen Radindustrie. Natürlich ist das Rad dann auch mit Komponenten bestückt, die alle aus Frankreich kommen und die ich aus Prinzip nicht benutze: Huret Schaltung, Mafac Bremsen, vermutlich Lyotard Pedalen und und und…. David, der alte Brite schaut halt auf britische Räder wenn er etwas altes kauft, Jerome auf französische und ich auf talienische (weil ich ein halber Italiener bin).

Also das Rad ist wie Jerome. Etwas älter, ich mag es und definitiv verrückt.

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Kotter Arabia, für Tobias

Mit Tobias bin ich mal von Tokyo nach Enoshima gefahren.

Wir waren jung (von heute aus gesehen), im selben Stipendienprogramm in Japan (DAAD SP), hatten einen ähnlichen Humor und kamen relativ frisch 1990 oder 1991 in Japan an. Ich hatte noch nicht mein Panasonic Rad aber Tobias hatte schon etwas schickes gekauft und eines Tages beschlossen wir, daß wir uns auf den Weg von Tokyo an die Küste machen sollten. Jürgen, mein Mitbewohner lieh mir netterweise sein Orginal „Shogun“ Rennrad. Nach heutigem Maßstab Schrott. Wir machten uns also auf dem Weg, ohne jegwelche Idee wo es hingehen sollte und mit sehr bescheidenen Japanischkenntnissen. Es dauerte endlos und wir fuhren viel im Kreis. Die Japaner, die wir nach dem Weg fragten hatten offentlichtlich alle keine Ahnung von ihrem Land.. Wir kamen also irgendwann an der Küste an, machten ein Foto and fuhren dann eiligst wieder zurück. Das war ein selten blöder Trip, der aber den Grundstein für viele weitere legte.

Kaum zu glauben, daß der Mann heute seriöser Anwalt ist. Ich sah übrigens noch bescheuerter aus und deshalb ist hier auch kein Photo. Kaum zu glauben, daß ich heute seriöser Professor bin.

Eigentlich war es die Mutter aller sinnlosen Abstecher.  Bei Postivo Espresso war ein „sinnloser Abstecher“ („pointless ride“) eine Abweichung vom Weg, meistens hart und schwer und den Berg hoch, die aber dann entweder zurückgefahren wird da eben sinnlos, oder uns aber dem Ziel keinen Schritt näher brachte. Einer der sinnlosesten „Abkürzungen“ ist der Abstecher zwischen Ome und Okutama zur Mitaka Kabelbahn. Das sind zwar nur 1.540 Meter Strecke , aber auch 183 Meter Höhenunterschied, mit vielleicht 50 Metern  davon auf dem ersten Kilometer. Einfach total sinnlos dorthin zu fahren.

Egal. Also Tobias und ich waren zwei Jahre in Japan zusammen. Er machte dort sein Praktikum in der Anwaltskanzelei Nagashima & Ono  & Ono  & Ono  & Ono  & Ono  & Ono  & Ono  & Ono  und ich lernte meine Frau kennen. Er war bereits mit der bezaubernden Heike verheiratet.

Wir bleiben dann auch nach Japan sporadisch in Kontakt. Tobias war mit seiner Familie lange in Moskau und dann später in München, während ich wieder nach Japan ging. 2010 waren wir dann beide in Deutschland, aber Tobias trainierte für seinen nächsten Einsatz in Saudi-Arabien und war in einem Camp im Yemen. Dort lernte er arabisch und nebenbei das ballern mit Kalaschnikovs. Heike blieb in Deutschland, kaufte Wohnungen und Häuschen und renovierte diese. Aber zumindestens sahen wir uns nun ab und an wieder, denn im Sommer im August, organiserten die beiden immer ein Fest auf Schloß Diemitz (die Hütte auf dem Foto im dunklen Hintergrund) in der Mürritz zu dem wir gerne kamen.

2011, als wir zum zweiten Mal auf Schl0ß Diemitz waren, bequatschte ich Tobias, daß ich ihm sein Jugendtraum Rad bauen könnte. Nett wie er ist gab er mir einen Batzen Geld und freie Hand und ich war im Gegenzug sehr freizügig mit meiner Zeit. Er wollte ein Rad mit dem er Freitags, wenn die lokale Bevölkerung  in der Moschee betet, durch die Straßen von Riyad flitzen kann. Ich wollte etwas sandfarbenes, mit einem Logo von zwei gekreuzten Palmen oder Krummsäbeln vorne am Steuerkopf und auf jedenfall komplett Shimano Arabesque ausgestattet. Diese Gruppe ist so schön und so komplett neben unserer Zeit, wer würde heute in Europa noch ein Produkt vermarkten wollen, das einen klar islamistischen Bezug hat? IKEA? Garderobenständer Minarett? Da riskiert man doch sein Leben!

Also, Tobias gab mir ein paar einfache Vorgaben: Sein Rad sollte gut aussehen, alt und teuer sein, einen schönen alten, dunklen Rahmen und nicht allzu dünne Reifen haben und vor allem, an den Ausfallenden sollten Adjustierschrauben sein. Davon hatte er immer geträumt, das war das Zeichen eines tollen Rennrads.

Ich fragte dann noch ein paar praktische Dinge und wir waren uns schnell einig. Danach verbrachte ich dann sehr viel Zeit auf Ebay und anderen Foren um die ganzen Einzelteile zusammenzukaufen. Die Suche nach einem schönen Rahmen war am schwierigsten. Ich wollte instinktmässig etwas italienisches. Also ehrlich, ich mag eigentlich keine Rahmen aus anderen Ländern, vermutlich weil ich ja selber halber Italiener bin (meine Mutter istUrdeutsche aus Südtirol, seit 1918 italienisch). Da gab es aber nicht das richtige. Irgendwann sahen wir dann einen Kotter Rahmen. Das ist ja nicht der dolle Name, wenn man davon absieht, dass es eine verschworenen Gemeinschaft von Anhängern der Marke gibt und Didi Thurau einmal für den Rennstall der Marke gefahren ist. Der Besitzer selber war, glaube ich, Opernsänger.

Aber dieser Rahmen war wirklich schön. Ich würde mal sagen so etwa von 1990 oder ein wenig später. Anlötumwerfer. Der Bremszug für hinten verläuft komplett im Oberrohr. Der ganze Rahmen ist verchromt und dann ganz leicht lackiert, so dass der Chrom durchscheint, das sieht sehr schön aus und heißt auf italienisch „Chromavelato“. Das sieht wirklich wunderschön aus, ist aber auch leider nicht sehr haltbar. Aber toll ist es schon. Das Kotter hatte so einen farblichen Auberginenüberzug. Außerdem passte die Größe und hinten gab es Adjustierschrauben an den Aufallenden. Tobias sagte ja, ich kaufte den Rahmen recht teuer ein und machte mich an den Kauf der anderen Komponenten.

Die Shimano Arabesque Teile hatte ich relativ schnell zusammen. Tobias hat dann netterweise die Kurbel für mich poliert und Velosport in Bremen den Steuersatz eingebaut. Mein Radhändler um die Ecke, Einrad konnte nicht. Die haben auch nur einen, dafür aber sehr guten und netten Mechaniker, und zwar den „Kreet“.

Ich wollte keine Shimano Arabesque Bremsen haben, da die nicht gut bremsen und nicht gut aussehen. Stattdessen wollte ich Shimano 600 Bremsen montieren, die nicht gut bremsen aber phantastisch aussehen.

Hier die Shimano 600AX an meinem weißen Olmo. Ich bekam sogar Shimano 600 Bremshebel noch mit guten, brauen Gummis. Sehr viele Teile habe ich bei Sella Berolinum gekauft. Die waren sehr nett und haben mir gut geholfen, vor allem als es um die Auswahl ledriger Komponenten ging. Ein wenig hat mir auch Uwe von Studio Brisant Unterstützung gegeben, bei dem ich mal mein eigenes Peugeot SB gekauft hatte.

Es dauerte recht lange aber als ich alles zusammen hatte fing ich mit dem montieren an. Die Laufräder habe ich zunächst auf der Basis von Shimano 600AX Naben und Mavic Drahtreifenfelgen, ich glaube Modul E2 gebaut. Das Zusammenbauen von allem klappte problemlos aber mir fehlten die Reduzierhülsen für die Züge. Und als dann alles zusammen war, rasselte das kleinste Ritzel immer durch. Ich habe zunächst den Spacer rausgenommen, und zwar zwischen dem Hauptteil der Cassette und dem letzten, aufschraubbarem Ritzel (Uniglide).   Es ging aber nicht.  Auch das in die Ecke stellen und ignorieren klappte gar nicht. Dann habe ich das Teil doch zu Velosport gebracht und der Gott der alten Räder dort hatte noch ein altes Uniglide Ritzel das er einbaute und seitdem läuft die Kiste.

Ansonsten gibt es noch ein sehr schönesund teures  Lederband am Lenker, einen wunderschönen Gyes Sattel und eine Satteltasche aus meiner Jugend in der auch so ein typischer „Knochen“ aus meiner Jugend ist um Reparaturen am Rad unterwegs durchzuführen. Und ein Paar MKS Pedalen mit passenden, braunen Lederriemen. Und enem Nito-Kopie Flaschenhalter.

Ich wäre neidisch, wäre das Rad nicht etwas zu klein für mich.

Nachdem alles schön zusammengebaut war habe ich das Rad vor ein paar Wochen nach München geschickt, wo es nun auf Tobias wartet. Heike war schon mal sehr angetan.

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Alles über das Kotter Arabia hier.

 

 

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Larissas Olmo

V O R  H E R

M I T T EN D R I N

F E R T I G

Ich warte immer noch auf das Photo von Larissa mit Ihrem Olmo.

Das war ein schönes Projekt, denn ich bekam ein schwarzes Olmo Speedy Gonzales von 1991, daß eigentlich noch sehr gut und Schuß war und sollte es für wenig Geld in ein feminines Rad für Larissa umbauen.  Es war erst das zweite Rad, daß ich speziell für jemanden Speziellen baute und nicht einfach wie das Pescarolo, ein Rad, daß ich gekauft, repariert und an irgendwen wieder verkauft hatte. Alle Räder haben irgendetwas, und das schwarze Olmo war auch speziell.

Larissa hatte ursprünglich Interesse an meiner blauen Gazelle Champion Mondial A Frame, aber die war von der Rahmenhöhe her zu groß. Tobi, der Jäger der verlorenen Ebay Kleinanzeigen kam schnell mit dem Olmo an und das kurz vor Weihnachten. Als ich aus dem Urlaub war und die bestellten Teile da, fing ich an zu basteln.

Basis ist ein schwarzes Olmo mittleren Geröhrs. Ösen an Gabel und Strebe, eigentlich erste inmal eins chlechtes Zeichen. Die Gabel ist verschromt, ebenso wie der Hinterbau unterverchromt ist. Einige vond en Decals sind ab oder in Mitleidenschaft gezogen, aber da der Lack schwarz ist läßt er sich gut ausbessern. Im Gegensatz zu meinem neongelben Bottecchia, wo mein Versuch den Farbton zu treffen so endete, als dass das Rad jetzt ’ne Überdosis Eigelb an der Kettenstrebe abbekommen hätte.

Das meiste an dem Rad ist Shimano 105 , Serie 1050: Bremshebel, Rahmenschalthebel, Umwerfer, Schaltwerk, Kurbel, Bremsen, Naben. Alles natürlich total verdreckt. Ds musste ich erste inmal alles komplett auseinanderbauen und reinigen, fetten und ölen. Dabei verschwanden mal wieder ein paar Quadratkilometer Ozonschicht über Bremen infolge übermässigen Chemikalinegebrauchs. Ich war total high und musste erst einmal eine Woche uaf Entzug, was die Fertigstellung des Rades weiter verzögerte.

Das Lenkerband musste auch weg und ebenso die Reifen.  Die Vorgabe war etwas zu basteln mit den Haupttönen Schwarz, Pink und ein wenig Chrome/Silber. Etwa so ähnlich wie dies hier:

Tobi hatte schon neue Look Pedalen und Schwalbe Ultremo Reifen in Pink organisiert. Ich kaufte dann dazu noch einen passenden und günstigen pinken Frauensattel, pinke Bremshüllen und pink eloxierte Ventilkappen und Endkappen. Pinke Kettenblattschrauben gab es nicht, deswegen musste eine goldene als Markenzeichen herhalten.

Beim Zusammenbauen gefiel mir, das Schwarz und Silber die Haupttöne sind und Pink nur die Silhouette betonte: Außen an den Reifen und oben am Rahmen durch die Hüllen. Ein pinkes Lenkerband wäre nun zuviel des guten gewesen,  zumal es auch schwierig war das genaue Pink für das Lenkerband zu bekommen. Ich glaube das ist ein typischer Fehler. Man versucht alles mit einem oder zwei Frabtönen zu machen, scheitert aber daran, dass man dann mit vielen ähnlichen Tönen einer Farbe endet. also wenn ich mir mein altes „oranges“ Cervelo ansehe …..

Also wickelte ich ein schwarz glänzendes Fiszik Lenkerband, was unheimlich gut zu dem Olmo passt. Dadurch bekommt es so einen leichten Leder/Club Touch:

 Schön. Der Rest war dann schnell gefunden und drangebaut. Da die Orginalkomponenten verwendet wurden, gab es auch keine Kompatibilitätsprobleme. Die Bremsen waren schön knackig und ich verwende beim Aufbau immer diese sehr schönen und günstigen Xtreme racepads von Rose, auch wenn die epochal nicht stimmen. 

Eines Abends kamen Larissa und Tobi und halten das Olmo ab. Es ist immer schwierig sich von einem Rad zu verabschieden, aber in diesem Fall war es schon einfacher, da die beiden happy mit dem Ergebnis waren. Ich hoffe, daß ihnen das Rad noch viel Freude bereiten wird.

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Henri Pescarolo, Rennfahrer

Henri Pesacarolo ist ein französischer Autorennfahrer. Räder hat er nie gebaut.

Das hinderte aber einen Radhersteller nicht daran Räder unter dem Namen Pescarolo zu verkaufen. Eines davon sah ich eines Abends auf Ebay. Unscharfes Phot, wenig Information, also der klassische Fall wo man ein echtes Schnäppchen machen kann oder voll auf die Nase fällt. „Pescarolo“, dachte ich, das ist doch bestimmt eine alte, traditionsreiche italienische Marke bei der ich wirklich ein wenig Geld lassen kann. Und erstaunlicherweise war ich ein wenig später der Eigentümer eines echten Pescarolo Rennrads, dass ich mir dann auch noch in Wuppertal abholen sollte.

Den Verkäufer mußte ich ein paar Mal vertrösten, da Wuppertal nicht gerade um die Ecke liegt. Irgendwann im Winter, als ich meine Eltern in Mönchengladbach besuchte fand ich dann die Zeit einen Umweg über Wuppertal mit der Bahn zu machen. Obwohl ich den Termin vereinbart hatte war der Besitzer nicht da, zum Glück aber jemand anderes, der mir die Tür zum Stall öffnete und dort an einem Nagel in der Wand hing ein verdrecktes Stück Rennrad, dass ich mir unter den Arm klemmte und zum nächsten Bahnhof schob. In Gladbach abgekommen fuhr ich das letzte Stück mit platten Reifen zu meinen Eltern.

Zurück in Bremen schaute ich mir das gute Stück einmal an. Zunächst auf dem Internet. Über Pescarolo Räder gibt es gar keine Informationen. Das Rad war von 1986 (Shimano Produktions Code) und mir mit Rahmenhöhe 54 oder 55 cm viel zu klein. Henri Pescarolo war kein Italiener, sondern Franzose. Zumindestens hatte er den gleichen Vornamen wie mein Sohn, sodaß mir die Idee kam das Rad für eben den aufzubauen. Die Komponenten waren im wesentlichen Shimano Exage 300 (also Tigara oder Sora von früher) mit einigen interessanten Ausnahmen: Friko Lenker, Alesa 913 Felgen und das ganze mit Vitus 999 Rohren was in etwa der Qualiät und dem Gewicht von Wasserohren entspricht. Das Rad war mit 11kg dann auch entsprechend schwer. Bisopace Kettenblätter waren montiert. Manche Leute regen sich ja wahnsinnig über die Dinger auf. Ich hatte die schon damals an meinem Panasonic und ich kann da keinen Unterschied zu normalen, also runden Kettenblättern beim fahren bemerken.

Das Rad war in einem unglaublichen Maße verdreckt. Ich habe mindestens zwei Dosen Bremsscheibenreiniger verbraucht und vermutlich erheblich zur Zerstörung der Ozonschicht über Bremen beigetragen. Zeit umzuziehen, oder Hautkrebs zu bekommen. Mir war klar, daß ich hier nicht einen Haufen Geld reinstecken mußte, sondern nach Möglichkeit die vorhandenen Teile verwende und die Verschleißteile nachkaufe. Genau das habe ich dann auch im Laufe der Zeit gemacht. Bremszüge, Bremshüllen, Bremsbeläge, Kette, Schaltzüge, Schalthüllen und Reifen alles neu. Für die Reifen nehme ich immer Michelin Dynamic, die gibt es mit braunen und weißen Flanken und sind günstig, wenn auch nicht faltbar. Halten tun sie auch.

Um wenigstens ein wenig Akzente zu setzen, habe ich für alle Endkappen rot eloxierte genommen. eine Kettenblattschraube ich anders als die anderen vier, ebenfalls in rot. Das ist dann sozusagen mein Markenzeichen.

Eine längeren Artikel in Englisch zu dem Rad gibt es auf der Positivo Espresso website.

Da es eins der ersten Räder war, an denen ich mich versuchte und ich auch bei dem Wert nicht allzu viel kaputt machen konnte, hatte ich dann sehr viel Spaß beim einstellen. Dadurch habe ich viel gelernt und als das Rad fertig war und ich es zur Probe ausfuhr verhielt es sich auch sehr sauber und schnittig. So muß das sein.

Dann habe ich das Rad meinem Sohn Henri zur Probe gegeben und wir sind gemeinsam um den Block gefahren. Mein Sohn hatte ich in seinem Leben bislang echt gute Räder. Zunächst natürlich so ein schrottiges mit Stützrädern, das ist die Ausnahme. Aber dann ein blaues Giant mit 20 Zoll Rädern von Positivo und anschließend ein noch schöneres grünes Giant FCR 1 mit Flachlenker in grün von 2009. Heute sehen die so aus. Etwas plakativ, aber schlecht finde ich die vom Design her nicht. Jedenfalls ist mein Sohn an Schalthebel am Lenker gewöhnt und dass diese dann am Unterrohr sind fand er doch etwas ungewöhnlich. Da er auch immer die rechte Hand am Lenker hat, versuchte er mit der linken zu schalten. Griff also durch den Rahmen auf die rechte Seite um die Gänge hinten zu wechseln. Sah super bescheuert aus und endete fast immer in einem Sturz. Deshalb mocht er das Pescarolo auch nicht.

Ich habe es dann zum Verkauf angeboten, dabei gefiel vielen Interessenten diese Krakelierung in der Lackierung am Steuerkopf und am Tretlager. War mir schon aufgefallen, fand ich aber nicht so toll. Schließlich bin ich es dann im August losgeworden, nachdem ich noch einen weißen Rolls Sattel von einem anderen Rad montiert hatte. 

Das Rad war zu klein für mich und auch zu bollig, aber die Arbeit daran machte mir sehr viel Spaß und so fand ich es auch schade, daß ich es verkauft habe. Aber ich habe nur eine Garage und die ist voll.

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Lieven’s Union Fixie

Bei diesem Projekt von Lieven habe ich als eine Art von nicht oder schlecht bezahltem Entwicklungshelfer mitgearbeitet.

In Belgien hat man halt keine Ahnung wie man Räder baut, so dass auf bremisches Knowhow zurückgegriffen werden muß. Spaß beiseite, das hat Spaß gemacht und die Zusammenarbeit mit Lieven war sehr erfreulich.

Erstaunlich ist auch wie zufällig und wie viele Union Räder in mein Leben getreten sind. Bis letztes Jahr kannte ich die Marke nur als eine von drei unsäglichen Hollandfahradfabrikanten neben Gazelle und Batavus. Dann kaufte ich über das Rennradforum meinen blauen Unionrahmen und daraus habe ich ein Rad gebaut, daß mir wirklich Spaß macht. Und dann habe ich Lieven und sein Goldbraunes Union kennegelernt. Und letztens hat Tobi auch noch ein rotes Union Sapporo erstanden. Also da kommt jetzt sehr viel Union Wissen auf einen Haufen. 

Ich bin wirklich neidisch auf Lieven und Tobi, dass ihre Räder einen „Union“ pantographierten Vorbau haben und meins nicht. Ich benutze einen Modolo Typ Mosburger, der aber aufklappbar ist, so dass dich der Lenker leicht wechseln lässt. Das Union von Lieven scheint mir etwas neuer zu sein als meins. Es hat bereits aufgeschweisste Ösen für die Zugführung am Oberrohr und eine vollverchromte Vorderradgabel. Bei meinem ist nur die Brücke verchromt. 

Ansonsten finde ich den Aufbau von Lieven sehr stimmig, vor allem der Gyes Sattel passt sehr gut zu dem Rad. Die Anordnung des Lenkers ist etwas gewöhnungsbedürftig, man kann sicheigentlich nicht vorstellen, daß man damit gut fahren kann, aber von Design und Linienführung sieht das sehr gut aus.  Die Shimano 600 Arabesque Kurbel Original aus dem Rad passt sehr gut. Auch die Sattelstütze ohen farbliche Akzentierung der Fräsungen gefällt mir gut. Der Wasserflaschenhalter ist Geschmackssache. Sieht epochal nicht ganz so gut aus, macht aber nichts.

Ich denke, Lieven könnte an der einen oder anderen Sache noch arbeiten, aber 95% ist geschafft, der Rest ist nur noch Feineinstellung. Gut fahren soll es auch.

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Phase Blau: Achtung. Fertig. Los!

Ich sitze an meinem Tisch und alles liegt bereit vor mir. Das ganze Werkzeug ist vorhanden, um einen neuen Laufradsatz aufzubauen. Mein Minoura Zentrierständer ist zwar ziemlich mies, aber so sind auch meine Fähigkeiten. Ich fahre ja auch keine Räder, die wesentlich schneller fahren, als ich jemals fahren könnte und so halte ich es auch mit meinem Werkzeug. Ich bin sehr zufreiden mit dem roten Spookey Nippeldreher. Neu ist ein Schlüsseldfür Hexagonalnippel, die ich bei diesem Laufradsatz zum ersten Mal verbauen werde.  Neu ist auch ein Speichenkopftreiber, da ich dieses Mal wieder Unterlegscheiben verwenden möchte und das ist Erfahrungsgemäß nicht so einfach, wenn die Nabenflaschlöcher nicht allzuviel Toleranzen aufweichen. Und die Mavicnaben, die ich verwenden möchte, haben keine großen Toleranzen. Und os geht es im +/- Schema weiter: Reifenheber: +. Park Tool Tensiometer TM-1: +. Obwohl ich natürlich gerne ein teures DT Swiss hätte. DT Swiss Nippelschraubenzieher: -. Davon hatte ich mir mehr versprochen, aber das fehlt der Hebel um Nippel richtig feste anzuziehen. Ballistol Öl: +. Der reine Wahnsinn. Ich habe heute meine Fixiekette damit geölt, seitdem fahre ich mindestens doppelt so schnell und halb so laut. Ballistol kann einfach alles. Ein paar Dosen Spray nach Syrien und schon ist da Ruhe. Gladbach würde den Pokal gewinnen. Und meine Kinder alle Abitur machen.

Die Teile. Bis auf die blauen Rigida Nove 36L Felgen, die hatte ich aber schon einmal auf dem Blog fotographiert. Das meiste in blau. die Conti Reifen, die Felgen, das Felgenband, das Mavic Logo in den Naben neu und blau ausgelegt. Dazu blaue Messing Hexagonalnippel. Vorne DT Swiss Revolution 2.0/1.5 Speichen, hinten DT Swiss Competition 2.0/1.8 Speichen. Dazu Unterlegscheiben. Normalerweise nehme ich Conti Schläuche, aber die waren leider bereits bei Rose ausverkauft. Sind seit Wochen ausverkauft, scheint Taktik zu sein. Der moderne Dura Ace Schmellspanner für hinten ist reine Deko, da finde ich noch etwas anderes. Diese Räder werden schwer. Alleine der Regina America Schraubkranz wiegt schon fast ne Tonne. Egal. Diese Räder werden erstens schön und sehr stimmig an meinem blauen Olmo Evolution 3 eingebaut werden. Mann, was freue ich mich wieder mit dem Teil zu fahren.

Blaue Phase. Alles ist bereit. Sammeln. Konzentration Jetzt nicht die Geduld verlieren und den richtigen Zeitpunkt finden und anfangen. Dazu ein paar Gläser Rotwein draußen auf der Terasse. Das Leben hat Kompensationen.

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