Tagesarchiv: 15. Juni 2017

Interessentenweg. OBKM.

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Nachdem Hannes, Eddie und ich Monate zusammen nicht mehr zusammen gefahren sind, weil Eddie, radtechnisch beneidenswert, nun in Marburg lebt, hatten wir uns am Dienstag verabredet, um Eddie die Schönheit norddeutscher Landschaft und seltene Strava Segmente aufzuzeigen.

Zunächst einmal fuhren wir auf den designierten bremischen OBKM Kurs 2017 an der Uni, der aber nicht realisiert werden konnte. Vermutlich ist das auch gut so. Es macht ja Sinn die bremische Meisterschaft in Bremen auszutragen und nicht in äh „Heilshorn“; die Lage dürfte auch mehr Fahrer und Publikum ziehen, aber die erste Linkskurve hinter dem Start hat halt den Nachteil, dass sie in eine verengte Fahrbahn ausläuft und da wurde es schon beim Trainingsfahren mulmig. Es gab ziemlich fiesen Wind und so rollten wir nur im Kreise.

Anschließend nahmen wir den Mittelwisch Climb  in Angriff, einen der gefürchteten Anstiege in Bremen den wir nur selten fahren, denn der führt quasi ins Nirgendwo. Also eigentlich nach Walle, aber dann muss man sich durch die ganze Stadt kämpfen und das macht wenig Spaß. Ich fuhr an, Hannes gab den letzten Kick und Eddie kapitulierte sich dann nach vorne, was sehr gut klappte.

Zurück an der kleinen Wümme lang ging es am Deich bis Wasserhorst, wo Hannes sich richtig ins Zeug legte und Druck machte.  Die Idee längere  Stücke zu rollen und dann ab und an richtig hart anzufahren war im Prinzip eine gute Idee, um sich auf das OBKM Rennen am nächsten Tag vorzubereiten.

Wir hatten dann die Idee zur humorlosen Kirche zu fahren, aber nicht wie gewöhnlich an der Lessum lang, sondern über die Strecke am Gramker Sportsee und dann über Feldwege weiter am Stahlwerk lang. Diese Trecke binich schon oft gefahren, allerdings immer in umgekehrter Richtung. Zunächst lief das sehr gut, aber dann verpassten wir eine Abzweigung (in der Natur dort sieht alles so schrecklich gleich aus) und landeten zunächst wo wir nicht hin wollten und dann in Walle. Nein, diesmal wirklich im Nirgendwo. Und zwar auf dem „Ökoweg“, der aus sehr viel Öko udn sehr wenig Weg bestand. Und dann verfahren wir uns auf den „Landweg“, der zwischen zwei sumpfigen Gräben zumindest aus Land, aber auch sehr wenig aus Weg bestand. Hannes überholte mich und ich musste kichern, denn an seinem Rad hatte sich jede Menge Gras verfangen, er sah aus wie ein schlecht getarnter Panzer. Hannes drehte sich um zu mir kichert und sagt: „Hihihi, an Deinem Rad ist jede Menge Gras“. Das stimmte.

Angehalten, Räder sauber gemacht. Das Zeug war wirklich überall, vor allem im Schaltwerk. Weitergefahren. Am Ende des Wegs merkte ich dann, das mein Hinterrad platt war. War mir auf dem Weg gar nicht aufgefallen.

Wir kamen dann zu einem Tor und lernten nun, dass wir auf dem „Interessentenweg“ gefahren waren.

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Irgendwo zwischen der humorlosen Kirche und dem Lessumwehr kamen wir wieder auf die Straße und fuhren dann auf die andere Seite, um die Lessum Rindo in Angriff zu nehmen: ein weiterer brutaler Anstiegsknaller in Bremen mit mehr als 20% Steigung. Das gab uns dann die Möglichkeit über die Lesmonawellen wieder in Richtung Heimat zu fahren.

Wir wollten dann gemeinsam schnell das Wasserhorst Pave in anderer Richtung fahren und waren auch wirklich sehr schnell drauf, als uns ein Auto entgegenkam und jeden KOM Versuch zunichte machte.

Und zum Schluss rollten wir am Deich nach Hause, versuchten und am Kuhgrabensprint über die krasse Autobahnbrücke am Platzhirschen und rollten zufrieden und leicht reumütig zurück zu unseren Familien, da wir leicht zu spät zum Abendessen waren.

Ich denke, wir haben Eddie gezeigt, was in Bremen möglich ist und was nicht möglich ist und sind beides gefahren. Tour auf Strava.

Am folgenden Tag war der 3. Lauf der OBKM in Heilshorn. Wie gewöhnlich waren wir sechs Starter in unserem Rennen. Nachdem das die ersten beiden Male doch recht gut gelaufen war, fuhr ich zum 3. Rennen mit höheren Erwartungen als „bitte lasst mich einfach in der Gruppe bleiben und ins Ziel kommen“. Das war schon eine schlechte Idee, zumal ich auch immer noch erkältet war und sowieso nicht hätte fahren sollen. Das habe ich dann auch beim fahren gemerkt. Na ja, aber auch hier gibt es ein nächstes Mal und ein übernächstes Mal und ein letztes Mal in diesem Jahr.

Zunächst aber einmal ist am Sonntag der Velothon in Berlin angesagt. Dank eines sehr geschickten Schachzuges, konnte ich mich dort in Block A positionieren: Ich habe nämlich bei der Anmeldung auf die Frage nach meiner geplanten Durchschnittsgeschwindigkeit bei dem Rennen 52 km/h angegeben. Unwahrscheinlich, dass da jemand (in der Planung) schneller ist als ich. Früher oder später werden vermutlich auch andere Teilnehmer auf diese Idee kommen, so dass ich nächstes Jahr „Schallgeschwindigkeit“ und 2019 „Lichtgeschwindigkeit“ angeben werde, um einen Platz in Block A zu erhalten.

Wie schnell ich dann wirklich war? Mehr demnächst.

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