Ein weiterer Umbau des Chesini Nobile, der es noch weniger zu einem „Rennrad“ und noch viel mehr zu einem „Stadtrad“ macht.
Zunächst war es das Ziel, den Rahmen auch für größere Fahrerinnen komfortabel fahrbar zu machen. Die Sattelstütze (26.4 mm) wurde durch eine längere ersetzt, die auch noch viel Platz nach oben und unten hat. Das war das erste Mal, dass ich eine Sattelstütze abgeschnitten habe, was mit dem Cutter dafür sehr gut ging. Das Werkzeug habe ich schon recht lange, hatte mich aber nie getraut damit zu arbeiten. Das war natürlich falsch, denn es ist wirklich extrem einfach in der Handhabung und schnell im Schneiden.
Vorne wurde die Position des Lenkers weiter nach oben gebracht. Einmal durch einen längeren Vorbau (vertikal länger, nicht Vorbaulänge nach vorne) und dann durch einen schmaleren Lenker mit einer leichten Überhöhung.
Wie auf dem Foto gut zu sehen ist, sind Sattel und Lenker nun in etwa auf der gleichen Höhe.
Bei dem Lenker handelt es sich um einen alten Moustache Lenker von 3ttt. Weil der Durchmesser hier etwa 23,8 mm und nicht wie bei klassischen Flachlenker 22,2 mm ist, können keine Tektro FL-750 Bremshebel montiert werden.Stattdessen kommen Crosser Bremshebel von Tektro zum Einsatz. Das ist schlichter und einfacher zu greifen als Rennradbremsen, die klassischerweise an einen Moustachelenker gehören würden.
Bei dieser Gelegenheit habe ich dann auch gleich die weißen Bremshüllen gegen silberne Hüllen ausgetauscht.
Um den Einsatzbereich des Rades noch größer zu machen, habe ich dann an der Kurbel wieder ein zweites Kettenblatt montiert, das mit einem Suntour Schellenumwerfer angesteuert wird. Somit stehen jetzt wieder 2 x 6 Gänge zu Verfügung.Das sollte un für alle Steigungen im Umkreis von 200 km von Bremen dicke reichen.
Der MTB Daumi Schalthebel passt natürlich auch nicht an einen Moustachelenker, da er ebenfalls für einen Lenkerdurchmesser von 22,2 mm ausgelegt ist. Stattdessen wurden zwei klassische Campagnolo Schalthebel auf den Anlötsockeln am Unterrohr montiert.
Dann die erste Probefahrt. Alles passt perfekt, nur die Reibung der Schalthebel muss noch nachgestellt werden. Das Rad ist immer noch schnell und wendig unterwegs – vielleicht sogar noch ein wenig wendiger, wegen dem schmaleren Lenker. Kurve kann man mit diesem Rad schnell und sicher fahren.
Die Sitzposition ist nun deutlich entspannter und aufrechter. Weniger Gewicht liegt auf den Händen.
Insgesamt bin ich mit dem Umbau sehr zufrieden. Der Arbeitsaufwand war auch deutlich weniger als erwartet. Je nachdem würde es Sinn machen, die Reifen durch 28er Breite zu ersetzen, um den Komfort noch weiter zu erhöhen.
Done.
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