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Mein erstes selbstgebautes Fixie / Single Speed in Bremen.

Union Evo II

Vor etwa elf Monaten baute ich mein erstes Fixie.

Das war auf der Basis eines Union Rahmens, der eigentlich und vielleicht ja doch ein verkleideter Gianni Motta Rahmen ist und den ich auf dem Forum bei einer bekannten Größe erstand. Seitdem leistet mir das Union gute Dienste. Ich habe es so ausgerüstet, dass man einfach Schutzbleche anklippen kann und deshalb fahre ich das Rad auch bei jedem Wetter. Ich habe dieses Rad so oft wie kein anderes aus der Garage (aka Area 51) geholt, auch wenn ich mit Sicherheit mehr Kilometer mit meiner Carbonmöhre gefressen habe. Die Anbauteile sind  zwar recht edel und teuer (Campagnolo Record Bremshebel, Gran Sport Bremsen, 3ttt Criterium Lenker, Selle San Marco Supercorsa, Mavic MA2 Felgen….) aber das Rad ist nicht so als dass man es nicht mit gutem Gewissen verhuntzen dürfte. Also fahre ich es oft.

Einmal hatte ich einen Unfall damit, der damit endete dass ich ein paar Blutergüsse hatten und eine der Schellen der Bremshebel ausgewechselt werden musste. Aber sonst läuft alles prima. Durch dieses Rad habe ich auch den Spaß am fixed-gear fahren gefunden. Nicht das ich die Bremsen abmachen würde –  ich habe schließlich Familie. Aber, das ist sicherlich von allen Rädern die ich gebaut und behalten habe, das Rad was mir am meisten Spaß bereitet hat.

Also, Zeit etwas daran zu ändern und wieder an dem Teil rumzufummeln. Irgendwann werde ich einmal die eigentlich wichtigsten Dinge tun: Erstens, das originale Achtziger Campa Innenlager, das wegen des offenen Innenlagerrohrs (hat so zwei Schlitze) prima empfänglich ist für alle Arten von Dreck und daher alle zwei Monate aufwändigst gesäubert werden muß, durch ein Patronenlager ersetzen. Und zweitens, statt diesen  gut aussehenden aber schlecht bremsenden Campa Gran Sport Bremsen einmal vernünftige Campa Veloce montieren. All dies sind aber vernünftige Dinge und so machte ich heute erst einmal die unvernünftigen.

Das Rad wurde sauber gemacht und vor allem die Kette gut gereinigt. Dann habe ich die Campa Kurbel abmontiert, das ist eine Chorus 10 Speed Kurbel, die aber ganz gut mit einer 1/2 x 3/32 Zoll Kette läuft – so lange man nicht schaltet! Da das aber ein Fixie ist und schalten durch Ein- umdrehen und Ausbau des Hinterrads funktioniert passiert dies selten.

 

Dann kam eine neu erstandene klassische Dura Ace 7400 Kurbel dran und dazu mein 48er Kettenblatt von Fyxomatosis.  Damit fahre ich nun für den Winter eine 48/16 Übersetzung – da heisst also ein wenig mehr treten als auf meiner normalen 52/16. Ist aber besser für die Kontrolle des Rads. Und da ich gerade dabei war habe ich auch noch MKS Stream Pedalen montiert die eigentlich für ein anderes Projekt vorgesehen war.

Das ging alles recht schnell und ich hatte noch etwas Zeit zu fahren, bevor es wieder dunkel wird. Also raus ins Viertel und raus an die Weser. Recht schnell stellte ich fest, das ich zu nett mit den Kurbelwellenschrauben umgegangen war und die dankten es mir nun indem sie sich losmachten und die Kurbel anfing zu eiern.

Prima, dachte ich, da ich ohnehin gerade in der Nähe der Neustadt bin, fahre ich doch mal bei Dalladas vorbei und schau mir den Laden an. Da bin ich nämlich, unglaublicherweise und obwohl genau meine Kragenweite, noch nie gewesen. Ein schöner Laden ist es mit viel schönem Zeug drin von dem ich gerne etwas hätte – aber da hätte ich auch mein Portmonnaie mitnehmen sollen. So schraube ich die Kurbel wieder dran und fuhr nach Hause.

Mit meinem Union.

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Union Sapporo Tobi Spezial

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Wurde auch schon bereits von Tobi verkauft und befindet sich nun im Besitz von Fräulein Rosa.

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Niedersachsenrundfahrt

10 Uhr an der Bank Weserstrasse heute. Auf nach Niedersachsen, links-weserisch.

Seit langer Zeit wieder eine Ausfahrt mit Leuten aus dem Rennrad-Forum. Als Vorbereitung darauf bin ich am Abend um Acht Uhr ins Bett gegangen, küsste meine Tochter zum Abschied und hing mir eine Kopie des heiligen Christopheruses um, die Tom Boonen letztens von Tjörven Cleenewerck erhalten hatte. In völliger Überschätzung meines körperlichen Kampfkraft setzte ich mich auf mein Union Fixie und fuhr los. Einen Reifen habe ich mir allerdings nicht drangebunden, das macht man nur in Japan zum Training wenn man erstens früher Keirin gefahren ist und zweitens über 70 Jahre alt ist. Sonnig, kalt und windstill, besser kann es fast nicht sein. Doch ein bißchen wärmer, wegen der Füße.

An der Bank warteten bereits die andren. Um ihre Identität geheim zu halten will ich ihnen einmal andere Namen geben: Brummifahrer, Will Work, Hobby und Don Carlos. Als sie mich mit dem Union und meiner flachen Landstraßenübersetzung 52/16 sahen, gab es großes he,he; und ene völlige Fehleinschätzung meiner Leistungsfähigkeiten. Ich war allerdings beeindruckt angesichts der Tatsache, daß Will Work keine Handschuhe anhatte und Hobby kurze Hosen – mir wäre das zu kalt. Später fand ich allerdings raus, dass Will Work sehr enge Lederhandschuhe mit Hautaufdruck von Chanel und Will Work hautfarbene Leichtpelzbeinlinge von Jack Wolfskin trug.

Wir einigten uns schnell auf eine ca. 100 km lange Runde nach Bruchhausen-Vilsen, der Stadt aus der das legendäre Vilsa kommt.

Vilsa Limette PET 12 x 1,0 l

Das Bild zeigt nicht, wie zunächst angenommen werden könnte, 12 Fahrer des Liquigas Teams die ich Dreierreihen durch einen Tunnel fahren, sondern eines der wunderschönen Produkte der Stadt Vilsa, die seit eh und je die Welt beglücken. 

Zunächst fuhren wir also auf dem Deich, bis wir recht fix abbogen und dann irgendwie auf die Straße Richtung Süden kommt, auf der man dann rechts nach Syke abbiegen kann, genau L331. Hobby und Will Work zogen den Rest der Truppe quasi die ganze Zeit. Meine Ortskenntnis war genau hier zu Ende. Zum Glück war es flach, windstil und die beiden machten vorne gut Tempo im 30/33er Bereich so daß wir gut durch die Dörfer kamen. Die Straßen waren auch genial leer, Niedersachsen war vermutlich im Garten und suchte Eier. Wir kamen dann durch weitere Dörfer mt Namen wie Tierfuttermittel bis wir recht fix in Bruchhausen-Vilsen waren. Brummifahrer verließ uns dann und wir fuhren zu viert weiter.

Wie bereits geschrieben, ich hatte nicht mehr die geringste Ahnung wo ich war. Es folgte ein Berg, ganz erstaunlich, bei dem ich völlig einsackte und mit Abstand als letzter den Pass erreichte. Will Work fragte schelmisch, ob wir Lust auf eienn Abstecher ind ie Heiligenfelder Geest hätten. Klar, hatten wir, das liegt übrigens auf der Niedersächsischen Mühlestraße. Also wenn man die Halmastraße immer gerade aus fährt, den Mikadoweg und die Schachallee hinter sich läßt und dann links abbiegt. Also, kam mir jedenfalls so vor. Vereinzelnte Sprachfetzen die ich hörte und die Kennzeichen gelegentlich vorbeifahrender Autos deuteten darauf hin, daß wir uns noch in Deutschland befanden.

Dann kam ein fieser Berg und zwar an der Klostermühle Heiligenberg. Mit meiner Übersetzung fuhr ich da mit 8 km/h im Zickzack hoch. Will Work erzählte mir, daß man dort lecker Kuchen essen kann, der Laden wird von zwei Östereicherinnen betrieben. Rechts sah ich ein blondes Madel im Dirndl. Ich hätte stehen bleiben soll. Habe ich aber nicht.

Es ging zurück nach Bruchhuasen-Vilsen und dann etwas gemütlicher zurück an die Weser. Als wir an der Bank ankamen hattenw ir 94 km hinter uns (ich etwas mehr wegen dem Zickzack am Berg). Don Carlos konnte zu den 26 km zur Bank noch einmal die gleiche Distanz nach Hause draufpacken, ich hatte es etwas weniger weit.

Ich kam nach Hause, aß zu mittag und sah dann dies:

Tom-Boonen-Paris-Roubaix-2012-winner.jpg

Dieser Mann hatte einen etwas härteren Tag hinter sich. 

Nach Paris, Roubaix und Dusche machte ich mich mit meinem Sohn an die Gartenarbeit, um endlich einmal andere Muskelgruppen als die Beine zu belasten. Die Idee kam mir im Gespräch mit Hobby, der so etwas ähnliches macht, aber in Ermanglung eines Gartens Hanteln benutzt.

Ich hasse Gartenarbeit. Als ich vor zwei Jahren aus Tokyo zurückkam und die Wohnung in Bremen gekauft hatte, sagte der Makler noch zu mir „Hier haben sie auch einen wundeschönen, großen Garten, da können sie auch draußen sitzen.“ Wenn man 12 Jahre in Tokyo gelebt hat, 12 Sommer dort mitgemacht hat (36-40 Grad, 99% Luftfeuchte), dann kann man in Bremen nur mit Chanel Handschuhen und Jack Wolfskin Beinlingen draußen sitzen. Habe ich noch nie gemacht. Nur zum rauchen oder Rad putzen. Wenn ein Makler heute so etwas zu mir sagt, dann klingt das wie: „Nebenan ist eine chemische Farbrik einer iranischen Firma, die geht irgendwann in die Luft oder sie bekommen vorher Lungenkrebs.“ Ja, das ist ungefähr gleich mit dem Charme der Gartenarbeit auf mich ausübt.Nie mehr will ich ein Haus, das irgendetwas organisches draußen hat.

Es war und ist aber ein schöner Tag gewesen und die Ausfahrt hat mir sehr viel Spaß gemacht. Das schöne daran mit Anderen zu fahren ist, daß man neue Straßen und Berge kennenlernt, sich unterhält und viele neue Dinge erfährt.

Und der Windschatten.

Fotos von Hobby.

Strecke von Don Sebastiano

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Lieven’s Union Fixie

Bei diesem Projekt von Lieven habe ich als eine Art von nicht oder schlecht bezahltem Entwicklungshelfer mitgearbeitet.

In Belgien hat man halt keine Ahnung wie man Räder baut, so dass auf bremisches Knowhow zurückgegriffen werden muß. Spaß beiseite, das hat Spaß gemacht und die Zusammenarbeit mit Lieven war sehr erfreulich.

Erstaunlich ist auch wie zufällig und wie viele Union Räder in mein Leben getreten sind. Bis letztes Jahr kannte ich die Marke nur als eine von drei unsäglichen Hollandfahradfabrikanten neben Gazelle und Batavus. Dann kaufte ich über das Rennradforum meinen blauen Unionrahmen und daraus habe ich ein Rad gebaut, daß mir wirklich Spaß macht. Und dann habe ich Lieven und sein Goldbraunes Union kennegelernt. Und letztens hat Tobi auch noch ein rotes Union Sapporo erstanden. Also da kommt jetzt sehr viel Union Wissen auf einen Haufen. 

Ich bin wirklich neidisch auf Lieven und Tobi, dass ihre Räder einen „Union“ pantographierten Vorbau haben und meins nicht. Ich benutze einen Modolo Typ Mosburger, der aber aufklappbar ist, so dass dich der Lenker leicht wechseln lässt. Das Union von Lieven scheint mir etwas neuer zu sein als meins. Es hat bereits aufgeschweisste Ösen für die Zugführung am Oberrohr und eine vollverchromte Vorderradgabel. Bei meinem ist nur die Brücke verchromt. 

Ansonsten finde ich den Aufbau von Lieven sehr stimmig, vor allem der Gyes Sattel passt sehr gut zu dem Rad. Die Anordnung des Lenkers ist etwas gewöhnungsbedürftig, man kann sicheigentlich nicht vorstellen, daß man damit gut fahren kann, aber von Design und Linienführung sieht das sehr gut aus.  Die Shimano 600 Arabesque Kurbel Original aus dem Rad passt sehr gut. Auch die Sattelstütze ohen farbliche Akzentierung der Fräsungen gefällt mir gut. Der Wasserflaschenhalter ist Geschmackssache. Sieht epochal nicht ganz so gut aus, macht aber nichts.

Ich denke, Lieven könnte an der einen oder anderen Sache noch arbeiten, aber 95% ist geschafft, der Rest ist nur noch Feineinstellung. Gut fahren soll es auch.

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102 weserige Kilometer

Vollmundig hatte ich in der Woche den ersten 100km Ausritt des Jahres angekündigt.

Ich wachte am Samstag morgen auf, der Himmel war blau und es gab keine Entschuldigung mehr. Hm, 52:16 Übersetzung auf dem Fixie über 100km – ob das wohl gut geht? Also los, auf zum Treffpunkt am Kiosk „Zur gelben Gefahr“. Was das kennt keiner? Das ist der Radsporttreff an der Ecke Schwachhauser Heerstraße/Scharnhorststrasse. Seit 1928 treffen sich hier bremische  Radsportfreunde um vor der Ausfahrt noch schnell einen zu heben oder gleich da zu bleiben.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=embed&hl=de&q=Scharnhorststra%C3%9Fe,+28211+Bremen&aq=&sll=53.159072,8.676453&sspn=0.038907,0.077162&ie=UTF8&geocode=FRoJKgMdeiuHAA&split=0&hq=&hnear=Scharnhorststra%C3%9Fe,+28211+Bremen&ll=53.090004,8.862815&spn=0.004871,0.009645&t=m&z=14&layer=c&cbll=53.090004,8.862815&panoid=85SYT9FVw-YQ1Nzf2r55BQ&cbp=12,240.03,,1,12.31&output=svembed
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Ich hatte überhaupt keine Plan wohin ich eigentlich fahren wollte, was Erfahrungsgemäß die besten Voraussetzungen für spannende Touren sind. Keine guten Voraussetzungen für eine lange Tour ist es aber den Helm zuhause zu lassen. Das machte mich etwas nervös und weniger risikobereit. Also zunächst einmal am Focke Museum vorbrei (Gähn) Richtung Horner Freibad, wo bereits die erste Bremer Bergprüfung auf dem Programm stand. Ein mörderischer Sprint vorbei an Fußgängern und Aluradfahrer hoch zum Col d’autobahnbrücke und dann mit viel Schwung und 37 Sachen auf der anderen Seite runter.

Weiter ging es auf den Deich und entlang der Wümme Richtung Kuhsiel und Dammsiel. Der Wind bließ schön von hinten und so dachte ich, aaß ich vielleicht die ganze Zeit nur nach Norden fahren sollte, vielleicht sogar bis zum legendären Fickmühlen? Aber dann mitd em Zug zurück macht keinen Spaß, kostet Geld und dauert, also erst einmal weiter Richtung Ritterhude und dann diesen Megaberg auf der L151 hoch zur B74. Eine der schlimmsten und brutalsten Steigungen in Bremen überhaupt, so sich die Spreu vom Weizen und Appelkorn trennt. Man war ich fertig, als ich nach ca 27 Sekunden endlich oben war.

Vor einiger Zeit, auf einer Tour vom Weserexpress,  bin ich dann ein paar Hundert Meter weiter die Straße nach links abgebogen, Richtung Lesumstotel. Hm, das wollte ich noch mal machen, kam dann aber auf die sinnige Idee das Abenteuer noch weiter auszubauen und in die Stoteler Waldstraße einzubiegen. Ist da schon mal jemand gefahren? vermutlich nicht. Noch nicht einmal das Google Streetview Fahrzeug hat es dahin geschafft. Übelstes Kopfsteinpflaster, vermutlich aus der Zeit des Rückzuges deutscher Truppen aus Ostpreußen. Quasi die Wilhelm Gustloff auf Land. Könnte auch eine römische Herrstraße gewesen sein. Nach zwei Kilometer war so ziemlich alles losvibriert am Rad, was es zu vibrieren gab und unwiderstehlicher harndrang setze ein. Zum Glück kam dann wieder eine fahrbare Straße Richtung Heilshorn. Auf dem Radweg fuhr ein Skater mit Kopfhörern. Mann sind die lhm, die schleichen ja so mit 20 – 25 km/hr durch die Gegend. Und braucen die gesamte Breite des Weges. Und hören dabei vermutlich Adele und träumen vor sich hin, so dass die mein Dauergebimmel nicht hören. Bis ich den überholt hatte – so was versaut einem ja den ganzen Schnitt!

Dann weiter an Faun und Hansafrost (Achtung: Fabrik Eisverkauf hier) nach Schwanewede und Neuenkirchen. Vorebei an my blöoody valentine in Frage bis zum Kraftwerk und dort auf die Fähre über die Weser gewartet. Ich mag das wirklich sehr einmal auf einer Tour über die Weser zu setzen, bislang habe ich das aber immer in Vegesack gemacht.

Dann ging es weiter entlang der Weser auf der Deichstraße der linken Seite (also falschen Seite) durch illustre Dörfer wie „Ritzenbüttel“, Lemwerder und, mein Favorit „Motzen“ (Dortmotto: „1000 Jahre Motzen“). Von der Weser sieht man da übrigens nichts, da die Straße hinter dem Deich verläuft und relativ trostlos ist. Irgendwann kommt man dann, nach einer dicken Prise Gegenwind, wieder nach Bremen rein, da wie die dicken BLG Lager für Daimler sind. Und dann weiter durch beautiful Wolmershausen bis zur Becksbrücke (Stephanbrücke). Warum da eigentlich keine Fixiefahrer rumhängen ist mir unbegreiflich. Nahe der Innenstadt! Überdacht! Jede Menge bunte Graffities! Was wil man mehr?

Damit die 100km voll wurden weiter in den Bürgerpark, durch den Bürgerpark zur Munte (uncooler Radfahertreff für Jedermann) und dann wieter zum Platzhirschen und noch einmal eine schwere Bergprüfung über die Autobahn. Ui, da zogen aber jetzt die Beine wie Hechtsuppe.

Dann allerdings gab es ein interessantes Phänomen, das weiterer Erläuterung bedarf: Das Zeigen von Frohsinn ist nicht Sache des Norddeutschen. Rumquietschen, albern und große Sprüche kloppen, also das tägliche Brot des Rheinländers findet er albern. Trotzdem, ab und an muss es raus, da fordert die menschliche Natur ihr Recht. Andere Leuten gehen dann zum lachen in den Keller, nicht so der Bremer. Er schnappt sich einen Bollerwagen, lädt den mit harten Alkoholika, vielen grünen Becksflaschen und minderwertigen Nahrungsmitteln voll und zieht mit seinen Freunden in die Wümmewiesen. Denn da wird er beim froh sein nicht von anderen beobachtet. Um jegwelches Risiko auszuschliessen werden diese Ausflüge unternommen, wenn es draußen besonder garstig ist, also im Januar im Eisregen oder bei Orkanen und Hagelschauern. Dann wird gelacht und der gemeine Bremer fühlt sich dann wie Kaiser Nero nachdem er Rom angezündet hat und sich das Feuerchen vom Balkon seines Palastes ansieht und an seiem Glas Prosecco nippelt.

Leider ist es heutzutage so, dass die Jugend auch nicht mehr ist, was sie einmal war. Nämlich als wir noch Teil von ihr waren. Die Jugend heute geht mit dem Bollerwagen bei 6 Grad Plus raus – darunter stand früher lebenslanges Frohsinnsverbot. Geschämt hätte man sich mit dem Bollerwagen loszuziehen und peinlich hätte es werden können angesichts der zahlreichen Passanten.

Lange Rede, kurzer Sinn, die Wümmewiesen waren verstopft mit Bollerwagen, Lachleuten und Nettmenschen um mich herum. rgendwann war ich aber dann doch zuhause und hatte den ersten 100km Ritt des Jahres in der Tasche.

Meine Familie interessierte da wenig. Ich konnte ihnen aber dennoch von Nutzen sein, indem ich meinen Kindern erklärte, wie man in den Tropen überleben kann. Das ist eigentlich ganz einfach: Man sucht sich eine Kokusnuß und dann braucht man nur noch eine Schlagbohrmaschine, bohrt zwei Löcher rein und trinkt die Kokosnussmilch. Fertig. Robinson Crusoe hat das 20 Jahre  lang so gemacht.

Nächste Woche ib in ich in London und hoffe, aß ich Zeit haben werde mir den Olympic Park anzusehen, insbesondere das Velodrame. Das Rad muß leider zuhause bleiben, aber vielleicht leiht mir einer meiner Londoner Freunde ja eins zum rumfahren.

Ansonsten bis bald.

 

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Bremen, Spätwinter, früher abend

Den ganzen Tag gelesen und geschrieben. Das Tageslicht verschwindet draußen.

Milde Temperaturen umd ie 8, 9 Grad. Wolken aber trocken.
Zeit für das Fixie und wahllos durch den Stadt zu fahren auf der Suche nach Neuem und außergewöhnlichen. Am Weserstadium liegen noch die Glasscherben vom Spiel gestern. Der Wasserspiegel der Weser ist recht hoch und es sieht so aus als wenn der Weg am Ufer entlang bald geflutet wird.

An der Schlachte fahre ich auf die Teerhofbrücke, auch bekannt als die Brücke von der Nils Stolberg niemals sprang. Auf der anderen Seite der Weser, im ehemaligen Beluga HQ brennen noch die Lichter und oben in der Bar wird weiter gefeiert.

Rathaus, Neue Kunsthalle, dann zum Theatro. Hier stehen Sommer wie Winter die Tische draußen. Der gewöhnliche Bremer braucht nur einen Tick Wärme und schon setzt er sich draußen im Restaurant an einen Tisch.

Zurück nach Hause zum Abendessen, Tante Danielle gesehen mit den Kindern. Ihnen erklärt, was echt gemeine Omas sind.

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Bremen gestern: 1:2 Heute: 52:16

Deutschland gegen Frankreich war ein unterhaltsames Spiel, auch wenn es am Ende nur 1:2 stand.

Ich hatte von Tim Wiese Schumacher vs.  Battiston ähnliche Action erwartet. Und das ganze im Weserstadium, nur einen Spaziergang von zuhause weg. Nach dem 1:2 gestern hatte ich mir an meinem Union Fixie heute vorgenommen eine andere Übersetzung auszuprobieren. Ganz am Anfang bin ich 52:18 gefahren und hatte eine Flipflop Nabe mit einem 18er Freilauf auf der anderen Seite. Den Freilauf bin ich noch nie gefahren und außerdem habe ich relativ schnell das 18er gegen ein 17er Ritzel getauscht. Mit dem Miche-System, bei dem das Ritzel in einen mit der Nabe verschraubten Träger gelegt wird, geht das sehr unkompliziert und schnell, man muß nur mit einem Hakenschlüssel den Verschlußring auf- und wieder zuschrauben.

Ich wollte aber auch noch mal ein 6er Ritzel ausprobieren. Da die Ausfallenden des Unions relativ horizontal nach hinten verlaufen und in diese Richtung auch noch Platz war, mußte ich an der Kette nichts ändern. So kann ich 18er, 17er und 16er Kette mit der gleichen Übersezung fahren, ohne etwas an der Anzahl der Kettenglieder zu ändern oder Spannung in der Kette zu verlieren.

Das 16er Ritzel fährt sich gut. Die Übersetzung ist nun mehr als 3:1 und beschleunigen und kontinuierliches fahren gegen den Wind und Steigungen hoch wird etwas schwerer, aber nicht unmöglich. Bei 27 bis 28 km/h findet sich für mich eine gute Trittfrequenz von etwa 70 rpm. Das ist etwas langsam, aber ich bin ja ohnehin eher ein „Masher“.

Am Wochende werde ichd amit eine längere Strecke ausprobieren,

 

 

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Problem des Tages: Was läuft hier falsch und warum?

Nach all den guten Tips, die ich Lieven zum Aufbau seines Union Fixies gegebenhatte passiert nun dies.

Hat jemand eine gute Idee was warum hier flasch läuft?

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Fixierte 71km mit Eis

In Vorbereitung auf den längsten Ausritt auf einem Fixie, den ich nächstes Wochenende plane, bin ich dieses Wochenende den zweitlängsten gefahren. Aus Sicht der nächsten Woche.

Also wenn es noch icht verstanden sein sollte, ich bin noch nie 71 km an einem Stück auf einem Fixie gefahren wie heute. Ich schätze mein Union Fixie sehr, aber irgendwie hatte ich mir das mehr für die Stadt und den Weg zur Arbeit geplant. Radkurier Image und so. Ich, supercool, im Regen mit gelber Ortlieb Bike Messenger Tasche auf dem Rücken an der Weser lang. Alle finden mich toll, denke ich, versuche zu bremsen, habe vergessen, das an meinem Fixie keine Bremsen dran sind und lege mich volle Kanne hin. Direkt an der Weser. Eins zu Null für Nürnberg.

Nein, mein Fixie hat Bremsen und heute habe ich ihm zwei knallneue knallrote Continental GP4000 Reifen spendiert, die die knallschönen Veloflex Master 22ersetzten, die leider auch schon ziemlich hinüber sind. Den roten San Marco Concor Supercorsa Sattel hatte ich auch ganz gut wieder sauber bekommen und so machte ich mich erst einmal uf dem Weg zur Munte. da gab es dann zumindestens einige Fotogelegenheiten. Heute war das Wetter Sahne. Fast schon angenehm war, blauer Himmel mit gemalten Wölkchen und irgendwie lag Fühling, sich frisch verlieben und Eis essen in der Luft. Ich wollte eine meine Standardrunde an den Wümmewiesen bis Ritterhude und dann über Worpswede und Fischerhude nach Borgfeld fahren (die sogenannte Bremer Kulturrunde). Etwa 70 – 75 km lang, je nach Abkürzung und mit drei schweren Bergprüfungen, davon einer der Haut Categorie und zwei der 1.:

  • Autobahnbrücke am Platzhirsch, gefühlte 6m Höhendifferenz, ber leider fast ohne Anlauf von der Munte Seite
  • HC Aufstieg auf den Sandberg bei Worpswede, von Ritterhude/Osterholz kommend, zieht sich elendig lange und
  • Autobahnbrücke am Horner Freibad, fies, da meistens zum Abschluß von Kulturtouren

Für die ganz fiesen Berge in Ritter D’hudez, die mir Muckel einmal zeigte reicht so früh in der Saison die Kraft noch nicht. Die Idee war nicht so schnell zu fahren, also möglichst GA1 (was bei mir 136 – 144BPM entspricht), durchzuhalten und einen möglichst runden Tritt zu bekommen. Das ist nämlich das nervige an Fixies, da muß man immer treten, auch wenn man keine Lust hat. Wenn man das mal vergißt dann haut es einem von hinten die Pedale gegen den Unterschenkel und dann weiß man das wieder für länger.

Also ich fahre eine 52/18 Übersetzung und bei einem 700C Reifen, lege ich dann mit einer Umdrehung der Kurbel etwa 6,1 m zurück. Wenn ich dann genau 71 km gefahren bin, habe ich also genau 11.639 links und rechts getreten – da gibt es keine Pause und kein Pfuschen und kein Pardon.

Ich fuhr also zunächst Richtung Platzhirsch und dann den ersten Anstieg hoch, den man ja wegen vorheriger Überquerung der Straße in leicht genervter Zusatnd bei Null Kilometer/Stunde anfahren muß. Und außerdem war auch nch die Straße voll mit Radfahrer, von denen man nicht wußte ob sie angesichts der massiven Bergwelt vor ihnen schlapp machen und in den Platzhirsch einkehren, oder aber tapfer bis auf den Gipfel fahren. Es klappte aber ganz gut, ich bekam die Kiste bis über 30, hängte die Bremer Contadoren ab und mußte dann noch schneller auf dem Weg runter treten. Der Deich war voll mit Spaziergängern und Radfahrer, aber beim Dammsiel wurden es dann schon deutlich weniger. Jede Menge Rennradfahrer unterwegs, ich kannte aber keinen von denen. Dann bin ich weiter Richtung Ritterhude und Worpswede und wollte einmal ausprobieren ob man durch Moorhausen weiter nach Worpswede fahren kann. Da geht abe rnicht, weil: Dort ein riesengroßer, böser Hund steht der einem klar macht, daß man dort nicht weiterfahren soll und außerdem die Straße dort ohnehin endet. Egal. Die obligatorischen Photos an der SOS Landschaftsstation. Ein Rennradfahrer überholte mich, ich ließ mir das erstens nicht bieten udn zweitens ihn stehen.

Also weiter die K11 nach Worpswede und dann begann schon der schwerste Anstieg auf der heutigen Tour, hinauf zum Col de Sable. Mein Puls lag bei gefühlten 240 (in echt jedoch bei 174) als ich mich aus der aerodynamischen Anfahrtsposition am Ortsschild nach oben schmiß und in einen langen, rhythmischen Wiegetritt überging. Die 30er Geschwindigkeit konnte ich so gerade halten und links und rechts am Wegesrand zischten fast unkenntlich die Gesichter kunstbeflissener Spaziergänger an mir vorbei. Bald hatte ich es geschafft, noch einmal volle Pulle und schon rollte ich wieder auf der anderen Siete runter, bevor der zweite, leichtere Anstieg auf der L153 Richtung Mooringen begann.

Dann gin es wieter über diese total langweiligen, ereignislosen Straßen nach Worpshausen, Heidberg und Fischerhude. Und dort hatte zu meiner großen Freunde und Überraschung das Eiscafe Lindenlaub auf. Brmer, die von Temperaturen um die 9 Grad aus dem Winterschlaf gerissen wurden, rieben sich die Augen und kauften ihren Kindern ein Eis. „Mozartkugel“ war alle, aber Haselnuss und Amarena schmeckten ganz hervorragend, zumal ich deutlich in Gefahr lief auf dem Hungerast nach Hause zu fahren.  Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nämlich schon 4 bis 5 Stunden nichts gegessen und von der Wasserflasche alleine bewegen sich die Muskeln auch nicht.

Dann ging es am Wald entlang auf dem üblichen Weg nach Borgfeld. Die Landschaft hatte sich mit Beginn des Frühfrühlings (Spätwinter) seit letzter Woche ganz schön verändert. Das Eis von den Wiesen war fast völlig verschwunden und an einigen Stellen war auch das Wasser wieder komplett abgelaufen. Man vergleiche dies mit letzter Woche, aufgenommen an der Wümme-Wulff-Brücke.

Dann nur noch einige wenige weitere Kilometer bis nach Hause. Aber halt, da ist ja noch der Anstieg am Horner Freibad. Zuviele Radler unterwegs, keine Chance dort zu beschleunigen, sehr bescheidene erformance. Nach 71 km und 2:40 Stunden wieder zurück zu Hause und noch nicht einmal sooooo angetrengt. Es war aber trotzdem anstrengend. Vielleicht verblasst der Grad der Anstrengungen nur deshalb, weil die schwerste Prüfung des Tages noch vor mir lag: Deutsch lernen mit meinem pubertierenden Sohn.

Das Union Fixie fuhr sich gut, mit den Conti Reifen muß ich mir auch keine Sorgen wegen einem Platten machen. Dsa Teil ist estaunlich bequem, der San Marco Sattel ist erträglich und auch der 3ttt Gimondi Lenker, der ja eine Kreuzung zwischen einem normalen Rennradlenker und einem Bahnlenker ist, fährt sich erstaunlich gut. Da Union ist wesentlich bequemer als das Chesini. Ich muß unbedingt herausfinden warum. Es steht also einer 100km Ausfahrt mit dem Teil am nächsten Wochenende nichts im Wege. Wer fährt mit?

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Lieven’s Union Fixie

Irgendwie durch die Zufälle des WWW bin ich an Lieven gekommen und Lieven an mich. Er hat ein Union. Ich habe auch eins.

Lieven hatte mich angeschrieben als ich einen Post über den Aufbau des Union Fixies aufd em Positivo Espresso Blog gestellt hatte. Er hatte auch eines gekauft und wollte wissen, wie man dies nun als Fixie umbaut. Îch hatte meinen Union Rahmen über das Rennrad-News Forum bekommen, von einem Typ namens Reisberg. Als der Rahmen dann bei mir zu Haus ankam hatte er an der Kettenstrebe einen Aufkleber des Händlers der den Rahmen verkauft hatte: Jan Verdos aus Den Helder – genau wie meine Gazelle.

Die Geschicht dieser Union Rennrahmen ist ganz interessant. Union war neben Gazelle und Batavus, einer der drei großen Radhersteller in Holland. Sie machten hauptsächlich Hollandräder. Nun, das ist keine Überraschung. Irgendwann einmal hatte die dann in den Siebzigern ein Rennteam. Das konnte ja nun nicht auf Hollandrädern fahren, also wurde Gianni Motta in Italien beauftragt die Rahmen dafür herzustellen. Als es denn eine Replikaserie gab, wurden die Rahmend ann zunächst von Gianni Motta geliefert, später aber dann von Union in Holland selber gebaut. So weit istd ie Legende, die man auf dem www recherchieren kann.

Das Union von Lieven sah im Orginalzustand auch gar nicht schlecht aus.

Lieven wollte es aber dann gerne in ein Fixie mit Bullhornlenker umbauen. Ich habe damit ja auch schon einige Erfahrungen und versuchte ihm so gut wie möglich zu helfen. Ich bin sehr gespannt wie der Aufbau weiter geht und wie sich das fertige Rad dann fährt. Viel Glück, Lieven.

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