Mein liebster Blog.

Ich wurde nominiert für diesen „Award“ von Gabi Winck und Ihrem Blog lumacagabi. Irgendwie macht mich das aus einem besonderen Grund stolz. Nicht, weil ich glaube kein gutes Blog zu schreiben, oder, hey: Mehr als 3.000 Blogbeiträge in 10 Jahre müssen auch erst einmal geschafft werden. Nein, alles Kleinkram. Ich bin stolz, weil ich von einer Lehrerin für diesen Preis nominiert wurde. Das ist das erste Mal überhaupt in meinem Leben, dass ein Lehrer oder eine Lehrerin irgendetwas gut finden,was ich im literarischen Sinne zu Papier gebracht habe.

Klar, ich hatte auch sehr guten Noten in meiner Baustoffkunde Klausur oder in Statik I. Aber das ist alles nicht vergleichbar, denn die Korrekteure waren ja alles literarische Banausen. Auch in meiner mit 1,3 bewerteten Diplomarbeit wurden die einzigen beiden Versuche etwas schöngeistiger zu arbeiten dick rot angestrichen:

Das an den Anfang der Arbeit gestellte Zitat von John Lydon aka Johnny Rotten von den Sex Pistols bzw. P.I.L. :

john-lydon202

„Wenn du’s kannst, brauchst du nicht darüber zu reden!“

Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass ich das ganze ja zu Papier bringen musste, weil ich es eben nicht konnte. Wurde ignoriert.

Und weil bei Zugfestigkeitsversuchen mit Beton die Ergebnisse zweier Experimente total verschieden sein können, weil dieser Scheißbeton eben so scheißinhomogen ist, schrieb ich noch

Ein Mann mit einer Uhr weiß wie spät es ist. Ein Mann mit zwei Uhren ist sich nie ganz sicher.“

Ein Zitat aus Illuminatus! von Shea/Wilson einem LSD Roman aus den Endsechzigern.Ich gebe ja zu, dass diese Autoren relativ selten in der Baustoffkunde zitiert werden – verlässliche Aussagen machen die trotzdem.

1971

Der „Mein liebster Blog“ Award funktioniert wie ein Kettenbrief. Hier sind die Spielregeln:

  • Die Person, die dich vorgeschlagen hat, verlinken
  • Die 11 Fragen beantworten
  • 7-11 andere Blogs nominieren und informieren
  • Erklären, worum es geht
  • 11 neue Fragen an die Nominierten stellen,

Und hier sind die Fragen die mir gestellt wurden von Gabi:

  1. Seit wann gibt es deinen Blog?
    Den Positivo Espresso Blog, also den Vorläufer von „There is no I in cyclyng“ gibt es seit 2007 und war auf Englisch. Als ich aus Japan 2010 nach Bremen kam, habe ich dann mit cyclyng auf Deutsch weiter gemacht.
  2. Was macht deiner Meinung nach einen guten Blog aus?
    Ein guter Blog sollte regelmäßig, mindestens drei bis vier mal die Woche einen neuen Post haben, gute, positive und interessante persönliche Berichte publizieren und auch visuell ansprechend sein. Was ich gar nicht mag sind Blogs, in denen nur gelästert wird.
  3. Wie oft juckt es dich täglich in den Fingern, deine WordPress-Seite aufzurufen?
    Täglich.Stündlich. Zweck des Blog ist es viele Menschen zu erreichen, deshalb kontrolliere ich die Statistik sehr genau. Das lenkt auch gut von den Sorgen der Arbeit (Studenten!) ab.
  4. Was ist das schönste Feedback, das du in deinem Blog bekommen hast?
    Manfred von Holstein meinte einmal im Vorbeigehen, dass meine Beiträge gar nicht schlecht wären; aber leider wäre mein Englisch sehr bescheiden, die meisten meiner Ansichten Unsinn und überhaupt das ganze Unterfangen per se Zeitverschwendung. Wer Manfred kennt, kann erahnen was für ein riesiges Lob das war.
  5. Was empfiehlst du Blog-Anfängern?
    Ehrlich gesagt denke ich, dass das schreiben von Blogs an sich eine Sache von gestern ist und nicht mehr begonnen werden sollte.
  6. Worauf bist du besonders stolz?
    Auf die Nominierung hier durch eine Lehrerin. So eine nette Lehrerin kannte ich nicht mehr seit Frau Sudhaus in der Grundschule. Auch noch 36 Jahre nach Abitur denke ich immer noch mit Grauen an Frau Otten zurück, die mir jegliche Lust an der französischen Sprache genommen hat.
  7. Worauf könntest du nie und nimmer verzichten?
    Ich denke die Kombination von Sport machen und anschließend darüber schreiben ist unverzichtbar für die körperliche und geistige Hygiene.
  8. Was bedeutet für dich Entspannung?
    Kaffee, Rotwein, Gin Tonic, Okonomiyaki, Zigarette. Ein paar gute Freunde. Ein gutes Gesprächsthema.

    1404-bb-and-me

  9. Welches Buch würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
    Keine Ahnung. Wenn es wirklich so einsam ist,dann würde ich eher eins schreiben wollen. Der Titel wäre: „Übergestern in Tokyo“.
  10. Dazu könnte ich mich nicht aufraffen …
    Zu promovieren.
  11. Deine Pläne für 2017?
    Wie jedes Jahr: Irgendwie jung, gesund und glücklich mit der Familie und Freunden zu bleiben.

Für den „Liebsten Blog Award“ nominiere ich die folgenden Blogs, die ich alle nicht um Ihre Erlaubnis gebeten haben, und die die Nominierung auch gerne ablehnen können, ohne dass sie sieben Jahre Pech haben, Heuschrecken ihre Räder essen etc.:

  1. Yuji von Klovesradeln
  2. David von Positivo Espresso
  3. Andy von Fyxo
  4. Milano Fixed
  5. Ryoko von rxlab
  6. St. Pedali
  7. Jörn von Um den See
  8. Alex von 1001 Kilometer
  9. Bike Snob NYC
  10. BSAG Blog
  11. Andrea von trilovelife

Und hier sind meine 11 Fragen:

  1. Woher kommt die Lust, etwas zu schreiben?
  2. Wie waren eure Noten in „Deutsch“ (ggf. English) in der Schule?
  3. Müsst ihr auch im Hauptberuf häufiger und viel schreiben?
  4. Welches der folgenden drei Bücher hat euch am meisten beeinflusst?
    Per Anhalter durch die Galaxis; Die Blechtrommel; Das bonbonfarbene tangerinrot-gespritzte Stromlinienbaby

    [die folgenden Fragen sind nur für die radspezifischen Blogs]

    Vervollständige die folgenden Sätze:

  5. Bei einem Rad ist Funktion und Technik wichtig.Noch wichtiger ist allerdings …
  6. Vor die Wahl zwischen Shimano und Suntour gestellt, würde ich…
  7. Campagnolo Delta Bremsen und Spinergy Rev X Laufräder sind……
  8. Würde ich in einem späteren Leben als Sattelstütze  wiedergeboren, so wäre ich diese:

    0000

    [und wieder für alle]

  1. Lesen eure Partner euren Blog und was sagen sie euch dazu?
  2. Wie oft schreibt ihr Dinge in eurem Blog, die nur Familie und Freunden, aber nicht dem Allerweltsleser veständlich sind?
  3. Habt ihr noch einen weiteren Blog zu einem ganz anderen Thema?

Viel Spaß, Auserwählte. Gegebenenfalls.

liebsteraward

10 Kommentare

Eingeordnet unter 2016, Mob

10 Antworten zu “Mein liebster Blog.

  1. Ich hab mich auf jeden Fall köstlich unterhalten beim Lesen … Gut recherchiert, bikesnob! Wusste garnicht mehr, dass ich irgendwo meinen Beruf erwähnt hatte … und war beim Weiterlesen irgendwie irritiert … sollte der bikesnob auch wissen, was mein Göttergatte für einen Beruf hat? Ein Inschenör, der hat es schwör … und die Inschenörsfrau irgendwie auch … ahaaaahaaaa …
    So solls sein … nicht alles so ganz ernst nehmen … sich selbst und die anderen …. so ordnete ich zunächst auch den Manfred von Holstein ein … der bikesnob wird uns Leser da doch nicht durch den Kakao ziehen? mit dem preußischen Colonel …? Aber dann mal im Gesichtsbuch geblättert … gibt dort auch einen und der kann Japanisch …
    偉大なポスト!!!とてもユーモラスありがとうございます、ミスター・エンジニア!! (ich weiß zwar, was ich jetzt schreiben wollte, weiß aber nicht, was Frau Translator da jetzt verzapft hat …)
    LG lumacagabi

  2. Sehr cool. Kann ich mir vorstellen, dass Deine Zitate nicht verstanden wurden. Kann mir aber nicht vorstellen, dass der Award in all den Jahren nie bei Dir gelandet ist?!

  3. Ja, Manfred von Holstein gibt es wirklich und ja, es ist der auf fb, aber sein richtiger Name ist ein anderer. Und das japanisch verstehe ich auch, nur: so richtiges japanisch ist das nicht. Statt „偉大“ sagt man „素晴らしい“. Für’s nächste Mal. ☻

    Und ja, das war da erste Mal, dass ich für den Award gefragt wurde. Da Takeshi ja bereits zwei Mal gefragt wurde, habe ich es mir verkniffen es auch zu tun. Ihr Blog ist trotzdem schön zu lesen.

  4. Nun gut, jetzt sollte ich mir mal Gedanken machen. Übrigens, danke für die Blumen. Auch wenn der Blog nur 1.000 Kilometer als Titel trägt und nicht 1.001. *lach*

    Übrigens, also ich damals begonnen hatte zu bloggen, gab´s ne´ kleine nette Runde, wo man sich „ein Stöckchen zuwarf“. Das waren dann auch so Spielchen wie dieses hier, wohl aber harmloser.

  5. Pingback: 1.000 oder doch 1.001 ? | Tausendkilometer

  6. Neo

    Besser spät als nie gefragt: Kannst Du mir Dein Statement aus dem Fragebogen bitte etwas näher erläutern? „Ehrlich gesagt denke ich, dass das schreiben von Blogs an sich eine Sache von gestern ist und nicht mehr begonnen werden sollte.“ Gern auch per PN, bin einfach neugierig…

  7. Die Zeit, die jemand bereit ist etwas zu lesen, sich anzuschauen oder einfach nur zu verstehen wird immer kürzer: Meine Tochter z.B. schaut sich fast nur noch Videos an auf denen Mädchen singen und tanzen und wenn das nicht interessant ist, dann wird das innerhalb von 3 Sekunden weggedrückt und das nächste kommt. Ich schau auch keinen Film mehr im Internet ohne nicht alle 10 Minuten woanders reinzuclicken. Mein Sohn schreibt nicht mehr e-mails, sondern fast nur noch Sprachnachrichten auf Whatsapp. Und so weiter.

    Ein Blog mit langen geschriebene Beiträgen, die dann auch wirklich Zeit und Aufwand kosten geschrieben zu werden, sind deshalb gegen den Trend und werden immer weniger gelesen. Da steht Aufwand und Ertrag einfach in keinem guten Verhältnis. ein typischer RTF Bericht hier hat vielleicht 1.000 Leser, kostet aber etwa drei Stunden Zeit zu schreiben, zu editieren und zu layouten. Und ich bin da noch fix, weil ich sehr viel Erfahrung habe.

    Gute Qualität (so denke ich mal über die Posts hier) muss sich eben nicht zwangsweise durchsetzen, wenn sie für das falsche Produkt (Blog) ist.

    • Neo

      Besten Dank für die Erläuterung, kann ich sehr gut nachvollziehen. Allerdings glaube ich nicht, dass die Zeit für lange, hochwertige Texte im Internet vorbei sein soll. Die ganzen Infohäppchen durch soziale Medien sind für mich wie Naschzeug – richtig essen muss man aber trotzdem! Also quasi Schokoriegel vs. Drei-Gänge-Menü 🙂

      Bei Deinen Überlegungen, ob bzgl. Aufwand und Nutzen einen Blog noch lohnt, erscheint mir die Größe der Zielgruppe indes viel entscheidender. Je spezieller und persönlicher der Inhalt, desto kleiner wird halt auch die Zielgruppe – es sei denn, man macht wieder Zugeständnisse bzgl. Inhalt und Ausrichtung.

      Ich bitte um Korrektur, falls ich etwas falsch verstanden habe, aber grundsätzlich scheint mir ein Blog eigentlich nicht das falsche Produkt zu sein. Es sei denn, Du willst in Zukunft lieber auch Schokoriegel backen – was ich aber nicht hoffe. Denn ich bevorzuge durchaus *richtiges* Essen, und mir schmeckt auch was Du in Deinem Blog so kochst…

  8. Ach, mal schauen. Ich bin immer etwas sehr hin- und hergerissen wie viel Zeit ich in den Blog investieren soll. Das hängt eben sehr stark auch von Beruf und Familie ab. Danke für das viele Lob.

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