Sagan II

Während die Welt auf Nordkorea schaut, mit dem Gefühl der Angst dass sich dort ein neuer, großer Krieg entwickeln wird, der unseren Nachschub an Samsung Galaxien erst einmal stoppen wird, schauen die Radsportinteressierten immer noch nach Flandern, genauer gesagt auf die Hand von Peter Sagan.

Radsporttechnisch ist Nordkorea leider völlig uninteressant. Wäre Nordkorea eine Radkomponente, so kommt mir als erstes ein dunkelgrauer Plastikschalthebel von Modolo in den Sinn. Oder ein chinesischer Nachbau von Spinergy Rev X Rädern. Irgendwie lustig anzuschauen, aber größtenteils irrelevant und bei der Benutzung gefährlich. Man zuckt die Schultern und bleibt bei Campagnolo oder Shimano.

Nun hat sich Peter Sagan politisch inkorrekt verhalten; die Sache verlangt eine politisch korrekte Entschuldigung:

Hm. Was lernen wir daraus? Erstens, Sagan, der meiner Meinung nach wirklich ein großer Sportler ist oder werden wird, kann wirklich nicht besonders gut Englisch. Unwillkürlich denkt man, dass gute Sportler so etwas können müssen, aber sie sind halt gut in ihrem Sport und nicht unbedingt in anderen Dingen. OK, Eddy Merckx hat ne Radfabrik, Fabian Cancellara beherrscht die Kunst auf Englisch 9 Minuten lang nichts zu sagen und Jens Voigt kann auch kein Englisch ist aber wahnsinnig lustig. Hier ist noch ein weiteres gutes Beispiel für großartige Sportler die kein Englisch können. DAs sind halt keine Supermenschen, sondern Spezialisten, die genau in einer Sache gut sind.

OK, dazu kommt, dass Peter Sagan auch nicht besonders gut im entschuldigen ist. Also, finde ich. Jeder, der der Ansicht ist, dass die Doping Beichte von Lance Armstrong nicht aufrichtig war, muss sich doch bei Peter Sagan vor Schmerzen auf dem Sofa krümmen. Lance war auch mehr so Entschuldigungsmäßig angezogen und hatte einen Entschuldigungsmäßigen Hintergrund.

Bike Snob NYC bringt es auf den Punkt:

Nevertheless, Peter Sagan has released a video apology that makes him seem about ten times creepier than that little „goosing“ episode did:

Firstly, did Sagan say he sincerely apologizes for what he did on the podium, or for what he did on the bottom?  I guess it really doesn’t matter since either one fits.  Secondly, is there really nobody close to Sagan who was able to coach him on how to apologize to a woman for molesting her?  Apparently not–though that’s not surprising, since we are talking about Europeans here.  Anyway, next time (and there will be a next time, since Sagan has „serial sex offender“ written all over him) he should follow these rules:
1) Put a shirt on.  A real shirt, with a collar.  Not a white t-shirt with a stretched neckhole that you put on five seconds before filming.
2) For chrissakes, put on some pants!  (I see no evidence that he’s wearing pants, so until I do I’m going to assume otherwise.)
3) Find a nice setting, like a rose garden or one of those pretty European town squares or something.  Don’t sit in a corner of your motel room like you’re watching adult videos and taking way too much time to apply your chamois cream.
4) Form your mouth around the words you’re saying.  Don’t mumble like your mommy is making you do this.  Otherwise you come off as shifty and untrustworthy.  I mean seriously, if he can’t pull this one off, how is he going to get through the inevitable positive doping test?

OK, und hier noch eine persönliche Anmerkung. Ein Bericht über Peter Sagans Entschuldigung auf Cycling News sieht auf meinem PC so aus:

peter cyc

Man beachte die T3 Workout Reklame auf der linken Seite.

 

 

 

 

 

Ein Kommentar

Eingeordnet unter 2013, Mob

Eine Antwort zu “Sagan II

  1. svenski

    Achgottchen… DAS hat er bestimmt nicht gewollt, das glaub ich ihm nach der vernuschelten Entschuldigung jetzt aber wirklich: Man(n) muss Peter Sagan ernsthaft danken für die originelle und überzeugende Bloßstellung des permanenten und unerträglichen Sexismus bei diesen Siegerehrungen. Wäre Radsport nicht so irrelevant in D, dann ginge das schon lange nicht mehr. Man stelle sich vor, der Schütze des Siegtores würde nach jedem Bundesligafußballspiel auf diese Art „geehrt“. Von Frauen, die ihren Körper dafür verkaufen. Für solche „Dienstleistungen“ gibts doch bestimmt längst einen florierenden Schwarzmarkt…

    Was mich wirklich bsorgt: Was wird eigentlich aus dem Jungen, wenn er mal ernsthaft in Schwierigkeiten gerät? BikeSnob hat Recht: Er ist da nicht in gute Gesellschaft geraten :-/

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