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Teneriffa. Festive 5.000 Höhenmeter.

Mach’s Dir einfach dieses Jahr, dachte ich mir, und fahr‘ nach Teneriffa wo Du prima Wetter hast, um die 500 Kilometer für die Festive 500 zu fahren. 6 Tage später war ich schlauer, müder und um viele, viele Höhenmeter reicher.

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Mein Festive 500 Programm fing am 24.12. um 10:00 Uhr bei herrlichem Wetter  im Cyclyng Laden an: Joey Punkt hatte zum Kirchenbesuch 4.0 eingeladen. Der Kirchenbesuch findet per se aus Gründen am 24.12. morgens statt – da will keiner zeigen wie schnell er wirklich sein kann, weil es die Familie später dann übel nimmt, wenn derjenige dann halb besinnungslos unterm Baum liegt und Weihnachten wie sein Leben kurz vor dem Tod schnell an ihm vorbei läuft. Wir fuhren durch das Blockland bis zur Moorlosen Kirche und dann wieder zurück, etwa 60 km. Also, das ist die offizielle Version. Ich bin drei Mal mitgefahren und Tatsache ist, dass wir nie bis zur Moorlosen Kirche fahren, sondern etwa hundert Meter an der Kirche vorbei bis zu diesem häßlichen Wendeplatz vor dem vergleichsweise schöneren Stahlwerk, dort ein Photo machen und dann umkehren.

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Vor dem Moorlosen Stahlwerk.

Joey organisiert den Kirchenbesuch im 4. Jahr, 2015 startete er mit sieben Mitfahrern, dieses Jahr kamen wir fast auf 40. Es war also ordentlich Stimmung im Laden als wir losfuhren und auch die ganze Zeit beim fahren. Es wird sich ungezwungen unterhalten, neue Bekanntschaften werden geknüpft oder wieder geknüpft und alles könnte so schön sein wenn, ja, wenn nicht gerade Weihnachten wäre.

Am nächsten Tag machte ich mich auf eine 60 km lange Runde in den Süden, die größtenteils harmlos verlief. Ich freute mich schon auf die sonnigen Tage auf Teneriffa, wusste aber auch, dass durch den An- und Abflugtag jeweils ein Tag für die Festive 500 verloren gehen würde: Statt in 8 Tagen müsste ich nun die 500 km in sechs Tagen fahren müssen. Aber nach zwei Tagen hatte ich bereits 140 km im Sack und die Sonne vor mir.

Viele wissen nicht, dass auf Teneriffa einige sehr berühmte Filme gedreht wurden, unter anderem „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer„, hätte ich mir diesen Film angesehen hätte ich auch gewusst, wie die Insel aussieht, nämlich so:

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Teneriffa. Serviervorschlag.

Wir hatten uns für ein Hotel im Süden bei Los Christianos entschieden, das ist ziemlich genau neben dem Epizentrum des Tourismus, also dort wo Horden von überwiegend Engländern, Skandinaviern und Holländern seit Jahrzehnten schlechte Eindrücke im Sand hinterlassen und quasi alles in Form von langweiligen Hotels, Restaurants, Bungalows und Shops zugebaut wurde. Im Gegensatz zu dem Norden von Teneriffa, wo ein „behutsamer Tourismus“ gepflegt wird, der dann ergo überwiegend von Deutschen besucht wird. Weil: Touristen sind ja immer die anderen, niemals wir.
Das ist natürlich Quatsch und wenn wir schon irgendwo hinfliegen, dann fliegen wir dahin wo wir möglichst wenig Schaden anrichten können und lassen die einheimische Bevölkerung in Ruhe. Und deshalb sind wir da, wo die anderen Touristen sind. Punkt (Nicht Joey).

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Das hat auch noch weitere Vorteile, da ich ja oft mit meiner Familie unterwegs bin; auf Teneriffa mit Frau und TZT (Teenyzickentochter): Die Familie kann shoppen in Läden die sie ohnehin auch aus Bremen kennt und freut sich wenn es zum Sangria-trinken ins Hard Rock Cafe geht.

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Am nächsten Tag holte ich mein Rad bei Bikepoint Teneriffa ab, einem Verleiher und Radgeschäft in Las Americanos. Nette, kompetente Menschen, die mir ein BMC Teenmachine SLR02 Modell 2018 mit Ultegra zur Verfügung gestellt haben. Prima, endlich mal wieder was von der Konkurrenz fahren! Und dann auch noch in grau/orange, genau meine Farben! Das war insgesamt kein schlechtes Rad, es erschien mir etwas schwer, da es mit schrottigen, aber stabilen Mavic Aksium Elite Laufrädern plus Rubino Reifen ausgestattet war, aber es lief stabil und machte keine Zicken. Insgesamt wirkt es sehr wuchtig – Oberrohr und Steuerrohr sind echte Klötze und nicht so schön filigran ausgeführt wie bei einem Wilier Cento1, oder einem Giant TCR. Aber was soll’s es brachte mich von A nach B, wobei B immer 500 mindestens Höhenmeter weiter oben lag.

Ich fuhr dann gleich los und machte mich auf den Weg zum Teide, dem mit 3.718 m höchten Berg Spainiens. Vor langer Zeit war ich schon einmal den Pico Veleta in der Nähe von Granada hochgefahren, dem mit 3.396 m vierthöchsten Berg Spaniens, ein sehr langer Anstieg und eine tolle Abfahrt. Das hatte ich gut verdaut und mir wieder höhere Ziele gesteckt.

Es ging also los und zunächst einmal müsste ich raus aus der Stadt. Eine recht steile Straße und belebte Straße führte mich unter der Autobahn durch nach La Camella. Von da aus wurde die Strasse etwas schmaler, der Verkehr deutlich weniger, aber es blieb weiterhin steil, bis ich ziemlich erschöpft nach Vilaflor kam. Ich schaffte es noch nicht einmal ganz in den Ort rein, sondern ergab mich gleich beim ersten Cafe am Ortseingang. Ich war jetzt fast zwei Stunden Rad gefahren und hatte gerade einmal 22 km Strecke zurückgelegt – andere Menschen aus meinem Bekanntenkreis schaffen so etwas zu Fuß. Und zudem war ich quasi aus dem Stand 1.340 Höhenmeter in einem Stück hoch. Willkommen auf Teneriffa. Da wurde mir klar, dass das mit der Festive 500 hier nicht wirklich etwas geben würde.

Wäre doch besser gewesen, wie jedes Jahr, nach Mallorca zu fahren. Im Gegensatz zu Malle waren hier wesentlich weniger Radfahrer unterwegs und die dies es waren grüssten überhaupt nicht. Neben mir im Cafe sass jemand mit einem Cube oder Focus e-Rennrad…..das machte es mir quasi unmöglich sich mit jemanden zu unterhalten, mit dem man keine gemeinsamen Themen finden wird.

Jedenfalls war es unmöglich weiter zum Teide zu fahren, zumal es dort oben auch deutlich kälter war als an der Küste und ich keine Weste etc. mitgebracht hatte. Also machte ich mich stattdessen auf den Weg runter nach Granadilla – eine tolle kurvige Straße mit wenig Verkehr und schönen Spitzkehren.

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Wow, das machte ja jetzt doch richtig Spaß. Auch das Stück an der Bergflanke lang nach San Miguel und letztendlich zurück nach La Camella machte wirklich Spaß. Abgesehen davon, dass ich fast frontal in ein entgegenkommendes Auto gefahren wäre (leider auch noch komplett meine Schuld). Es ging fast immer nur runter, aber nie zu steil und mit schöner Aussicht und wenig Verkehr – so sollte das sein. Und eine Stunden später waren auch 33 km mehr im Sack. Ich dachte, es wäre dann noch eine lustige Idee an der Küste lang Richtung Norden zu fahren. War es aber nicht und nach vier Stunden und 63 km war Schluss. Puh – das würde hier sehr anstrengend werden. Erster Tag auf Strava.

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Auf der besten Strecke im besten Jersey. NFCC 2008.

Am zweiten Tag hatte ich mich mit meiner Familie in Los Gigantes verabredet, etwa 30 km an der Küste lang Richtung Nordwesten. Prima, Küste, da würden es ja heute nicht so viele Höhenmeter werden. Ich fuhr durch die Lavafelder des Massentourismus an der Küste lang und bereits nach einigen Kilometern musste ich einen 200m Anstieg von der Küste zur Autobahn in Adeje durch langweiligen Brachland hinnehmen. Dann wurde die Straße sehr wellig aber schön an der Küste lang zu fahren, wenn da nicht der Verkehr mit vielen Reisebusen und Lastern gewesen wäre. Bis ich nach Los Gigantes kam, runter zum Hafen fuhr und erst einmal auf meine Familie wartete, bevor wir gemeinsam zu Mittag aßen.

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Superidee: Wintertraining direkt am Strand.

Meine Familie war mal wieder Stunden zu spät; würde man mich fragen, was ich im Urlaub gemacht habe, so wäre die Antwort: Radfahren und warten. Ich bin jetzt 26 Jahre verheiratet und von dieser Zeit habe ich gefühlt etwa ein Jahr auf meine Frau gewartet. Und noch einmal zwei Jahre auf unsere Tochter seitdem sie ein Teeny ist. Selbst einfache Aufgaben wie gemeinsam zum Rewe um die Ecke zum einkaufen zu gehen können sich zu stundenlangen Großabenteuern elbphilharmonischen Ausmasses entwickeln. Da muss erst einmal geduscht, geschminkt, epiliert und geföhnt werden, bevor die Auswahl der richtigen Bekleidung noch einmal genausoviel Zeit verbraucht. Vermutlich würde auch dies alles schnell geschehen können, wenn nicht das Smartphone beharrlich in der rechten Hand gehalten und bedient werden müsste. Das ist alles so schrecklich unkonzentriert und ineffizient, dass ich manchmal schäme so zu tun, als wenn ich das Gegenteil Studenten beibringen könnte.

Anstatt langweilig an der Küste zurückzufahren machte ich mich auf den Weg nach Santiago del Teide etwas weiter nördlich im Landesinnern nicht ahnend, das mich das wieder 1.000 Höhenmeter kosten würde. Ich kam ziemlich fertig auf dem Pass in Las Manchas an und von dort aus ging es dann aber auch nur noch runter bis zurück nach Adeje. Wo ich prompt die Abzweigung verpasste, wieder runter ans Meer fuhr und noch einmal diesen langweiligen 200m Anstieg fahren durfte. Am Ende des Tages wurden es mehr als 100 km und fast 2.200 Höhenmeter. Puh. Auf Strava. Noch zwei Tage und 180 km….das würde jetzt echt schwierig.

Am dritten Tag dachte ich an Konrad Adenauer und „Keine Experimente“. Ich wollte einmal an der Küste lang nach Osten Richtung Flughafen fahren. So richtig schön oder flach war das allerdings nicht. Also wieder ab in die Berge, dieses mal hoch nach Buzanada und nach Las Zocas. Zur Navigation benutzte ich übrigens meinen Wahoo ELMNT, der gibt einem eine ungefähre Idee wo man ist und wo man fahren könnte, aber die Kartenfunktion ist nicht gut genug um sich nur darauf verlassen zu können. Deshalb hatte ich noch eine dünne Touristenkarte in der Trikottasche, die ich ab und an zu Rate zog. In Las Zocas gab es eine Abzweigung auf eine kleinere Straße wieder hoch nach San Miguel, die ich spontan nahm und dann wieder eine kleine Straße nach Vilaflor. Als ich gerade so auf 1.000 Höhenmeter war ging mir echt die Puste aus und ich sah mich nach einer Gelegenheit um, um eine Pause zu machen. Ein Wegweiser führte mich auf einen Feldweg zu einem Aussichtspunkt.
Dachte ich. Tatsächlich fuhr ich auf einem schlechten Feldweg etwa 150 hm runter, kam wieder auf die Straße, die ich hochgefahren war und konnte mich da wieder hochquälen. Irgendwann machte ich dann einfach am Straßenrand Pause, aß einen Riegel, kam wieder zu Kräften, sah einen Rennradfahrer an mir vorbeifahren und machte mich auf den Weg der Verfolgung. Jemanden an mir vorbeiziehen zu sehen ist das beste Mittel wieder in Form zu kommen. Und so kam ich wieder hoch nach Vilaflor in „mein Cafe“. Die Fahnen flatterten dort lustig im Wind, der Kellner erkannte mich und brachte mir direkt einen Milchkaffee. Das ist alles sehr nett, brachte aber in 3 Stunden gerade einmal 35 km.

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Also fuhr ich meine Lieblingsstrecke wieder runter nach Granadilla. Jetzt wurde mir auch klar, warum ich nicht gegrüßt wurde: Ich hatte mir nicht standesgemäß die Beine rasiert und sah aus wie der letzte Anfänger.

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Haarige Spinnenanfängerbeine.

Anstatt langweilig wie zwei Tage zuvor nach San Miguel zu flitzen fuhr ich noch weiter runter zur Küste, verfuhr mich und landete am Flughafen. Mit der Experimentierfreudigkeit war es nun völlig vorbei und ich machte mich durch die langweilige Industrielandschaft an der Autobahn lang richtig Heimat. Weitere 80 km in den Beinen und noch einmal 2.000 Höhenmeter. Auf Strava.

Das ließ etwas mehr als 100 km für den letzten Tag. Schwierig, es brauchte einen guten Plan. Also machte ich mit meiner Familie aus, dass ich wieder hochfahren würde nach Vilaflor, dass wir uns dann dort irgendwo auf der Straße treffen würden und ich dann mit ihnen zusammen im Auto zum Teide fahre. Dann in einem Stück mit dem Rad runter, das könnte klappen.

Zum ersten Mal sah ich ein paar Radfahrer auf dem Weg vor mir; einer war extrem schnell und zog mit Kondensstreifen den Berg hoch, zwei andere waren eher langsam und einer hatte in etwa mein Tempo, ein Belgier. Ich schloss zu ihm auf, wir quatschten ein wenig, ich überholte ihn und ich dachte eigentlich dass ich nun deutlich schneller wäre. Bald würde ja meine Familie auch kommen und mich überholen. Irgendwann hielt ich kurz und machte ein paar Photos.

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Das „Rad lehnt gegen irgendetwas“ Photo nach Positivo Espresso Norm.

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Irgendein Photo.

Und siehe da, der Belgier hatte sich rangeschlichen und fuhr an mir vorbei. Da musste ich nun natürlich dranbleiben. Der war aber auch echt gut, im Gegensatz zu mir fuhr der sehr gleichmäßig den Berg hoch. Ich habe da ja eher den „Jedermannrennenansatz“: Erst alles geben und dann auf den letzten Zahn irgendwie das Ziel erreichen. Tat ich dann auch aber hinter ihm. Trotz kurzer Pause 5 Minuten schneller als beim ersten Versuch, allerdings sind 11,6 hm/min kein wirklich guter Wert. Und an sich wollte ich ja auch nicht bis zum Cafe hochfahren, sondern hatte gehofft, dass meine Familie mich einholt. Jetzt musste ich erst mal wieder im Cafe auf die warten. Und zwar drinnen, denn heute war es wolkig und die Temperatur lag bei strammen 8 Grad.

Nach einer halben Stunde waren sie endlich da, nicht besonders gut gelaunt, denn meiner Frau macht Autofahren in den Bergen nicht wirklich Spaß, zuerst ließ ich sie weiter in Richtung Teide fahren, aber nachdem wir mehrfach fast gestorben wären und meine Frau kurz vor dem Nervenzusammenbruch stand setzte ich mich dann doch ans Steuer (wir hatten vergessen mich als Fahrer bei der Autovermietung anzumelden, war also keine wirklich gute Alternative). In der ganzen Hektik hatte ich auch den ELMNT angelassen, so dass die Strecke im Auto aufgezeichnet wurde. Bedeutet, irgendjemand meldet das bei Strava (ich hatte vermutlich alle KOMs auf dieser Strecke) und die Aufzeichnung fliegt raus, so dass ich die Festive 500 sowieso nicht schaffe.

Auf dem Weg hoch zum Teide fuhren wir durch die Wolken, da oben war es deutlich sonniger und wärmer als unten und die Landschaft auch sehr beeindruckend.

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Insgesamt kommt an so auf etwa 2.200 Meter, aber leider ist es auch sehr wellig, nicht nur hoch, so dass zurückfahren nicht wirklich prickelnd werden würde. Und ich musste meine Familie wieder heil an die Küste bekommen. Also fuhren wir zurück bis nach Vilaflor, von wo aus sie alleine mit dem Auto zurückfuhren und ich setzte mich wieder auf das Rad und fuhr nun zum dritten Mal die Straße nach Granadilla runter. Diesmal war es echt kalt – zum Glück wurde es weiter unten wieder wärmer.

Insgesamt kratze ich an dem Tag irgendwie 75 km zusammen, siehe hier und hier auf Strava. Die Strava Geschichte ging übrigens so aus: Meine Aufzeichnung wurde gemeldet, ich bekam eine Nachricht von Strava und wurde gebeten, das „Autosegment“ aus der Gesamtstrecke zu entfernen. Das geht ähnlich wie das anlegen eines Segmentes. Der Rest, also von der Küste bis nach Vilaflor blieb zum Glück erhalten. Man, bin ich Strava dankbar, wenn so einfach 22 km und 1.350 Höhenmeter aus meinem Leben verschwunden wäre, was wäre wohl aus mir geworden?

Am nächsten Tag ging es zurück nach Deutschland, so dass es insgesamt nur 478 km wurden. Aber ehrlich: Das ist auch nicht schlimm – dafür hatte ich mehr Zeit mit der Familie und fühlte mich am Ende des Urlaubs gleich gut in Form.

In Bremen zurück war es kalt, nieselig und generell unerfreulich; zum Glück gibt es ja jetzt eine sehr schicke Wahoo KICKR Option mit Zwift im Laden, so dass ich mir um den Rest der Wintersaison keine Sorgen machen muss.

2018 kam ich so auf fast 11.000 km, was recht gut ist, da ich außer Teneriffa keinen Urlaub gemacht habe und auch an keinem größeren Event a la Transalp teilnahm. Lustigerweise kam ich am Ende am 26.600 Höhenmeter für das Jahr, von denen ich 7.525 hm oder 28% in diesen vier Tagen auf Teneriffa gefahren bin.

Fazit: Die Festive 500 in Bremen zu fahren wäre sicherlich einfacher gewesen. An Teneriffa bin ich gescheitert, aber es hat deutlich mehr Spaß gemacht.

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Tschüss, und danke für den Fisch.

Postskriptum:
Superwichtige Souvenirs aus Teneriffa:

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Dose Bier mit dem Bild des Berg Teide drauf. Den gibt es seit 1939.

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Dose Deo für SRAM Fanatiker.

 

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Rad. Armee. Fraktion.

Hannes machte mich letztens auf dieses unglaublich gestylte und recht günstige Jersey von Craft aufmerksam, dass wir uns dann gleich kaufen. Mussten.

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Das gibt es oder gab es hier. Manchmal kommt man ja erst ziemlich spät auf Dinge, die so offensichtlich sind. Wie zum Beispiel, dass im Wort „heiraten“ , das Wort „raten“ enthalten ist – ein nicht ganz unwichtiger Hinweis für die Wahrscheinlichkeit den oder die richtige zu binden. Das Craft Jersey ist so gestaltet, dass der erste und letzte Buchstabe von vorne nur noch ansatzweise zu erkennen sind, so dass lediglich RAF in schwarz-rot übrig bleibt, dazu in einem geradezu klassischen Siebziger Fahndungs Aktenzeichen XY Design.

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Bildergebnis für rote armee fraktion steckbrief

Anarchistische-Gewalttaeter-Baader-Meinhof-Bande-034-Fahndungsplakat-RAF-gelb

Ein echtes Muss, wenn man links-liberal in den Siebzigern und Achtzigern aufgewachsen ist. Ich muss gestehen, in meiner Jugend hatte ich eine Menge Sympathie für die RAF, vor allem deswegen weil meine Eltern, Lehrer und andere Autoritätspersonen die so doof fanden. In meinem Jugendzimmer hing sogar eines dieser Fahndungsplakate, ich hatte das Bild von Christian Klar ausgeschnitten und mein eigenes eingesetzt. Ja, so fühlten wir uns damals, wir Verfolgten des Systems BRD; also will sagen des wirthschaftlich-militärischen Komplexes, oder wie auch immer.

Heute, selber Autoritätsperson, Vater und Lehrer geworden, sehe ich das natürlich anders; gerade wenn ich ab und an die alten RAF Säcke in Interviews sehe und merke, was für unsympathische (und nun auch alte) Menschen das sind.

Trotzdem finde ich, dass uns die RAF einige sehr schöne Momente des Designs geschenkt hat. Danke an Craft für die Wiederbelebung.

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Colors of 2019: Teil 1: Cannondale

Als neuer und naiver Radhändler habe ich das große Glück im Sommer zu den privaten Messen der Hersteller fahren zu können, um mir die Räder für die nächste Saison anzusehen. Weil die Ausstellungen deutlich kleiner sind und oft auch Probefahrten möglich gemacht werden, macht das deutlich mehr Spaß als sich 2 Millionen schwarzer Räder in abstrusen Formen auf der Eurobike in Friedrichshafen anzusehen.

Dieses Jahr war ich bei Cannondale, Trek, Giant und Wilier, die wir nun seit ewigen Zeiten (also seitdem wir den Laden im März 1818, Verzeihung 2018 aufgemacht haben) in Bremen vertreiben. Dazu habe ich mir bei Trek auch die Diamant Räder angeschaut und zum Schluss noch einen Abstecher zu Derby Cycle (Focus, Cervelo, Santa Cruz, Gazelle) eingeschoben. Dieses Jahr interessierte mich weniger, was Räder so können, denn das hatte ich im letzten Jahr bereits schon ganz gut mitbekommen und so viele Innovationen hat es in der Zwischenzeit auch nicht gegeben. Nein, mich interessierte eher, was es so neues an Formen und Farben gibt.

Den Anfang macht Cannondale.

Cannondale stellte in Heidelberg aus, da war ich nicht mehr, seit ich 1984 als Punkrocker aus sofort verständlichen Gründen dieses Straßenschild abmontierte und bei mir zuhause an die Wand pappte. Seitdem hatte sich einiges getan offensichtlich, so war quasi die Landschaft hinter dem Hauptbahnhof in einem riesigen Loch verschwunden . Am Rande dieses Lochs hatte Cannondale seine Halle. Die meiste Zeit dort verbrachte ich mit dem Probefahren des System Six (das ist das neue Aerorad von Cannondale, also das Gegenstück zum Madone von Trek, dem Propel von Giant oder dem Cento1Air von Wilier). Das System Six ist, ehrlich gesagt, nicht mein Rad, aber das ist nicht weiter wichtig.

Cannondale hat ein grundsätzliches Designproblem bei seinen Rädern, und das ist, dass der Name Cannondale im Gegensatz zu Trek, Wilier, Giant, Cube, Focus, Basso oder Look sehr sehr lang ist und erst einmal auf einem Unterrohr untergebracht werden will.  Ungünstiger ist eigentlich nur Tommasini oder Schindelhauer. Und deshalb heißt ja auch Verbund Service und Fahrrad VSF und macht langweilige schwarze Räder mit roten Klingeln damit das nicht so auffällt.

Cannondale habe ich farblich seit jeher als sehr auffällig empfunden, immer sehr hart am aktuellen Neontrend kratzend – denke ich an Cannondale in der Nacht, dann träume ich von neongrünen Landschaften mit gelben Schriftzügen. Das war dieses Jahr nicht anders, aber es gab auch einige sehr schöne Ausnahmen von der Regel.

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Dieses Jahr war es bei den Herstellern sehr trendy, viele Räder mit Seilen von der Decke vor einer Wand abzuhängen. Bei Cannondale war z.B. dieses MTB für Mädels in Acid Strawberry zu sehen – kommt hier leider nicht so gut rüber wie in echt.

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Das CAADX Alu Cyclocross Bike in der Ultegra Variante im mutigen Purpur.

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Auf der Ausstellung gab es auch ein CAAD12 zu sehen, das ich sehr interessant fand. Das CAAD12 ist ja schon sehr leicht, teilweise leichter als so mancher Carbonrahmen im Laden, aber da Alu ja eher etwas für Einsteiger ist, wird er nur mit Shimano 105 oder Ultegra angeboten. Das ist bei der Konkurrenz – soweit ich den Überblick habe – nicht anders. Jetzt gibt es zusätzlich eine Dura Ace Variante mit Powermeter -sozusagen die Edelalu Variante.

Die hatte auch ein sehr schönes Muster am Oberrohr, gar nicht langweilig.

Fazit

Cannondale war dunkel oder neon, mit ein paar schönen Farbtupfern.

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German Folding Bike Open 2018. Bremen.

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In Bremen finden jedes Jahr drei für Radfahrer interessante Wettkämpfe statt: Der Velotörn, ein Rennradrennen, der Citytriathlon, bei dem man in der Staffel das Rad fahren kann und die German Folding Bike Open. Letzteres verspricht am meisten Spaß.

Nachdem es einige Gerüchte gab, dass der Velotörn dieses Jahr nicht stattfinden wird, scheint nun alles in trockenen Trikots zu sein und die neue Strecke kann sich auch sehen lassen – sie beinhaltet wie die frühere Bremen Challenge einen Abschnitt über die Hochstrasse und den Remberti-Ring. Ich habe mir mal die Mühe gemacht die Strecke auf Strava zu einer Route zu basteln, da die Beschreibung auf der Velotörn Website eben nur eine schriftliche Beschreibung ist. Prima, gut dass das Rennen wieder stattfindet.

Der Citytriathlon hat sich als feste Veranstaltung etabliert. Seit 2011 bin ich in verschiedenen Staffelteams dort gefahren und auch mehr oder minder erfolgreich. Auf dem Blog hier gibt es dazu jede Menge Berichte.

Bei der GFBO bin ich allerdings noch nie gestartet. Es gab sie zunächst als Brompton National Championship (2014,15) und nun zum dritten Mal offen für alle Klappradfahrer. Ich habe zwar ein sehr schickes Faltrad, ein selbst gebautes Moulton TSR9 mit einem riesigen 61er Kettenblatt vorne (War übrigens auch ein riesiges Geldgrab), aber den Termin habe ich immer verpasst. Als ich am Mittwoch so vor lauter Langeweile im Internet blätterte wurde ich darauf aufmerksam, dass schon vier Tage später der Wettkampf ist. Da ich ohnehin dachte, dass die Veranstaltung längst ausverkauft ist melde ich mich Spaßeshalber an … und bekam gleich am nächsten Tag die Zusage. So ein Mist, damit hatte ich nicht gerechnet.

Also musste ich erst einmal das Moulton klar machen, wozu ich nun so gar keine Lust hatte. Also ließ ich alles so wie es war. Auch die sehr anfälligen, sehr dünnen Schwalbe Ultremo Reifen da ich keine Lust hatte die dickeren Kojaks zu montieren. Und die Schaltung stellte ich dann 15 Minuten vor dem Start auf einer Parkbank ein.

Tja, und dann musste ich ja auch noch trainieren. Als ich mich das erste Mal nach langer Zeit auf das Moulton setzte knallte ich fast den Bordstein runter und hätte mich um ein Haar hingelegt. Aber mit der Zeit (also am Donnerstag, Freitag und Samstag) klappte es immer besser auf den Ausfahrten in der Umgebung.

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Nein. Das ist nicht der Schattenmann.

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Da das ja mein erster Ausflug in die Klappradszene war, stellten sich mir drei entscheidende Fragen:

  • Darf ich ohne Bart überhaupt starten?
  • Wie ehrgeizig soll ich die Sache angehen – oder falle ich da negativ auf als Spassbremse wenn ich zu ehrgeizig bin? Und davon abhängig:
  • Was ziehe ich bloß an?

Ich ging auf Nummer sicher: Vollbart und schickes Haiwaiihemd auf der einen, aber eine gute Radhose und Klickpedale auf der anderen Seite. So machte ich mich auf den Weg zum Wall.

Dort war es schon recht voll und eine lustige Meute versammelt. Insgesamt war die Stimmung deutlich besser als bei einem klassischen Rennradrennen, oder einer nordeutschen RTF – im Ehrgeiz der Teilnehmer gibt es ja da keinen Unterschied und jeder Mitfahrer den man nicht persönlich seit 10 Jahren kennt wird als unfairer Konkurrent eingeschätzt. Also unfair heißt: Könnte unfairerweise schneller sein.

Ich wurde gleich angesprochen und viele Zuschauer und Fahrer bewunderten das Moulton – von denen nicht zu viele da waren. Die meisten Teilnehmer fuhren Bromptons, einige Dahon, Tern oder Riese und Müller. Und sehr sehr viele aufgemotzte alte Klappräder, teilweise mit Carbonfelgen, Dura Ace Kurbeln und Zeitfahrlenkern. Einige fuhren auch Klappräder mit 26 Zollrädern, was eigentlich unfair finde (könnten schneller sein als ich).

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3 Moultonfahrer und vier Moultons: Dreimal TSR und ein altes, weißes aus den Siebzigern

Es waren eine Menge Leute da die ich kannte, Axel und Karsten aus der Klappradszene, aber auch Lena, Harald, Didi + Fräulein Didi, Niels, Mikele und andere die ich mehr mit „Rennrädern“ in Verbindung bringe. Die Teilnehmer ließen sich in drei Gruppen aufteilen, lustigerweise sehr ähnlich zu der Situation an einer Hochschule:

  • Eine unfaire Gruppe von ca. 10 bis 20 Fahrern mit dicken Waden, schnellen Kisten und jahrelanger Klappraderfahrung, die das Rennen unter sich ausmachen würden.
  • Eine faire Gruppe schick herausgeputzter Herrschaften, überwiegend auf Bromptons die nur für den Spaß gekommen waren.
  • Ich.
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Einige der unfairen Teilnehmer

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Die Kölner mit Anhang fand ich am geilsten.

Ich stand am Start und wurde so langsam nervös. Zum Glück gab es eine Kennenlernrunde, bei der wir alle gemeinsam gefahren sind. Der Kurs beginnt am Wall, etwa auf der Höhe von Harms und wird im Uhrzeigersinn gefahren. Herdentor und Contrascarpe sind noch asphaltiert, aber dann geht es in die Parkanlagen auf Erdwegen bis zum Theater, beim Wagenfeld vorbei und in einer Rechtskurve wieder auf den Wall, insgesamt etwa 2,1 km. Ich machte mir echt Sorgen, dass ich mich auf dem Schotter hinlegen würde.

Insgesamt gab es 44 Minuten Zeit, wer innerhalb dieser Zeit die meisten Runden gefahren war kam in das „Play Off“, bei dem nur noch eine Runde gefahren wurde, um den Sieger zu ermitteln. Ich dachte, dass ich 10 Runden schaffen könnte. Wichtig war ja einfach nur sich nicht überrunden zu lassen.

Wie gesagt, ich stand nervös am Start und dann fällt es mir schwer mit anderen Menschen zu sprechen. Ich will einfach nur mit meiner Aufregung alleine gelassen werden. Leider gab es unsägliche Musik (We will rock you; Black Betty….) und dazu unsägliche Ansprachen und Race Infos. Es war genauso schlimm wie bei der Bremen Challenge 2014, als wir über eine Stunde im Startblock standen und mit Anekdoten aus dem Leben von Marcel Wüst unterhalten wurden. Boh, danach wusste ich echt alles über den Typ. Lustigerweise war damals und heute der Veranstalter derselbe.

Dann ging es los. Ich hatte einen Platz relativ weit vorne und kam schnell weg. Aber wer gedacht hätte, dass hier Ehrgeiz und Leistung keine Rolle spielt lag falsch. Vom Start weg setzte sich gleich eine gute Gruppe mit vier Fahrern ab, ich dahinter und hinter mir nix. Die vier arbeiteten gut zusammen, so dass ich alleine die Lücke nicht schließen konnte. Erste Runde in 4:04 min – das passte aber. Die zweite Runde bin ich wieder ganz alleine gefahren und das kostete wirklich Körner – aber immerhin auch in 4:11 min. In der dritten Runde kamen von hinten zwei schnelle Fahrer – der blaue Reiter hatte sich aus der schnellen Gruppe herausfallen lassen und führte nun den Herrn im Smoking heran. Dieser Gruppe schloss ich mich an. Aber leider nur für kurze Zeit, denn dann merkte ich, das mein Vorderrad platt war.
Raus aus dem Feld, Pause an der Parkbank. Schlauch und CO2 Kartusche dabei, aber keine Reifenheber, so ein Mist. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich wieder einsatzbereit war. Für die Runde brauchte in dann über 12 Minuten und das Playoff konnte ich mir abschminken.  Ich wollte aber trotzdem eine gute Leistung zeigen und hämmerte wieder rein. Eigentlich fühlte ich mich auch ganz zufrieden, dass ich als Rennradfahrer nicht die Klappradhierarchie störe.

Die nächste Runde war ich dann wieder alleine unterwegs in 4:35 min. Das Tempo konnte ich dann alleine auch in den folgenden Runden halten, die ich in 4:18 min und 4:25 min (Runde 6) absolvierte. Mittlerweile waren 33:35 min verstricken, also etwas mehr als 10 Minuten Rennzeit vorhanden. Da waren also noch maximal zwei Runden drin, was mich auf 8 Runden gesamt gebracht hätte – definitiv zu wenig für die Playoffs.

Die Entscheidung alles oder nichts zu geben wurde mir dann aber auch in der siebten Runden abgenommen, als diesmal der Hinterreifen platt wurde. Ich hätte mal doch die Reifen wechseln sollen, das hätte mir eine Menge Frust gespart.

Also rollte ich auf der platten Felge ins Ziel und gab auf. Da das aber mein erstes Rennen war und mich an sich gut geschlagen hatte, Spaß hatte und eine Menge netter Menschen um mich herum waren, hatte ich nicht das Gefühl einer Niederlage.

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Spaß mit Bart in hellblauen Socken.

Ne, ich fühlte mich ziemlich prima und schaute mir dann das Playoff an, für das sich neun Teilnehmer qualifiziert hatten unter anderem Axel, Karsten, der Herr in dem Smoking, der blaue Reiter, der Herr mit dem Brusttoupet, einer der Kölnern, einer der so aussah wie direkt aus Clockwork Orange (na ja es ging ja auch um britische Kultur hier) und der superschnelle der dann auch gewann.

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Der Superschnelle. Der Gewinner kurz vor dem Ziel, meilenweit vor dem Rest der Fahrer.

Prima. Ein sehr schönes Ereignis, da könnte ich mir vorstellen auch nächstes Jahr wieder zu fahren. Mit besseren Reifen, weniger Ehrgeiz und mehr Bart.

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The sun never sets on planet cool.

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(c) Jendrik und Hannah

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RTF Barrien 2018. It never rains in Northern Niedersachsen.

Erstens: Man schaue auf den Screenshot der Wettervorhersage unten. 
Zweitens: Man errate, zu welchem Zeitpunkt die RTF Barrien stattfand.

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Genau. Start um Sonntag um 8 Uhr. Das erlaubt einem trocken dorthin zu kommen, um dann im Regen zu starten, im Regen die RTF zu fahren und dann im Regen nach Hause zu kommen.

Aber alles der Reihe nach. Die Wetterprognosen am Vortag ließen bereits nichts gutes erahnen. Immerhin fand ich eine, die eine Regenwahrscheinlichkeit von 51% voraussagte. Das heißt die Chancen, das es regnet standen nicht 50:50, bzw. 40:40, wie Lothar Matthäus das ganze einmal dramatischer formulierte, sondern etwas schlechter. Also Funktionsunterhemd an (als wenn ein normales Unterhemd keinerlei Funktion hätte, aber bitte), Windjacke in die Jerseytaschen gesteckt, zwei Trinkflaschen voll und ab morgens um 6:30 Uhr zum Treffpunkt an der Erdbeerbrücke. Auf dem Weg dorthin ging ich im Kopf kurz die Popgeschichte zum Thema Regen durch.

und natürlich

OK, ich gebe zu, dass einen Teil dieser Aufgabe nun Google für mich erledigt hat.

An der Brücke warteten bereits überwiegend optimistische Mantas. Der Grad des Optimismus zeigte sich an der Wahl der Kleidung (Einteiler oder Zweiteiler), bzw. an dem Vorhandensein einer Regenjacke (niemand). In etwas mehr als einer Dreiviertelstunde und 20 km waren wir dann am Start in Barrien, gerade noch rechtzeitig um nicht nass zu werden. Am Start war eine Bombenstimmung. Nicht.

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Bombenstimmung vor dem Start

Es waren deutlich weniger Fahrer da als in den Jahren zuvor, die deutlich mehr unter dem Vordach hingen und unschlüssig vor sich hin starten: Fahren, oder nicht fahren? Das ist sehr schade für den ausrichtenden Verein; gerade in Barrien wird sich immer besonders viel Mühe gegeben eine gute Veranstaltung zu organisieren und massenweise Kuchen heranzuschaffen.

Da waren bestimmt eine Menge zuhause geblieben und es fehlten viele bekannte Gesichter. Während einige Fahrer sich vernünftigerweise wieder in ihr Auto setzten und nach Hause rollten, hatten wir diese Alternative ja nicht, denn wir hätten ja auch durch den Regen fahren müssen. Also kann man auch gleich die RTF fahren, zumal es am Horizont so aussah, als wenn es gleich aufklaren würde (man musste allerdings sehr genau hinsehen). Und irgendwie passt das schon und überhaupt, jetzt war man schon mal da usw. Es ist jedes Mal exakt dasselbe.

Ich schätze einmal, dass um 8 Uhr am Start so etwa 100 bis 120 Fahrer standen als es los ging. Wie bei RTFs in Norddeutschland üblich wurden die Blocks A bis H alle gleichzeitig gestartet und es ging gleich im Sprinttempo los.  Vorne fuhren Achim und Mantas gleich von dannen; während ich ein wenig Mühe hatte an Schröder und Tanja in der zweiten Gruppe dranzubleiben. So bildete sich dann nach kurzer Zeit eine Gruppe von 16 Fahrern die überwiegend die ganze Zeit zusammenblieb. Vorne zog Maschine Schröder, dahinter Tanja, dahinter ich und in der zweiten Reihe links davon gab es vorne tatsächlich auch ein paar Wechsel.

Die ersten 40 km der RTF sind relativ bekanntes Gebiet bis nach Bruchhausen-Vilsen. Es gibt ein paar schöne Anstiege, ein paar schnelle Abfahrten und sonst das übliche was Niedersachsen zu bieten hat: Grüne Wiesen und grauer Himmel. In Berxen ging ich am Anstieg nach vorne, weil ich meine Bergqualitäten unter Beweis stellen wollte. Ich gab alles, nur am oben festzustellen, dass ich alleine war und wartete dann auch die anderen. So einen Blödsinn machte ich dann auch nicht wieder.
Die erste Verpflegungsstation hatten wir übersprungen, an der zweiten machten wir Halt, weil sich hier auch die Strecke teilte in die 75 und 112 km Varianten. Kurz vor der Station hatte es noch einmal richtig geregnet und ich konnte fast nichts mehr durch die Brille sehen.
Jemand rief: „Wer fährt die 75 km?“ Das ist außergewöhnlich mutig, etwa so, als wenn man auf eine Party geht und ein T-Shirt trägt:

„Ich bin ein pädophiler Scientologe.
Ach ja, und ich finde Atomkraft toll.“

Trotzdem rief ich „Ich“, denn sonst stehen da alle lange rum, bevor sie sich als 75 km Weicheier outen. Und mit Schröder und Tanja bekamen wir dann eine ganz ordentliche 8er Truppe zusammen mit der wir das Ding zu Ende fuhren. Am Ende im Regen sah ich fast nichts mehr, einige der Abfahrten waren wirklich grenzwertig. Aber immerhin war in 2:16 hr alles vorbei mit einem passablen 33er Schnitt ohne sich zu sehr zu verausgeben. Ja, ich weiß, 33 km pro Stunde. Das reicht noch nicht einmal für eine der schnelleren Gruppen beim RCB bzw. Nicht-RCB Montagstreff. So etwas fährt Maik über 330 km am Vortag bei den „Burning Roads“, um dann heute noch einmal 200km plus nachzulegen. Das ist auf der nach oben offenen Maik-Scala maximal eine 0,5.

Zurück am Start war immer noch nichts los. Normalerweise tummelt sich da die Dorfjugend und ehemalige Dorfjugend am Bierzelt, aber wir waren froh uns schnell wieder auf den Heimweg zu machen. Ich hatte immer noch meine beiden vollen Wasserflaschen dabei – nicht einmal was getrunken. Hätte ich mir genausogut direkt am Start in die Bekleidung kippen können – gleiche Effekt.

Zuhause angekommen, meinte meine Frau (die beste von allen) nur zu mir, ich sollte plus aufpassen, dass kein Wasser auf den Boden tropft. In meiner liebevoll ironischen Art antwortete ich, dass das ungefähr so sinnlos ist wie der Besatzung der Enola Gay von Hiroshima aus zuzurufen: „Hey. Macht hier bloss nicht so viel kaputt.“ Leider ist Ironie im allgemeinen und meine Art des Humors im besonderen nichts, was Japaner auch nur annähernd verstehen können. Glaubt mir, da habe ich 25 Jahre (verheiratet) bzw. 14 Jahre (Leben in Tokyo) Erfahrung mit.

Aber ich kann’s einfach nicht lassen. Genau wie diese bescheuerten RTFs im Regen zu fahren.

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Anthony Bourdain

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I bought his book „Kitchen Confidential“ in September 2002  either at an airport or at a bookshop in Tokyo. I liked the coverphoto, a weird mix of styles – Hippies from the Seventies to Butchers from Fin de Siecle.

I read the book, I liked it. Although in the end it reads rather thin. I liked to guy. Later I found out that what Anthony Bourdain has become really famous for was reporting for CNN about travelling and cooking the world. Like Charlet Duboc doing similar things about fashion for Vice TV. Although enjoying good food and dressing smartly, looking at food or fashon respectively on my computer screen does not rank high on my priority list.

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So sad to hear that he dies.
Similiar sentiments at Red Kite Prayer.

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Rohloff oder Pinion?

Ein sehr schöner Beitrag vom tout-terrain Blog den ich hier 1:1, bis auf alle Fotos kopiere. Das spiegelt auch sehr gut die Ideen und Anforderungen der Technikbegeisterten Kundschaft in Radläden diese Welt wieder.

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April 1, 2018 – Gundelfingen, Germany — After combing through endless emails in their customer support inbox from riders asking whether they should choose a Rohloff Speedhub or a Pinion gearbox for their next tout terrain bike, the R&D team at the German bicycle manufacturer along with Cinq innovations have built a prototype bicycle that contains the shockingly simple answer to this modern-day paradox. “Why choose one or the other when you can have both?” asks project manager Damian Bradley as he downloads the speed and cadence data from the modified City model bike in their facility’s test lab. The bike uses two prototype ‚double‘ Cinq Shift:R units, a Pinion C1.12 gearbox, Rohloff 500/14 Speedhub and a Gates Carbon Drive system with 118-tooth CDX belt and 50T by 24T front and rear sprocket combination. “This gives you a 3000% gear range and 168 gear combinations,” explained Bradley, noting that while not all of the gear combinations are likely to be unique, the number sounds really impressive.

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The tout terrain team calculated that with a steady cadence of 90 rpm, the bike will progress from under 4.9km/h in the lowest gear to 124.1km/h in the highest combination. “Suffice to say that this should appease everyone from loaded bikepackers to land-speed record chasers,” Bradley mused. When pressed about whether this bike will might actually come to market, he was noncommittal. “I am sure there are a host of technical reasons why this is a really bad idea, but right now the biggest thing holding us back is what to name it.”

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Hintern testen in Koblenz. Ergon.

Bildergebnis für weird bicycle saddleSeitdem ich mich beim Bloggen kürzer trete, bekomme ich deutlich mehr positive Kommentare. Vielleicht sollte ich ganz aufhören und werde dann für den Literaturnobelpreis 2020 nominiert.

Zum ersten Mal überhaupt wurde ich angefragt, ob ich nicht Interesse hätte an einem Produkttest teilzunehmen gegen Übernahme der Reisekosten nach Koblenz. Hm, meine Seele für eine Nacht in Koblenz und einen Sattel verkaufen? Na klar! Das war das bisher mit Abstand attraktivste Angebot und wer weiß ob da jemals überhaupt jemals etwas besseres kommen wird.

Also machte ich mich an einem Donnerstag mit der Deutschen Bahn auf nach Koblenz.

Wen das verständlicherweise nicht interessiert, der möge da unten weiterlesen.

Die Deutsche Bahn hatte mal wieder Schwierigkeiten in der Zusammenstellung der Zugreihenfolge. Für alle die das nicht kennen sollten: In einem Personenzug der Deutschen Bahn sind die Waggons nicht etwa von 1 bis 10 von vorne bis hinten nummeriert, sondern irgendwie von 21 bis 29 oder einer anderen beliebigen Zahlengruppe die vorne oder hinten beginnen kann.  Das ist ein hausgemachtes Problem, denn in Japan ist das ganz simpel: Ein Shinkansenzug ist immer von 1 bis 15 nummeriert, vorne beginnend.

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In den Shinkansenbahnhöfen in Japan gibt es auf dem Bahnsteig angezeichnete Einstiegsmarkierung mit Nummern für die Wagons, so dass man sich rechtzeitig dort hinstellen kann, oder sich ggf. in die Schlange dort einreiht. Der Zug hält da nämlich sehr präzise, ich würde mal sagen +/- 50 cm.

In Deutschland hingegen gibt es diese Zonen A bis E (ich vermute A ist die amerikanische, und E die sowjetische Zone) die in darüber informieren sollen, wo ein Wagen in etwa stehen könnte; dazu muss man sich aber zunächst einmal auf dem Bahnsteig am „Wagenstandsanzeiger“ orientieren und dann darauf hoffen, dass der Zug auch korrekt gereiht ist. Kurz, da ich ja auch noch in der Raucherzone rauchen muss bin ich auf so einem Bahnsteig deutlich mehr in Bewegung als bei einem typischen Tag im Büro. Soweit so gut.

Manchmal kommt die Bahn auf die Idee Waggons kurzfristig umzubenennen. Kein Problem, dazu verfügt sie über einen Stapel innovativer Ideen wie dieser hier:

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So eine IC Einfahrt im Bahnhof gleicht dann in etwa dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, während die Ägypter gerade aus Israel zurückkommen und sich alle in der Mitte des roten Meeres treffen.

Natürlich wäre es auch zu einfach, wie z.B. in einem Flugzeug die Sitze in einem Wagen mit fortlaufenden Nummern für die Reihen beginnend mit 1, und Buchstaben für die Plätze zu benennen, so dass Reihe 1 immer vorne ist. Das ist aber nicht so – angeblich orientiert sich die Nummerierung an Abteilen – und so steigen etwa die Hälfte der Passagiere auf der falschen Seite ein und müssen durch den ganzen Waggon gehen, während Ihnen die andere Hälfte aus der anderen Richtung entgegen kommt. Das was gerade auf dem Bahnsteig passierte wird nun im kleinen, Waggon für Waggon  wiederholt.

Ich würde gerne einmal einen Post bei dem ich mit der DB unterwegs war ohne 500 Worte über die DB beginnen, aber es geht leider nicht.

Da unten

In Koblenz war ich nicht mehr seit 1978, als ich zusammen mit meinen Freunden Christoph und Wolfgang von Koblenz bis nach Bernkastel-Kues gewandert bin. Ich erinnere mich nur noch an ganz wenige Dinge, unter anderem, dass ich den ersten Brain-Freeze meines Lebens im McDonald beim schlürfen eines Vanille Milkshakes hatte, und dass ich das erste Rutles Album irgendwo in einem kleinen Plattenladen kaufte und dann in einer Plastiktüte eine Woche lang an der Mosel herumschleppte. Es hat sich trotzdem gelohnt.

Koblenz hatte sich in den letzten vierzig Jahren nicht wesentlich verändert. War so mein erster Eindruck. Da ja dort am Deutschen Eck die Mosel in den Rhein fließt, ergibt sich ein ziemlich komplexes Problem, und zwar, auf welcher Seite muss man in Koblenz leben, um auf der richtigen Seite zu sein? In Köln (links), Düsseldorf (rechts) und Bremen (rechts) ist das klar, denn dort teilt der Rhein bzw. die Weser die Stadt in zwei Hälften die unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber ist es nun in Koblenz cooler rechts vom Rhein zu leben, oder links vom Rhein und rechts von der Mosel, oder links vom Rhein und links von der Mosel? Das ist ein Problem, an dem Städte zerbrechen können.

Ergon ist links/links, könnte also nicht linker sein.

Das Unternehmen liegt einerseits in so etwas wie einem Technologiepark in der Nähe der Uni und andererseits, nur durch einen großen, häßlichen Schotterparkplatz getrennt, etwa 300m vom Stattstrand an der Mosel entfernt. Den gab es 1978 noch nicht. Technologiezentren bestehen in der Regel aus neuen, rechteckigen Gebäuden an deren Fassade Firmennamen geschrieben stehen, die fast immer nach dem Muster „CryptoScan“ gestrickt sind. Eine Bäckerei würde hier zum Beispiel mindestens „BäckeRei“, „BaKery“ oder noch wahrscheinlicher „BunSys“ heißen. Ergon heisst einfach nur Ergon und kommt erstens neongrün und zweitens Ying/Yang Symbolmässig rüber.

Ergon Bike Ergonomics

Ich war einer der ersten da, – bis auf die Vertreter von BASF die mich netterweise eingeladen hatten,  es sollten ja noch eine Menge Journalisten aus der Fachpresse kommen und ich wurde erst mal informiert, was mich so erwarten würde. Also Vorträge, dann ein Rundgang durch das Unternehmen, Radtour mit Sattel zum testen und dann Abendessen in einer alten Mühle an der Mosel. Definitiv interessanter als ein typischer freier Tag in Bremen (lange schlafen, Mathe mit Tochter üben, Rechnungen sortieren gefolgt von schlechtem Gewissen nichts sinnvolles getan zu haben).

So langsam kam die Fachpresse. Neben mir war Caro eingeladen, die als MTB Travel Girl bloggt und Videos auf YouTube veröffentlicht. Eine echte Influencerin also im Gegensatz zu der Fach/Fake Presse. Erstaunlich wie viele Journalisten kommen, wenn ein Sattel vorgestellt wird. Irgendwann meinte jemand, dass in Deutschland rund 1.000 verschiedene Fahrradsättelmodelle angeboten werden, da kann das Interesse an einem weiteren doch nicht so hoch sein. Ist es aber.

Jire, die an einer Hochschule in Berlin angehende Journalisten unterrichtet hatte mich bereits gewarnt: Journalisten sollten ja eigentlich gute Zuhörer sein, damit sie viel aufnehmen und dann darüber berichten können. Dem ist aber nicht so, Journalisten erzählen liebend gerne und zwar stundenlang. Das hatte zur Folge, dass ich an diesem Tag eine Menge netter Menschen von Ergon und BASF kennenlernte und so gut wie keinen Journalisten. Macht auch nichts. Zuhören war ohnehin angesagt, denn es gab jetzt erst einmal Vorträge zum Thema, dem Ergon Sattel ST Core Prime Men/Women.

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Sattel. Schwarz. Für Männer.

Zunächst erzählte Franc Arnold von Ergon, Sättel und der Entwicklung genau diesen Sattels. Das grundsätzliche Konzept gab es bereits einige Jahre, es fehlte aber das geeignete Material, um dieses Konzept in ein Produkt umzusetzen. Das wurde dann zusammen mit BASF „gefunden“: „Infinergy“ ein Material das in etwa wie Styropor aussieht, sich aber ganz anders verhält. Das Material wird zum Beispiel auch bei den Adidas Boost Schuhen benutzt. Tatsächlich wird ja heute nichts mehr neues erfunden, sondern nur noch altes mit altem zu neuem kombiniert.

Ich sitze ja nie in einem Vortrag und höre mir interessehalber an was da erzählt wird. Stattdessen sitze ich da und bewerte einen Vortrag. Das ist eine dumme Angewohnheit, die sich eingeschlichen hat, nachdem ich hunderte von Studenten habe vortragen sehen. Ich mache mir dann Notizen was mir gut gefallen hat und was weniger. Manchmal muss ich mich zurückhalten aufzuspringen und zu sagen: „Danke, reicht die 20 Minuten sind vorbei“. Aber hier nicht. Das lag daran, dass Franc Arnold ganz sympathisch und logisch rüberkam und die Materie gut erklären konnte – ich spare mir hier trotzdem die Einzelheiten. Jedenfalls dachte ich ab und an „Ach, mit dem würde ich auch ganz gerne mal zusammenarbeiten.“

Trotzdem gab es aber auch ein paar Umgereimheiten. Wenn man sich den Sattel von hinten ansieht, woran denkt man dann zuerst?
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Denkt man dann „Wow cool, sieht aus wie ein Adidas Boost Schuh?“ Oder eher: „Wieso ist der Sattel denn noch in der Styroporverpackung?“ Also ich und auch einige andere im Raum fanden den Bezug zu Styropor doch sehr nahe liegend. Franc Arnold hörte dies jedoch zum ersten Mal, obwohl das Unternehmen eine umfangreiche Zielgruppenbefragung durchgeführt hatte. Und das hat denen echt keiner gesagt? Ehrlich?

Das die Ergon Produkte ja oft über den Fachhandel verkauft werden, wäre es auch gut gewesen einmal Fachhändler um ihren Beitrag zu bitten. Denn die Ergonprodukte verkaufen sich ja nicht über den Preis im Internet, sondern weil ein vertrauensvoller Mensch in einem Fachgeschäft einem Kunden erklärt, warum er genau dieses Teil braucht, auch wenn das erst einmal mehr Geld kostet. Damit dieser verrauensvolle Mensch das tun kann muss er selber auch Vertrauen haben, dass er das richtige tut. Der Job von Ergon ist es in dieser Beziehung also Ideen in Köpfe zu bekommen, etwas was man gemeinhin auch „Marketing“ nennt. Im Gegensatz zu „Verkaufen“, wo es im wesentlichen darum geht Geld in die Hand zu bekommen.

Als Fachhändler bin ich der Meinung, dass die Farbe Weiß an einem Rad, mit Ausnahme von Rahmen, Lenker, Vorbau und Zughüllen nichts zu suchen hat – und zwar je weniger, je näher das Weiße in Richtung Boden und Reifen kommt. Das wird nämlich sehr, sehr schnell dreckig und eklig. Klar – ein weisses Lenkerband sieht neu superklasse aus. Aber eben nur neu. Weisse Ketten, weiße Komponenten (Shimano Sante!), weiße Sättel – bitte nicht.

Als Radsport-Händler, wenn ich mal so sagen darf, empfinde ich ja lustigerweise Ergonomie und Radsport als Gegensätze. Bei Radsport muss man leiden und HTFU. Ergonomische Produkte zu benutzen ist da irgendwie … pfuschen. Ich denke, das ist ein echtes Marketingproblem.

Egal. Es folgten drei weitere Vorträge, einer von BASF, einer von einem Ergonomen und einer von einem Urologen. Davon habe ich nicht mehr allzu viel behalten, bis auf den Satz „Man muss sich das einmal vorstellen, jede Kugel ist ein Mikrokosmos“ in Bezug auf das Infinergy Material. Manchmal drehen die Pferde einfach durch.

Dann gab es eine Führung durch die Büros. Das war nicht uninteressant, denn wir konnten wirklich alles sehen und uns wurde alles erklärt – insgesamt war das eine sehr offene Atmosphäre, das kenne ich von anderen Unternehmen auch deutlich anders. Bei Block Transformatoren in Verden zum Beispiel, die ja wirklich nichts besonderes machen, muss man zum Beispiel beim Empfang direkt die Handys abgeben.

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Zusammen mit der Fachpresse bei Ergon Coypright: MTB Travel Girl.

Wie immer schaute ich mir alles ganz genau an, insbesondere die Sofagruppe. Es sah alles sehr ordentlich bei Ergon aus, ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass hier kreativ gearbeitet wird. Und auf Nachfrage war es dann auch nicht so, die Mitarbeiter mussten die Tage vorher das Büro aufräumen.

Dann ging es endlich auf die Radtour entlang der Mosel. Auf unseren Trekkingmöhren waren die Ergonsättel montiert und los ging es links/links an der Mosel entlang in Richtung Süden. Also die Fachpresse und wir Influencer fuhren Trekkingmöhren, während die Ergon Mitarbeiter coole Eigenbauten hatten. Zuerst tat mir der Sattel weh, aber nach einer Weile bemerkte ich ihn gar nicht mehr, was immer ein gutes Zeichen ist. Aber ich bin auch nicht sooo pingelig mit Sätteln – von allen die ich jemals gefahren bin hatte ich nur bei zweien das Gefühl gefoltert zu werden: Der San Marco Rolls und noch schlimmer, der San Marco Regal. Ich habe allerdinsg auch noch nie so extreme Dinge wie einen Cinelli Unicantor oder einen SMP ausprobiert.

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Wir fuhren dann zu einer alten Mühle an der Mosel (Thomas Höreth) um dort zu essen. Die Mühle selbst ist aus dem 11. Jahrhundert, der Besitzer erzählte uns ein wenig davon. Ich amüsierte mich gut, auch wenn ich auf dem Video von Caro wieder nur missmutig in die Gegend starre.

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Die Laune blieb erst einmal in der gelben Tasche. Copyright MTB Travel Girl.

Mensch die mich kennen, sehen mir allerdings an, dass ich gerade komplett am ausflippen bin und kurz vor einem Orgasmus stehe.

Der offizielle Teil war nun zu Ende. Ich sass an einem Tisch mit vielen Menschen von Egon und unterhielt mich gut – lustigerweise über eines meiner Lieblingsthemen: Shimano 600AX Bremsen. Na ja, egal, nach Mitternacht war ich dann endlich im Hotel und im Bett. Schöner Tag, Danke an Marius Rummel von BASF der mich entgegen aller Routinen eingeladen hatte.

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Beine testen in Berlin. Velothon 2018.

Mit dem Alter kommen die Gewohnheiten. Unmöglich, einen Tag nicht unter der Dusche zu beginnen, keine Zigarette nach dem Mittagessen zu rauchen, oder im Mai/Juni nicht zum Velothon nach Berlin zu fahren.

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Gewohnheiten sind nichts schlechtes sondern geben dem Leben Gefüge und Struktur. Vorausgesetzt, die Struktur ergibt dann auch etwas schönes und sinnvolles wie dieses Gebäude hier;

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Takanawa, Tokyo: Fire Station

und nicht etwas völlig sinnloses wie dieses:

 

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„very confused“

was lustigerweise in de Nähe von Berlin steht. Deshalb ist es schon eine gute Idee Gewohnheiten zu überdenken und sich die Frage zu stellen, ob man etwas macht, weil es wirklich gut ist, oder nur, weil es einem das nachdenken erspart, was man sonst noch machen könnte.

Der Velothon in Berlin wurde als Jedermannrennen erstmals 2008 ausgetragen; seit 2010 bin ich dort jedes Jahr gefahren mit einer Ausnahme. Zunächst die 120er Strecke, später dann die 60er. Einmal mit dem Cervelo, einmal mit meinem Union Fixie und sonst immer mit dem Canyon Positivo; dann dieses Jahr auf dem neuen Giant TCR. Immer zusammen mit Fabian. Für mich gibt es da nichts zu gewinnen, auch nicht annäherungsweise. Trotzdem mag ich das Rennen, weil es durch geschichtlich relevante Gegenden führt und am Wannsee auch ein paar Hügel hat. Noch mehr mag ich es allerdings mit Kathrin, Fabian und ihrer Familie zusammen zu sein. Als ich meiner Tochter erzählte, dass ich auch dieses Jahr wieder dort hinfahre fragte Sie mich: „Ist das die Familie, bei der du zu den Kindern so viel netter bist als zu deinen eigenen?“ Mag sein; ich komme da erstens ganz auf den eigenen Vater, und zweitens hängt’s natürlich auch stark von der pubertär geprägten Laune der eigenen Kinder ab, wie ich so zu denen bin.

Ich reise immer gerne nach Berlin, in begeistert was es da so alles gibt und ab und an bin ich dann auch soweit zu glauben, dass ich da ganz gut hinpassen würde. Vielleicht brauchen die ja da auch einen Radladen mit Cafe, wo die Menschen nett zu den Kunden sind – obwohl ich ja den Eindruck habe, das Nettigkeit von Fremden in Berlin den Beigeschmack von Heuchelei hat.

Mit 13 schenkte mir mein Onkel Horst ein Rennrad von Motobecane. Also ich glaubte, dass es ein Rennrad war, aber heute würde man so etwas bestenfalls Sportrad nennen, denn es hatte Schutzbleche, Beleuchtung mit Dynamo und diese gebogenen Griffe an den Bremshebeln mit denen man auch kurz greifend am Oberlenker bremsen konnte (ab und werden die auch „Suicide Levers“ genannt). In Mönchengladbach gab es damals nur die Auswahl zwischen einem Motobecane, einem Peugeot und einem Raleigh. Peugeots hatten die anderen und die Raleighs sahen scheisse aus. Das Rad habe ich dann lange gefahren, auch noch als Student in Aachen, bis mir einmal bei einer Abfahrt auf dem Weg zur Uni der Vorbau direkt über dem Steuerrohr abscherte und ich mich wunderte, warum denn Lenker nicht mehr mit Rad verbunden war. Diese Wunderphase dauerte nur kurz an, denn dann lag ich auch schon erstens auf der Fresse, zweitens mitten auf der Strasse und dritten kurz vor einem mit quietschenden Bremsen zum stehen kommenden Bus.

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Motobecane Sportrad. Heute kann man so etwas als Gravelbike verkaufen.

Damit ging ich dann zu einem Radsportladen in Aachen, der ersten Adresse am Platze. „Ne, können wir nicht reparieren.“ War die Antwort. Da ich ja Student und links war, also gerne und lange diskutierte bohrte ich nach. Sichtlich genervt bekam ich dann zu hören: „Also pass mal auf. Stell Dir vor es gibt ein Formel Eins Rennen und wir stehen an der Box und warten darauf, dass einer unserer Rennwagen zum nachtanken kommt. Und dann plötzlich fährt da jemand mit seinem Traktor vor und möchte, das wir den reparieren. Da geht ja auch nicht. Und jetzt verpiss Dich.“

Heute habe ich einen halben Radladen und mache das hoffentlich besser. Und die Räder die ich fahre sind auch besser als das Sportrad von Motobecane.

Fabian und ich hatten am Samstag nur kurz Zeit um uns die Beine zu vertreten, Carboloading zu betreiben (immens wichtig für 60 km Strecke!) und dann die Rennstrategie zu besprechen. Radrennen, so ist ja allgemein bekannt, werden im Team gewonnen und Fabian und ich sind ein echt gutes Team. In den vergangenen Jahren hatten wir schon alles versucht: Schnell loszufahren und uns an eine schnelle Gruppe zu hängen bis zum Ziel; ganz schnell loszufahren aus dem letzten Startblock; uns irgendwie alleine durchzuschlagen; uns zusammen durchzuschlagen, es mal mit einem Fixie zu versuchen oder einfach nur die ganze Zeit irgendwie schnell zu fahren.
Diesmal starteten wir wieder aus dem letzten Block. Das ist super, denn da kann man extrem viele andere Radfahrer überholen im Laufe von 60 km und ab und an gibt es dort auch strake Fahrer, die sich zu einer Gruppe zusammentun und nach vorne wollen. Diese Fahrer sind stark und verpeilt, denn sonst hätten sie sich ja früher angemeldet und würden nicht in den den letzten Block strafversetzt. Man erkennt die immer daran, dass die keinen Namen auf der Startnummer haben.
Fabian und ich wollten zusammenbleiben so lang es geht, uns aber am Ende des Spandauer Damms wieder treffen. Am Wannsee wollte ich dann wieder alleine abhauen, so dass wir uns dann wieder auf der langen Geraden, dem Kronprinzessinnenweg wieder treffen und das Rennen in Ruhe zu Ende fahren. Super Strategie, würde ich mal sagen.

Am nächsten Morgen machten wir uns von Fabians Büro auf den Weg an den Start, direkt an dem Eisenmann/Juden Denkmal. Wir kommen dann immer am Kumpelnest 3000 (für die, die es nicht kennen, das ist das ehemalige Kumpelnest 2000!) vorbei, wo das Nachtleben auch morgens um sieben noch lange nicht vorbei ist. Und jedes Mal wollen wir da ein Foto von uns machen. Also wir gehen diesmal hin und zum Glück stehen auch zwei Gäste direkt vor dem Kumpelnest die wir fragen können, ob sie ein Foto von uns machen. Als wir uns die aber genauer anschauen, nehmen wir von der Idee wieder Abstand. Das waren zwei extrem tätowierte Kanten, die nur noch teilweise ansprechbar sind, und Fremde als eher störend empfinden. Hätten wir denen unsere Handys in die Hand gedrückt mit der Bitte Fotos zu machen, hätten sie die sicherlich gerne genommen. Um uns dann zuzurufen: „Danke für die Handys. Und nun verpisst euch. Oder sollen wir auch noch eure Räder klauen?“ Also keine Fotos. Ich habe aber nach dem Rennen noch ein Foto gemacht, als die Typen endlich weg waren.

 

Am Start landeten wir in Block G. Das ist ungewöhnlich, weil sonst der letzte Block immer der H war, also Zeit einmal die Teilnehmerzahlen der letzten drei Jahre im 60 km Rennen zu prüfen:

  • 2018: etwa 3.700 Teilnehmer
  • 2017: 4.520 Teilnehmer
  • 2016: 5.045 Teilnehmer

Über die Gründe mag man spekulieren (Datum, Wetter, Entwicklung im Radsport, Gewohnheiten) aber die Teilnehmerzahlen gehen immer weiter zurück. In guten Jahren waren auf der 60 km Strecke mal fast 6.000 Teilnehmer unterwegs. Schade, weniger Teilnehmer, die man überholen kann.

Es geht los und ich hänge mich an zwei starke Jungs ohne Namen auf den Startnummern und Fabian hängt sich an mich. Ich lasse es ungewöhnlich langsam angehen, Fabian überholt mich in der Neutralisation noch auf der Ebertstrasse. Das stachelt meinen Ehrgeiz an und ich geb ein wenig mehr Gas. Wir sind aber so weit hinten gestartet, dass es keine schnelle Gruppe gibt, an die wir uns hängen können. Nach einigen Kilometern kommt eine Straßenverengung und wir müssen uns da langsam durchkämpfen. Ich nicht, denn ich springe auf den Fußgängerweg und fahre links vorbei, Fabian bleibt hängen. Das Feld ist hier schon weit auseinander gerissen und ich stehe nun ganz alleine im Wind. Alles was vor mir fährt ist zu langsam und von hinten hängt sich auch niemand länger an mich dran. Den Spandauer Damm muss ich auch alleine in Angriff nehmen. Das geht auch gut, kostet aber jede Menge Körner. Nachdem de Anstieg vorbei ist kommt endlich eine schnelle Gruppe von hinten und ich hänge mich ran.

An der Teltower Strasse sollte ich mich eigentlich aus der Gruppe herausfallen lassen, langsam treten bis Fabian kommt und dann gemeinsam mit ihm fahren. Ich bin aber so froh ein schnelles Feld gefunden zu haben, so dass ich erst einmal in der Gruppe bleibe. Es geht jetzt zum Wannsee und in das hügelige Terrain. In den Hügeln bin ich normalerweise gut. Dieses Jahr aber nicht – zu viele Körner am Spandauer Damm gelassen, zu wenig trainiert, dieses Jahr noch nicht in den Bergen gewesen, oder eine Kombination von allem – ich falle aus der Gruppe raus. Schade, damit ist dann auch der Ehrgeiz weg hier eine gute Zeit zu erreichen. Ich gebe aber trotzdem noch viel und lass mich nicht von anderen überholen bis wir links abbiegen und auf die lange Gerade kommen. Hier nehme ich Tempo raus, fahre mit 20 km/h auf der rechten Seite und warte auf Fabian.
Es dauert eine Weile, aber Fabian kommt auch in einer schnellen Gruppe. Er hat mich nicht gesehen, ich ihn erst, als er bereits vorbei ist und so muss ich beschleunigen wie ein Blöder und dann im TT Stil an die Gruppe heranfahren. Puh, das hat noch mal geklappt. Eine gute und schnelle Gruppe, nicht zu groß. Nun müsste Kathrin doch irgendwo stehen und winken? Ich mache gerade vorne Führungsarbeit und verpasse sie.

 

 

 

Puh, in dieser Gruppe muss ich echt viel Führungsarbeit machen, so hatte ich mir das ja nicht vorgestellt. In der Gruppe sind zwar vielleicht 15 Fahrer, darunter Fatty, einer mit einem Wilier Trikot, einer mit ’nem MTB (!) und zwei Satanisten, jedenfalls haben die so Jerseys mit „Cycyling“ und einem Fünfzackigem Stern in rot/schwarz darauf, aber von denen arbeiten nur vier oder fünf vorne, der Rest lutscht. Fatty macht absolut nichts. Am meisten legt sich der MTB Fahrer ins Zeug.

Für Fabian ist die Gruppe zu schnell, wie ich nach kurzer Zeit bemerke. Ich will jetzt aber mit denen ins Ziel  und strenge mich an. Es läuft gut und wir kommen bei Tempelhof rein. Der Wind kommt nun von vorne und ich stehe voll drin. Zum Glück geht es jetzt tendentiel wieder mehr Richtung Westen. An der Siegessäule beginnt die lange Zielgerade und ich schaue, dass ich nach vorne und nach links komme, aber nicht im Wind steht. Der Sprint geht los und neben mir ist Fatty. Das geht gar nicht, erst die ganze Zeit lutschen und dann mir die Platzierung wegnehmen! Ich strenge mich richtig an und komme 10 cm vor Fatty über die Ziellinie. 483. Platz, gerade noch vor Fatty. Tagesziel erreicht. War gar nicht so übel auch von der Zeit, obwohl ich ja auf Fabian gewartet hatte. Aber wenn ich nicht gewartet hätte und alleine weiter gefahren wäre, dann hätte mich die gleich schnelle Gruppe auch irgendwann eingeholt und ich wäre ebenfalls mit denen ins Ziel gekommen. Insgesamt bin ich zu zufrieden. Es ist noch nicht mal zehn Uhr morgens und alles was an diesem Tag gemacht werden müsste ist bereits getan.

Wir hängen am Ziel rum und treffen Bekannte von Fabian. Christine ist ja leider dieses Jahr nicht mitgefahren. Dafür gibt es einen Wirtschaftsprof aus Pforzheim und einen, dessen Name ich vergessen habe, der aber die Knie nicht mehr beugen konnte vor lauter Schmerzen. Zeit nun sinnvolle Dinge zu tun.

Irgendwie haben Fabian und ich noch Lust ein wenig zu radeln und machen uns auf den Weg zu ihm. Wir basteln dabei bereits an der Strategie für das nächste Jahr. Die naheliegende Idee kommt uns, als wir diese Dockless Leihräder in vielen verschiedenen Farben, die ja nun wirklich überall in Berlin rumliegen, sehen. Nächstes Jahr fahren wir auf diesen Leihrädern. Super Idee!

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Es gibt wie immer Kuchen im Garten. Wir versuchen uns an der Herstellung von Tofu und dann mache ich mich auf den langen Weg zurück nach Bremen.

In Bremen hat übrigens Limebike seine Räder in der Stadt verteilt:

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Prima, ein paar später als ich am Bahnhof ankomme und zum Laden in der Überseestadt muss probiere ich die mal aus. Innerhalb von 20 Sekunden auf so einem Rad wird mir klar, dass das mit Berlin nächstes Jahr gar keine gute Idee ist. Die haben zwar drei Gänge, aber die ersten beiden sind glaube ich Freiläufe. Der 3. bewegt das Rad …irgendwie. Auch in Aeroposition (Hände weg vom Lenker und direkt links und rechts in den Korb krallen) komme ich schnell vorwärts und werde mühelos von Hinz und Kunz überholt. Mit denen brauchen wir mindestens drei Stunden für 60 km.
Fabian, we need to talk.

 

 

 

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