Tagesarchiv: 16. August 2015

Giro Dolomiti – die achtbändige Ausgabe. Heute: Prato di Sarto

Eine Zeit lang, als unser Sohn noch sehr klein, und ich mal gerade wieder ganz gemein war, erzählte ich ihm im Vertrauen, dass ab und an der Schneider bei uns vorbeikommen, und kleinen, unartigen Kindern die Finger abschneiden würde. Lustigerweise kam einige Monate später ein Aupair namens Natascha Schneider, die dann zunächst Angst und Schrecken verbreitete. Und am ersten Tag des Giro ging es hoch auf die passend benannten Schneiderwiesen.

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Das Konzept des Giro Dolomiti ist ein sehr komfortables. Jede Etappe startet und endet in Bozen (mit Ausnahme der 4. Etappe, wo es den Stelvio hoch geht). Man fährt zunächst ein wenig und nicht so schnell durch die Gegend, um dann einen einzigen Anstieg im Renntempo zu erklimmen (der gelbe Teil der Grafik oben). Oben, oder kurz danach, gibt es dann ein gutes und umfangreiches Mittagessen und dann rollt man vom höchsten Punkt wieder zurück nach Bozen. Im Gegensatz zur Transalp muss man also nicht jeden Tag umziehen, Sachen packen etc., und man bekommt auch so recht viel von der Landschaft mit.

So weit so gut und zur Theorie. Am ersten Tag beim Frühstück vor Sieben sieht die ganze Sache dann aber doch wesentlich nervöser aus. Die Mädels hatten ihr Zimmer auf der lauten Straßenseite des Hotels gegen eins auf der Gartenseite getauscht (1. Zimmertausch), um besser schlafen zu können. Wenig konnten sie ahnen, dass im Garten nebenan die ganze Nacht Party war. Und so sahen sie am Frühstückstisch eher  etwas dünnlippig als gewöhnlich aus.

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Irgendwelche Schweizer Mädels die auch im Hotel übernachteten in wechselnden Zimmern.

Dann auf zum Start durch das pennende Bozen, im Hintergrund die Berge mal wieder.

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Silke und Silvia hatten sich als Schweizerinnen verkleidet. Sie wurden dann während des Rennens ständig auf schwyzerdütsch angequatscht. Also, eigentlich wurden sie immer angequatscht, im Gegensatz zu David oder mir. Selbst wenn sie Bärte und Kosakenuniformen getragen hätten, wären sie wohl auf russisch angequatscht worden. David und mich hätte man noch nicht einmal angesprochen, wenn wir dafür Geld gezahlt hätten.

Am Start an der Messe hatten sich bereits die gut 500 Fahrer der Tour versammelt und dann ging es auch schon mit Eskorte raus. Das war wirklich sehr gut organisiert, der Pulk blieb zusammen und der Verkehr draußen.

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mob beim Japaner-posen

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11751867_10207960279071249_1268857610062596037_nIn sehr gemütlichem Tempo ging es nun über Eppan nach Kaltern. Es war schon fast zu langsam, mir juckte es in den Beinen und ich wollte endlich alles geben – ein Gefühl, das ich wirklich nur auf den ersten 40 km hatte und danach nie wieder. Zwei Dinge sind mir dann aufgefallen: Erstens sind viele Männer vor dem Start so aufgeregt, dass sie ihre Morgentoilette vergessen. Das holen sie dann auf der Tour nach und ich übertreibe sicherlich nicht, wenn ich schreibe dass ich an diesem Morgen mehr als 25% der männlichem Starter am Straßenrand zwischen Apfelbäumen und Weinreben pinkeln sah. Ich hatte keine Wahl, egal wo ich hinsah Äpfel, Weintrauben und pinkelnde Männer. Und mit geschlossenen Augen radelt es sich nun einmal sehr risikoreich. Es hatte den Anschein einer gigantischen, inszenierten, konzertierten Nitratdüngungsaktion. Ohne den Giro würden in Südtirol vermutlich gar keine Pflanzen wachsen die Früchte tragen! Besonders lustig wird das ganze, wenn man Radler sieht die Trikots von BASF tragen und düngen.

IMGP1400Oder ist das eine ganz geschickte Taktik um vor dem Rennen wirklich jedes unnötige Gramm Gewicht zu verlieren? Vielleicht sassen da ja noch andere Radler weiter hinten in den Apfelbaumplantagen und machten sich gerade einen Einlauf, um das optimale Bergzeitfahrgewicht zu erreichen.

Zweitens erkennt man die Mitradler in der Regel an der Kombination von Trikot und Rad. Oh, da ist wieder dieser „Eindhoven Penguin“ auf dem Pinarello. Oh, da ist wieder Rapunzel. Die erkannte man übrigens immer, aber weder an Rad nach an Trikot, sondern an ihren superlangen blonden Extensions deren Spitzen in den Trikottaschen verstaut waren. Haben die Leute dann am nächsten Tag ein anderes Jersey an, weiß man wieder mal nicht wer die sind. Und in der Stadt in Freizeitklamotten würde man keinen einzigen erkennen – mit Ausnahme von Rapunzel. Doch dazu später.

Wir fuhren über Auer nach Leifers und waren quasi wieder zurück am Hotel, als wenige Kilometer später eine Strasse nach rechts abzweigte, mitten auf eine Felswand zu. Dahinter gab es ein aufblasbares Tor mit Zeitmessung und das Rennen würde hier beginnen. 10,7 Kilometer lang, 1.087 Höhenmeter, also durchschnittlich mehr als 10% Steigung.

Ich drehte noch eine kurze Schleife, da ich auf dem 20% Anstieg der zum Start führte nicht in das kleine Kettenblatt vorne schalten konnte und machte mich dann im Rennmodus auf den Weg nach oben zum Ziel, hinter dem die legendären Schneiderwiesen liegen sollten. Die ganze Strecke nach oben war komplett frei von Verkehr und führte bei guten, aber heißem Wetter überwiegend durch schattiges Waldgebiet. Ich war relativ weit hinten im Feld gestartet, denn das gibt mir die Möglichkeit früher gestartete Fahrer zu überholen und möglichst wenig selber überholt zu werden. Ganz ehrlich – überholen ist das einzige was in meinem Alter, in dem man keinen Blumentopf mehr gewinnen kann, bei Rennen Spaß macht. Auf dieser ersten Etappe lernte ich dann die Fahrer kennen, die ich dann in den folgenden fünf Renntagen immer weider überholen würde, bzw. von denen ich immer wieder überholt werden würde. Da war so eine ledrige Frau mit kurzen Haaren die etwa auf demselben Niveau wie ich fuhr. Oder die Mannschaft vom RSC Erkelenz die ich fast jedes Mal komplett stehen ließ. Da die aus meiner Heimat kommen, feierte ich ab und an einzelne von denen mit einem „LOT JONN !“ an, aber das waren eher so introvertierte Machotypen, die nicht viel Spaß verstanden.

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Hoch auf die Schneiderwiesen, hier schon relativ weit oben.

Ich war im Rennmodus und nicht gerade langsam für meine Verhältnisse, wurde aber zu Beginn deutlich öfters eingheholt, als ich selber überholte. Mist. 8.000 km Training in den Bergen um Bremen umsonst! Warum bin ich denn 20 Mal hintereinander das Hohe Zeh, die Aalschleife und den Hünenhügel hier hochgefahren, bitte ???? Silvia uns später Silke bekam ich noch. An Silvia schlich ich mich heran, hauchte ein „Na, so allein hier? Ich auch…“ in ihr Ohr und bekam zur Antwort: „Fahr‘ ruhig weiter…“ Und habe bei bescheidenem Wetter die 150km der RTF Alpe de Seevetal zurückgelegt wo mehr Höhenmeter nicht gehen? Ganz am Ende wurde ich noch von so einer deutschen Zicke eingeholt (egal) und die letzten Meter wurden im Schlußspurt zurückgelegt.

Insgesamt braucht ich 1:04:50 hr für das Stück, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 10 km/h und 16,8 m/min Steiggeschwindigkeit entspricht, das ist für mich alles ganz OK. Thomas war der einzige von uns der das alles in weniger als einer Stunde schaffte und dann konsequenterweise gut frisiert oben auf uns wartete.

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Silvia im Ziel auf den Schneiderwiesen

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..wo Thomas schon lange wartet.

Oben gab es dann erst einmal zu trinken und … Apfelstrudel.

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Apfelstrudel vorne, Schweizerinnen hinten.

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Apfelstrudel everywhere …..

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…Niddataler auch überall. Rechts David, der auf Ranndoneur-Art pausiert.

War wirklich gut und die Aussicht von dort oben war auch schön.

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11760330_10206450469758012_3279661940692318272_nGanz oben traf ich auch Rapunzel wieder.

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Langsam kamen wir erste Zweifel an der Echtheit ihrer Haare und ehrlich gesagt auch ihrer Schönheit. Sie erinnerte mich mehr an mehr an die Rapunzel aus der „Gebrüder Grimm“ Verfilmung von Terry Gilliam, als an was mich sonst so normalerweise unter Rapunzel vorstellt. Meine Favoritin war, abgesehen von zwei Schweizerinnen, die mir bei der ersten Etappe auffielen und die ich dann lange nicht mehr wiedersah, eine sehr junge Italienerin, die mit ihrem ganzen Clan angereist war und wirklich schnell war.

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Mit Bruder, Cousin oder so, passte jedenfalls immer auf sie auf.

Nach einer sehr erfrischenden Pause ging es dann von den Schneiderwiesen dieselbe Straße runter auf die Hauptstraße, die wir gekommen waren. Jetzt gab es ein wenig Verkehr hier, zudem war die Straße sehr steil und kurvig, so dass ich ganz schön stark in den Bremshebeln hing – ich mag es ja lieber wenn es wenig technisch und schnell runter geht, so wie vom Pico de Valeta in der Sierra Nevada, wo man 2.700 Höhenmeter auf 43 km Strecke und breiten Straßen prima nach unten wegrollen kann.  Es gibt aber irre viele schnelle Abfahrer, die dort runterfuhren, als wenn es kein morgen mehr geben würde. Wir gehörten nicht dazu.

Noch ein kurzes Stück über abgesperrte Landstraßen und dann waren wir wieder an der Messe. Auf das essen dort verzichteten wir (kann mich nicht erinnern warum) und stattdessen fuhren David und ich mit dem Bus nach Bozen rein, um uns den Ötzi anzuschauen.

Der Ötzi. Erinnerte mich irgendwie an die Trikots der Erkelenzer.

Der Ötzi ist im Südtiroler Archäologiemuseum ausgestellt, in dem eine Etage mir zu Ehren benannt ist, wie ich erfreulicherweise feststellen durfte.

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Durchgang nur für den mob

Ehrlich gesagt, war da außer Radfahren, essen und schlafen auch die einzige kulturelle Aktion, die wir auf einem Renntag zustande bekommen haben, was damit zusammenhing, dass a) das der erste Tag und wir nicht frisch waren und b) die ganze Etappe recht kurz war. In den nächsten tagen sollte es immer härter werden, aber dazu später mehr.

Ergebnistechnisch war ich zufrieden. Ich war auf Platz 307 von ca. 450 gestarteten Teilnehmern, hatte also so etwa ein Drittel hinter mir gelassen. In meinem Alter schaut man ja eher nach hinten und nicht nach vorne.

Strava

 

 

 

 

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Giro Dolomiti – die achtbändige Ausgabe. Heute: Il viaggio

Erstaunlicherweise ist Bozen, und somit der italienische Teil der Alpen, relativ weit weg von Bremen.Laut Google Maps genau 1.023 km von meiner Haustür. Anders ausgedrückt: Ca. fünf Toilettenpause oder € 3,50 Umsatz von Sanifair.

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Die Limbo Übungsstation von Sanifair.

Eine sehr entspannte Art und Weise nach Bozen zu kommen mit einem Haufen Gepäck ist mit einem VW T5 Bus. Das Teil braucht erstaunlich wenig Sprit, fährt relativ schnell (auch wenn es sehr, sehr langsam beschleunigt) und bietet genug Platz für vier bis fünf Personen, deren Räder, Ersatzteile und Werkzeug sowie diversen Plastiktüten mit Energieriegeln, Wasserflaschen und auch Damenhandtaschen. Silke, Silvia und ich machten uns Freitags Morgens auf den Weg; David war zu der Zeit bereits auf seinem Flug von Tokyo über Quatar nach München wo wir ihn treffen wollten. Wir hatten ziemlich viel Glück mit ziemlich wenig Verkehr auf den Autobahn und kamen so gegen 17 Uhr in München an, wo David im Hotel bereits auf uns wartete. Einzig und allein die Fahrt nach München rein kostete sehr viel Zeit und Nerven, denn entweder waren wir genau in die Rushhour geraten, oder aber der Münchener Verkehr ist immer so dicht.

Ich hatte David lange nicht mehr gesehen, seit April letzten Jahres, aber in dem Moment wo wir unser Doppelzimmer bezogen war schnell wieder alles so wie immer. Wir sind so oft in Japan und anderswo (Sierra Nevada, Transalp 2011) unterwegs gewesen, dass wir extrem gut aufeinander eingespielt sind. Wir haben sogar das Turnhallen Camp auf der Transalp 2011 gemeinsam überlebt, ohne auch nur ein einziges Mal in Konflikt zu geraten. In diesem Punkt ist mein Verhältnis mit David so, wie ich mir meine Ehe wünschen würde. Kinder von ihm wollte ich trotzdem nicht.

In München gingen wir zunächst einmal essen, und zwar beim Griechen. Unser Plan war innerhalb der nächsten Tage eine kulinarische Tour de Force auf die Beine zu stellen nach dem Benetton Motto “ United colors of the world“. Also an jedem Tag wollten wir ein Abendessen aus einem anderen Land auf dem Tisch haben. Am ersten Tag demonstrierten wir unsere Solidarität mit dem griechischen Volk. Na ja, eigentlich war es so, dass wir alle sehr müde waren und das nächste gute Restaurant beim Hotel war eben ein griechisches. Das war eine großartige Gelegenheit sich zu beschnuppern und kennenzulernen.

Es war ein wenig wie bei Neruton [ねるとん紅鯨団]

Am nächsten Morgen ging es dann gemütlich durch Österreich und über den Brenner nach Italien. Endlich Berge! Rechts und links und vorne und hinten, vielleicht sogar ein paar zu viele und zu hoch, denn einige von denen sollten wir ja noch hochfahren müssen.Nach dem einchecken im Hotel machten wir uns auf den Weg zum Veranstalter, um uns anzumelden. Die machten ja auf ihrer Website einen Riesenheckmeck um die Tatsache, dass man eine Lizenz braucht, um am Giro teilnehmen zu dürfen und aus diesem Grunde bin ich noch extra in den RCB eingetreten. Auf genaueste und italienistische wurden unsere Lizenzen und Papiere geprüft und nach hochnotpeinlichen Verhören wurden wir endlich zugelassen, das ganze dauerte mindestens vier Minuten! David legte seine japanische Rennlizenz vor, die natürlich auf japanisch geschrieben war – allgemeines Schulterzucken und fertig. Thomas, der ganz ohne Lizenz zu uns gestossen war, musste sich dort eine sizilianische Rennlizenz für viel Geld kaufen. Zum Glück sahen viele von den anderen Teilnehmern auch genauso wie wir aus, mit anderen Worten, als hätten sie sich ebenso eine Lizenz erschwindelt. So sehr unterscheidet sich das Teilnehmerfeld also nicht, ht von einer Norddeutschen  RTF – jede Menge Hängebäuche, verdammt eng sitzende Jerseys und tolle Räder, die im krassen Gegensatz zu der potentiellen Leistungsfähigkeit ihrer Besitzer standen.

Dann gingen wir erst einmal shoppen, denn in der Halle gab es noch Jerseys und Bibshorts von den Veranstaltungen der letzten 38 Jahre zu kaufen.

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Shoppen. Die rosa Jerseys haben wir uns unter den Nagel gerissen.

Und dann machten wir uns daran Bozen zu entdecken. Bozen ist eigentlich nicht anders als Bremen. So gibt es zum Beispiel eine Statue der „Bozener Stadtmusikanten“ (gli Musicanti di Bolzano) mit typischen, einheimischen Tieren.

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Schamlos aus Bremen kopiert: Die Bozener Stadtmusikanten. Diese Statue ist wesentlich höher als die bremische, da es sich um ein Quintett handelt, im Gegensatz zum Bremer Quartett.

Es gibt jedoch auch einige Unterschiede zu Bremen. Am signifikantesten ist die Quantität von Bergen, die die Stadt umgeben. In Bremen gibt es ja nur einen Platz, an dem man das Gefühl hat in den Bergen zu sein, und das ist wenn man ganz dicht an der Müllverbrennungsanlage vorbeifährt und Richtung Norden schaut. 1508 Giro Dolomiti Day 0  34

Auch das Essen ist qualitativ besser als in Bremen, auch wenn es hier keine Rollos gibt. dafür aber Schlutzkrapfen. Viele Menschen sprechen hier italienisch, was meinem Großvater wohl nicht gefallen hätte. Überhaupt, man kommt sich vor wie in Italien, obwohl die Etsch an der Stadt vorbeifließt. Es gibt rote Vespas, Italiener und sehr leckeres Eis.

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Ja, die italienische Lebensart …. sie schwappte direkt auf uns über und ließ einige von uns sehr übermütig werden.

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Im Rausche Italiens

Gemäß unsere kulinarischen Plan „United Colors of the World“ gab es am Abend Piadina eine Spezialität aus der Emiglia Romana, auf die wir uns bereits Wochen vorher gefreut hatten. Das ganze im Hinterhof eines Kinos unter Weinreben, und Musik, also sozusagen „vino, donna, canzone“.

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Speziell aufgenommen für japanische Leser dieses Blogs

1508 Giro Dolomiti Day 0  03 Total müde, beschwipst und erschöpft kamen wir dann in unser Hotel zurück, öffneten die Fenster um frische Luft hereinzulassen, fielen in unsere Betten und schlossen die Augen. Nicht für lange, denn eine New Yorker Minute später (Definition: Eine New Yorker Minute ist die Zeit, die verstreicht zwischen einer Ampel in Manhattan die auf Grün springt und der Betätigung der Hupe des Autofahrers der an zweiter Stelle wartet.) rasten bereits die ersten LKWs die Spalte zwischen unseren Doppelbetten entlang. Und so ging das die ganze Nacht. Als wir also am nächsten Morgen aufwachten, hatten wir nicht unbedingt viel Schlaf mitbekommen, wussten aber ziemlich genau wie viele LKWs, PKWs und Motorräder in der Nacht von St. Jakob nach Leifers gefahren waren. Heute wollten wir zusammen mit Thomas die erste Etappe fahren und machten uns nach dem Frühstück mit dem Bus auf an den Kalterer See.

Es dauerte etwas, bis wir einen Parkplatz gefunden hatten und dann fahren wir am See entlang und später in Richtung Auer. Es war noch relativ flach hier und wenig anstregend. In Auer angekommen, konnten wir aber nicht herausfinden, wie die Etappe weitergehen würde und so fuhren wir wieder zurück in die Richtung aus der wir gekommen waren. Zum Glück. Denn der Anstieg zu den Schneiderwiesen, den wir so verpasst hatten, hatte es richtig in sich, wie wir dann einen Tag Später feststellen durften. So fuhren wir aber erst einmal wieder zurück nach Kaltern. Hier wurde es zumindest hügelig und durch die Hitze richtig anstrengend. Wie sollten wir das nur im Rennen überleben? Allein von dem Anstieg nach Kaltern waren wir so fertig, dass wir erst einmal Kaffee und Kuchen brauchten.1508 Giro Dolomiti Day 0  27

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Überall Weintrauben oder Äpfel

1508 Giro Dolomiti Day 0  201508 Giro Dolomiti Day 0  15 1508 Giro Dolomiti Day 0  21Endlich wieder Apfelstrudel,  echte, italienische „Heiße Liebe“ und rumhängen auf der Plaza. Großartig. Und damit war eigentlich der erste tag auch schon wieder gegessen. Wir machten am Abend noch Station beim Inder in Bozen und dann waren wir auch froh ins Bett zu kommen, denn am nächsten Morgen mussten wir um 6:09 hr aufstehen und uns fertig machen für den ersten Renntag.

Doch dazu später mehr.

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