Yabitsu Klassiker

Der klassische Tokyo Sonntagsmorgen Ride: Yabitsu mit Ludwig.

De facto war das die erste Fahrt, die wir vor einigen Jahren gemeinsam zusammen unternommen haben. Ich hatte Ludwig mein Cannondale geliehen, damit er das Rennradfahren einmal ausprobieren kann und dann sind wir los. Für Ludwig war das recht hart, aber nach einigen Ausfahrten zusammen ließ er mich dann in den Bergen stehen. Nichtsdestotrotz sind wir gemeinsam weiter gefahren und haben eine Menge sehr cooler Touren gemacht. Insbesondere ist mir die fast-komplett Umrundung vn Izu-Hanto von Mishima nach Atami in Erinnerung geblieben. Und jede Menge JCRC und Tour of Japan Rennen. Und die Arakawa Tour mit Fumiki. Und diverse Abstecher nach Saitama. Und nicht zuletzt unsere bislang letzte Tour an meinem letzten Tag in Japan 2010.

Morgens um 6:30 Uhr ging es los in Kyodo. Es war, als wenn die Zeit stehengeblieben wäre. Ludwig hatte ich zum letzten Mal in Radklamotten auf dem Rad gesehen und er mich umgekehrt. Und hier waren wir und setzten irgendwie nahtlos darauf an, wo wir stehengeblieben waren: Ludwig auf dem MTB um Rückenprobleme und meine Langsamkeit zu kompensieren, ich auf dem Canyon von David. Morgens sind die Strassen noch frei und so waren wir schnell zunächst am Tamagawa und dann am Asagawa.  Ich konnte mich noch gut an die Wegführung erinnern – meistens jedenfalls, denn einige Stücke waren komplett aus meinem Gedächtnis getilgt. Der Seven Eleven beim Takao Bahnhof wird leider gerade umgebaut, so dass wir kurz vor Otarumi einen kurzen Halt machten.

Dann den Otarumi Pass hoch. Das machte Spaß, war nicht so hart wie ich gedacht hatte, vermutlich weil wir auch nicht so schnell waren, wie wir gedacht haben. Äh, wir wurden sogar von mindestens einem Radler überholt, was ja sonst eher selten vorkam.

Und dann, hui, runter die andere Seite mit Karacho – das machte wirklich Spaß! Weiter über Aoyama zum Miyagase-Ko, wo wir der Tradition verpflichtet, eine kurze Pause einlegten.

Y6Da es in den „Bergen“ noch etwas kühler als in der Kanto-Ebene ist, waren auch noch die Kirschblüten recht gut in der Blüte und Ludwig ud ich begaben uns sehr kurzfristig in einen Kirschblütenrausch.

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Schön. Aber wir hatten ja noch etwas vor. Und so ging es weiter den Yabitsu Pass hoch. Wir machten jedoch erst einmal an dem besten Aussichtspunkt unten im Tal Fotopause.

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Wir hatten es ja nicht eilig und wollten keine neuen „Togebaka“ Bestzeiten erreichen. Und so fuhren wir schon gemütlich weiter und quatschten dabei; die Kombination MTB mit Rennrad war dabei sicherlich hilfreich. Yabitsu war irrsinnig voll, jede Menge Motorrad- und Radfahrer. Die Strasse ist nun auch wirklich gut ausgebaut und die Popularität des Radfahrens in Japan tut ihr übriges dazu. Damit hat die Strecke einiges von ihrem Charme verloren; vermutlich ist es aber an Wochentagen immer noch sehr einsam dort.

Wir kamen an das Teehaus, dann wartete das steilste Stück des Aufstieges auf uns und wir machten eine kurze rast an der Quelle, an der viele Japaner Wasser holen. Ein Mann hatte besonders viele große Flaschen zum auffüllen dabei, fast so als wenn er das Wasser im Tal verkaufen würde und ich versuchte mich in lustigen japanischen Witzen: “ Mizu-shobai wo yatte imasu ka?“ (Achtung, das war ein sehr lustiger japanischer Witz, bitte vor dem lesen dieses Satzes laut und herzlich lachen!).

Und dann ist es ja nicht mehr weit bis zum eigentlichen Pass. Da brummte ja nun wirklich der Bär. Jede Menge Leute.

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Also hielten wir uns dort gar nicht lange auf und machten uns gleich auf die Fahrt Richtung Hadano. Das machte noch mehr Spaß als die Fahrt runter von Otarumi, denn die Straße ist technisch deutlich anspruchsvoller und ab und an ist es auch möglich einmal ein Auto zu überholen. Beim Eingang in das nächste Dort geht links eine Straße ab, die etwa in Richtung Atsugi an der Bergflanke lang führt. Nochmal den Berg hoch, aber diese Strasse hat sich wirklich gelohnt, denn erstens war sie mir ganz neu und zweitens war es ruhig, kein Verkehr, typische Rindo Strasse halt. Ich wünschte, ich hätte diesen weg mal vorher gekannt, denn die Fahrt nach Hadano bzw. über die 246 zurück nach Tokyo macht ja nun wirklich keinen Spaß.

Wir kamen dann noch durch einige kleinere Dörfer und letztendlich nach Atsugi, von wo aus wir den Zug zurück nach Tokyo nahmen. Superschöne Tour, vielen Dank an Ludwig dafür. Bilanz soweit: 380 km in Japan; vielleicht 3.000 Höhenmeter, etwa doppelt so viel wie in Bremen von Januar bis April über 2.000 km.

Heute Ruhetag. Ne, eigentlich nicht: Eine harte Prüfung steht an: Odaiba mit zwei Kindern: Die eine, 12 will shoppen, der andere, 17, will pubertieren.

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Eingeordnet unter 2014, Japan, Mob, Touren

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