GdDT02: Grödner Joch

Heute wollte ich eigentlich trainieren, verbrachte aber letztendlich den halben Tag damit Stellen zu finden, gegen die ich mein Rennrad legen konnte – am besten mit einem eindrucksvollen Hintergrund – um davon Photos zu schießen. In der zweiten Hälfte des Tages erkundete ich lang und breit die Gemeinde Wolkenstein (ca. 2.600 Einwohner und 8.000 Touristen).

Mit Ronni und Peggy (den anderen Eltern bremischer Eiskunstlaufhoffnungen) und meiner Frau hatte ich mich ganz oben um 12 auf dem Grödner Joch verabredet. Die Art und Weise wie wir da hoch kamen zeigt das ganze Spektrum unserer sportlichen Leistungsfähigkeit: Ronni und Peggy hatten sich MTBs ausgeliehen  und versuchten das Joch auf Trails zu erreichen. Ich macht mich auf der Straße mit dem Rennrad hoch und Kazuko fuhr mit der Seilbahn.

Wie üblich war die Straße von Wolkenstein aus stark befahren und als ein Linienbus und ein LKW nicht aneinander vorbeikamen, kam es zum kompletten Verkehrsstop. Zum Glück ist ab der Abzweigung zum Grödnerjoch etwas mehr Ruhe. All dies ist Teil der 2. Etappe des Giro Dolomiti in diesem Jahr. Mir waren die Beine etwas schwer, doch nachdem ich warm geworden war ging es ganz gut. Das Wetter zog sich langsam zu und vorher gelang es mir noch das erste „Bike leaning against something“ [Blas] Photo mit dem Sella Massiv im Hintergrund zu machen.

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Blas #1

Also ich war viel zu früh da. Also fuhr ich auf der anderen Seite des Grödner Jochs erst einmal 300 Höhenmeter runter nach Calfosch durch dieses traumhafte Serpentinengelände.

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Serpentinen 放題 !

Ich wollte exakt runter bis zum Ortseingang von Calfosch; dank barrier-free Ortsschilder war dieser Punkt erstens nicht so schwer zu finden und gab zweitens auch eine phantastische Gelegenheit für Blas Photos her.

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Blas Photo #2

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Blas Photo #3

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Gsos Photo [Guy sitting on something] #1

Dann fuhr ich auf dieser Seite wieder hoch zum Grödner Joch. Ein Italiener auf einem Pinarello mit SRAM etap Schaltung überholte mich und ich klebte mich an den ran bis zum Pass. Erstaunlich, wie schnell man fahren kann, wenn man gegen seinen Willen überholt wird.

Jetzt musste ich noch weiter hoch zur Endstation der Gondelbahn. Es gab zur Auswahl eine steile Schotterstraße mit großen Schotterstückchen oder aber ein noch steilerer Wanderweg mit kleinen Schotterstückchen. Egal wie, ich musste das Rennrad hochschieben. Das war extrem anstrengend, auch wenn das letztendlich vielleicht nur 1.100 Meter Weg und 160 Höhenmeter waren. So etwas gibt einen prima Muskelkater, da ja dabei Radfahr-untypische Muskelgruppen eingesetzt werden.

Mittagessen mit allen. Versucht mit dem Rennrad die Schotterstraße runter zufahren und dabei gescheitert. Dann endlich wieder auf der asphaltierten Straße zurück nach Wolkenstein. Es war noch früh am Tage und ich dachte, ich fahre jetzt mal durch das ganze Dorf und schaue mir alles an, was ich im Reiseführer gelesen hatte. Zuerst machte ich mich auf die Suche nach der Fischburg. Die Burg selber kann man gut von der Straße nach St. Ulrich aus sehen, aber der Zugang ist ziemlich versteckt; das liegt vielleicht auch daran, dass die Burg seit 1926 im Privatbesitz ist.

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Kommt man erst einmal in die Nähe macht der Besitzer unmißverständlich klar, dass man nicht erwünscht ist. Nun gut, dann machte ich mich zu dem Ort hoch über Wolkenstein: Daunei. Von dort gab es einen wunderschönen Panoramablick über Wolkenstein.

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Blas #4

Wieder runter und weiter in das Langetal, was wirklich sehr beeindruckend zwischen zwei hohen Felswänden liegt und noch dazu durch eine streng geheime Militäreinrichtung geschützt wird.

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Felsen links des Langentals mit der Burgruine Wolkenstein….

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..und Felsen rechts.

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Area 51.2 in den Dolomiten

Ich ging ein paar Schritte hoch in Richtung der Ruine, aber die Lust verließ mich schnell. Viel mehr Lust hatte ich darauf meine Füsse in den kleinen Bach am Straßenrand zu halten, den ich auf der Hinfahrt gesehen hatte. Das Wasser war extrem kalt, das floss auch nur noch deswegen, weil der Luftdruck hier oben niedriger ist.

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Erinnerte mich sehr an Sommerurlaub in Österreich in Kindertagen. Und meinen ersten Ausflug mit SPD MTB Schuhen mit Juliane und den Veloz Radfahrern an einem heißen Obon-Tag in Tokyo. Ich war bis dahin nur mit Turnschuhen und Haken gefahren und hatte in der Sommerhitze richtig dicke, fette Schuhe an. Meine Füsse kochten. Wir erreichten dann endlich, ich glaube den Aufstieg nach Nokogiriyama und ich schmiss meine Schuhe irgendwo auf Japan und tauchte meine Füsse in einen Teich. So überlebte ich.

Auch heute. Viel Zeit draußen verbracht, ordentlich Höhenmeter geschrubt, viel gesehen, kein Stress. Auf Strava.

Der Giro Dolomiti beginnt am Sonntag, d.h. morgen und übermorgen regenerieren, absolut nichts tun und vor allem keinen Sport. Nur die Tour de France im Fernsehn.

 

Ein Kommentar

Eingeordnet unter 2016, Mob, Touren

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