Das Wochenende besteht, wie das Leben aus angenehmen und weniger angenehmen Aufgaben und Dingen. Heute war Deutsch lernen mit der Tochter angesagt (unangenehm) und bei dieser Gelegenheit stellte ich fest, dass „argumentieren“ in Dortmund in der 8. Klasse, in Niedersachsen vermutlich in der 10. und in Bremen nie gelernt wird. Ich versuche das gerade meinen Studenten beizubringen, die mich dabei anschauen, als wenn ich sie zwingen würde sich mit vierdimensionalen Schnittflächen von Fünfdimensionalen Kegeln im Sechsdimensionalen Raum zu befassen.
„Wofür brauchen wir das?“ Na ja, vielleicht, weil das Argument „Können wir den Test von Montag auf Mittwoch verschieben, damit ich noch ein paar Tage länger mit meinen Freunden Segeln gehen kann?“ durchaus besser und vor allem erfolgreicher geführt werden könnte.
Zu den angenehmen Dingen gehörte, das heute mit der Post das allererste Teil für mein neues Carbonrennrad kam; das Canyon Positivo soll, wenn alles gut geht, diesen Sommer durch etwas neues abgelöst werden. Ich kann mich nicht entscheiden, welchen Rahmen ich haben will, noch ob es elektronisch oder mechanisch wird, SRAM etap oder Shimano 105, Felgen- oder Scheibenbremsen, aber eins weiß ich ganz sicher: Das Lenkerband wird schwarz.Und irgendwie muss orange auch dabei sein.

Enter Sandman. Nein, Supacaz.
Supacaz ist das Lenkerband für Menschen, denen Lizzardskin und Raphaklamotten zu proletarisch sind. Menschen die so viel Geld wie Geschmack haben.

Tip: Es ist besser den Sattel tiefer zu stellen, als Schuhe mit hohen Absätzen zu tragen.
So,jetzt kann ich mir Gedanken über den Rest machen.
Nach dem Deutschlernen ging es mit dem immer noch sehr geliebten Canyon Positivo Richtung Süden, am Weserstadium vorbei (wo gerade das Unheil in Form von Augsburg seinen Lauf nahm) gegen den Wind.

Da stand es noch 0:0.
Ohne einen Plan wohin- ich mag das sehr, einfach losfahren, schauen wo man noch nicht abgebogen ist und neue Strecken entdecken. Von Sudweyhe aus nahme ich einen Feldweg nach Okel und dann dachte ich mir, wo ich schon einmal hier bin, kann ich doch auch gleich weiter nach Bruchhausen-Vilsen fahren.

Heute in Bruchhausen-Vilsen.
Ich schaute nach den Bundesligaergebnissen auf meinem sogenannten „Smartphone“ (ein Blackberry) und stellte erschüttert fest, das sowohl meine Heimat (Mönchengladbach), als auch mein Zuhause (Bremen) verloren hatte. So ein Mist.
Aber meine Tochter kann nun Deutsch, ich fühlte mich fit und habe ein Lenkerband. Der Sonntag kann kommen.