Monatsarchiv: April 2018

„Das hat Holperdorp nicht verdient! “ RTF Teutoburgerwald Tocht.

Sonntag der 15. April. Man quält sich früh aus dem Bett, springt in die vertikal vorbereiteten Socken um sich auf den Weg zur RTF Elbe Classic der RG Harburg zu machen. Oder man bleibt liegen und fährt später mit Hannes in den Bremer Süden.

Heute letzteres denn das Wetter am Sonntagmorgen war eher gruselig. Ein Blick durch diverse Mails, fb Beiträge etc. von meinen Freunden in Japan lässt die Laune nicht besser werden: Das Radfahrleben könnte so schön sein, wenn es denn gerade nur in Japan stattfinden würde.

Shigasaka Climb, heute gepostet von David. Seufz.

Nach der Aufarbeitung des Arbeitsleben der letzten Woche, der Aufarbeitung der Physiklücken der Tochter des letzten Halbjahres und dem Zusammenschreiben des Erlebnisberichtes derselbigen Tochter bei einer Recylingfirma geht es dann zusammen mit Hannes über wirklich jeden Höhenmeter zwischen Okel, Schnepke und Syke.  Insgesamt sind es sagenhafte 269 geworden. Darüber will ich nicht schreiben.

Letzte Woche waren es nämlich 1.479 Meter und zwar bei der vom holländischen Radclub OWC-Oldenzaal organisierten Teutoburgerwald Tocht in Ibbenbüren. Letztes Jahr hatte mich Andi auf diese voll unschöne RTF aufmerksam gemacht und ich fand die echt klasse; so klasse, dass ich sie dieses Jahr gleich wieder fahren wollte und Hannes motivieren konnte mich zu begleiten. Zusammen mit Silke bildeten wir ein Bremer Dreamteam.

An sich wurde über diese wunderschöne RTF bereits letztes Jahr alles geschrieben, was es zu schreiben gibt, so dass ich mich auf ein paar wesentliche Abweichungen beschränken werde.

Wir fuhren nicht mit der Bahn nach Ibbenbüren.

Keine Ahnung, warum wir das letztes Jahr getan haben. Letztes Jahr war es extrem stressig, aber dieses Jahr reisten wir sehr gemütlich und pünktlich im geliehenen Diesel Caddy zu viert an und uns war allen scheißegal war mit unserer Umwelt dadurch passiert. Wir können ja auch durchaus nachhaltiger sein, aber nicht wenn uns die Deutsche Bahn das Leben dadurch so schwer macht, dass wir uns anschließend erst einmal ein paar Tage krankschreiben lassen müssen. Den Holländern ist das übrigens auch ganz egal: Ganz Ibbenbüren war vollgeparkt mit Volvos, DAFs, Wohnwagen und was Holländer noch so fahren und hinter sich herziehen.

Wir sahen Marianne Vos.

Das ist kein Witz.

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Von links nach rechts: Unbekannte holländische Stange, Marianne Vos von hinten, holländische Staffage.

Wow. Ich stellte gerade mein Rad ab und schaute der gut aussehenden Frau in die Augen, die ihr Rad neben dem meinen platzierte. Äh, das war Marianne Vos. In diesen Momenten bin ich einfach zu schüchtern genau das zu sagen, was ich am liebsten loswerde möchte: „Hallo Marianne. Du bist mein Idol. Ich finde Dich so toll, dass wir die Frauentoilette im Laden nach Dir benannt haben.“

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Die Frauentoilette bei Cyclyng

Die Männertoilette bei uns wurde übrigens nach Eddy Merckx benannt. Und so habe ich nun das große Glück allen Menschen persönlich begegnet zu sein, nach denen eine Toilette bei Cycylng benannt wurde: Letztes Wochenende Marianne Vos und 2008 bei der Cycle Mode Messe in Tokyo Eddy Merckx. Ansonsten ist meine Promi-Bilanz eher mau: Einmal sass ich hinter dem im Flugzeug. Und die beiden traf ich auch schon mal. Ach ja, und die beiden sah in mal in München. Es stellt sich die Frage, wen ich denn überhaupt gerne einmal treffen würde? Eher Menschen aus dem Musik-, denn aus dem Radsport.

Wir fuhren so durch die Gegend.

Genau wie letztes Jahr und wir waren gut drauf.

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Silke und Hannes hinter den Deventer Schwalben.

Holländische Rennradfahrer erkennt man meist ziemlich schnell am Trikot. Vor allem dann, wenn es ein Europameistertrikot ist, auf dem „Marianne Vos“ steht. Aber mal ehrlich, Holländer benutzen Farben und Formen für ihre Vereinstrikots, an die wir nicht einmal denken. So eine rot/grün Kombi habe ich hierzulande noch nie gesehen, ich denke die ganze Zeit darüber nach, woher ich das kenne ….ach ja genau, aus Bremen.

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Dann kamen wir nach Iburg zur ersten Verpflegungsstelle, die wieder sehr mager besetzt war. Ich parkte mein Rad Johnny Hoogerland Style. Das Giant TCR macht wirklich Spaß, da gibt es von der Funktion her nichts zu motzen.

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Und machte mich auf den Weg zu Kaffee und Kuchen. Die übrigens nicht Teil der offiziellen Verpflegung waren, sondern von cleveren Iburger Geschäftsleuten zur Verfügung gestellt wurden. Dort trafen wir dann zufällig Sylvia Esspunkt, Esspunkt Esspunkt und später dann auch Thomas Vaupunkt. Ich nutze die Gelegenheit, das Silvia an Hnter litt schamlos aus, gab ihr einen Riegel und rang ihr das Versprechen ab dafür ab, ein paar unserer Aufkleber an strategisch wichtigen Orten zu platzieren, was sie dann auch gleich umsetzte.

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Dann fuhren wir weiter. Und zwar wirklich die 120 Kilometer.

Letztes Jahr hatten wir eine Abzweig auf eine Schleife verpasst und waren bereits nach etwas mehr als 100 km im Ziel, dieses Jahr passierte und das nicht, weil Andi aufgepasst hatte. So richtig glücklich darüber waren wir nicht.

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Wir trafen auch Peter Sagan.

Eigentlich nicht. Aber jemand hatte sein Trikot geklaut und es geweitet.

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Ich finde das ja irgendwie peinlich im Weltmeistertrikot durch die Gegend zu radeln. Dazu bin ich einfach nicht schnell genug, bzw. nicht langsam genug, um dies als ironisches Zitat durchgehen zu lassen. Außerdem habe ich immer das Gefühl, dass ich Leute um mich herum dann richtig wild mache, mich zu überholen. Ausnahme: Gepunktetes Trikot der Tour de France beim fahren im Flachen, bzw. grünes Trikot der Tour de France beim Fahren in den Bergen.

Wenn ich so Revue passieren lasse, was ich bereits so alles an bekannten Trikots gesehen habe, dann würde ich vermuten, am meisten Landesmeister-Trikots bzw. Nationalmannschaftrikots, also Farben wichtiger und nicht so wichtiger Nationen, bzw. Nationen die noch nicht einmal Staaten sind. Hannes zum Beispiel, fährt ab und an für Tibet, David für Kachastan. Ganz selten sieht man mal ein Weltmeistertrikot, und noch viel seltener ein gelbes Trikot der Tour de France, oder eins in rosa vom Giro d’Italia, oder fast nie ein grünes von der Tour of Japan! Unverständlich?

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Führender Junghipster Oscar Pujol Munoz  bei der Tour of Japan 2016.

Das gelbe Trikot der TdFwird vermutlich deswegen nicht gekauft, weil man sich dadurch automatisch zum Doping bekennt.  Und ein Gewinnerjersey von Paris-Roubaix oder Amstel Gold Race habe ich noch nie gesehen? Warum sind die bloß so unbeliebt?

Wir tranken Bier.

Leider gab es keinen holländischen Pommeswagen am Ziel – total schade. Aber es war noch Zeit für ein paar alkoholfreie Bierchen bevor wir uns wieder auf nach Bremen machten.

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Toller Tag, auch wenn ich ein paar nicht so tolle Tage brauchte um mich wieder davon zu erholen. Danke an Silke, Hannes und Andi.

Strava.

Anmerkung.

Diese RTF ist übrigens alles andere als unumstritten. Die lokale Bevölkerung hatte gerade einmal das posttraumatische Syndrom des Einfalls der römischen Legionen unter Varus im Jahr 9 n. Christus verdaut und da kommen dann schon die Holländer! Das kann man alles in diesem sehr schönen Artikel aus dem Wittlager Kreisblatt nachlesen, der in dem verzweifelten Ausruf von Beate Groß (noch so eine Prominente die ich nie getroffen habe) mündet: „Nein, das hat Holperdorp an einem schönen Sonntag nicht verdient.“ Man fragt sich unwillkürlich, was Holperdorp denn sonst noch so nicht verdient haben könnte, neben Römern, Hollandern, Beate Groß und eben dem Namen „Holperdorp“.

Ob der Namen in dieser Gegend, weiß man wirklich nicht genau, ob die ausschließlich in gutmeinender Absicht vergeben wurde. Gut, hier bei uns in der Gegend haben wir Adolfshausen gleich neben dem Dorf Jerusalem und weiter im Norden Ostereistedt oder Amerika. Aber mal ehrlich: Hilter-Hankenberge?

Da fällt mir nur noch das hier ein.

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Eastern Everywhere.

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Regelmässigen Lesern dieses Blogs wird aufgefallen sein, dass hier in letzter Zeit regelmässig nicht viel passiert und sind deswegen zurecht regelrecht enttäuscht. Zeit einige Ostereier zu öffnen.

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Im März 2018 haben Matthias von Wiegetritt  und Cyclyng Bike & Cafe in der Überseestadt von Bremen eröffnet, nachdem wir etwa ein Jahr mit der Idee schwanger waren. Bei zwei Männern dauern Schwangerschaften ja bekanntlich länger als bei Frauen. Das hat für mich die Konsequenz, dass meine bisherige Arbeit, also das Einfüllen von Wissen mittels virtueller Trichter in die Köpfe von jungen Menschen in verschiedenen Stadien der Pubertät nun zu meinem Hobby geworden ist, und mein bisheriges Hobby also Radfahren, irgendwie an Rädern schrauben und darüber schreiben nun zu meinem Beruf wurde.

Den Beruf zum Hobby zu machen ist sicherlich immer eine gute Idee. Schon allein weil das weniger Arbeit bedeutet. Ich unterrichte ja wirklich gerne, weil das a) die Fortsetzung meiner Punkrockkarriere mit nicht musikalischen Mitteln ist und b) im Gegensatz dazu, niemand ungestraft den Konzertsaal verlassen darf. Man wird auch nicht berotzt, mit Bierflaschen beworfen, oder bei schlechten Auftritten verprügelt. Und trotzdem wird man von einem Teil des Publikums mit derselben Inbrunst gehasst, wie nach unseren Auftritten in den Achtzigern mit EA80 bzw. Ranola. Nur wird man nicht nach den Auftritten von der Bühne ins Damenklo gezerrt und den Kopf von zwei bärtigen Rockern in die Kloschüssel gedrückt, sondern man bekommt E-Mails in denen Dinge stehen wie „macht zuviel Praxis, hätte lieber spannende Theorie!“ oder: „scheint weibliche Studenten zu bevorzugen.“ Wobei ich mir bei letzterem nicht sicher bin, ob das eine Kritik der männlichen, oder ein Lob der weiblichen Studenten war.

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Das Hobby zum Beruf zu machen ist deutlich schwieriger. Es besteht die Gefahr, dass viele Dinge dann einfach nicht mehr so viel Spaß machen, wie zu der Zeit, als man sie noch freiwillig tat. Ich habe zum Beispiel eine Menge guter Bücher gelesen, aber ich hasse auf Lebenszeit alle Bücher, die ich im Deutschunterricht lesen musste. Aus diesem Grunde blogge ich auch einfach viel, viel weniger, obwohl so ganz aufgeben möchte ich nicht. Bloggen wird sich in Zukunft mehr auf die Rennen, RTFs und sonstigen Ereignisse beschränken an denen ich teilnehme und weniger auf das Copy&Paste von gierigen Rädern, die ich irgendwo im Netz fand.

Wenn eine größere Veränderung im Leben eintritt hat das eben seine Auswirkungen die man nicht sofort versteht und vorausgesehen hat. Da darf man nicht jammern sondern muss einfach das richtige machen.

Tatsache ist leider auch, das bloggen sooooo 2010 ist. Das Cyclyng Blog und seine Vorläufer aus Tokyo, das Positivo Espresso Blog gibt es seit Oktober 2007. Das ist für ein Blog eine extrem lange Lebenszeit, die meisten Blogs, auch gute und beliebte in der Radwelt schaffen mal so gerade fünf Jahre. Bis 2016 stiegen die „views“ auf dem Blog sehr stark an, seitdem ist das rückläufig. Das bedeutet, dass mit immer mehr Aufwand immer weniger Leser erreicht werden. Von daher ist es besser nicht kontinuierlich, sondern nur nach Lust und Laune zu schreiben. Würde ich das ganze noch einmal machen, würde ich mit einem YouTube Kanal anfangen. Na ja, wenn ich darüber nachdenke, dann vielleicht auch eher gar nicht, denn YouTube ist sooooo 2015. Vielleicht doch eher auf Snapchat?

Nachdem der Winter noch einmal im März über Bremen hereinbrach, hat nun endlich und endgültig der norddeutsche Frühling angefangen. Man schaut, immer dann wenn es nicht zu stark regnet oder fisselt nach oben und sieht diesen typischen, immer wieder faszinierenden norddeutsch Frühlingshimmel:

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Der Frühlingshimmel über Bremen

Mittlerweile ist es wieder so warm (also etwa 3 Grad), dass es wieder regnet und nicht schneit, hagelt oder graupelt. Währendessen schicken einem sogenannte „Freunde aus Tokyo“ Fotos rüber, wie es nun gerade dort aussieht.

David fuhr am Wochenende den Fleche Kumamoto, unter anderem auf der Shimanami Kaido, ein spektakulärer Radweg der die jap. Hauptinseln Honshu und Shikoku miteinander verbindet. Und was mache ich hier in Bremen?

In Bremen kommt ein Wind dazu, der einem das frühe Saisongefühl vermittelt besonders gut in Form zu sehen; und zwar dann wenn er von hinten bläst und nicht wahrgenommen wird. Bzw. das Gefühl die letzte Flasche zu sein, wenn er von vorne weht. Man deckt an all die unnötige Schoki die man in den letzten vier Monaten gegessen hat, die vielen Mentholzigaretten und die leeren Flaschen Rotwein. Warum, ja warum, wurde nicht schon viel früher mit dem Training begonnen, statt sich so ewig lang durch den Winter zu chillen?
Mein Großvater sagte immer: „Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort, große etwas später.“ Kleine Sünden werden meistens direkt am Dienstag Abend beim Body Attack von Janina Katharina gnadenlos bestraft. Größere bei den Ausfahrten am Wochenende mit Hannes oder allein.

Am Freitag war es dann mal wieder so weit, österliche Ausfahrt mit Hannes Richtung Süden, zunächst einmal von Borgfeld Richtung Fischerhude. Hannes drückt richtig aufs Tempo, aber obwohl wir echt schnell fahren, schaffen wir es nicht die gutaussehende Endfünfziger Frau vor uns auf ihrem Ebike schnell einzuholen. Zum Teil liegt es am strengen Gegenwind, zum Teil an unserer miserabelen Form und und zum Teil auch an dem getunten Ebike, dass deutlich schneller unterwegs war, als die gesetzlich erlaubten 25 km/h. Da die Strecke am Waldesrand zwischen Borgfeld und Fischerhude ja so etwas wie der Cycling Superhighway von Bremen ist, kamen uns eine Menge Rennradfahrer entgegen. Im Winter werde ich dann meistens gegrüßt, die ganz Harten haben eben Respekt voreinander, aber sobald die Saison offiziell angefangen hat, ist es wieder aus mit dem Grüßen. Seit Strava Flyby wiederum, weiß man nun auch sehr genau, wer das denn im Wiegetritt Jersey war, der da gerade so weggeschaut hat.

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Jedenfalls sind wir bereits in Oyten so kaputt, dass wir an der Esso Tankstelle dort einen Stop einlegen müssen. Ein altes schwarzweiß Foto im Schaufenster weist auf die lange Geschichte dieser Tankstelle hin: Hier tanken bereits die Volvos und Saabs der schwedischen Armee, als diese unter Gustav Adolf II Richtung Schloss Etelsen vorrückten. Wallenstein, dessen Armee nur mit Kreidler Floretts ausgerüstet war, konnte ihm nicht mehr folgen, da an der Esso Tanke das 1:25 Gemisch ausging.

Über Achim kamen wir nach Uesen und fuhren dort die Hünenburg runter richtig Weser. Eine superbrutale Abfahrt – mit seiner 23% Steigung so mit das brutalste, was die Bremer Umgebung zu bieten hat. Hannes war schon runter gefahren und hatte sich in der Kurve platziert, um sicher zu gehen, dass ich in einem Schwung schnell durchfahren konnte. Todesmutig setze ich mich fast auf das Hinterrad und begann die Abfahrt – zum Glück winkte Hannes mich durch; ich war zwar langsam, hatte aber wegen der Steilheit der ganzen Sache so viel Schwung, dass ich auch nicht stehen hätte bleiben können, wenn er „Achtung Schneepflug!“ oder „Baugrube!“ gerufen hätte. Da habe ich nun erst Mal wieder einen KOM bei Strava.

Den nächsten Versuch machten wir bei der Eißeler Finkenburg. Mit dem ganzen Wind im Rücken, der uns bislang so flaschig gemacht hatte, arbeiteten wir uns hier in die Top Ten vor.

Und danach war die Luft raus, wir fuhren das ganze Dinge so irgendwie nach Hause. Auf dem Weg kamen wir an dem Yasukuni Jinja Annex vorbei, einem japanischen Schrein in der Nähe von Dreye. Der Yasukuni Schrein steht mitten in Tokyo und ist einer der bekanntesten Schreine im shimtoistischen Glauben, wobei der erstens gar nicht so alt ist (1869) und zweitens auch nicht ganz unumstritten ist.  Markant an ihm sind, neben den ganzen rechtsextremen Spinnern die sich dort aufhalten, die Eingangstore, deren Stil nach dem Schrein auch Yasukuni Stil genannt wird. Die Dinger haben es vor dem 2. Weltkrieg sogar auf die 50 Yen Banknote geschafft, das gelang in Deutschland lediglich Balthasar Neumann erst nach dem Krieg.

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Nein, das ist kein Foto von 1938, sondern eins von 2017.

In Japan, wo der Glaube jegwelcher Coleur in einem sehr flachen Winkel auf die Erde trifft, ist es üblich zu Beginn des neuen Jahres einen Schrein oder Tempel zu besuchen. Diesen Akt nennt man „Hatsumode“ (初詣).

Man betet darum das neue Jahr gut zu überstehen und kann sich bei dieser Gelegenheit auch mit einer Anzahl von Talismännern eindecken, so dass einem das Glück gefügig bleibt. Oft fährt man auch gleich mal mit dem Familienauto hin und lässt es von einem Priester segnen.

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Ich hatte das bislang versäumt und so bot dieser Ausflug mit Hannes eine gute Gelegenheit all dies nachzuholen. Zunächst segnete Hannes unsere beiden Räder mit dem heiligen Zweig.

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Und dann beteten wir vor dem Tor. Hannes muss noch ein wenig und seiner Haltung arbeiten, das sieht noch nicht richtig japanisch aus.

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Kleine Wünsche im Winkel von 30 Grad.

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Größere Wünsche im Winkel von 45 Grad

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Hannes wünscht sich gerade eine elegantere Haltung beim Zeitfahren.

Eine sehr schöne Anleitung zum richtigen Verbeugen in Japan je nach Anlass gibt es vom Japanese Culture Lab.

Dann nach Hause und eine der ersten längeren Ausfahrten des Jahres war vorbei.

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Am Samstag gab es dann wie erwähnt eine Runde Body Attack, die mich wirklich fassungslos machte. Aber nicht genug, um mich nicht kurz am Sonntag (Strava) aufs Rad zu schwingen nachdem ich mich überzeugt hatte, wer die Flandern Rundfahrt gewann. Natürlich wieder jemand von LIDL, sorry, Quickstep. Und auch am Montag. Muss auch sein, denn am nächsten Wochenende steht die erste RTF der Saison auf dem Plan, die Teutoburgerwald Tocht. Das ist diese holländische RTF in Deutschland, weil denen in Holland die Berge ausgegangen sind. Und das erste OBKM Rennen ist auch bereits am 25. April. Zeit mehr zu arbeiten, oder das Hobby wieder aufzugreifen.

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