Sommer in Bremen: Menschen mit nacktem Oberkörper, die in Gruppen mit Bierflaschen in der Hand durch das Viertel streifen. Begraste Deichwälle südlich der Schlachte auf denen sich die Bremer sonnen oder auf den Wiesen unterhalb Federball, Boccia oder Zumba spielen. Und dann jetzt auch das neue, noch geheime Strandbad an der Weser: Zeit für Hannes und mich in den Süden zu fahren.
Ehrlich gesagt, wir haben die Schnauze voll davon durch das Blockland und nach Wilstedt zu fahren. Wir kennen dort jede Strasse, jeden Grashalm und jeden unerreichbaren Strava KOM und wir haben Lust auf etwas anderes: Eine spontane Entdeckungstour in den Bremer Süden auf der anderen Weserseite – Strassen die noch nie von uns gefahren wurden, aber zunächst schlagen wir uns bis Ride auf herkömmlichen Wegen durch, und dann geht es auf der L333 Richtung Okel. Die L333 ist das niedersächsische Gegenstück zur Route National 7, also der Verbindungsstrecke zwischen Paris und der Provence für diejenigen Menschen die nicht das Geld für die Autobahn ausgeben wollen.
Den Okeler Berg hoch und schon geht es weiter durch die vielen Alleen im Süden; wir sind flott unterwegs und das Gefühl des Sommers ist einfach herrlich.
Die Sonne geht langsam unter und unsere Schatten werden auf das Gras geworfen.
Von Thedinghausen aus fahren wir eine meiner Lieblingsstrecken nach Dibbersen und dann weiter in Richtung Weser nach Horstedt. Laut Wegweiser gibt es dort ein Fährhaus und vielleicht die Möglichkeit über die Weser zu setzen. Zwei Teenies, (verspiegelte Rayban Aviator Sonnenbrillen, Vespas) kommenuns entgegen und wir fragen sie, aber die wissen von nichts. Wir fahren nach Horstedt rein, aber es gibt nur einen Campingplatz an der Weser und keine Fähre. Wir haben nun Gefallen am Abenteuer gefunden und fahren nicht zurück zur Hauptstrasse sondern versuchen unseren Weg nach Norden und nach Hause entlang der Weser zu finden.
Es gibt eine tolle Piste, fast wie eine Landebahn für einen Airbus A380 und wir fahren die so schnell wie wir können lang. Der Gegenwind ist mörderisch, so dass ich nachher etwas erstaunt bin, als ich die Landebahn als Strava Segment markiere. Nur 27 km/hr – es kam mir so viel schneller vor! Aber das muss man erst einmal schaffen – also nehmt die Herausforderung an und zeigt was ihr drauf habt.
Nach 70 km kommen wir zufrieden zurück nach Bremen. Der Sommer könnte endlos so weitergehen.
Fotos und KOM bei Runde 2 geholt 😉 Na warte!
Du warst zu schnell für Fotos, das musste alles am nächsten tag nachgeholt werden, Tim!