Very last exit Wilstedt.

Ein mir bekannter, rennradfahrender Zahnarzt bat mich nach der Ausfahrt heute Abend so schnell wie möglich darüber zu berichten. Ich will dem Wunsch gerne, dem Tempo der Ausfahrt entsprechend, entsprechen.

Sonnengebräunte Waden, Aeroräder, wilde Jerseys, windzerzauste Friseuren, einige Frauen und jede Menge Anfänger – die Komposition der Gruppe die sich heute an Jacques Weindepot in Borgfeld traf ließ erahnen, dass es nicht gerade langsam heute zugehen würde. Eigentlich wollte ich nach der Arbeit, die ja schon anstrengend genug ist, nur etwas auf dem Rad chillen. Chillen heisst, in der Gruppe so mit 33 km/h durch die Gegend zu radeln, sich links und rechts ein wenig zu unterhalten und die Beine von der Seele baumeln lassen. Ich meine, dass ist meine schon sehr ambitionierte Vorstellung von chillen, die sich zum Beispiel von der meines Sohnes (Cola, Tüte Chips und nachts bis vier Ballerspiele am PC) erheblich unterscheidet. Daraus wurde aber nichts, denn schon auf dem Weg nach Fischerhude begaben wir uns in eine Phase des Hyperchillens. Wir machten irgendetwas zwischen 35 und 40 Sachen, in der ersten Linie dadurch motiviert, die hinter uns kichernden Mädchen (Silke und Sylvie) zum schweigen zu bringen. Nachdem wir das Tempo stetig in den Grundlagenausdauerbereich 7 steigerten gelang dies auch, führte aber auch zu einem hechelnden Gesamtkunstwerk.

Ich wünschte ich hätte mein Canyon dabei gehabt, denn das Basso ist doch einen Tick langsamer und vor allem zwei Ticks unkomfortabler. Dies ist eine gute Gelegenheit es einmal zu zeigen denn an Photos machen war heute gar nicht zu denken: Keine Zeit und bei dem Tempo und dem Abendlicht wären die Ergebnisse eher Rohrschachmässig geworden.

1409 Basso Fior die Loto 01

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Schönes Rad, Danke. Etwas zu langsam für diesen Abend, ich hätte gerne für die nächste Ausfahrt etwas mit ungehemmter Elektrounterstützung.

Das Tempo wird dann nach Buchholz nicht langsamer, und auch nicht nach Vorwerk, und schon gar nicht Wilstedt. Bei jedem Ortsschild wurde gesprintet und ich strengte mich zwar an, konnte aber nicht mal annähernd vorne mitfahren. Bis auf einmal, da setzte ich mich überraschend von der Gruppe an und rief: „Wer als erster auf dem Friedhof in Wilstedt landet!“. Den gewann ich mit klarem Vorsprung, was auch an dem altersmässigen Vorsprung liegt der uneinholbar ist.

Richtung Grasberg wurden wir auch nicht langsamer, und auch nicht bei Grasberg, in Dannenberg, oder wo wir sonst so vorbeikamen. Was ich aber wegen Dunkelheit und Bewußtseinsveränderungen nicht mehr richtig mitbekam. Ein letzter Sprint für das Ortsschild in Timmersloh. Alle sind fertig also unternehme ich nun einen Ausreißversuch. Das klappt auch ganz gut, ich komme wir vor wie der Wümmen-Jens Voigt. Die Luft geht mir langsam aus, aber ich rufe einfach „Shut Up Lungs!“ Das machen die auch und ich bekomme noch weniger Luft und werde dann eingeholt und so geht es zurück bis zum Weindepot.

Was für eine Verschwendung? Ich hatte meinen GPS Logger nicht dabei und nichts von diesen Heldentaten wurde aufgezeichnet. Ich bitte um die Zusendung von GPX Files, die ich dann unter meinem Account bei Strava hochladen kann. Ansonsten: Gute, starke Truppe heute, fühle mich bestens gerüstet für Münster am Freitag und Danke an alle die mitgefahren sind.

2 Kommentare

Eingeordnet unter 2014, Blitzrad, Bremen, Mob, Silke, Touren

2 Antworten zu “Very last exit Wilstedt.

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