Am letzten Wochenende fand der Klettergarten-Workshop in Bad Essen unserer Erstsemester statt. Mittlerweile zum fünften Mal. Das Wetter erlaubte Hin- und Rückfahrt mit dem Rad.
Freitag 13:00 Uhr, Gepäck den Studis in die Hand gedrückt und ab auf dem Rad Richtung Bad Essen. Dummerweise ist das ein ziemlich starker Gegenwind. Die Hitze und die Langeweile auf der B51 machen mir etwas zu schaffen, aber vor Vier bin ich in Diepholz. Kurze Pause im Cafe in der Innenstadt und dann weiter. Von dem Besitzer des Cafes werde ich in eine völlig andere Richtung navigiert. Sicher, ich hätte auch über Steinfeld fahren können – wenn ich noch einen Tag mehr Zeit gehabt hätte. So geht es weiter am Dümmer See auf der B51 fast bis nach Bohmte und dann über eine Nebenstrecke nach Bad Essen.
Im Supermarkt am Ortseingang treffe ich die ersten Studis, die reflexartig die Hände von der Rumflasche nehmen, als sie mich sehen. Jetzt noch den Essener Berg hoch, der jedes Mal etwas einfacher und kürzer wird. Um kurz vor 18:00 Uhr bin ich da, etwa fünf Stunden, davon 4:15 hr Fahrzeit für 119 km.
Die Nacht verbringe ich im Bett. Draußen läuft bis drei Uhr morgens Helene Fischer „Atemlos durch die Nacht“, teilweise mit gesanglicher Unterstützung. Ich komme mir vor wie bei Rad am Ring.
Am Samstag ist klettern angesagt. Man macht eigentlich nicht viel: ein wenig quatschen, ein wenig rumstehen und ab und an einmal einen Baum hochklettern und sich in die Tiefe stürzen. Ist trotzdem irrsinnig anstrengend. In der Nacht dann wieder Helene Fischer, diesmal bis vier Uhr morgens.
Sonntag Morgen. Aus Rache spiele ich morgens GANZ Laut King Rocko Schamoni and the Explosions „Action“. Ha, denen habe ich es aber gegeben. Mittagessen. Endlich auf das Rad und wieder zurück Richtung Bremen. Mit Rückenwind geht das wirklich gut. Keine Pause, immer durch, immer auf Spannung, immer an den Hügelchen in den Wiegetritt. Nach 3:07:26 hr habe ich die ersten hundert Kilometer hinter mir mit einem 32er Schnitt. So schnell war ich lange nicht mehr auf einer solchen Streckenlänge. Ist also alles im grünen Bereich für den City Triathlon am nächsten Sonntag.
In Brinkum esse ich Eis mit Kollegen, dann geht es mit Gepäck deutlich langsamer die letzten Kilometer nach Bremen. Hunderte von Radfahrern auf der Strecke überholt. Den letzten, kurz vor dem zuhause schaffe ich auch so gerade noch mit Gepäck.
Ein Wochenende. Dreihundert Kilometer Rad. Diverse Sprünge in die Tiefe.