Arsène Lupin war einer der Heldern der Vorabendsendungen meiner Kindheit.
Ich denke, wenn man in den Siebzigern oder Achtzigern aufgewachsen ist und von den Eltern früh zu Bett geschickt wurde, kennt man die Serien die so zwischen 6 und 8 in ARD oder ZDF liefen ganz gut. Und auch noch heute kann man sich gut darüber unterhalten, welche Serien besonders gut waren und einen geprägt haben, und welche nicht so doll waren. Ganz hoch auf meiner persönlichen Liste stehen da „Immer wenn er Pillen nahm“ (womit jetzt endlich ein Radsportlicher Bezug hergestellt wurde) mit Stanley Beamish – auch Jahre später hätte ich beim ersten Anhören darauf schwören können, dass die Damned eine Hommage an Stanley Beamish produziert hätten, es stellte sich dann aber heraus, dass Ihr Song „Grimly Fiendish“ hieß. Desweiteren Mini Max mit Maxwell Smart, Percy Stuart und am Wochenende Kobra, Übernehmen Sie, das für jüngere Leser nichts mit „Alarm für Cobra 11“ aber leider sehr viel mit Mission Impossible zu tun hat. Ach ja, und die Shadoks im Dritten.
Es gab aber auch Sendungen die ich hasste, und die ich mir nur ansah weil mir manchmal total langweilig war. Daktari zum Beispiel fand ich saublöd, ich kann auch heute nichts mit Tieren anfangen, deshalb bin ich ja auch mal Bauingenieur geworden, um da einen klaren Gegenpol zu schaffen. Ganz zu schweigen von so romantischen Knallern wie „Der Bastian“, „Arpad, der Zigeuner“ oder „Die Waltons„, was ja letztendlich reine Lehrerwertepropaganda war.
Gut fand ich auch Arsene Lupin. Das ist jetzt keine sehr helle Lampe die Kevin König mit Arsenbatterien betreibt, sondern die Geschichte eines französischen Meisterdiebes. Als Serie war das schon gut, aber was die Japaner daraus gemacht haben ist fast noch besser.
In Tokyo zum Beispiel, gibt es ein Theater der Takarazuka Gruppe, das ist etwas schwierig zu erklären. Im Prinzip spielen die Musicals, oftmals auf der Basis westlicher Themen, und alle Rollen werden von Frauen besetzt, auch die männlichen mit Schnurrbärten. Ich durfte mir einmal „Solferino“ ansehen, die Geschichte auf dem Schlachtfeld, die Henri Dunant dazu inspirierte das rote Kreuz zu gründen. Ich höre mal auf darüber zu schreiben und lasse die ganze Schönheit durch Augen und Ohren direkt einwirken.
Also Die Schnurrbärte haben schon was. Frauen steht so was besser als Conchita Wurst.
Wem das jetzt nicht reicht, der kann sich hier das Musical „Arsene Lupin der Dritte“ in seiner ganzen Schönheit über mehr als 95 Minuten anschauen.
Muss aber nicht sein. Aber wo ich das so sehe, französische Polizisten sehen ja hier noch besser aus als Frauen mit Schnurrbärten.
Und jetzt gibt es auch wieder einen Arsen Lupine der Dritte Manga Film mit einer astreinen musikalischen Untermalung.
Musik wie gemacht für’s radfahren.