Monatsarchiv: März 2013

Reus Supersangue

Jan de Reus war holländischer Radprofi vor dem 2. Weltkrieg. Nach dem Krieg eröffnete er seinen eigenen Laden in Zwanenburg und begann später, zusammen mit seinem Sohn Jan de Reus Junior (* 1946) eigene Stahlrahmen zu löten. Den Radladen gibt es heute noch; einige seiner Räder kursieren auf im Netz und im Web und hier und dort.Ob er ein Vampir war ist nicht bekannt.

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Kai P. stellte mir eines Abends im Winter seinem guten Freund Julian vor, der ein Rennrad suchte. Ich hatte nichts passendes für ihn in der Garage (aka Area 51) und wir einigten uns darauf, dass ich ihm auf der Basis eines Stahlrahmens etwas modernes zusammenbauen würde. Eigentlich wollte Julian etwas in Burgundrot, aber langsam ging uns die Geduld bei der Rahmensuche aus und ich kaufte doch für relativ viel Geld einen leichtem Jan de Reus Rahmen aus Reynolds 531 Stahlrohr in dunklem grau; damit ließen sich bestimmt eine Menge farblicher Variationen herstellen. Der Rahmen kam komplett mit Hatta Swan Steuersatz und Campagnolo Innenlager sowie Startnummernhalter am Oberrohr; all dies sah sehr professionell aus.

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Ich weiß auch nicht warum ich immer bei holländischen Rahmen hänge bleibe. Vermutlich liegt es daran, dass die erstens meine Größe haben, zweitens nicht ganz so beliebt sind und relativ günstig zu haben sind, und drittens oft angeboten werden. Ich hatte eine Gazelle, habe noch ein Union und zwei Concorde und irgendwann einmal werde ich vermutlich auch ein Duell besitzen.

Der Aufbau gestaltete sich sehr langsam; die Vorgabe nach Burgundrot war sehr schwierig umzusetzen und die ersst geplante Gruppe 600 Trikolore STI gefiel mir nicht gut genug für diesen Rahmen (liegt jetzt in der Kiste). Schließlich entschloss ich mich meine Ultegra 6500er Gruppe, die ich ursprünglich 2008 für mein Cervelo Soloist gekauft hatte zu verbauen. Die Gruppe hatte ich 2009 durch die neuere 6600er ohne „Wäscheleinen“ ersetzt und dann zunächst an einem Faggin und später an einem Chesini montiert. Mit dem „ice grey“ Finish von Shimano passte sie sehr gut zu dem Rahmen und bot alle Vorzüge einer modernen 10fach STI Schaltung. Danach ging es dann schneller vorwärts, die Grundrichtung war mit Shimano vorgegeben, auch wenn an der Kettenstrebe ein Campagnolo Aufkleber strahlte; aber das sehr bescheidene Wetter hinderte mich daran Probefahrten zu machen und alles perfekt einzustellen.

Aber im einzelnen:

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RAHMEN

+ Jan de Reus RH58 Stahlrahmen aus Reynolds 531 inkl.Gabel, ca Mitte Neunziger; 100/126 mm
+ Sattelstütze 27,2 mm
+ Bremzugführung im Oberrohr
+ Angelötete Schalthebelsockel, Umwerferadapter, 2 Flschenhalter, Startnummernhalter
+ Pantographien an der Gabelkrone, Steuerkopfmuffe unten innen, Innenlager links
+ Schaltzugführung unter dem Tretlager
+ Ausfallenden Campagnolo mit Stellschrauben

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BERÜHRUNGSPUNKTE

+ Lenker Nitto Mod. 55 42cm breit
+ Lenkerband 3T
+Vorbau Kalloy silber 80 mm
+ Sattel Charge Spoon schwarz
+ Sattelstütze BLB Aero 27,2 mm
+ Pedalen MKS Stream schwarz, beidseitig fahrbar

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BREMSEN UND ANTRIEB

+ STI Hebel Shimano Ultegra 6500 10-fach mit Wäscheleinen
+ Bremsen Shimano Ultegra 6500 ice grey finish, vorne mit roten Bremsschuhen.
+ Shimnno Ultegra 6500 Umwerfer
+ Shimano Ultegra 6500 Schaltwerk
+ Wippermann Connex Kette
+ Shimano Dura Ace 7500 Kurbel mit neuen Kettenblättern 
+ Shimano 105 Kassette 12/26 
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LAUFRÄDER

+ Vorne Campagnolo Record Nabemit DT Swiss Revolution Speichen und Rigida Nova Felge 32L
+ Hinten Shimano Dura Ace 7500 Nabe mit DT Competition Speichen und Rigida Nove Felge 32L
+ Neues Felgenband, Schläuche, rote Ventilkappen, Reifen Schwalbe Blizzard udn Continental Ultra Sport

Ich hatte an sich einen Satz Shimano 105er Naben mit Mavic CXP33 Felgen in Silber für den Aufbau gekauft, die roten ungeösten Rigida Nova sahen aber so viel besser aus. Klickpedale kamen nicht in Frage, da auch in der Stadt gefahren werden sollte, kamen die sehr praktischen beidseitig fahrbaren MKS Stream zum Einsatz.

Endlich hatte ich Ostern alles zusammengebaut und heute war das Wetter wenigstens so, dass es so aussah als könnte es in absehbarer Zeit einmal Frühling werden. Ich machte mich also zum abstimmen und photopraphieren auf die Straße. Nach ein bißchen Gefummel an der Schaltung und dem Nachstellen der Hinterradbremse lief das Rad wie von selbst. erstaunlich wie gering der Unterschied in Beschleunigung, Kurvenlage und bremen im Vergleich zu meinem Canyon Carbonrad ist. Sicher, das Canyon ist schneller und agiler und etwas präziser; aber das ist nicht etwas was man sofort und überall merkt.  Natürlich hatte ich auch mal wieder geschludert; der Sattel war nicht festgestellt und rutschte nach hinten als ich mich setzte. Aber das kann man ja schnell justieren.

Zum Abschluss stieg ich noch einmal richtig aus dem Sattel und jagte im harten Wiegetritt die Bahnüberführung hoch. Wobei ich mir prompt den Lenker verdrehte und mich fast hingelegt hätte, den ich hatte vergessen den Vorbau zu fixieren. Ein Glück, dass ich das noch bemerkt habe.

Alles in allem ist das aber ein Rad, dass ich liebend gerne auch selber behalten und ab und an fahren würde. Das dunkelgrau – Rote Finish erinnert mich irgendwie an Vampire, Blutgefäße und so ein Zeuch, wie in diesem japanische Lorelei U-Boot Film.  Deshalb Supersangue.

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Positivo Racing Germany III

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Gab es hier jemals ein Rad, dass Torpedo hieß?

Wohl kaum. Wer will denn schon ein Rad von einer insolventen Schreibmaschinenfabrik aus Frankfurt an dem sich Karstadts Tommy die Markenrechte gesichert hat? Hier ist aber ein sehr schönes Rennrad aus den frühen Neunzigern, entstanden und lackiert im Taumel der Wiedervereinigung eines unbekannten Herstellers.

Auf dem Steuerkopf strahlt nun ein ausgewogen designter Decal von Positivo Espresso.

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Im Einzelnen:

RAHMEN

+ Columbus Aelle Größe 60 cm (c-c); 100mm / 126mm; 26,8mm Sattelstütze
+ angelötete Schalthebelsockel, drei Ösen auf dem Oberrohr für die Bremszugführung, Flaschenhalter am Unterrohr
+ Verchromte Gabel und Hinterbau
+ Schaltzugführung unter dem Tretlager

BERÜHRUNGSPUNKTE

+ Lenker ITM Europa

+ Vorbau Kalloy, schwarz, 80mm
+ Steuersatz Ritchey Logic [neu]
+ Lenkerband Deda schwarz [neu]

+ Sattel BLB Fly gelb [neu]

+ Sattelstütze SR?, geflutet
+ Pedalen Suntour Cyclone 7000 [provisorisch]

BREMSEN

+ Shimano RSX Bremshebel
+ Shimano RSX Dual Pivot Bremsen
+ Züge, Außenhüllen etc. [neu]

SCHALTUNG UND ANTRIEB

+ Ofmega Mistral Schalthebel in SKY blue
+ Ofmega Föhn Kurbel mit 52/39 Kettenblatt
+ Suntour Blaze Umwerfer
+ Ofmega Master Schaltwerk
+ Kette Wippermann Connex 1/2 x 3/32 [neu]
+ Kassette Shiman Uniglide 7-fach
+ Züge, Außenhüllen, Innenlager Shimano etc. [neu]

LAUFRÄDER

+ Shimano RSX Naben, neu gefettet mit neuen Kugeln
+ Campagnolo Lambda Felgen
+ Neues Felgenband, Schläuche und Continental Sprint Reifen

Kurz, ein deutsches Frühlingsmärchen.

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Amsterdam Alleycat

Zuerst dachte ich: Cool. Und Amsterdam ist vielleicht eine der Städte, wo ich mich mit dem Rad etwas unsicher zwischen den Grachten bewegen würde. Dann dachte ich: Opel!

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Entspannung

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via Milano fixed (wenn der gif nicht funktionieren sollte.

 

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Corinna auf Corima

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von | 30. März 2013 · 23:15

Torpedo Deutschland Racing III [RH60 c-c]zu verkaufen

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SOLD

Natürlich kann man seine Zeit damit vertrödeln, teure Stahlrahmen bei Ebay zu kaufen, dann die Epochengerechten passenden teuren Komponenten mühsam zusammenzusuchen und sich damit ein schönes, teures und richtig gut aussehendes Rad zu bauen. Da aber Ende März dann immer noch Schnee vor der Haustür liegt und man dann unmöglich mit dem Teil fahren kann, muss man warten bis Winter, Regenzeit, Scheißwetter, furchtbarer Sommer, nasskalte Herbsttage etc. vorbei sind, bevor das gute Stück auf die Straße darf. Also eigentlich nie.

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Alternativ bietet sich die Möglichkeit seine Zeit damit zu vertrödeln einen miesen Stahlrahmen zu kaufen, den mit dem was gerade in Keller und Garage noch rumliegt zu „veredeln“, alles was funktionieren muss wie Lenkerband, Reifen, Schläuche, Bremsbeläge und Züge neu zu kaufen  und damit etwas zu bauen, was allgemein als „Schlampe“ bezeichnet wird.  Eine Schlampe ist nicht schlampig gebaut; genau wie das was man unter Männern gemeinhin als Schlampe versteht nicht schlecht aussehen muss. Eine Schlampe ist nicht … wählerisch. Bei ihr darf man auch Campagnolo mit Shimano und Suntour (Puma mit Dior und Superdry) mischen und das Lenkerband von oben nach unten wickeln. Eine Schlampe macht vieles mit und dafür sind wir ihr dankbar. Auch wenn wir uns nicht unbedingt gerne mit ihr zeigen.

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Im Februar schoß ich einen Torpedo Rahmen bei Ebay, solides Columbus Aelle Rohr für 26,8 mm Sattelstützen, Marke Torpedo. Schaut man sich die Lackierung an, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine deutsche Firma handelt, das Columbus Aelle Rohr läßt auf eine italienische Fertigung schliessen – oder vielleicht auch nicht denn das Innenlager ist BSA Standard und 68mm lang. Über die Marke Torpedo habe ich nichts herausfinden können; er Aufkleber sieht auch wie nachträglich drangepappt aus, ich würde einmal auf eine Händlermarke schliessen.

Der Rahmen selber (Rahmen Nummer 89 K 0403) ist sehr Neunziger, mit Anlötösen auf dem Oberrohr für den hinteren Bremszug der komplett offen verläuft, Schaltsockel am Unterrohr, Schaltzugführung unter dem Tretlager, Adapter für Anlötumwerfer und Bremsaufnahme für Inneninbusschrauben. Die hinteren Ausfallenden haben Stellschrauben, sind aber sonst nicht zu identifizieren.

Ich arbeite gern mit dieser Art von Rahmen, denn es ist relativ einfach qualitativ gute, billige und technisch funktionierende Teile dafür zu bekommen. An Siebziger Jahre Rahmen zum Beispiel, passen oft moderne Dual Pivot Bremsen vorne nicht dran, weil der Befestigungsbolzen zu kurz ist, um diesen mit einer Schraube hinter der Gabel zu schliessen. Es gibt zwar eine Lösung, aber das ist aufwändig und Geld und frickelig.

Ich musste den Rahmen bei dem Vorbesitzer in Ratingen abholen, bekam aber auch eine schöne SR Sattelstütze und eine Luftpumpe dazu. Die Lackierung ist wirklich sehr … deutsch. Also in Israel würde ich mit dem Teil nicht am Strand fahren wollen. Da eine Menge japanisches Zeuch an das Rad kommen sollten, wurde das Projekt

ドイツ魚雷Racing III 

getauft. 

ドイツ wird „doitsu“ ausgesprochen und bedeutet Deutschland; 魚雷 bedeutet „Torpedo“, wird „gyorai“ ausgesprochen und besteht aus einem Zeichen für Fisch und einem für Donner, ist also äußerst Gewaltpoetisch. Ganz korrekt wäre eigentlich 魚形水雷 (Fisch – Form – Wasser – Donner : Gyokei Suirai). Ich mag Torpedos im Zusammenhang mit Rädern; mein erstes Rad überhaupt hatte eine Sachs Torpedo Dreigangschaltung; es machte unglaublich viel Spaß zu versuchen den Freilauf zu treffen. 

Ich fing dann in meinem Keller an zu kramen und zu basteln. Vorbau und Lenker waren schnell gefunden, auch ein Paar recht gut erhaltenes Shimano RSX Bremsgriffe hatte ich mal „zur Sicherheit“ gekauft. Später bekam ich dazu auch noch die passenden Bremsen, so wurde die Bremsgruppe komplett Shimano. RSX war in den Neunzigern das, was heute Tiagra ist, also in der Shimano Hierarchie unterhalb der 105er Gruppe. Aber immerhin schon mit STI Hebeln. Die Bremsen packen richtig gut.

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Für Antrieb und Schaltung hatte ich auch noch ein ganz besonderes Schätzchen in meinem Keller: eine Zusammenstellung wunderschönster und seltenster Ofmega Komponenten: Wo darf ich anfangen .. vielleicht ganz hinten mit dem Besten? Das Schaltwerk ein Ofmega Master, das kommt aus der Zeit als Ofmega nicht mehr der irrsinnig tollen Idee anhing alles aus Plastik in Modefarben zu fertigen.  

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Geschmeidig wickelt sich die Wippermann 1/2 x 3/32er Kette um die Schaltwerkrädchen und landet dann hart und plötzlich auf der Ofmega Kurbel. Ofmega hat ja mit der Mistral eine der schönsten Kurbeln überhaupt gebaut, als Sie damit fertig waren haben sie diese Kurbel hier geformt. Die hat leider noch nicht mal Standard-Kettenblattschrauben, das Gewinde ist im kleinen Kettenblatt eingelassen, ähnlich wie zum Beispiel bei einer Thun Coronado. Schnell will die Kette diese Kurbel wieder verlassen; gelenkt wird sie dabei eigentlich von einem Ofmega Mistral Umwerfer. Also eigentlich.  Da am Rahmen aber ein Adapter dran ist habe ich dann doch einen Suntour Blase, Verzeihung Blaze verbaut. Die Ofmega Dinger sind so selten, das sie noch nicht einmal bei Velobase eingetragen sind. Ich habe dummerweise zwei davon und bin gerne bereit einen mit dem kompletten Rad mitzugeben, damit man sich das Teil Gruppenrein zusammenbauen kann. Ich muß aber warnen, der Umwerferkörper besteht aus Plastik und das sieht nicht sehr solider aus. Die Verstellschrauben die da rein gedreht werden sind auch keine normalen Metallschrauben sondern haben eher ein Gewinde wie Holzschrauben, vermutlich damit sie so im Plastik besser halten. Ist wirklich gruselig.

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Und wer denkt und lenkt den ganzen Antrieb? Richtig, zwei wunderschöne komplett Plastik Schalthebel aus der Mistral Gruppe, gab es ja auch von Modolo; in wunderschönem SKY blau. Auch hier bin ich gerne bereit die Original Ofmega Schrauben dazu beizusteuern, möchte man allerdings Rad fahren so empfiehlt sich die jetzige Lösung.

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Es war ein Drama, bis ich die Ofmega Kurbel endlich montiert: Die Ofmega Kurbel hat eine italienische Vierkantaufnahme,  aber alle BSA Innenlager die ich habe sind für JIS Vierkant ausgelegt. Zudem ist der Ofmega Vierkant auch noch gut ausgeleiert, bei der Montage jedenfalls bewegt sich die Kurbel ca. 1 cm weiter Richtung Rahmen als dies ein JIS Vierkant tun würde. Ich hatte zunächst ein 107 mm Miche Lager verbaut, da war die Kurbel quasi auf der linken Seite. Dann probierte ich ein neueres 115 mm Lager, aber auch da verbiss sich das Kettenblatt noch schön in der Kettenstrebe. Also habe ich mit ein 122,5 mm Shimano Lager bestellt, normalerweise wird so etwas bei Dreifachkettenblättern vorne verbaut – das passte dann so gerade.

Bei dem Sattel fiel die Wahl auf einen BLB Fly in … gelb. Na ja, passt gut zu den blauen Schalthebeln, dachte ich mir so. Als ich den Sattel gekauft hatte, dachte ich wirklich der wäre gelb und würde gut zu meinem Vetta passen …. aber das konnte ich mir schon beim auspacken abschminken. Das gelb ist irgendwie wie … Radioaktivität? Aber zu Torpedo Deutschland passt das gut.

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So, jetzt noch die Laufräder, da habe ich lange gesucht, bis ich etwas günstiges gefunden habe. Shimano RSX Naben (passt!) mit Campagnolo Lambda Felgen die den vergilbten Ofmega-Italo Flair unterstützen mit einer siebenfach Uniglide Kassette. Das war der zweitbilligste Laufradsatz, den ich jemals gekauft habe. Reifen und Schläuche konnte ich gleich wegschmeissen und die nächsten Tage und Nächste verbrachte ich dann damit die Dinger sauber zu machen und zu zentrieren. Man ärgert sich über die ganze Arbeit für so einen Billigsatz wenn man bedenkt, dass es bereits einen sehr ordentlichen brandneuen Shimanosatz für unter 100 Euro gibt. Mit viel Mühe und viel Angst das irgendetwas kaputt geht und die ganze Mühe umsonst war habe ich die Dinger zentriert bekommen. Lief aber immer noch mies. Dann habe ich die Lager auseinandergenommen, gesäubert und die alten Kugeln durch neue von Kugeljupp ersetzt, die ich mir vor langer Zeit mal gekauft hatte, weil ich mich immer geärgert habe, wenn ich beim Auseinanderbauen mal wieder eine verloren hatte. Jetzt machten die wenigstens keine Geräusche mehr.

So, und heute war dann endlich alles zusammengebaut und ich konnte die erste Probefahrt durch die Kälte machen. Aber Schlampen sind da nicht so zimperlich. Ist jetzt die Erwartungshaltung, nach dem ganzen Gezicke und Gemosere, dass das Rad sich echt beschissen fährt? Natürlich ist es nicht so, und das meine ich ehrlich. es fährt sich wunderbar leicht und locker, lässt sich gut beschleunigen und mit den beiden Dual Pivot Bremsen auch gut abbremsen. Im Wiegetritt die Berge in Bremen hochzufahren (oder die Autobahn- und Schnellstraßenüberführungen)  funktioniert ganz hervorragend. Hier und dort noch ein bißchen rumfiddeln und adjustieren, aber ich muß sagen ich war wirklich zufrieden. OK, ein Torpedo ist kein Pinarello oder Masi, aber es fährt sich locker und vor allem immer und überall.

Ich werde das jetzt erst einmal fahren bis der Winter vorbei ist, es aber auch gleichzeitig zum Verkauf anbieten. Sollte jemand noch nicht abgeschreckt sein: Ich stelle mir so etwa 345,67 Euro Verhandlunsbasis war. Auf die Nachkommastellen kommt es mir nicht an.

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Ach so ja: Ui, ist das teuer, werden jetzt viele sagen, die sich mit dem Aufbauen von Rennrädern beschäftigen. Für den Preis bekomme ich doch schon ein (bitte passendes auswählen): Dancelli, Viner, Olmo, Enik, Titan etc. Ja ich weiß, für Menschen die schrauben ist das nix. Ist alles fertig, muß nichts mehr gemacht werden, einfach warten bis der Frühling kommt und losfahren.  Aber ich finde, auch wenn es komplette alte Räder zum wiederaufbauen recht günstig gibt, so ist doch das Aufbauen selber teuer. Ein normaler Aufbau verschlingt bei mir immer 400 bis 600 Euro Materialkosten, darunter wird es einfach sehr schwierig etwas qualitativ gutes zu bauen. Reifen plus Schläuche plus Felgenband – da sind schon fast 50 Euro weg. Und so läppert sich das zusammen.

Mein Angebot ist eher für die, die keine Ahnung haben. Nicht weil ich die „betrügen“ möchte. Nein, aber wenn ich was verkaufe dann ist auch immer die Serviceleistung drin alles genau einzustellen, mich auch nach dem Verkauf um alles zu kümmern was anfällt und Tips für den weiteren Aufbau zu geben und durchzuführen.

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 SPECS 

(folgen später)

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Eingeordnet unter 2013, Meine Räder, Mob, Radprojekte

Täglicher Eddy.

via Milano Fixed

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Eingeordnet unter 2013, Mob, Sex. Lies & Vids

Powerslide..fail.

patifail

 

via Milano fixed (falls die gif Animation nicht funktionieren sollte).

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Eingeordnet unter 2013, Mob, Sex. Lies & Vids

Campagnolo Virtual Museum

Eingang hier, unter dem Logo des Achtzigjährigen Jubiläums.

Video, wie man so ’ne teure Campagnolo-80-Jahre-Gruppe an einen Titanrahmen schraubt. Der Pedant in mir sagt: Warum kommt die Kassette nicht direkt auf die Laufräder?

Artikel von Bike Radar zur Geschichte.

Ich trage übrigens gerade meine neue Polar Pulsuhr FT4 Blau. Ich habe mir die jetzt gekauft, weil ich so unzufrieden mit der Pulsmessung bei dem ansonsten sehr guten Ciclo CM4.4 bin. Ständig bricht das Signal ab, das kann schon sehr lästig sein, wenn man sich anstrengt, auf den Puls schaut und feststellt dass man schon wieder tot ist. Nervig ist übrigens auch die Befestigung des Sensors bei Ciclo, dass die das in all den Jahren nicht auf die Reihe bekommen haben zu verbessern ist nicht gut. Zuhause habe ich eine Kiste voll von Sensoren, bei denen diese Miniplastiklöcher abgebrochen sind. Ich habe wirklich fast zehn Jahre bei Ciclosport eingekauft, damals sehr viel Geld für mehrere Generationen des HAC4 ausgegeben, aber die konnte man in der Regel auch nach einem Batteriewechsel wegschmeissen. Und der Magnet wiegt auch ne Tonne und ist so schwer, dass er eine Unwucht an jedem normalen Laufradsatz erzeugt. Und wenn die Laufräder keine runden Speichen haben, dann läßt es sich sowieso nicht fixieren. Und auch sonst ist die Verwendung von Alupapier angebracht. Jetzt reicht es mir, ich kaufe mir nur noch kleine, schicke Cateye Stradas und Pulsmessung getrennt von Polar.

Ich schreibe mal später einen +/- Bericht.

Ach so, mein erster Tacho war natürlich ein VDO:

Aber bereits mein zweiter Tacho war ein Cateye Vectra:

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Eingeordnet unter 2013, Bits&Pieces, Mob

Mercier und Mädel.

Eine gute Einstimmung auf das Mercian, das ich für Manu aufbaue. OK, das ist ein Mercian und kein Mercier; ich vermute, dass ist 2. Person weiblich im Perfekt.

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