Monatsarchiv: Januar 2014

How to built up this Maurice Woodrup Frame from the Fifties?

Woodrup

Some advice given to the builder:

Dear L., as for the Woodrup frame I think that you are standing now at an interesting crossroad in your life as bike mechanic or bike collector. Basically, there are two roads to follow, both have positive and negative side effects:

A)   You built the frame with components that are matching to each other and from the same period, manufacturer etc., so basically you try to emulate a bike from the past that could have been running on the tracks in, say, 1976. Collectors will clap on your shoulder and say, “well done”, or perhaps make the one or other critical remark about some details. This will leave you with less room for creativity, you have some choices but they are limited and can be done only in view of the overall period or concept. This will also be very expensive but you will end up with a very nice bike that also has re-sale value.

B)   You follow your own taste and mount components on the bike that are economical, good looking and functional. Of course you will also take a look at if they match with each other, but you wouldn’t mind to combine Sturmey-Archer from this century with Campagnolo from the last one. You will like the outcome, but perhaps you will also have the nagging feeling that something isn’t quite right. But Ok, it was your choice. The bike has no re-sale value, only the frame itself.

My point is, that although (B) seems to be the reasonable way to go, it is not such a straight forward decision at all. If you stop building bikes at that point, (B) would be the answer. But when you continue, you will find that over time your standpoint moves towards “period-correct”. Because all you people you deal with and have a professional opinion will state “period correct”. And slowly, you move towards period correct. You will find it hard to mount Shimano brakes on a bike with Campagnolo gearing. It would function well, you have done it before, but for some reason it is … weird. And then you will take a look at your old bikes and wonder “What could I have possibly thought to do …this?”

I have at least one bike in my stable which I am afraid to look at. Orange handle bar tape? Modern tyres? Why have I done that?

https://cyclitis.files.wordpress.com/2012/04/1011-neue-peugeot-mob-1-bike.jpg

Let me know what you think, depending on your viewpoint I can give you some advices to follow either road A or road B.

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Ein Kommentar

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Unbekannte Vergnügungen

joy division

Na ja, so unbekannt auch wieder nicht. Im April geht es nach Japan.

zipanguZum Glück habe ich noch eine Karte von der letzten Reise dorthin.

 

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Winter at last.

Schneefall in Bremen heute Nacht. Auf dem Weg zur Arbeit @Friedhof Riensberg.

1401 Union Winter At last

Passend zum Friedhof dazu auf dem virtuellen Plattenteller:

Äh was, das ist schon dreissig Jahre her ?????? Oh Gott. älter als die meisten Räder in der Garage.

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Ungeduld. Basso Fiore di Loto.

Ich bin ein ungeduldiger Typ. Und warten tu ich schon gar nicht gern.

„Ich warte nicht gerne / ich will alles gleich
Ich wäre gerne mächtig / und auch stinkereich
Dann könnte ich alles haben /wonach der Sinn mir steht
Ich brauch es nur zu wollen /und siehe da: es geht!“

Der Moderne Man „Nicht warten“ (1982)

Am Samstag morgen als ich mich aus dem Bett hervorkrammte und die Mädels des Hauses bereits zwei Stunden beim Eiskunstlauftraining waren, stand der Karton mit meinem neuen Basso Fiore die Loto (Lotusblüte) breits in der Küche. Es ist unheimlich spannend so einen Karton zu öffnen und die eigenen Erwartungen mittels der Realität zu überprüfen. So lange schon stnad mir der Sinn nach diesem Rahmen, aber alles was ich bislang gesehen hatte waren Kindergrößen aus Italien – nun also endlich einer in 60er Rahmenhöhe. Und deshalb habe ich nicht lange verhandelt und gefeiltscht, gleich zugegriffen als ich die Gelegenheit hatte und etwas zu viel Geld bezahlt. Der Rahmen ist aber wirklich schön, gerade die Details wie zum Beispiel die Sattelklemmschraube in den Sattelstreben (ähnlich wie bei Panasonic) oder die Tretlagermuffe auf der Seite der Kettenstreben. Bilder folgen später einmal.

Heute nach dem Eiskunstlaufbrunchen dachte ich, ich stecke einmal eine Sattelstütze rein. Und  dann noch einen Sattel oben drauf. Und noch einen Vorbau, das geht ja schnell. Und einen Lenker. Das ist ja das schöne, wenn man schon eine ganze Weile sich mit dem Zusammenbasteln von Rädern beschäftigt, der Keller ist voll von Zeuch und irgendwie bekommt man damit schon ein oder mehrere Räder zusammen, auch wenn das alles nicht optimal ist und dazu führt, dass man sich trotz des ganzen Zeuchs noch  mehr davon kauft von dem wiederum die Hälfte doch nicht passt wie gedacht und dann zusätzlich im Keller endet. Es wird also immer mehr. Das ist aber immer noch besser als festzustellen, dass einem die Bremszüge oder die Kettenblattschrauben ausgegangen sind, oder man hat keinen Schlauch mehr mit langem Ventil und dann muß man warten bis der Radhändler um die Ecke am Montag wieder aufmacht und dann darf man sich dort eine Kettenblattschraube für 6€ oder einen Schlauch für 7 kaufen. Weil man nicht warten kann.

Oh prima, die Rino Aero Kurbel passt ja auf das Shimano Tretlager. Demontiert, gewaschen, inneres Kettenblatt runter. Montiert. Pedale dran. Singlespeed Laufradsatz aus der Garage geholt. Dran. Kette dran. Bremse hinten dran. Notbremshebel vorne, Züge, passt irgendwie. OK, fertig zum testen.Rauf, weg fahren aber nicht zu weit, falls irgendwas nicht funktioniert.

1401 Basso Loto Ungeduld 02

Bremer erkennen an der lila Farbe des Hintergrundes sofort, dass es sich um das Autohaus Weller an der Erdbeerbrücke handelt.

Der Plan ist, das Basso modern mit 11 Gang Campagnolo aufzubauen und als vollwertigen Ersatz für das Canyon zu nutzen. Für diesen Zweck habe ich auch das Moser, aber eben nur mit 8 Gang Campagnolo und vielleicht etwas zu klein. Ach egal. ich will hier nicht überlegen und mich rechtfertigen. Aber woher weiß ich, ob der Rahmen auch was taugt? Mein anderes Basso fährt ganz wunderbar, aber wenn der Rahmen lahm ist, so etwa wie bei dem Minerva, dann ärgert man sich hiterher tot, aber das viele Geld das rausgeschmissen wurde. Von daher macht eine Testfahrt Sinn. Lief auch gut. Fährt sich leicht, beschleunigt gut trotz relativ schwerer Laufräder (Miche Primato hinten bzw. Mavic 501 vorne mit Mavic MA40 Felgen). Ist spurtreu und die Hände können vom Lenker gelassen werden. Passt. Ist also OK das Geld rauszuhauen.

1401 Basso Loto Ungeduld 03

 

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Mädels auf Rädern 2014

 

Waiting for a mate

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My First British Bike

1401 Raleigh Prima 07

Und dann noch eine solche, rosa Schönheit.

Eigentlich nicht wahr, in der Garage wartet ein weiterer alter Raleigh Rahmen darauf aufgebaut zu werden; und dies bereits seit langer Zeit. Hier nun ein Raleigh Prima, ein edles Produkt englischer Industriekultur der Achtziger (siehe: Thatcher, Streiks, Exploited Barmy Army, Level 42) aus einer der schönsten Städte der Welt: Nottingham. Das Rad habe ich für eine nette Kollegin gekauft, die sich ein neues Rad zum Pendeln zur Arbeit wünscht, da ihr altes, sehr häßliches Alurad zunächst nicht besonders schnell war und nun durch einen Rahmenbruch noch langsamer geworden ist. Also, eigentlich kann man es nur noch schieben.

Ich mag diese Projekte, bei denen es nicht darum geht den x-ten Stahlrahmen mit teuren Komponenten in einen Epochengerechten Zustand zu versetzen. das habe ich nun oft genug gemacht, das Resultat ist eine ganze Garage voll schöner Rennräder, von denen ich das Union Fixie und das Canyon Positivo fahre und der Rest nur sporadisch bei schönem Wetter bewegt wird.

Diese Art von Rädern sind aufregender, da es wesentlich anspruchsvoller ist, es einer promovierten Frau (des.) recht zu machen, die sich für ein rosa Rad entscheidend, als einer Gruppe von Detailversessenen Klassikerfanatiker in einem unbedeutendem Radforum unserer Webgalaxie. Zum zweiten sind Auswahl und Montage von Dingen wie Schutzblechen, Lichtleitungen, umgekehrt angesteuerten Bremsen und gut aussehenden Klingeln Fragen die auch nicht einfacher zu lösen sind als die Auswahl und Montage eines Tretlagers mit korrekter Achslänge für die ideale Kettenlinie.

1401 Raleigh Prima 01

Auf dem Schreibtisch zur Vermessung. NOS Rahmen mit neuer Alfine S500 Kurbel. Und andersfarbiger Kettenblattschraube.

1401 Raleigh Prima 03

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Sehr schicke Decals im Stile der Achtziger.

1401 Raleigh Prima 04

Ich weiß nicht, was der Sinn dieses „R“ Zeichens am Steuersatz ist, es sieht aber mächtig gut aus und muss unbedingt genutzt werden, auch wenn es bei einem Unfall schwerer innere Blutungen auslösen könnte. Ehemann der zukünftigen Besitzerin ist ohnehin Chirurg, das mitigiert die Folgen potentieller Schäden.

1401 Raleigh Prima 06

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Alfine Kurbel mit beidseitigem Kettenschutz, dezent in Szene gesetzt durch intellektuelle Akzente.

Alle Raleigh Primas dieser Welt im Überblick bei Google. Bin gespannt was dabei herauskommen wird.

1402 Raleigh Prima 33 Small

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Laufrad: Campagnolo Omega 20 Felge mit 90er Veloce Nabe, alles NOS, alles blink blink

1401 Campa Omega 20 01

Der passende Laufradsatz für ein Moser Leader AX Evolution. Die Campagnolo Omega 20 ist eine Schlauchreifenfelge mit 36 Löchern aus den Neunziger Jahren, ein Paar habe ich vor ein paar Wochen relativ günstig erstanden.

1401 Campa Omega 20 02

Die Naben sind in etwa aus der gleichen Zeitspanne, vermutlich Veloce, Mirage oder Centaur, ausgestattet für 8 Gang Kassettennaben, ebenfalls NOS und bereits seit langer Zeit in einer der vielen Kellerkisten. Dazu DT Swiss Competition Speichen hinten und DT Swiss Revolution Speichen vorne mit Messingnippel. Erstaunlich widerspenstisch beim zentrieren; letztendlich ist zumindest das Hinterrad heute fertig geworden.

1401 Campa Omega 20 03

1401 Campa Omega 20 04

 

Wie bekommt man eine persönliche Note in so einen Satz Laufräder? Eloxierte Nippel? Nein, diesmal nicht; lediglich die beiden Nippel rechts und links vom Ventilloch sind nicht 14, sondern 12mm hoch, um die Unwucht durch das Ventil selber zu minimieren. Also, könnte man sich doch vorstellen, oder?

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Plus : + : Brooks Cambium C17 Sattel

Über den Sattel hatte ich bereits geschrieben und noch mal geschrieben und dann konnte ich es nicht mehr aushalten und habe mir den Sattel gekauft. Natürlich zu dem „Einführungspreis“, ganz besonders teuer, mittlerweile gibt es den hie rund dort auch etwas billiger.

Der Cambium wurde dann auf mein Canyon montiert als Ersatz für diesen superleichten Selle Italia SLR Carbon Flow blabla, der, wie der Name schon sagt, sehr sehr leicht ist, aber auf Dauer auch sehr, sehr unbequem. Ist eigentlich mehr etwas für das typische Amateurrennen in Japn von 20 bis 30 km Dauer. Dann habe ich mit dem Canyon und dem Sattel die Festive500 in Angriff genommen und bin etwas über 600km damit gefahren. Zeit für ein Fazit.

1312 Canyon Uprade 09

Erstens, der Sattel sieht gut aus, sogar an einem modernen Canyon und auch nach 600 km im Winter durch Matsch, Regen und Wind. Er braucht keine Pflege und hat keinerlei Abnutzungserscheinungen. Also wesentlich einfacher als, sagen wir mal ein Brooks Colt oder ein Selle San Marco Concor aus Plüschleder der bereits bei scharfem Anschauen erbleicht.

Zweitens, ist der Sattel bequem? Ja, an sich schon, aber der bequemste Sattel ist er auch nicht. Man setzt sich auf da Teil drauf und ist erst einmal von der spürbaren Einfederung überrascht. Die Form ist aber, zumindest für mich etwas ungewohnt. Der Cambium ist breiter (162 mm), als die Sättel die ich bislang gefahren bin (120 mm),, aber das mag auch Gewöhnungssache sein. Es hat keinen Ausschnitt in der Mitte und da bin ich mir ziemlich sicher, dass ich den brauche um lange bequem fahren zu können. Am Anfang dachte ich, oh wie bequem, aber nach 30 bis 40 km nervte der fehlende Ausschnitt. Für Fahrer die so etwas ohnehin nicht brauchen könnte der Cambium aber eine gute Wahl sein.

Ich neige bei dem Cambium dazu nach vorne Richtung Sattelspitze zu rutschen, trotz des noppigen Belages, wenn der Sattel horizontal fixiert ist, da führt dazu, dass ich mich dann beim fahren willentlich nach hinten bewegen muß. Das nervt etwa, kann aber vielleicht behoben werden, wenn der Sattel etwas ehr geneigt wird.

Positiv finde ich, das man unter das Teil einen Topeak Satteltaschenadapter befestigen kann, dass ist bei sehr flachen Rennsatteln oft nicht möglich, so kann ich die Satteltasche mit dem üblichen Reparaturzeuch von einem Rad auf das nächste swappen und brauche nicht Extra Satteltaschen mit Klettbänderbefestigung.

Richtig leicht ist da Teil mit über 400 Gramm auch nicht, aber das finde ich persönlich nicht so wichtig. Der bleibt jetzt erst eimal am Canyon, aber an meine neue Geheimwaffe (letzte Woche gekauft) kommt doch etwas andres dran.

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Oops! ….. I did it again: Moser Leader AX Evolution

1401 Moser Leader AX 02 mini

Natürlich glauben wir alle, dass wir mehr oder weniger frei in unserem Denken und Handeln sind. Beim spontanen Kauf von Rahmen und Rädern werden einige von uns aber durchaus von ihrem Rückgrat kontrolliert.

Es gab, so kann man in wissenschaftlichen Quellen nachlesen, einmal ein interessantes Experiment mit dem russischen Radprofi Ivan Pavlov (Teilnahme an der TdF 34-37; Giro 36). Diesem wurden, in einem wissenschaftlichem Apparat fixiert, verschiedene Typen von Rennrädern gezeigt (Bianchi, Umberto Dei , Torpado, Raleigh und was sonst so alles damals in Mode war).  Es wurde dann mittels eines Mikrofons das typischen Keuchen des Entzückens mittels eines Grammophons aufgenommen und dessen Intensität bestimmt. Nach einer Weile wurden keine Rennräder mehr gezeigt, sondern nur noch von den wissenschaftlichen Assistenten über Rennräder gesprochen. Erstaunlicherweise zeigte Ivan Pavlov die gleichen Reaktionen, also Keuchen  des Entzückens von vergleichbarer Intensität.

Heute geht mir das so am PC, und wenn ich irgendetwas sehe was mir gefällt (Größenordnung: Vicini, Moser Leader AX, Basso Loto oder ein paar noch nie gesehene Campagnolo Monoplaner Bremsen, dann kann es durchaus sein, das ich ein Pavlov’ches Keuchen von mir gebe. Sehe ich das Zeuch irgendwo auf Ebay, kann es schon einmal sein, dass die Maus quasi automatisch auf den „Jetzt sofort Kaufen und nie bereuen“ Knopf fährt und dann wird instiktiv abgedrückt. Auf diese Art und Weise bin ich schon in den Besitz einer Menge hübscher Rahmen gekommen, von denen die meisten dann aber leider doch zu klein, zu groß, zu rostig oder irgendwie sonst nicht ganz richtig waren.

Mit diesem Moser Leader AX Evolution ist es anders. Ich hatte den Rahmen schon einmal, auch in einer sehr schönen Lackierung, aber mit RH56 war er einfach zu klein für mich. An dem Rahmen liebe ich die offenen Rohrenden an den Ausfallenden vorne und hinten. Habe ich dann wieder verkauft. Es gibt zwar immer mal wieder Angebote auf dem WEb für diesen Rahmen, aber meistens hört das bei RH56 auf. Aber vor einigen Wochen wurde ich doch fündig. Jetzt ist das Ding erst einmal aufgebaut, wurde heute Probe gefahren und als gut befunden.

1401 Moser Leader AX 02

Da meiste Campa: Athena Ergos, Umwerfer und Bremsen, Chorus Kurbel, Record Schaltwerk und Mexico68 Felgen.

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Bei den Brems- und Schalthüllen dachte ich mir: „Weiß kann jeder“. So passt dieser gelbe Akzent gut zum Logo auf dem Unterrohr und zur Sattelspitze. Ein gelb/blauer Selle Italis Sattel passt leider gar nicht, deshalb durch Turbomatic 2 ersetzt.

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Ambrosio Vorbau 100mm mit kleinem Nitto Mod.55 Lenker, nur 38cm c-c.

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  Sieht aus wie Alu, ich aber Stahl.

Ist im Prinzip so erst einmal fertig und wartet auf bessere Zeiten draußen. Einzig und allein bei den Laufrädern muß noch einmal heftigst nachgedacht werden:

Campa irgendwas mit Campa Mexiko68 oder

Campa Record mit Mavic CXP30 oder

Campa Record mit Campa Omega V oder

Campa irgendwas anderes mit Omega 20?

Empfehlungen immer gerne.

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Humoorlose Tour

Yep, heute zum ersten Mal unterwegs mit der Rennrad-Trainingsgruppe Bremen.

Alleine fahren macht keine Spaß; mehr Spaß macht es in der Gruppe zu fahren, auch wenn diese einen langen und irgendwie real-sozialistisch klingenden Namen mit vielen, vielen Bindestrichen hat. Ich bin mit denen noch nie gefahren, aber Philipp, Harald, Marco, Andreas und andere Radler die ich kenne sind’s und so gibt es ein gewisses Urvertrauen. Das Wetter heute morgen ist im OK’en Bereich und ich mache mich auf den Weg zum Treffpunkt um 10:00 Uhr am Dammsiel. Kurz vor dem HaW werde ich bereits von einem ganz eifrigen, vermutlichen Mitfahrer überholt. Macht nichts, es soll ja auch eine „ruhige Runde“ mit 25/26er Schnitt gefahren werden, dafür reicht das Union Fixie ja auch ganz hervorragend. Wobei man bei diesen bunt gewürfelten Gruppen ja nie so genau weiß was dann tatsächlich passiert. Ich bin auch schon einmal in einer 25/26er Gruppe gefahren, da musste ich aber die letzten zwei Stunden das Rad nach Hause schieben, um den geplanten Schnitt zu erreichen.

Am Dammsiel ist natürlich wieder keine Sau zu sehen, noch nicht mal der Eifrige. Dafür gibt es vermutlich mehrere Gründe, das Wetter, die Kälte, die Frühe der Stunde und vielleicht hat es auch irgendetwas damit zu tun, dass ich nicht am Dammsiel, sondern am Kuhsiel warte. Verdammt, ich kann mir einfach nicht merken welches Siel wo ist. Und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass man sich für eine 50 km am Dammsiel verabredet, wo die Fahrer aus Bremen Zentrum ja bereits 15 km plus Anfahrt haben. Also doch alleine erst einmal durch das Blockland.

Hinter dem Dammsiel überhole ich „den reichlich eirig fahrenden Katusha-Matze“ plus eine Freund. Vermutlich auch zu spät zum Treffpunkt gekommen, aber dann doch lieber alleine weiter. Ich fahre über Wasserhorst nach Ritterhude den Berg hoch, und dann die schönen Wellen weiter bis zur Jacobs U. Ich treffe am Strassenrand einige weitere Räder aus Stahl.

1401 Hu Moorlos 02

Sind Fixies für die ganz harten. Also am Boden fixiert, damit das fahren noch anstrengender wird.

Irgendwie finde ich dann wieder den Weg zurück an die Lessum, überquere den Fluß am Sperrwerk und mache mich weiter auf den Weg zur Humoorlosen Kirche. Das ist eine lange und leere Sprintstrecke gegen den Wind und macht Spaß. Der blaue Himmel sieht von hier aus wie abgerissen aus. Der Eifrige kommt mir entgegen, vermutlich ist er auch total humorlos zur humoorlosen Kirche gefahren.

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Die Laune ist gut, bis ich an der Kirche ankomme, die tatsächlich total humoorlos ist. Die Stimmung geht sofort in den Keller.

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An dem Union Fixie sind für den Winter Pasella 700 x 28c Reifen montiert, also ist der Renner damit quasi zum Semi-Crosser mutiert. Schlimmer als in der Stadt nach Silvester, mit jede Menge Scherben kann es ohnehin nicht werden, also denke ich mir, versuche ich doch einmal den Weg rund um das Mittal Stahlwerk zu finden, von dem ich schon gehört, aber den noch nie jemand gefahren ist.

Da gibt es auch einen Feldweg, zuerst etwas matchig, aber dann ganz gut in Schuß, der als Wanderweg durch das Werderland ausgeschildert ist und am Zaun des Mittalgelände nach Nordosten führt. Das Mittalgelände ist riesig, vermutlich fast so groß wie Luxembourg. Und zu meiner Überraschung besteht es nicht aus Kohlebergen, Schlackehalden und alten, ausgedienten Hochöfen die draußen geparkt wurden, sondern aus Wiesen, Wald, Sumpf, durchzogen von Kanälen und Flüsschen. So langsam kommt auch der Humor wieder.

1401 Hu Moorlos 04

Nach einiger Zeit erreiche ich den Sportparksee Grambke, nicht zu verwechseln mitd em Grambker See. Wenn ich eine Ahnung gehabt hätte, dann hätte ich mich jetzt schön durch die Industriehäfen nach Hause fahren lassen können. Ich hatte aber keine Ahnung und so finde ich mich zunächst in Gröppelingen vor dem „Süpermarket“ wieder und dann in Walle vor dem Paradice wo zufällig gerade meine Tochter trainiert, die ich dort treffe. Danach dann unspektakulär weiter durch Walle zum Bahnhof und von da aus an die Weser. Kurz vor dem Bahnhof werde ich beinahe noch von einem Passat überfahren, der ohne auf den Radweg zu achten aus einem Parkplatz schiesst. Das war aber wirklich knapp diesmal.

An der Weser dann nach Hause, Slalom um die Scherben und um Fußgänger mit Hunden. 60km die Spaß gemacht haben. In der Gruppe wäre es aber doch noch besser gewesen.

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