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Canyon Positivo

Ein Defekt am wichtigsten Rad ist immer ein guter Grund ein neues zu kaufen.

Hier ging es allerdings um mein Cervelo Soloist Modell 2007, das Rad mit dem ich die größten Erfolge meines Radlebens gefahren bin (JCRC Meister 2008, D-Klasse) und mit dem ich wohl mit Abstand die meisten Kilometer meines Lebens zurückgelegt hatte (Definitiv mehr als 25.000km, vielleicht 30.000km). Tatsache war allerdings, daß das Sitzrohr oben am Einschnitt für die Sattelstützenklemme in zwei Richtungen eingerissen war. Natürlich hätte man das noch schweißen können, aber ich wollte ohnehin einen Carbonrahmen. Entschuldigung gefunden. Rad auf Ebay an Holländer als defekt verkauft. Nie wieder was gehört, ich hoffe der lebt noch.

Nur welchen Carbonrahmen? Also, ganz viel Geld wollte ich nicht ausgeben, sonst hätte ich mir vielleicht einen Moser in italienischen Farben gekauft (ich bin nämlich halber Italinener). Die Testberichte deutscher Fahrradzeitschriften sagten alle: Rose oder Canyon. Canyon hatte diese sehr komfortable Sattelstütze mit Basaltfasern (vermutlich eher Marketing als irgendetwas anderes) und nach den langen harten Ritten mit dem Cervelo stand mir der Sinn nach mehr Komfort. Also Canyon. Nur finde ich diese Marke so doof und das Design so unansehlich. Also dachte ich mir, ich kaufe mir einfach einen billigen Rahmen aus dem letzten Jahr im Canyon Shop  und gebe dann ein wenig Geld für die Neulackierung aus. Euro-Style – also fast alles weiß.

Gedacht getan, Canyon Ultimate CF SLX, aber Modell 2010 in Größe 60, Schwarz. Das ganze dann direkt von Canyon zum Lackierbetrieb VEB Rosa Luxemburg geschickt mit meinen Ideen, wie es zu lackieren sei. Das ganze kam dann gerade noch rechtzeitig vor der Transalp zu mir nach Hause. Das Ergebnis war gut, aber es gab ein paar Probleme:

  • Das dauerte alles bei der Lackiererei waaaaaaaahnsinnig lange. Klar, die lackieren Fernostrahmen en masse für deutsche Hersteller und so ein Privatauftrag ist nicht lukrativ, aber  wenn man so etwas schon annimmt, dann sollte man das auch einigermaßen servicefreundlich abwickeln können. Das war Service wie in der DDR. Motto: „Was wir nicht können, brauchen Sie nicht!“
     
  • Der Rahmen war schon weiß/Orange lackiert und die Decals saßen auch alle an den richtigen Stellen mit der richtigen Größe. Allerdings gab es über dem ganzen keine Klarlackschicht. Die Struktur ist so ziemlich grobporig und wird sich schnell mit Schmutz und Öl zusetzen, da eben nicht geschützt. Das ist also ein Rahmen der nicht lange im jungfräulichem Weiß bleiben wird. Ich hatte gegt, dass der Ragmen nicht glänzen soll, aber damit hatte ich nicht gemeint, dass auf eine Klarlackschicht komplett verzichtet wird.
     
  • Und zu guter letzt kam ist auch noch meine Sattelstütze in dem Laden verschluddert worden. Nehme ich mal an. Canyon sagt, sie haben mit Sattelstütze verschickt, die Lackierei weiß von nichts. Will auch keinen Ersatz besorgen. Nach langen Verhandlungen erklärt sich Canyon schließlich bereit mir eine Stütze umsonst zu schicken.
  • Ich hatte dem Laden auch geschrieben, daß ich den Orginal Canyon Karton haben möchte, was missachtet wurde. Ich bekam irgendetwas, was sich aber für den weiteren Transport nicht mehr eignet. VEB Rosa bot mir an was zu schicken, ich sagte ja, habe aber nie etwas bekommen. Insgesamt war die Stimmung am Ende einfach nur noch: „Bloß nichts mehr mit denen zu tun haben!“ Also, richtig schlecht waren die nicht aber sehr aufwändig und ohne ständige Anrufe und E-Mails tat sich da nichts.

Die meisten Teile zum verbauen hatte ich auch noch da von meinem Cervelo, inbesondere die komplette Shimano Ultegra 6700 SChalt/Bremsgruppe (ich finde ja immer noch, daß die 6600er besser schaltet), und die Swiss DT R1.1 Laufräder, die ich mir ja schon passend in weiß dazu gekauft hatte, die aber erst einmal an dem Fagin zum Einsatz kamen und dann auf dem Velothon in Berlin prompt demoliert wurden. Ein paar Sachen brauchte ich aber dennoch und so kaufte ich mir:

  • Einen weißen Ritchey WCS Logic II Lenker
  • Ein weißen Easton Vorbau (der aber nicht passte, da Canyon diese 1 1/4 Lenkerklemmung hat
  • Eine Rotor Kurbel aber mit normalen Stronglight Kettenblättern (und nicht Q rings)
  • Einen superleichten Selle Italia Carbon Sattel
  • Look Carbon Pedalen
  • und das andere ganze Gedöns was man braucht um so ein Rad fertigzustellen und was leider noch einmal mehrere hundert Euro kostet und man weiß gar nicht warum.

Da ich keine Ahnung von modernen Rädern habe, habe ich das ganze dann Matthias von Wiegetritt in die Hand gedrückt, der das ganze dann für mich zusammengebaut hat. Er sollte auch mein Swiss DT Laufrad hinten reparieren, was er aber nicht rechtzeitig zur Transalp schaffte, so daß ich mit meinem Ersatz Shimano Ultegra Hinterrad gefahren bin – keine gute Idee, wie sich später herausstellte. Das Rad sah aber nun sehr stimmig aus, schwarz/weiß mit einigen wenigen orangen Punkten.

Ich hatte exakt noch eine Möglichkeit einmal abends damit ein paar Kilometer auf dem Deich zu fahren, bevor ich es einpackte und mit zum Startpunkt der Transalp in Sonthofen nahm.

Vermutlich wäre es mir auf dem Cervelo wesentlich schwerer gefallen die Transalp zu überleben. Das Canyon ist deutlich komfortabler, fährt man mit dem Canyon in ein Schlagloch rein kommt man auch wieder raus mit beiden Händen am Lenker. Beim Cervelo ist das reine Glückssache. Der montierte Tune Wasserträger Flaschenhalter hat mich allerdings 20 Stunden Zeit gekostet.

Es gab allerdings zwei schwarze Stunden. Auf der 3. Etappe nach Naturns, David und ich fuhren zackig und waren gut dabei, riß mir eine Speiche des Ultegra Hinterrades 30 km abwärts vor dem Ziel. Mal wieder. Das ist einfach kein Laufrad für mein Gewicht. Der Werkstattwagen fuhr nicht über die gleiche Strecke, ich mußte also in den Besenwagen und mich zum Ziel fahren lassen. Total ärgerlich und überflüssig, wenn das DT Swiss Laufrad rechtzeitig fertig geworden wäre. Ich kriegte dann für den Rest des Rennens ein Rose-Leihlaufrad.

Die zweite schwarze Stunde passierte auf der letzten Etappe nach Arco. Wieder waren David und ich recht gut dabei und jagten gemeinsam ein recht flaches Stück mit vielen Seen lang. Dan machte es RRRRACCCCKKK beim schalten und die Kette war trotz Abweiser vorne abgesprungen und hatte ich zwischen Rahmen und kleinem Kettenblatt eingeklemmt. Lackierung total hinüber, festegestellt das der Rahmen wirklich unten drunter schwarz ist und mit viel Mühe die Kette rausgezerrt und dsa Rennen zuende gefahren. 

Ich bin dann weiter mit dem Rad in Bremen im Sommer gefahren, aber der Sommer war nicht schön und die Anzahl der Touren hielt sich in Grenzen. ie Bremen Challenge bin ich auf dem Canyon ebenfalls gefahren. Einer der schönsten Trips war im August von München um ein paar Seen und dann am nächsten Tag nach Neuschwanstein und zurück. Das Canyon ist sehr gut, total agil. Immer wenn ich von meinen alten Stahlrädern auf das Canyon springe, dann merke ich besonders wie nervös und schnell das Teil ist. Wirklich sehr beeindruckend.

Im Oktober war ich dann mit Canyon auf Malle zum fahren und traf dort Fabian mit seiner Familie und Stephen und….Sean Kelly, ein later Kumpel von Stephen. Das hat sehr viel Spaß gemacht und mit dem Canyon ließ es sich erfreulich schnell und schön fahren. Auf einer Tour mit Stephen, wir waren schon auf dem Rückweg, merkte ich ein komisches Geräusch beim treten, checkte alles einmal und konnte nichts finden. Wir fuhren dann in de rNähe von Valdemossa einen Berg hoch und ich trat gut rein, als es mal wieder  RRRRACCCCKKK machte. Bei dieser Gelegenheit hatte sich die Kette zwischen Speichen und größtem Ritzel verklemmt und dabei das Schaltwerk mit Adaptor vom Rahmen gerissen. Ein Weiterfahren war nicht mehr möglich. Zum Glück kam eine amerikanische Familie vorbei, die mich in ihrem riesigen Campingbus mitnahm nach Esporles und dort wartete ich geduldig bis Fabian mich abholte.

Den Rest des Urlaubs habe ich dann auf einem Leihrad verbracht.  War auch nicht schlecht. Und als ich über Weihnachten mit meiner Familie nach Malle gefahen bin, habe ich mir gleich ein Leihrad geholt, das macht auch viel mehr Sinn als Geld für den risikoreichen Transport des eigenen Rades auszugeben. Und man bekommt auch ganz schicke interessante Möhren, so daß ich zum ersten Mal eine Campa Ergopower ausprobieren konnte.

Seitdem steht das Canyon in der Garage, das Wetter war bislang einfach zu schlecht und das Fahren mit dem Union Fixie macht einfach zuviel Spaß. Ach nein, einmal bin ich noch durch das Grauen gefahren damit in diesem Jahr.

Das Canyon ist ein Rad das richtig Spaß macht und in Japan wäre das jetzt im Dauereinsatz. In Bremen sind meine Prioritäten und das Wetter etwas anders, so daß ich das Canyon nicht sehr oft fahre. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß dies ein sehr, sehr gutes Rad ist.

Auch wenn es kein italienisches Rad ist.

Alles über das Canyon hier.

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I took Friday off to clean my bikes and bring law and order to my garage


It has been a long winter and still during the night temperatures are dropping below freezing point. But the weekend surprised with some sunny days. I started to clean all my bikes and remove the true winter grit. Bad Boy and Gazelle are looking better now and with some oil, grease, new brake pads and adjustment of the rear derailleurs they are running fine again.


Finally I had all parts together to re-fit the Peugeot Galibier. As the Galibier will never become a fast bike, I bought a new stem, handle bar, grips and the most beautiful brake levers and assembled the whole thing on the bike on Saturday.



I am not sure why, but every time, I look at the front of the Galibier I think about Teriyaki burger. How I miss that stuff!


I bought also a nice „Bremen type“ vintage Dura Ace cassette for the Galibier. Instead of the almost „compact-like“ 12 – 19 5 speed cassette< I mounted a 11 – 15 one which combined with the 53/39 front crank provides optimal choice for Bremen and surroundings.



Looking at the Peugeot I realized today, that I learned a lot about cycling parts in the last weeks and that I am able to do many things on my own with the help of a rather extensive collection of tools. Nevertheless, there are still many things that drive my crazy: The handle can still be turned in the grip of the stem, despite the fact that it is tighten to the maximum. No idea why this is so, I can only assume that the diameter of the handle bar is too small. I can also not install bar ends, which would support the conclusion in the last sentence. And after exchanging all brake wiring (I left the old handle assembly with stems and wires as it is, so it can be mounted easily on another bike) I cannot properly adjust the rear brake. The only way to tackle all this problems is to sleep one night over it and do it again some other day. In the worse case I have to ask for help at the LBS.


The biggest problem with the Peugeot is, that it is too small. One day when I have found the perfect 58 to 60 cm frame, I will remove all parts and reassemble them on the new frame. Of course this will not work out, as the new frame will have Italian thread bottom brackets and other useless features. So I have to spend heaps of money again


I sold my trusted Zonda wheels which I have used on the Cervelo bike for three years and perhaps 25.000 km. The alu rims would probably have not survived the ups and downs of the Transalp. And now, living n Europe, I thought that some European flair would be nice. So I bought a pair of conventional DT Swiss wheels in white. Of all colors. Standard rims R1.1 and standard DT swiss spokes: 32 in the back and 28 in the front. That should be bullet proof for a rider like me. Replacement spokes are cheap and one can true the wheel on a ride in case one spoke breaks. A safe option.



Ultremo Z1 tyres, in case you wanted to ask. As this would most likely be my setup for the Transalp, I mounted the Ultegra 12-28 cassette from the Zonda wheels. Another surprise was waiting for me: The Campagnolo lock ring doesn’t fit on the standard Shinao rotors. I used one from my Bad boy wheels for the time being.

Please note the orange valve caps.
As Sunday was a really beautiful day, I took her out for ride at noon. But this is another story that will be written tomorrow.

I used the remaining time on Sunday morning to work on Project X. This will be my secret weapon for all kind of ambushes and I am sure it will become as famous as the King Tiger, the F104 Starfighter and the Porsche 911 Carrera. By punishment of exile and death it is not allowed to make photos of Project X, but from time to time some daredevil nevertheless manage to take some blurred shots.

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