Heute also großer Renntag auf den Straßen von Mallorca. Gleich um sieben Uhr ging es schon los. Also, für die anderen, nicht für mich, denn ich fuhr die Mallorca 90 und die starteten erst am Nachmittag. Zeit, morgens für das Rennen zu trainieren. Ich fuhr ziemlich genau 3,2 km, bevor mir der Nieselregen total den Spaß verdarb. Zurück nach Alcudia, Cafe im Dorfcafe zwischen alten Frauen und enttäuschten Radfahrern. Wieder ins Bett gekuschelt, Wäsche gewaschen, eingekauft und dann ganz langsam Richtung can Picafort um auf Silvia, Tanja und Bo zu warten, die von der 167er Runde nun einlaufen sollten. Das taten sie auch. Sahen auch aus, als wenn sie noch mehr hätten vertragen können.
Ich wartete auf Thomas und Tobi, die die 312er Runde in Angriff genommen hatten. Thomas war letztes Jahr einen Schnitt von 30,7 km gefahren – da ging der Kurs aber ach noch einmal rund um Malle und war teilweise recht flach. Das hatte sich dieses Jahr sehr verändert. Also, ich dachte, so gegen 14:30 Uhr müssten die am Hotel vorbeikommen un dann ziehe ich sie die letzten 90 Kilometer ins Ziel. Meine persönlichen Mallorca 90 – nur trockenes Wetter, kein Anmeldungsstress, keine besonderen Ziele. Gegen 15:00 Uhr rief Schröder an und sagte, dass sie noch 30 km vom Hotel entfernt sind. Um 16:15 Uhr ging es dann endlich los auf der dicken, komplett gesperrten Küstenstrasse Richtung Arta.
Ich muss sagen, es macht ziemlich viel Spaß mit den beiden zu fahren, wenn die bereits 220 km in den Beinen haben und ich noch total frisch bin (abgesehen von gestern). In der Ebene ist das alles noch relativ ausgeglichen, aber an den Steigungen bin ich dermassen viel schneller – ein völlig neues Gefühl. Da blieb den beiden nichts übrig als gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
Schön war auch, dass wir kein einiziges Mal überholt wurden, selber aber jede Menge Einzelfahrer und auch eine Gruppe stehen liessen. dabei war auch ein Fahrer mit Beinprothese – Respekt.
Die Strassen nach Arta rein waren ziemlich wellig. Es gab jede Menge schneller Abfahrten, ein paar fiese Steigungen und Wellen, Wellen und Wellen. Und so waren wir dann a uch wirklich schnell unterwegs und glücklich an der Verpflegungsstelle in Arta. Von dort aus ging es in einer größeren Gruppe auf der Küstenstrasse Richtung Can Picafort. Zunächst einmal setzten wir unser freundlichsten lächeln auf und machten vorne Führungsarbeit.
Dann machten wir richtig Druck und wollten de Gruppe auseinanderfahren, in dem wir uns vorne mit der Führungsarbeit abwechselten. Das nützte aber nix, nur einmal nachdem es schnell den Berg runter ging (an der Respol Tankstelle für Kenner) und dann wieder hoch, hätten wir es fast geschafft, aber eben auch nur fast. Jedenfalls haben wir bestimmt 30 Leute in der gruppe gesammelt und dann schnell ins Ziel gebracht.
Am Hotel klinkte ich mich aus, jetzt mit beiden daumen nach oben durch das Ziel zu fahren wäre vielleicht doch etwas zu viel des guten gewesen. Jedenfalls hatten wir alle viel Spaß. Verstehe nur noch, warum wir morgen nicht gemeinsam nach Sa Calobra radeln wollen.
Sehr schöne Bildbeschriftung! Dann hattest du heute ja Spaß vor Wilstedt. Aber abgehängt werden ist glücklicherweise auch Training!
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