Bei Interesse an irgendetwas bitte melden.
Ein Highlight dieser Saison war es an einem Rennen der offenen Bremer Kriteriummeisterschaft (OBKM) auf dem „Sachsenring“ in Bremen (irgendwie) teilzunehmen. Der RCB wird die OBKM Serie im nächsten Jahr ausrichten, wenn möglich auf einem Kurs an der Uni auf dem bereits fleißig geübt wird.
Hier eine prima Idee für einen zweiten Kurs um Abwechslung in die Sache zu bringen.
Was haben Otto Hahn, Lise Meitner, Konrad Zuse und Hildegard von Bingen gemeinsam? Richtig, das waren alles Kernhysiker. Bis auf Konrad Zuse, der Bill Gates der Vierziger und Hildegard von Bingen, die leider bereits 1178 verstarb. Aber ich bin ziemlich sicher, dass die auch Kernphysikerin geworden wäre, ja hätte sie doch nur ein wenig länger gelebt. Abgesehen von dieser Gemeinsamkeit, bilden diese vier Straßen die nach diesen, äh, Kernphysikern benannt sind, den OBKM 2017 Kurs an der Uni.
Kein Zufall, dass Straßen im Universitätseinflussbereich nicht einfach Lindenstraße oder Helenenstraße heißen, sondern das nur Akademiker als Namensgeber in Frage kommen. Und dann auch noch genau 2 Männer und 2 Frauen, das sieht sehr nach Bremen aus.
OK, prima. schöner Kurs. Aber irgendwie auch ein wenig langweilig: Vier Kurven, zwei lange und zwei kurze Geraden, die Gegend selber ist auch nicht so prickelnd, irgendetwas fehlt doch da noch. Zum Beispiel Berge. Und Spitzkehren. Und so habe ich mich heute aufgemacht, einen zweiten Kurs zu finden, der noch mehr Spaß und Abenteuer bringen könnte.
Nur wenige Kilometer weiter östlich wurde ich dann auf französischem Staatsgebiet fündig; dort wo sich der gallische Supermarkt „Le Stra“ befindet.
Ja, ich weiß. Kein vernünftiger Mensch würde da während der Geschäftszeiten von Le Stra Radfahren wollen – und das Ding hat quasi immer auf. Der Parkplatz von Le Stra ist bekanntermaßen der gefährlichste Platz in ganz Bremen, Kinder würde ich da auf keinen Fall alleine hin lassen. Zudem ist der Parkplatz dort der Beweis, das gute Manieren im Verkehr nichts mit Alter, Bildung oder Wohlstand zu tun haben: Omis auf Rollatoren mit Baguettes in der Hand verschaffen sich rücksichtslos ihren Weg und kreuzen, ohne nach links oder rechts zu sehen die Fahrbahnen. Yuppis und Dinks schießen wahlweise in Porsche Cayenne oder C Klassen aus dem Dunkeln des Parkhauses hervor. Kurz, die Chancen in der Bronx zu überleben sind besser als vor Le Stra.
Bis auf Sonntags.
Da ist das Ding nämlich, dem deutschen Ladenschlußgesetz sei Dank, zu. Also bin ich heute mal hin und habe einen möglichen Kurs abgefahren, und zwar den MOB Kriteriumsmeisterschaftskurs 2017, oder MOBKM 2017.
Start
Der Startbereich ist ähnlich einer Startbahn auf einem Flughafen schick schwarz-weiß gestreift, im Hintergrund ist die Auffahrt auf den Col d’Horn im Abendlicht zu erkennen. Durch die gelben Poller wird das Publikum am Betreten des Kurses gehindert. Hat man einen Brief dabei, kann man diesen gleich links abgeben.
Auffahrt zum Col d’Horn
Links das Warnschild: 2.500 Prozent Steigung! Ein brutales Ding, so ziemlich die fieseste Steigung die Bremen zu bieten hat. Fährt man nicht zu schnell hoch segelt man über das Gelände gleich weiter Richtung Horner Kirche bzw. Friedhof wenn man Pech hat.
Horner Hochebene
Nach der Spitzkehre ahnt man in etwa wie hoch man bereits gekommen ist.Rechterhand befindet sich die Einfahrt in die rasante Abfahrt die unter Einheimischen als der
Hamsterschwanz
bekannt ist.
Versagen hier die Bremsen knallt man entweder sofort gegen ein Auto oder Sekundenbruchteile später gegen die Straßenbahn. Also besser gut bremsen und am Ende die 180 Grad Kurve nehmen um in den
Le Stra Tunnel of Love
zu fahren. Eine schöne, lange gerade bei der man besser sitzen bleiben sollte, um mit dem Kopf nicht gegen einen der zahlreichen Stahlträger zu knallen. Und hier kann man schon mal Spitzengeschwindigkeit von über 30 km/h erreichen, bevor man wieder brutal abbremsen muss auf recht glitschigen Glibbersteinen.
Jetzt geht es in umgekehrter Richtung wieder zur Horner Kirche. Auch hier: Spitzengeschwindigkeiten! Konsequent wird hier, wie auch an allen anderen Wochentagen, gegen die durch Pfeile indizierte Richtung gefahren. Zebrastreifen sind ohnehin nur dekorative Beiwerke.
Und nach einer weiteren, rechten Spitzkehre geht es in umgekehrte Richtung zurück zum Start.
Ich bin heute einmal 10 Runden auf dem Kurs gefahren und ich kann nur sagen: Irre anstrengend! Vielleicht wegen der ca. 30 Höhenmeter die ich erklommen habe, oder wegen der irren Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 20 km/h. Oder vielleicht auch weil ich ständig beschleunigen und bremsen musste und mir die Angst im Rücken sass? egal, nach 10 Runden und 19:15 min war ich total fertig. Auf Strava sieht das dann so aus:
Sieht man ja da häufiger, dass Rennradfahrer auf Strava Tiere oder Buchstaben in die Landschaft malen. Hier kann man ja dann auch sehr deutlich „mob“ lesen.
OK, dann bin ich durch den Sprühregen zum OBKM Kurs 2017 gefahren, um den direkten Vergleich zu haben. War eh ein mieser Tag, ich war schon total nass, obwohl ich ja zehn Mal durch den Tunnel of Love gefahren war. Auf dem OBKM Kurs wurd eich dann richtig nass. Das fahren ist auch ganz anders, eher so mediativ. Man versucht so in den 30 km/h+ Bereich zu kommen und dort zu bleiben. Wären diese Kurse Songs, dann wäre der OBKM Kurs dieser hier:
Und der MOBKM Kurs dieser hier:
Und gefährlicher als an einem Wochentag zu Lestra zu fahren ist das auch nicht.
Mehr demnächst.
Einer der wichtigsten Tage überhaupt in meinem Leben war ein Tag im September 1979. Martin aka „der Junge“, von späterem EA80 Ruhm, nahm mich mit in das Okie Dokie nach Neuss, um ein Konzert zwei Berliner Bands zu sehen: Auswurf und Katapult.
Bis dahin hörte ich Musik, die man als „größtenteils harmlos“ bezeichnen kann. Ich hatte immer ein, zwei Bands, von denen ich mir alles kaufte: Beatles, Bob Dylan, Neil Young, auch einmal Blue Öyster Cult, aber nach diesem Konzert wanderte erst einmal alles in die Tonne. Punk begann mich zu interessieren, als die erste Nina Hagen Band LP erschien – auch die hörte ich von Martin auf einem Walkman – war ich wie weg von der Energie und Rotzigkeit die Nina Hagen ausstrahlte.
Auswurf und Katapult, musikalisch wirklich nicht erste Wahl, gaben mir den Rest, sozusagen die Energie den Schritt über eine unsichtbare, weiße Linie zu wagen. Es war weniger die Musik, noch die Texte „Schmeiß den Molli…“ sondern die Atmosphäre im Okie Dokie, Pogo vor der Bühne, die Angst davor, dass die „La Cada“ Rocker auftauchen würden.
Der Höhepunkt des Abends war, als La Cada dann ernst machte und sich gewaltsam Einlass verschaffte. Es folgte eine große Prügelei, Martin und ich flohen auf die Damentoilette. von dort aus durch das Fenster auf das Dach des Okie Dokies, wo wir uns alles in Ruhe ansahen bis die Polizei kam. Danach hauten wir ein paar Stühle kaputt und rannten mit Stuhlbeinen in der Hand durch die Kneipe, allzeit bereit eindringenden Rockern richtig eins auf die Fresse zu geben, oder, für den Fall, dass es mehr als zwei waren, schnell wieder auf die Damentoilette abzuhauen.
Dem Ratinger Hof wird meiner Meinung nach etwas zu viel Kultstatus gegeben. Klar, es war der erste , wichtige Laden für Punks in Düsseldorf, aber viele Konzerte, sowohl von englischen, als auch von heimische Bands, fanden im Okie Dokie statt, das auch viel länger Bestand hatte. Das Okie Dokie wurde aber von Hippies geführt und da gab es auch Jazz und Folk und alle möglichen Dinge die nicht OK waren. Dachten wir damals. Aber im Okie Dokie gab es auch das einzige Crass Konzert in Deutschland, das Abschiedskonzert von ZK, die einstürzenden Neubauten, Discharge, die Buttocks und viele lokale Bands spielten dort auf Festivals. So auch wir mit EA80 zum ersten Mal auf dem Schmierfestival. Das Okie Dokie hat mich deutlich mehr geprägt als der Ratinger Hof, der später mehr ein Treffpunkt als eine Konzerthalle war.
Nach diesem Konzert fuhr ich fast jede Woche Samstag mit Martin im Zug nach Düsseldorf um im besten Plattenladen dort, dem Rock On Platten zu kaufen. Das Rock On konnte man zu Fuß schnell vom Hauptbahnhof aus erreichen. Die Betonung lief auf schnell. Denn sobald wir aus dem Zug heraus waren, gingen wir irrsinnig schnell Richtung Rock On. Wir konnten es einfach nicht erwarten und wir hatten unheimliche Angst, dass vielleicht eine der wichtigen, neuen Singles dort bereits weg verkauft wurde bevor wir eintrafen. Singles waren sowieso wichtiger als LPs.
Im Rock On Stunden zu bleiben und alle Kästen durchzuwühlen war großartig. Unabhängig von der Musik war es der Beginn einer langen Leidenschaft: Dinge zu sammeln und zu ordnen. Wir hatten wenig Geld, deswegen mussten wir immer gut überlegen, was wir kaufen, denn zunächst ging ja einmal Geld für das Zugticket und später dann für ein Stück Pizza in der Altstadt drauf.
Wichtiger als Pizza Essen: Die Strafe des Luxus.
Im Rock On kaufte ich mir ein ein photokopiertes Heft „Great Bands, Small Labels“.
Das war der Versuch von zwei Sammlern (ich glaube einer von denen war Mike Korbik, der auch später bei den „Les black Carnations“ auftauchte) alle bis dato auf Independent Labeln erschienenen Singles und LPs des Punk/New Wave Genres zu erfassen. Es gibt wohl kein Buch, das ich mehr gelesen habe als dieses, ich kannte das quasi auswendig. Im Text wurde dann immer markiert welche Singles etc. ich gekauft hatte. Oder alle deutschen Veröffentlichungen hatte ich auch gemarkert, weil ich die irgendwann einmal alle besitzen wollte. Aber dann kam die neue deutsche Welle und machte dieses Vorhaben sinnlos. Erstens wurde die Masse an Platten zu groß und es war einfach unsinnig LPs von Hubert Kah oder ähnlichen Schwachmaten zu besitzen.
Wie überhaupt systematisch zu sammeln ein sehr frustrierendes Unterfangen ist. Allein aus Gründen der Vollständigkeit kauft man eben alles von einer Band, aber je älter die Band umso mehr Schrott ist in der Regel dabei. Von den Sex Pistols, Ruts, Undertones oder Dexys Midnight Runners braucht man jeweils genau ein Album. Von den Stranglers drei oder vier.
Das war auch letztendlich das Problem der Punkmusik – es gab keine neuen, guten Bands mehr. Wenn ich heute alte Sounds Musikzeitschriftausgaben von 1980 anschaue, dann war es einfach unglaublich wie viele gute Platten in einem Monat herausgekommen sind. Die Reviews waren voll von Neuerscheinungen von denen mir noch heute viele lieb sind.
Aber irgendwann wurde es dünner und die Wahrscheinlichkeit etwas sehr durchschnittliches zu kaufen, sagen wir mal z.B. Newtown Neurotics oder Toy Dolls, wurde immer größer. Oder man landete in langweiligen Konzerten, wie z.B. bei UK Decay im Okie Dokie. Oder bei Red Crayola! Nun konnte man das aber nicht zugeben, dass das alles Schrott war, denn man war ja die Sperrspitze der Avantgarde und so schleppte man sich mühselig von Konzert zu Konzert, ab und an neue Motivation findend, aber größtenteils enttäuscht werdend von Konzert zu Plattenladen nach Hause. Ab und an tat ich Dinge die ich nicht tun durfte und stellte fest, das die Spaß machten: Kim Wilde im Konzert war göttlich, ein Meer von kreischenden, kleinen Mädchen, Plüschtieren und Rockmusik.
Kim Wilde zu Beginn ihrer Karriere immer gestreift.
Später habe ich angefangen Bücher von guten Autoren zu sammeln (Tom Wolfe, Julian Barnes, Donald Richie, Raymond Chandler, z.B.) aber auch da gab es das gleiche Problem wie bei der Musik: wenig gutes, viel Schrott. Dafür habe ich jetzt aber dann über einen Meter Emilie Zola Rougon Macquart Geschichte im Regal.
Oder Ema (絵馬), das sind japanische Votivtafeln , die man an Schreinen oder Tempeln kaufen kann . Vorne ist ein Bild, und hinten schreibt man seinen Wunsch hin und hängt die Ema am Schrein auf.
Aber auch hier das gleiche Problem: Der Wunsch möglichst viel zu besitzen führt dazu, dass man immer Emas kauft wenn man die Möglichkeit hat. Man ärgert sich über die teuren, die häßlichen, die unnötigen die zuhause in der Sammmlung sind.
Lustigerweise geht es mir genauso beim sammeln von Radkomponenten. Ich habe zum Beispiel eine komplette Sammlung aller Campagnolo Monoplaner Bremsen in allen Variationen. Aber ehrlich gesagt sind Chorus und Athena Varianten sehr schön, während Veloce und Mirage dies eher nicht sind.
Nun gibt es wieder die Versuchung mit dem Sammeln anzufangen: dem Sammeln von Schaltwerken:
In 2 Bänden in Japan erschienen, geschrieben von Hideki Sasaki und bis vor kurzem bei Compass erhältlich.
Oder eben für Campagnolo.
Mit zunehmendem Alter erkennt man die Muster in seinem Leben. Mein Muster ist es nicht Punk Musik zu hören, Bücher zu lesen, oder Rad zu fahren – mein Muster ist es zu sammeln. Zu erkennen, dass dies so ist und so zu sammeln, dass es nicht langweilig und frustrierend wird ist die Kunst dabei. Ich habe es noch nicht geschafft.
Eingeordnet unter 2016, Bits&Pieces, Mob
via The Radavist
Charge Plug Website, immer einen Besuch wert.
via Klovesradeln
Wie so oft schon ein ungewöhnlich durchdachter, sehr balancierter Aufbau bei der sich die Handschrift von Yuji lesen lässt. Highlight ist für mich die Kombination von transparentem Fabric Sattel und Lenkerband.
via Amy Danger. Sehr beeindruckende Radsammlung von Amy Danger auf Pedal Room.
via Deluxe Cycles NYC.
Eingeordnet unter 2016, Gierige Räder, Mob
TREVISO, Italy (BRAIN) – Pinarello has issued a statement following various news reports that the LVMH Group, parent company of Louis Vuitton and other luxury brands, was in talks to acquire the high-end Italian brand.
The news was first reported by Italian website, Tuttobiciweb.it, and has been picked up by a variety of cycling websites over the past 24 hours.
According to reports, LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton is looking to branch out into the sports markets. Publicly traded, LVMH Group is known for LV bags, Moet & Chandon champagne, Fendi, Donna Karan, and a wide portfolio of wine and spirits, high fashion, perfumes and cosmetics, watches and jewelry, and luxury retail stores.
LVMH Group recently reported a 4 percent increase in revenue, which reached 26.3 billion euros for the first nine months of the year.
“With reference to press leaks, the Pinarello family confirms that they have been evaluating, since a few years, different assets reinforcement options with a strong industrial base, in order to further strengthen the Pinarello brand in the world,” the statement read. “The Pinarello family is not considering to exit the business and will continue to follow the company in its future growth, as it has always done and with the same passion.”
Eingeordnet unter 2016, Bike Buisness, Mob