Archiv der Kategorie: Joerg

Ganz durchdrücken, eventuell nachdrücken!

Meine Heimat ist Mönchengladbach, mein zuhause Bremen. Die Welt ist meine Auster. Jörg kommt aus Osnabrück und wohnt auch in Bremen. Heute fuhren wir zusammen um seine Heimat Osnabrück.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich in Bremen heimisch wurde, den Durchbruch habe ich gerade einmal vor zwei Wochen geschafft. da war ich am dem Postamt in der HH-Meier-Allee und wollte ein Päckchen abgeben. einfach, könnte man denken, aber das Postamt dort wird von drei weiblichen Eulen betrieben, deren scharfem Blick nichts entgeht. Da die Eulen vermutlich schon geraume Zeit bei der Post arbeiten und quasi unkündbar sind, ist es nicht ihre Aufgabe nett zu Kunden zu sein und die Leistungen der Post zu verkaufen; wichtig ist einzig und allein die strenge und unnachgiebige Einhaltung des Regelwerks der deutschen Post. Jedes Mal in den letzten vier Jahren, wenn ich dort mit einem Paket aufkreuzte verkniffen sich Augenpaare, größere Mengen Luft wurden scharf eingezogen und Stirne faltig gerunzelt. „Oi, oi,oi, das geht ja gar nicht!“ oder „Das ist doch bestimmt zu groß/schwer/rund/eckig/kubisch für ein Päckchen.“ oder „Na, ob da wohl das Porto reicht!“ kurzum, es gab immer einen scheinbaren Grund zunächst einmal die Leistung zu verweigern. Bei meinen Paketen ist aber alles OK, da ich die aus Angst dass die drei Eulen mal Recht haben könnten immer dreifach mit der Laborwaage wiege und mit einem Theodoliten exakt vermesse. Ingenieur eben. So war dies bisher. Bis vor zwei Wochen. da übergab ich ein frankiertes Päckchen an die zweite Hilfseule und die sagte dann zu mir: „Sie brauchen nicht anzustehen, Sie können ihre Päckchen auch da hinlegen, Sie machen das ja immer ordentlich.“

In diesem Moment hatte ich das Gefühl zuhause zu sein.

Heute ging es los von zuhause zum Bahnhof, ich war etwas früher als Jörg da und sonst konnte sich keiner aus unser Truppe aufraffen, um uns nach Osnabrück zu begleiten. Wir fuhren mit dem Zug bis nach Bohmte. Da das Wetter recht unstetig aussah, hatte ich einen Rucksack mit Kleidung zum wechseln dabei, wohl wissend, dass es in Bohmte am Bahnhof keine Schließfächer gab. In Bohmte am Bahnhof gibt es sowieso nichts, vermutlich werden da nachts auch die Gleise geklaut. In der Nähe gibt es aber einen REWE mit Bäckerei und ich legte meinen ganzen Charme und meine ganze Sülze dar bei dem Versuch die Fachfrau in der Bäckerei davon zu überzeugen, meinen Rucksack bis zum späten Nachmittag aufzubewahren. Das klappte auch, aber nur unter dem Versprechen nach Rückkehr die Theke leer zu kaufen,

Als wir losfuhren, Jörg auf seinem Tommasini und ich auf meinem Canyon, fing es auch prompt an zu tröpfeln, dadurch dass Jörg aber auch gleich sehr schnell loslegte entkamen wir dem Regen auch recht flott und fuhren gegen den sehr starken Wind in Richtung Bramsche. Das kostete insbesondere Jörg viele Körner, da er die ganze Zeit vorne fuhr; da ich morgen an der Bremen Challenge teilnehme hatte ich einen guten Grund weniger bis gar nichts zu tun. Trotzdem war das tweilweise richtig anstrengend. Unser erstes Highlight war ein Aussichtsturm, etwa 10 km vom Sender SChlepptrupp oder Gleiwitz, habe ich jetzt vergessen, entfernt.

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Das wunderschöne Osnabrücker Land

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Bei solchen Fotos steht meistens „der Weg ist das Ziel“ oder so drunter

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Jörg, mit nostagisch verklärtem Blick auf seine Heimat.

Von Bramsche ging es dann weiter, immer auf kleinen Wegen und durch die Hügel nach Westerkappel und Lotte, wo wir Zeit für einen Kaffee und ein Brötchen hatten. Dabei ging mir auf, wie sehr sich die Art des radfahrens in Japan, Bremen und in Osnabrück unterscheidet: In Japan war es das Ziel einen Pass zu bezwingen. Und dann vielleicht noch einen. Und noch einen. Also raus aus der Stadt (50 km) und dann hoch hoch hoch hoch, runter, runter, runter, hoch hoch hoch hoch, runter, runter, runter, und dann mit dem Zug zurück in die Stadt. In Bremen dagegen fährt man gerade gerade gerade flach flach flach gerade gerade gerade und dann ganz wenige Kurven, bis man gerade gerade gerade flach wieder zuhause ist. In Osnabrück mit Jörg habe ich immer das Gefühl auf einem ca. 5 km2 großen Gebiet zu fahren, dass von sehr vielen Wegen durchdrungen ist. Wir fahren ein kleines Stück geradeaus, dann wieder rechts, eine links, rechts Kombination, wieder links, man kommt nie gleichmässig ans Treten und ich habe keine Ahnung wo ich bin. Während des Fahrens denke ich dann immer,d ass wir irgendwie im Kreis fahren oder in einem größeren Vorgarten. Oder das Jörg mich absichtlich einen Weg fahren lässt der, wenn man ihn sich nachher auf Strava etc. anschaut tatsächlich ein Satz oder ein Zechen ist wie hier:

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Heute hat er vermutlich „Mach schneller Michael, Du lahmer Sack!“ in die Landschaft geschrieben. Muss mir das später mal bei Strava anschauen.

Von Lotte ging es über Hasbergen in das südliche Osnabrück rein. Hier kam es beinahe zu Kampfhandlungen, als ich einen Audi rechts überholte (zugegebenermaßen war das keine gute Idee) und der mich in der Folge versuchte von der Straße zu drängen. Das war auch gar keine gute Idee und endete dann erst einmal mit einem Wortgefecht an der nächsten Ampel.

Jetzt machte das fahren bei Sonne und Rückenwind auch deutlich mehr Spaß. Und da wir es überhaupt nicht eilig hatten sind wir noch einmal im Zittertal in ein Cafe gegangen und zwar dort wo Jörg vor x Jahren seine Konfirmationsfeier hatte. 

 

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Und weiter ging es über Bissendorf in Richtung Bad Essen, wo ich dann zum zehnten Mal innerhalb von zwei Wochen den Essener Berg in das Dorf runter gefahren bin. Da wir ohnehin den Zug verpasst hatten (zwar zügig gefahren, aber zu viel Kaffee und Kuchen) schauten wir auf dem Rückweg mal beim Schloß Ippenburg vorbei. wir kamen aber nicht rein, davor stand ein VIP Bus und der Busfahrer klärte uns darüber auf, dass dort eine geschlossene Gesellschaft sei und wir „keine Chance“ hätten. Na dann, auf zum Rewe nach Bohmte. Laden leer kaufen. Vor dem Ondomat die Räder parken und noch mal Kaffee trinken bis der Zug kommt.

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Canyon, Tommasini und der Ondomat

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Der Ondomat im Detail.

Es war eine schöne Tour, etwa 118 km und ganz nach meinem Geschmack mit vielen Hügelchen und Höhenmeter. danke an Jörg dafür.

Es war aber auch eine sehr gruselige Tour. Ich bin ja nicht abergläubig, aber was soll ich von einem Tag halten an dem:

  • Eine schwarze Katze auf dem Mittelstreifen einer Landstrasse liegt und uns beide böse anschaut?
  • Uns in Engter dann der Pfarrer ganz in schwarz auf der Strasse begegnet?
  • Und jede Menge Viehzeuch (Igel, Eichhörnchen, Vögel) platt auf der Straße liegt?

Heute gehe ich jedenfalls nicht mehr vor die Tür.

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Alles in Butter. Kuchen: RTF Barrien

 

An einem Dienstag in Duisburg: Hatte ich mich in einem der letzten Posts irgendwie abfällig über Magdeburg geäußert? Das tut mir nun leid.

Der IC kommt um 9:10 Uhr im Hauptbahnhof in Duisburg pünktlich an. Das ist schlecht, denn ich hatte mich darauf verlassen, dass mich die Deutsche Bundesbahn mit mindestens einer Stunde Verspätung ans Ziel bringen würde. Aber selbst auf die Unzuverlässigkeit der Bahn kann man sich nicht verlassen. Dem Taxifahrer sage ich, dass ich es nicht eilig habe. „Prima, dann kann ich Ihnen ja noch etwa von Duisburg zeigen“! OK, was zum Beispiel? Es folgt eine gefühlte Viertelstunde des Schweigens. „Den Puff?“ Nein Danke, es ist Dienstag morgen, ich habe gerade einmal eine Stunde Zeit bis zu meinem Termin und möchte nicht völlig dearrangiert aussehen. Und das sind nur einige Gründe die mir spontan einfallen.

Zu Mittag gibt es zumindest Schnitzelparade im Casino Bliersheim.

An einem Sonntag in Barrien. Vor einer halben Stunde haben wir uns in Bremen am Weserwehr getroffen und sind zusammen nach Barrien geradelt. Erstaunlicherweise konnte ich das Tempo der Gruppe nicht mithalten, zunächst dachte ich, dass es einfach meine Kondition nach der RTF gestern in Bramsche war. Dann stellte ich fest, dass meine Hinterradbremse zu fest eingestellt war und sich das Hinterrad nicht richtig drehen konnte. Nachdem die Bremse gelöst war, ging es wieder gut weiter. Nur die Gruppe war weg und ich musste allein meinen Weg nach Barrien finden. Kein Mensch auf den Strassen in dieser gottverlassenen Gegend. Könnte natürlich auch was damit zu tun haben, dass es kurz nach sieben Uhr morgens an einem Sonntag Morgen ist. Irgendwie komme ich dann doch nach Barrien rein, bin aber der in einem total verlassenen Einfamilienhausgebiet. Kurz danach finde ich den Sport- und Startplatz. Silke fragt mich: „Warum hast Du nichts gesagt?“ Na ja, da ich ja dachte, dass es an meiner Kondition liegen würde, hätte ich da schreien sollen: „Hey, nicht so schnell, ich kann nicht mehr!“ oder „Wartet ihr Ssssschweine?“ Nein, all dies verstößt leider eklatant gegen die ungeschriebenen Gesetze des Radsports.

Trotz Rhönmarathon und Elfstädtetour sind jede Menge Freunde und Bekannte aus Bremen da. Olli und Corinna seit langer Zeit mal wieder, Jörg, Johannes, Sebastian, Silke, Philipp, Andreas, Axel, Nils, Alfred, Ralf … eine RTF ist da Äquivalent von als Sechsjähriger die Strasse hochgehen, bei seinen Freunden klingeln und schauen wer da ist. Ich denke, dass ist der größte Verlust überhaupt wenn man „erwachsen“ wird, die Möglichkeit zu verlieren seine Freunde einfach sofort zu sehen. Heute muss ich mich zwei Wochen vorher zum Essen verabreden oder zehn Messages auf facebook oder Whatsapp schicken.

Am Start stehen Axel und Nils und seine Fotografin ganz vorne. Es wird die beste Platzierung sein, die sie im Verlaufe der RTF erreichen werden.

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Eine kurze, motivierende Ansage des Veranstalters folgt. Ich gebe dies hier nicht wortgetreu wieder, aber in etwa die gefühlte Lage:

„Ihr fahrt nach Straßenverkehrsordnung und auf eigene Gefahr und Rechnung. Die ganze Strecke ist abgeschottert (ich hatte irrtümlich verstanden „abgeschottet“ und mich schon wie blöde gefreut), also irrsinnig gefährlich. Außerdem gibt es mindestens zwei Schützenfeste und sowieso überall Pfingsten. Die Schützen schießen schon mal ganz gerne ein paar Radler ab. Ein paar ganz schlechte Stücke haben wir auch drin gelassen, die werden jedes Jahr noch schlechter, aber uns ist nichts besseres eingefallen. Hinter Bokel laufen blutgierige Zombiebären auf der Strasse rum, vor Gessel haben sich einige afghanische Freischärler verschanzt. In Bruchhausen-Vilsen wird der Ausbruch mehrerer extrem ansteckender Seuchen vermeldet und für 11: 11 Uhr ist der Weltuntergang vorhergesagt. Ach so ja, und wenn ihr, wieder allen Erwartungen überleben solltet, dann macht euch darauf gefasst, dass euer Rad dann geklaut wird. „

Es ist diese klassische Situation, die danach schreit die Frage zu stellen: „Ist das auch alles, oder verschweigen Sie uns etwas?“ Stattdessen bleiernes Schweigen interpunktiert von nervösem Lachen. Eigentlich wollen alle wieder nach Hause, aber die ungeschriebenen Gesetze des Radsports verlangen ……

Ready to go? Fire it up!, so etwa hatte ich mir Motivation beim Radrennen vorgestellt.

Ich hänge mich an die erste Gruppe ran. Wir kämpfen so ungefähr fünf Minuten, aber mir ist eher nach Kaffee- und Butterkuchenfahrt als nach Rennen zu Mute. Rausfallen lassen. Vor mir ist ein Mädel vom TCB. Ich hole sie ein und wir fahren gemeinsam bis wir noch einen anderen Fahrer eingeholt haben. Dann kommt auch schon eine größere Gruppe mit Philipp, Silvia und Andreas in der wir bis zur ersten Kontrollstation bleiben. Die ist etwas chaotisch, zudem gibt es da einen Organisator, der uns zu vernünftiger und disziplinierter Fahrweise anleiten will. Das will zumindest ich nicht. Möchte ich diszipliniert fahren, fahre ich im Verein. Mache ich aber nicht.

Kurze Pause, noch zu früh für Butterkuchen. Irgendwie schaffen wir es einen neue Gruppe zu organisieren. Allerdings ohne Andreas der eine klassischen „Wardrobe Malfunction“ Janet Jackson’schen Ausmasses erlebt und den wir erst am nächsten Kontrollpunkt wiedertreffen.  Bei der Ausfahrt ist rechts ein Stück Wiese abgezäunt, ein Schild weist auf die Verwendung hin „Pissoir“.

Wir fahren los, gleich eine Steigung hoch und oben überhole ich noch so gerade einen gelben Kugelblitz. Nette Gruppe, nette Strassen, Tempo ist nicht zu hoch und an der Steigungen wird trotzdem gut gebolzt. So macht das Spaß. Man kann sich unterhalten, aber auch schnell fahren. Eins von den TCB Mädels fährt extrem kraftvoll und bolzt jede sich auf tuende Lücke zu.

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Nächster Kontrollpunkt. Mehr Butterkuchen. 1406 RTF Barrien 05Mehr Arme die gierig nach Butterkuchen greifen.
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Unsere Gruppe bleibt in der Kernmannschaft zusammen. Es folgt „das schlechte Stück“. Andreas und ich sind gerade vorne und verschleppen das Tempo. Andreas ruft noch: „Vor….“ und das „…sicht“ folgt als er bereits mit dem halben Oberkörper über dem Lenker ist. So ein Cervelo Rad ist halt brutal hart und nicht für solche Strecken geeignet. Nächster Kontrollpunkt. Drei Stück auf 115 km Strecke ist sehr großzügig. Noch mehr Butterkuchen.

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Der erfahrene Butterkuchen-RTF Fahrer nimmt zwei Stücke und klappt diese mit den zuckrigen Seiten aufeinander um sich die Hände nicht schmuddelig zu machen. Man kann dann auch noch eine halbe Banane dazwischenlegen. Die andere Hälfte hatte ich mit einem Mädel geteilt.

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Sehnsucht (links) nach Perfektion (rechts)

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2008 Japan Cycling Racing Club Champion Jersey. Plus weiße Bibshorts in Erwartung heißestem Wetter. Nachdem mein Sohn mich gestern nervte „Boh – Du bist voll rot!“ War heute das Design Thema polnisches Nationalteam.

Noch 20 Kilometer bis zum Ziel. Entspannt plaudern Silke und ich. Ortsschildsprint nach Barrien rein. Ich fahre ein wenig bescheuert und haue fast jemanden raus. Einlauf auf dem Sportplatz. Es gibt eine Hüpfburg und unglaubliche Massen von Menschen. Wohnen die wirklich alle in Barrien? Und wo sind die, wenn man sonst so durch den Ort fährt?

Lockeres Ausklingen, ja, nächste Woche ist RTF in Goldenstedt. Wenn das Wetter gut ist sollten 208 km OK sein. Plus 2 x 12 km hin und zurück vom Bahnhof in Barnstorf. Ganz so locker ist es nicht, die Gewitterwolken stehen bereits fast über uns.

Wir fahren in einer größeren Gruppe zurück Richtung Bremen. Zunächst ist alles fein, aber denn beginnt es zu regnen. Und dann auch noch zu blitzen und zu donnern. Silke ist zu Glück einigermaßen betrunken und merkt nicht, was um sie herum so passiert. Einige von uns kugeln raus oder werden vom Blitz getroffen, wer weiß das schon. Ich habe jetzt irgendwie Lust auf das Freibad Horn, aber Silke meint, dass die Leitung bei Gewitter alle aus dem Becken holt, denn wenn der Blitz da einschlägt ist das wie eine Riesengroße Fritteuse. Mehr Blitze, mehr Donner. Weltuntergang doch nicht um 11:11 Uhr, sondern etwas später, vermutlich weil organisiert von der Deutschen Bahn. In Bremen hört es dann wieder auf. Nass zuhause aber glücklich.

Fazit: sehr gut organisierte RTF auf sehr schönen Strecken. Hat richtig viel Spaß gemacht. Bis nächste Woche.

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Schnellster Blogpost jemals: Fixed Beards Bremen Neujahr 2014 Absacker Tour

So, und schon fertig. War ’ne Supertour, danke an Silke, Sebastian, Olli und Jörg. Konnte kaum das Hinterrrad halten.

1401 Fixed Beards Bremen Absacker RideÄh was, ihr fahrt noch?

Jahresrückblick

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#Festive500: Day3: Il trio infernale

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Day 3 of the Festive 500, this time as trio infernale.

Today, as usual, unfriendly skies but at least the weather forecast promised that it will stay try until lunch at least.

1312 Festive500 Day3 08Well, at least finally, I was able to find the place in Bremen where all the clouds come from. There seems to be a very big „cloud making factory“ located next to the river Weser operated by SWB. It was fenced off heavily from its surroundings and guarded by grim looking security men. I guess that inside the factory many workers are toiling day and night to produce these fine looking, grey clouds, soaked with condensed water that the inhabitants of Bremen have becoming so fond of. Good works guys, please keep it up.

1312 Festive500 Day3 06I was off to a comparable early start to meet Olli and Jörg and the famous Weserbank. The Weserband is one of the few banks in Germany that came through unharned by the world financial crisis of 2008/09. It is a very old bank and during this time of the year also very cold. I refrained from entering the bank and aimlessly rode around until the others arrived as I was afraid that I will freeze into a solid statue of ice and will then not be recognized by the others. Temperatures were hovering between 2 and 4 degrees. But here they were and we proceeded South towards Bruchhausen-Vilsen. It was nice not to be alone on the road for a change and we shared many stories about family adventures with the family. If I remember correctly the main tone of the conversation was, that all of them are an unthankful bunch that does not appreciate our beautiful presents. I mean, it is not that we presented them with wrenches, screwdrivers or Campagnolo cassette removal tools; although Olli came closest with a bike lock. Generally I had the feeling that all of us were happy to be united on the road again, chatting with people who really understand each others topics of conversation. I confessed that due to the clever marketing of Strava I am inclined to buy a GPS device and was told that my best choices would be some rubbish device from Conrad electronic store for 30€ or a Garmin 800 for about 10 times the amount. I am still considering. And while we were talking we didn’t realized how time flew by and in no time we were in Paris as evidenced by this photo.

1312 Festive500 Day3 02 and then, as we were in good mood we continued, just like Tom Hanks continued to run in „Forrest Gump“ and in no time we were in Berlin, as we can see in the next photo.

1312 Festive500 Day3 05In the forefront we can see some remains of the Berlin Wall that haven’t been removed yet. So now it was time to say goodbye and we continued on different ways home to our loved ones. I felt good on the bike for the first time during the Festive500, my legs were a little bit more lowerful than the first two days. And so I thought that I can do some extra miles. So when I reached my home I just continued to the HaW and then to the Blockland in direction Dammsiel. Yes, this road is very boring but at least I know where it takes me and what do expect. There were quite some cyclist making out there and I saw at least three guys on racing bikes with huge beards that would qualify them handily for a place in the Fixed Beards Bremen team. Then I rode back on the other side of the river to Lilienthal and there, much to my surprise I met Philipp. He was just on the way back from a party close to Lueneburg on his Fixie: 48/12 gearing, skyhigh carbon rims, quite impressive I must say. We continued for about 3 km and then we agreed that we will meet again tomorrow to put in some additional kms. Philipp is also attending Festive500 and, much to my delight, told me that he is not interested in the T-shirt, so I might have find a way to get around all the fuss and lay me hands on this thing.

Today I rode about 105 km, bring the total to 266, so only 234 more to go at least. But I must say, I quite got used to that rhythm of riding by now, so I might continue also for the next days with shorter stretches, weather permitting. And apart from the agreed ride tomorrow, we will have a pub meeting on Saturday and perhaps an new year inaugural ride on January 1st. So there are really some things looking forward to.

1312 Festive500 Day3 10My bike, dirty as usual.

1312 Festive500 Day3 09More clouds in the making.

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Crossen mit Jörg. Oder doch nicht. Teil II

Ausschnitt aus dem Plakat Deutschland im Herbst

Anfang des Jahres hatte mich Jörg einmal zum Crossen in sein Heimatrevier mitgenommen. Heute wollten wir das wiederholen.

Nach einer anstrengenden Woche wachte ich so gegen 10 Uhr auf, vertrödelte meine Zeit im Bett mit dem was man so im Bett machen kann und machte mich dann auf den langen, beschwerlichen Weg zum Frühstückstisch. Ich war schon völlig aus der Puste als ich ankam, und als ich dann die beiden Scheiben Toast anheben musste, um sie in den Toaster zu stecken war ich dann mit der Kondition völlig am Ende – na, das konnte ja toll werden und dann auch noch Crossen! Mit Jörg! Dem König der sandigen Hügel West- und Südseits der Weser!

Mein Badboy Crosser stand unberührt seit einem Jahr in der Garage, nachdem Jörg netterweise die Scheibenbremsen wieder auf Vordermann gebracht hatte (also vorne UND hinten). Fix pumpte ich die Reifen auf, montierte Tacho und Lampen dran – jetzt schnell noch eine kleine Runde drehen und sich wieder an das Ding gewöhnen. Fst lege ich mich auf die Fresse – Moutainbiken ist doch nicht so einfach, wie ich dachte. Obwohl, ich glaube es würde dem Vorwärtskommen helfen, wenn an dem Rad auch eine Kette montiert wäre. So ein Mist. Das Ding war verrostet und vor einem Jahr habe ich das weggeschmissen und vergessen eine neue zu besorgen.

Ich rief Jörg an und erzähle ihm von meinem Mißgeschick. „Sollen wir trotzdem fahren, ich hätte schon Lust?“ Klar, wir einigen uns auf die Singlespeed Variante und beschliessen unseren Eingangsmöhren wueder etwas Auslauf zu können. Das Basso? – Nee, zu schön für diese Jahrezeit und außerdem mit Schlauchreifen. Das neue Romani? Nett, aber auch mit Schlauchreifen. Und die Sachs JIS Kurbel passt sowieso nicht auf den ISO Vierkauf. Das Union? Hat vorne einen Platten. OK, das Union, Vorderräder die Luft halten habe ich noch gefühlte 21 in der Garage rumstehen. DeFacto besitze ich auch irgendwie über zehn Räder. Gefühlt sind die alle nicht optimal oder kaputt oder nicht wirklich einsaztzbereit. Das erinnert mich an einen Satz aus meienr Diplomarbeit: “ Ein Mann mit einer Uhr weiß wie spät es ist. Ein Mann mit zwei Uhren ist sich nie ganz sicher.“. Ich glaube, ich habe das von Robert A. Wilson zitiert.

Trotz des gnazen Stresses bin ich eine Minute vor Drei am geplanten Treffpunkt und Jörg kommt auf die Minute pünktlich. Ich bestaune sein polnisches Single Speed Bike. Miche Zeuch überall dran, sogar die Sattelstütze mit vielen Löchern – eine Freunde für jeden Statitiker. Eine Frage für jeden Benutzer. Da wir beide SingelSpeed Räder bzw. Fixies mit Stadtübersetzung fahren, geht es jetzt erst einmal langsam gegen den Wind Richtung Syke. Hier in dieser Gegend sieht wirklich beim ersten Mal alles gleicha us. Vermutlich bin ich hier mit Olli, Kaipi oder den anderen schon hundertmal langgefahren, aber ich kann mich einfach nicht erinnern. Am Anfang unterhalten wir uns noch, aber dann geht mir langsam die Puste aus und ich lutsche am Hinterrad von Jörg. Vor allem dann, wenn eine Hügelchen kommt und Jörg anzieht. Zum Glück bleibe ich dran, bis Jörg vorschlägt eine „Strategische Pause“ einzulegen. Eine strategische Pause ist, im Gegensatz zu einer normalen Pause, eine Pause die eigentlich gar nicht nötig ist. Alle, an einer strategischen Pause Beteiligten könnten eigentlich prblemlos noch 200km am Stück weiterfahren. Trotzdem macht man eine Pause, um die weitere Strategie der Ausfahrt im Detail zu planen. Man verhindert damit an Kreuzungen Dialoge wie „Warum rechts rum – ich dachte wir fahren hier links!“ Die dann spontane aber durchdachte Entscheidungen erfordern.

Das Endergebnis unserer strategischen Pause wear, dass wir noch etwas 10 km fahren und dann eine wirkliche Pause im Eiscafe Venezia in Harpstedt einlegen. Kaum sind wir dort angekommen fragt uns die Besitzerin, ob wir draußen sitzen und Eis essen wollen? Es ist der 16. November 2013, draußen ist es zwar nicht wirklich kalt, aber unsere Füße sind mittlerweile Eisblöcke und nach Eis ist usn auch nicht sooo zumute. Nein, wir wollen nach drinnen, einen Cafe und ein paar Wafeln mit heissen Kirschen. Oder vielleicht war die Besitzerin auch weitsichtiger, als wir dachten? Denn kaum sitzen wir drinnen und haben uns unserer durchgeschwitzten Funktionskleidung entledigt, fangen die Schaufensterscheiben des Cafes an zu beschlagen. Bevor wir kamen gab es noch so etwas wie eine Sicht auf Harpstedt, nach unser Ankunft wurde die Aussicht etwa so wie im Flakbunker.

Mittlerweile ist es dunkel gworden und wir machen uns auf den Weg nach Hause. Zum Glück haben wir eine gute Beleuchtung mit uns, Rückenwind und die Fahrt auf der Landstrasse geht schnell und konzentriert voran. Kein Autofahrer hupt, vielleich haben eher alle Mitleid mit uns? Jörgs Sigma Lampenhalterung macht schlapp. „Ist Olli auch schon einmal passiert“,sagt er „da haben wir uns da hinten in der Werkstatt Strapse geholt!“. Was bitte machen Olli und Jörg mit Strapsen. Aber manchmal sollte man auch nicht alle Fragen stellen, die einem auf dem Herzen liegen. Und schon sind wir wieder zurück in Brinkum und verabschieden uns.  Ich muß allerdings noch weiter nach Bremen und von Brinkum ist das alles andere als einfach – wie oft habe ich mich da schon verfahren und bin rste Stunden später wieder in besiedeltem Gebiet aufgetaucht. Jörg ziegt mir noch den Weg nach IKEA und von da aus bin ich wuppsdich wieder in Bremen. Geht doch.

Eine schöne Ausfahrt im Herbst über den man ja dieses Jahr wirklich nicht meckern kann. Danke an Jörg. Leider kein Bildmaterial.

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In Osnabrück Teil 3

Achtung, dies ist nicht Teil 2 der Osnabrücktour vom 22. September mit den Bremer Boys and Girls (beards or not, it didn’t matter). Diejenigen die darüber lesen wollen bitte ich noch um etwas Geduld. Wer aber  über den Osnabrücker an sich etwas lernen will möge doch bitte hier weiterlesen.

Tag der deutschen Einheit. Ein Bundespräsident spricht, wenn auch nicht ganz so lustig wie es ein anderer konnte  (ab 2:20min – hunderte Male gehört, hunderte Male gelacht) und auch an einem anderemTag im Jahr. Ich bin auf dem Weg nach Osnabrück, Heinrich Lübke kommt nicht hierher, er ist aus dem Sauerland. In Sachen Pragmatismus wird er von jedem Westfalen locker an die Wand geschwiegen. Am Bahnhof gehe ich an dem Laden vorbei, an dem ich mir an sich beim letzten Mal eine Currywurst kaufen wollte. Verdammt – schon wieder keine Zeit. Eine Nacht im Advena Hotel am Hauptbahnhof erwartet mich und danach ein Wochenende mit unseren Studis in Bad Essen.

Am nächsten Morgen wache ich auf. Ich mag Osnabrück, das hängt mit den guten Touren zusammen, die wir von dort aus gefahern sind, mit den überschwenglichen Erzählungen über dieses Stück Erde von Joerg und Martin, und der Tatsache, dass der ganze Bahnhofsvorplatz voll von Rädern ist. Da ich noch etwas Zeit habe, geht ich erst einmal zum Friseur direkt am Bahnhofsvorplatz. 8€ sind nicht zuviel für den Haarschnitt, der mir vorschwebt. Maschine an, alles ratz fatz ab bis auf 8 mm und dann bitte noch alle Haare weg die nun komischerweise nicht mehr auf dem Kopf, sondern an Stellen wachsen, wo ich sie erstens nicht haben möchte und wo ich vor 20 Jahren auch noch überhaupt keine Stellen hatte. Beim Friseur bin ich der Einzige in vielerlei Hinsicht: Ich bin nicht tätowiert wie alle anderen, habe nicht Oberarme wie andere Menschen Oberschenkel und trage auch keine goldenen Kettchen. Der Friseur schaut, während er mir die Haare schneidet aus dem Schaufenster den hübscheren Osnabrückerinnen hinterher. Ich mache mir etwas Sorgen um meine Frisur, da ich aber ohenhin keine haben will kann auch nicht viel schief gehen. Dann gehe ich zurück in das Hotel, um Gepäck und Rad zu holen. Mit der neuen Friseur und Radklamotten an erkennt mich die Frau an der Rezeption erst einmal nicht mehr. Dann gibt sie mir mein Canyon raus und ich mache mich auf den Weg nach Bad Essen.

Irgendwann bin ich in Osnabrück Schinkel. Es gibt einen schicken Radladen mit einem orangen Bonanzafahrrad. Ein verlassenes Hotel und einen Nachtklub auf der Hauptstrasse mit der passenden Nummer 69. Ein Leser merkte an, dass dieser Stadtteil das Gegenstück zu Walle in Bremen ist. Belm, weiter die Strasse runter wäre dann dementsprechend Delmenhorst.

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Der Westfale ist eben pragmatisch: „Nackte Frauen? Habe ich schon gesehen.“ Wie kommt es eigentlich, dass immer noch viele Wörter aus dem französischen, wie „Madame“, „Amour“ oder „Moulin Rouge“ mit erotischen Dingen verbunden werden? Man schaue sich die Entwicklung französischer Sexsymbole an:

In den Fünfzigern

In den Sechzigern (Hammerfilm)

In den Siebzigern (aus dem Film meines Lebens), meine Traumfrau.

In den Achtzigern (Oh Gott, was für ein Film)

In den Neunzigern

In den Nullern

Heutzutage.

Ist etwa so erotisch wie die Lektüre des kleinen Prinzens in der zehnten Klasse im Gymnasium. Machte aber auch nix, denn mit zehn Kilo Gepäck auf dem Buckel stand mir ohenhin nicht der Sinn nach Erotik. Irgendwo hintern Ostercappeln machte ich erst einmal eine Pause an einer westfälischen Baumkirche und rief meinen Kumpel Joris an.

1310 OS Kreuz Canyon 01Das könnte auch eine schicke Radgarage werden, dachte ich mir so. Jetzt waren es nur noch ein paar Kilometer bis Bad Essen, das Gelände wurde schön hügelig und es machte richtig Spaß  die Strassen runter zu flitzen. Mit vielen Kilos auf dem rad ging das auch teuflich schnell. Zum Glück habe ich ja keine Deltas oder Monoplaner an meinem Rad, sondern richtige Bremsen.

Und dann war ich da. Und nachdem ich noch non-chalant an einem weiteren Canyon Besitzer vorbeifuhr, sah ich gleich rechts auf der Strasse eine Grillstube und bestellte mir erst einmal eine lecker Currywurst mit Pommes und Mayo plus Cola. Das tat so gut! Wie lange hatte ich auf diesen Augenblick in meinem Leben warten müssen. Ich wurde von einer Frau bedient die in Bad Essen durchaus die Hauptrolle in einer Barbie Verfilmung hätt besetzen können. Aber ich hatte keine Zeit zum flirten denn ich musste weiter, den Essener Berg hoch zum Haus Sonnenwinkel wo jeden Moment ein Haufen Studis eintreffen konnte.

Die kamen dann auch und es gab erst  einmal schicke Kennenlernspiele.

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Dann gab es Party, aber das waren nur die unter Dreissigjährigen und ich war im Bett. Am nächsten Tag ging es in den Wald, wo uns Sozialpädagogen fiese Fallen stellten, in denen wir alle sterben sollten, um über den Sinn des Lebens und überhaupt zu reflektieren.

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So sieht das von nahem aus ….

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Und so etwas weiter weg.

Am Abend gab es dann Party bzw. frühe Bettzeit für mich. Ich war total platt, denn ich kann zwar 150km an einem Stück mit einem Rennrad fahren, aber eben nicht 13 Meter einen Baum hochklettern ohne Muskelkater zu bekommen. Am nächsten Morgen dann noch mehr Brot und Spiele:

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Wie bereits gemerkt wurde, besteht ein wesentlicher teil des pädagogisch-didaktischen Konzepts der Hochschule darin, die Studierenden mit verbundenen Augane durch das Studium zu bringen. Wir finden das einfach besser, wenn Sie am Ende ihres Studiums nicht mit dem Finger auf uns zeigen können und schreien: „Der war’s! Der hat mir das angetan!“

Aber über all das will ich gar nicht schreiben. Da der Workshop nämlich bereits um 13:00 Uhr zuende war, hatte ich dann noch die Möglichkeit ohne Gepäck mit dem Rad nach Hause zu fahren. Das hatte ich schon einmal 2010 gemacht, diesmal hatte ich mir zumindestens in etwa mal angesehen wir ich fahren könnte. Das war ja nun auch definitiv die letzte Chance noch einmal richtig Strecke zu machen, bevor diese Naßfeuchte Jhareszeit anfängt, die in Bremen Herbstwinterfrühling heisst und von Oktober bis Juni geht. Mit Rückenwind machte das auch wirklioch Spass. In Nullkommanix war ich in Bohmte und dan in Diepholz. Nein nicht ganz, ich hatte meinen ersten Platten und wurde gnadenlos von der Konkurrenz auf der Strasse überholt.

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In Diepholz verfuhr ich mich dann erst einmal elendig. Eine echte Scheissstadt für die ich zu doof bin. Als ich dann in Conrade aber wieder auf der B51 war, ging es dann nur noch geardeaus, geardeaus, geradeaus und nichts konnte mich stoppen. Bis auf den zweiten Platten. Ich glaube ich schmeisse die Vittoria Corsa Evo CX Reifen jetzt mal weg. Andere Leute mögen mir ja gerne erzählen, dass das ein Superreifen ist, total pannensicher mit 320 TPI, aber ich hatte jede Menge Ärger mit denen und die sind bei weitem nicht so pannensicher wie die Continental GP4000 Reifen (sagt der Typ ja selber am Ende; die aber leider nicht so gut aussehen). Einen Conti Reifen kann ich ohne Problem 3.000 bis 5.000 km fahren, aber die Vittoria sind breits nach 2.000 km am Ende und sehen dazu mit Rissen in der Oberfläche auch gruselig aus. Also, das kostete einen längeren Aufenthalt in Twistringen, wo ich vor den Augen der ganz harten, die draußen an Tishen vor einer Eisdiele sassen, den nächsten Schlauch flicken durfte. Un ddan ging es wirklich nur noch geradeaus bis nach Brinkum.

Brinkum ist ebenfalls ein Alptraum. Ich bin einfach nicht in der Lage die kürzesten Weg von Brinkum nach Bremen zu nehmen. Ich fragte zwei Kinden (Niedersachsen), wie ich nach Bremen komme, als ich mitten inder Landwirtschaft stand. „Dort ist Bremen!“ Sagte der Junge und zeigte in die andere Richtung und ich setzte mein Rad um. „Aber dort geht es nicht weiter“ Ich setzte mein Rad wieder um. „Diese Richtung ist aber falsch!“. Egal, so kam ich über Leeste nach Kirchweyhe und ich fragte eine Frau die mit ihrem Hund spazieren ging. Sie gab sich viel Mühe mir das richtig detailliert zu erklären. Das gab mir Zeit, richtig ihre Details zu betrachten. Sie hatte ein blaues Superman T-Shirt an (vielleicht war es auch ein Superwoman T-Shirt) und dazu eine Gürtelschnalle mit einem Superman/Superwoman Symbol. „Haben Sie verstanden wie Sie fahren müssen?“ „Ja, alles super, Danke!“ Ich eilte los, hinter mir hörte ich nur noch ein Seufzen a la „Ach, With great power comes great responsibility.“

Dann war ich aber wirklich zuhause. Nach über 136 km und das ganze in 4:32h Fahrtzeit mit 30er Schnitt. Nicht schlecht, vermutlich eine der längeren Ausfahrten dieses Jahr.Eines meiner intensivsten Radjahre war 2009, gerade mal geprüft. Insgesamt 161 Touren, davon 105 kürzer als 100km, 43 zwischen 100 und 150km und 13 länger. Die meisten längeren Touren am Wochenende, ich denke, so zwischen 100 und 150km ist schon das, was ich am liebstem am Wochenende fahre. Zu kurz ist zu aufwändig und länger macht auch keine Spass mehr.

Jedenfalls war das super, zum Ende der Saison noch einmal so eine lange Tour hinzubekommen. Jetzt kann der Winterpokal mit Harald kommen.

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There goes the Currywurst: Osnabrück im Herbst. Teil I

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Manchmal, so wird gesagt, haben Menschen einen Traum, der ihr ganzes Leben verändert: Man ist dabei wie Jesus Christus gekreuzigt wird und heult Rotz und Wasser. Dann wacht man auf, geht in die Kirche und wird irrsinnig fromm. Oder man wacht auf, geht bei der Bundestagswahl wählen und schmeißt sich dann in Radklamotten, um nach Osnabrück zu fahren.

Ich glaube ernsthaft, dass es nach diesem Sommer besser ist noch mal schnell nach Osnabrück zu fahren und nicht fromm zu werden. Dieses Jahr konnte man die gemeinsamen Ausfahrten an den Fingern eines Sägewerkangestellten abzählen. In der Woche gab es fast keine gemeinsamen Ausfahrten, einmal waren wir zusammen im Harz, aber sonst? Dieser Sommer war echt mies und so mies er war, so schade ist es, dass er jetzt bereits wieder vorbei ist.

Umso erfreulicher für alle Bremer (und Delmenhorster!), dass Joerg eine Tour in Osnabrück und um Osnabrück herum organisierte zu der wir alle kamen. Das heißt, alle bis auf Olli und den Raben, die sich kurzfristig noch Erkältungen eingefangen hatten, Hennig, der sehr kurzfristig noch besoffen war und Jonas, der gar nicht kurzfristig einfach nicht konnte. Aber immerhin Silke, Karin, Torsten, Björn, Harald, Phillip, Joerg und ich waren dabei und um kurz vor zehn am Bahnhof. So viele von uns hatte ich lange nicht mehr auf einem Haufen gesehen.

Diese Tour stand unter dem Haupthema „Radfahren – aber richtig – korrekte Ernährung ist wichtig!“ und weiter unten in diesem Post werden ein paar Bilder zu sehen sein, die die Wichtigkeit dieser Aussage exemplarisch unterstreichen.

Richtige Ernährung fängt bereits lange vor der eigentlichen sportlichen Tätigkeit an; der Körper will gut auf die kommenden Strapazen vorbereitet sein. Es empfiehlt sich daher, bereits unterwegs im Zug mit der Rolle zu trainieren. Sehr gut eignen sich dafür die schwarzen Rollen von Haribo.

1309 Osnabrück HL 20Es ist mir vorher nie so klar gewesen, aber wenn jemand mit Vornamen Harald, auch „Harry“ genannt heißt, dann entwickelt man doch zwangsläufig eine Liebesbeiziehung zu Haribo Konfekt. Während, wenn jemand „Silke“ heißen würde, so wäre s ie vermutlich süchtig nach „Colorado“.

Eine Zugfahrt ist weiterhin auch gut dafür geeignet, sich psychologisch auf die bevorstehende Tour vorzubereiten; vor allem dann, wenn man Mitfahrer dabei hat, die noch nicht so oft mit dabei waren. Insbesondere dann sollte man im Abteil untereinander auf die folgende Art und Weise Konversation machen:

„Weißt Du noch, als wir vor drei Jahren im Harz waren und Benno bereits am ersten Anstieg sagte, ich glaube ich bleibe in Goslar, fahre ein wenig rum und warte bis ihr wieder da seid?“

Und dann alle: „Ha ha ha, hi hi hi, ja das war lustig.“

Oder: „Und dann schickte mir Matsche eine SMS und schrieb, dass er nicht mehr mithalten konnte und uns noch viel Spaß wünschte. Tja, wer sagt er fährt einen 35er Schnitt sollte halt nicht mit 25 mitrollen.“

Und alle: „Matsche – der hat echt einen an der Klatsche! Ha ha ha hi hi hi!“

Man könnte nun denken, dass wir fiese und gemeine Menschen sind. Aber so sehen wir uns nicht. Ich dachte die ganze Fahrt eigentlich nur daran, dass ich auf der Rückfahrt gerne eine Currywurst essen würde. Es ist manchmal seltsam, was uns antreibt und motiviert, aber gestern war es, die Aussicht auf eine Currywust die mich zu sportlichen Taten antrieb.

Als wir in Osnabrück dann endlich aus dem Zug stiegen war es noch kälter als in Bremen. Ich vermute, dass dies an der Hochgebirgslage des Ortes liegt. Es kann aber auch daran gelegen haben, dass Osnabrück einfach scheiß kalt war. Jedenfalls muss man dann schnell losfahren, damit einem auch schnell warm wird. Dementsprechend lag unser Tempo innerhalb von Osnabrück auch bei gefühlten und konstanten 40 km/h. So schnell waren wir nie wieder auf der ganzen Strecke. Die übrigens Jörg ganz hervorragend für uns ausgesucht hatte.

Hier ist die Tour

Wir durchquerten so manches schöne Industriegebiet in der Stadt der bibeltreuen Christen. Wenn mir das jemand im Zug erzählt hätte, na dann wäre ich doch in Ostcappeln ausgestiegen. Auch wenn der Regionalexpress dort eigentlich nicht hält – so voll hätte ich die Hosen gehabt. Schliesslich fanden wir einen Ausweg durch eine klitzekleine Unterführung unter der riesigen, Osnabrück umkreisenden Autobahn und schon waren wir in freier Natur. Das hatte allerdings auch eine ganze Weile gedauert. Phillip, der ja etwas jünger ist als viele von uns, war in dieser Zeit mal wieder etwas gewachsen und musste deswegen seinen Sattel auf eine höhere Länge adjustieren.

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 Wie man auf dem Foro gut erkennen kann, benötigt Philipp bereits bei einer normalen Rennradgeometrie eine Sattelstütze die aus speziellem, südafrikanischen Giraffenstahl gefertigt wird. Jetzt träumt er von einem gesloppten Rennrad aus dem Hause Specialized, etwa so:

Tatsache, ist aber dass  Philip auf diesem Rad etwa so aussehen würde, wie ich auf meinem Canyon mit gewreckter Sattelstütze bei der Adlerrunde im Harz. Was Philipp also eigentlich braucht, ist eine Blitzrad Version des Specialized Venge, etwa so:

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Leider gibt es noch kein Material auf Erden, dass für diese Art von Konstruktion geeignet wäre. Na egal, eigentlich wollte ich ja hier über die Tour schreiben. Ich denke, ich mache einmal morgen weiter, hier erst einmal ein paar Bilder:

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1309 Osnabrück HL 01

1309 Osnabrück HL 04

1309 Osnabrück HL 13

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