Tagesarchiv: 22. November 2015

For Sale: Panasonic FRC37 Rahmen RH60

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Panasonic FRC37 Rahmen, Modell 2014. Panasonic hat das Programm im Sommer 2015, heute gibt es nur noch das Nachfolgemodell FRC38, was in vielen Punkten vermutlich identisch ist (FRC38 auf Panasonic Website in Japanisch).

Abmessungen
Sitzrohr : 58 cm c-c oder 60 cm c – Oberkante Sitzrohr. Bestellgröße 600
Oberrohr : 57,5 cm c-c
Steuerrohr : 17,3 cm
Einbaubreite 100/130 mm

Specs
Panasonic Racing Lackierung
Eingebauter Original Steuersatz Tange Passage JIS von Shimano mit ungekürztem Gabelschaft
BSA Innenlager Aufnahme
Schutzblechösen mit Gewinde an der Gabel und am hinteren Ausfallende
Plus Schutzblechaufnahme am hinteren Sitzrohr
Gepäckträgerösen am hinteren Ausfallende plus oberhalb des Bremsstegs
Flaschenhalteraufnahme am Unterrohr und Sitzrohr
Umwerfermontage mit Schelle 28,6 mm
Integriertes Schaltauge
Kettenaufhängung an der rechten Sattelstrebe
Mit Zugführung oder dem Tretlager
Bremszugführung offen unter dem Oberrohr
In die Sattelstreben integrierte Sattelklemmung
Für Reifen bis max. 700 x 28C.

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Panasonic Sattelstützenklemmung

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Innenlager mit flachem Steg

Geschichte
Mein erstes, richtiges Rennrad war ein Panasonic, das wurde mir geklaut und ich wollte immer ein zweites. Letztes Jahr habe ich mir dann diesen Rahmen über meine Kontakte in Japan besorgt. Der Neupreis, inklusive der Panasonic Racing Lackierung war damals 71.000 JPY, darauf kommt dann noch die japanische MwSt, die Veschickungskosten, die deutsche Umsatzeinfuhrsteuer von 19% und wie man sich vorstellen kann, wenn man das so liest, jede Menge Zeit, Ärger und Stress das Teil überhaupt zu bekommen. Letztendlich lagen die Kosten bei mehr als €700.
Entsprechend groß war die Freude und auch die Erwartung an den Aufbau. Ich hatte mich extra für das FRC37 mit Ösen entscheiden, da ich das Rad für die dunklen Wintertage in Bremen aufbauen wollte, also waren Schutzbleche und Nabendynamo Pflicht. So ist dann der Aufbau geworden.

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Der Orginalaufbau Oktober 2014

Das Rad habe ich dann im Winter 14/15 oft gefahren und dann, als es wieder wärmer wurde stand  es nur noch rum und wurde wenn überhaupt bei Regen und Nacht bewegt. Letztendlich habe ich aber festgestellt, dass ich im Winter viel lieber mein Union Fixie mit Schutzblechen fahre. Jetzt könnte ich mir den Rahmen in die Vitrine stellen, aber so eine große Vitrine habe ich nicht, meine reicht gerade für ein paar Campagnolo Deltas, Monoplaner und ein paar Gipiemme Naben.

Also würde ich den Rahmen gerne verkaufen.

Was ist daran besonders?

Hat halt diese sehr schöne Panasonic Racing Lackierung, wie Sie auch vom Pro Team gefahren wurde. Daneben bietet der Rahmen jede Menge Möglichkeiten zum Aufbau, vor allem durch die vielen Ösen und Befestigungsmöglichkeiten.

Sehr schön sind auch einige Panasonic-typische Details, wie die Sattelstützenklemmung  oder die Bremszugführung. Finde ich sehr praktisch, beim basteln braucht man da nur direkt  am Zug zu ziehen, um die HR Bremse zu betätigen. Letztendlich bekommt man ein Stück Renngeschichte (natürlich nicht dieser Rahmentyp), oder was danach aussieht, und es ist auch kein Rad, was tausendfach auf den Strassen Deutschlands fährt.

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Ösenzur Montage eines Gepäckträgers

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2 Schrauben vorne am Sitzrohr für den Wasserflaschenhalter, eine hinten zur Montage eines Schutzbleches

Was ist daran nicht besonders?

Das Rad wurde einen Winter lang gefahren, deshalb gibt es beim Lack ein paar Stellen die nicht perfekt sind: Das Panasonic Logo ist auf beiden Seiten einmal komplett „durchgezogen“ (siehe Bilder), ein paar kleiner Lackkratzer hier und dort. Also neu ist es nicht, aber der Lack glänzt schön und die Details fallen nicht so auf.

Auf dem Steuerrohr ist ein Aufkleber eines japanischen Schreins (Kanda Myojin), der gegen Verkehrsunfälle schützt. Hat bei mir auch funktioniert, kein Unfall in mehr als einem Jahr! Den bekommt man auch wieder ab und das Panasonic Decal darunter wird wieder sichtbar.

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Tretlager, mit Lackschaden vom kleinen Kettenblatt

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Ösen an den Ausfallenden, beschädigtes Decal an der Kettenstrebe

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Fazit

Kann man was draus machen. Fährt sich an sich gut und bietet viele Möglichkeiten. Als Preis für Rahmen, Gabel mit Steuersatz hatte ich mir €500 als VHB vorgestellt, den Versand innerhalb von Deutschland inklusive.

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Chesini Nobile

Ein älteres Chesini Premio Damenrad in der seltenen Arktisblau Lackierung zu Ehren des italienischen Arktisforscher Umberto Nobile.

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Chesini Nobile: Zusammengesteckt

Am 12. Mai 1926 flog der italienische General Umberto Nobile in seinem halbstarrem Luftschiff über den Nordpol, er war damit der erste Mensch, der den Pol erreichte.  Genau 50 Jahre später brachte der kleine Rahmenbauer Chesini aus Verona ihm zu Ehren, eine Spezialserie seines Models Premio auf den Markt, lackiert im ikonischen Arktisblau.

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Umberto an Bord des Luftschiffes Norge

Leider alles Quatsch. Die Wahrheit ist, dass ich mir im September eine Wunderkiste mit alten Zeug gekauft habe und dabei war ein blau-weißes Chesini Damenrahmen. Leider in einem sehr schlechten Zustand mit viel Rost und ein paar kleineren Macken. Zumindest bekam ich Steuersatz, Innenlager etc. aus dem Rahmen und die Entscheidung fiel neu zu lackieren. Unbekanntes Gebiet für mich, ähnlich wie die Polarwüste für Umberto. Aber auch eine wundervolle Gelegenheit zur Kooperation. Yuji, von Klovesradeln erklärte sich netterweise bereit die Sache in die Hand zu nehmen. Im Oktober besuchte ich ihn in seinem Atelier in Berlin und wir sprachen dieses und ein anderes Projekt (3rensho, dazu später mehr) durch. Ich hatte so gar keine Idee welche Farbe auszuwählen wäre, war aber sehr beeindruckt von dem Arktisblau, das Yuji für eines seiner Projekte verwendet hatte. Arktisblau ist eine Farbe von VW, das passt gut zur Jahreszeit, denn gerade schneit es richtig heftig in Bremen. Das „von VW“gibt dem ganzen Projekt so einen Anschein des verruchten, etwa so wie gangster rap.

In den letzten Tagen habe ich das Rad zusammengebaut. Dabei folgte ich dem Gebot: Bloß nichts neues dafür kaufen, der Keller ist voll mit Zeug das schreit: „Verbaue mich! Verbaue mich!“. Es ist schön gleich im Vorfeld so eine Entscheidung zu treffen, denn dann braucht man sich mit philosophischen Fragen wie „Epochenreinheit“ oder „Gruppenreinheit“ auseinanderzusetzen, die so eine entscheidende Bedeutung in der Männerwelt der Radbastler haben. Ehrlich gesagt, baue ich auch lieber Räder für Frauen auf, die letzten vier Projekte sind alle für Frauen: Ein Faggin für Cobra, ein Single für Silvia, ein rotes Neri für Tanja (später mehr) und jetzt das Chesini Nobile. Frauen haben im Regelfall eine Meinung zum Aussehen eines Rades und zu der Farbwahl und die ist nicht Pink oder Lila. Es gibt interessante Diskussion und sie scheren sich nicht um Epochenreinheit, sondern lediglich um Design und Funktionalität. Bei Männern ist das oft etwas anders, letztendlich bringt man jede Diskussion zum Ende mit den Worten „Aber das ist Dura Ace!“ Oder Campa von mir aus. Oder: „Bist Du wahnsinnig, Tiagra, echt jetzt?“.

Die orangen Laufräder habe ich nur einmal probeweise eingebaut, um zu sehen ob das überhaupt gehen könnte, aber die sind längst verbaut und verkauft. Die Bremszugsführung zum Hinterrad ist auch nur dem Vorhandensein der Bremsen geschuldet.

Ich habe noch niemanden, der das Rad kaufen will; das ist bei Damenräder, und dann im Winter etwas schwierig. Vor drei Jahren hatte ich wunderschönes Milanetti  aufgebaut, das keine Dame in ihr Herz schliessen konnte und letztendlich über ebay an ein Küchenstudio in Berlin verkauft wurde.

Die Frage ist nun, nachdem Arktisblau und viele silberne/chromige Komponenten die Hauptfarben darstellen, welche dritte Farbe sollte noch dazu? Mit anderen Worten: Sattel, Lenkerband, Zughüllen, ein kleiner eloxaler Schraubentouch hier und dort und vielleicht sogar die Reifen, welche Farbe sollten die haben.

Für Anregungen wäre ich wirklich dankbar.

 

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Panto in der Gabelkrone wird in der dritten Farbe ausgemalt. Ansonsten: Campagnolo Veloce Bremsen und Simplex Retroshift Schalthebel.

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Auch hier an den Sattelstreben wird die Panto noch ausgemalt. Nur: Welche Farbe denn nun?

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Varese vorbei mit gekürztem 3ttt Rennlenker. Passend dazu Dia Compe Guidonnet Bremshebel, in jeder Handposition erreichbar.

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Simplex Retroshift – dafür braucht man Schaltzüge mit kleinere Campagnolo „Birnelnippeln“ am Ende.

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Sugino GLP Special Kurbel, Suntour Cyclone 7000 Umwerfer, MKS BM-7 Pedale.

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