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Giro Dolomiti – die achtbändige Ausgabe. Heute: Die Tage vergehen wie im Flug. Nein, eher wie im Wiegetritt bergauf.

Der heutige Teil der Giro Analogie beschreibt die Fahrt hoch zum Stelvio. Dieser Beitrag liest sich leicht schneller als die Fahrt dauerte.

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Jochen in the house: Davidjochensilviasilkemob : A Short history of Bremen cycling jerseys

Ehrlich gesagt, nach drei Tagen Rennen passiert am 4., 5. und 6. Tag auch nicht mehr so viel außergewöhnliches. Sicher, man fährt durch andere Landschaften, hat neue Herausforderungen – aber im im Prinzip erlebt man immer die gleichen Dinge: Thomas steht oben am Ziel und wartet schon auf uns, auch wenn Thomas jetzt Jochen ist; Rapunzel fährt vor mir und ich bewundere ihre goldenen Extensions; die Ulmis fahren hinter Silke und Silvia und trauen sich nicht sie anzuquatschen; ich überhole die Männer aus Erkelenz und die Scuderia Südstadt überholt mich. Zu Mittag gibt es Pasta, basta.

Am 4. Tag war der Stelvio angesagt und zum ersten mal war der Start nicht an der Messe in Bozen, sondern bei Prato di Stelvio.

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Etwa 1.850 Höhenmeter auf 25 km erwarteten uns. Immer noch besser als bei der Transalp 2011, wo wir in Naturns starteten, denn da muss man noch mal 400 m extra hoch. 2011 bin ich da nicht hoch gekommen ohne abzusteigen, abe dieses Mal war ich mir sehr sicher, dass das kein Problem sein dürfte. Die Steigungen sind ja auch, im Gegensatz zu dem, was wir an den ersten Tagen erlebt hatten, sehr moderat. Das Ding ist halt nur verdammt lang.

 

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Hinter Gomagoi zweigt übrigens eine Straße nach Sulden ab und nach Informationen unserer Hoteliers machte dort im letzten Haus an der Straße gerade zu diesem Zeitpunkt Angela Merkel, (Gewinnerin der Friedensfahrt 1989, wie man an der Brille unschwer erkennen kann) Urlaub.

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Angela Merkel, created by Jenza (Danke!)

Wir fuhren also nach dem Frühstück (wie gehabt) mit dem Teambus raus nach Prato di Stelvio und bauten unseren Kram zusammen un machten uns auf den Weg zum Start. Dort standen quasi bereits alle und wir reihten uns ganz hinten ein. Es gab auch mal wieder ein paar lustige Jerseys.

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Am Start. Ganz hinten.

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Wie immer, perfekt organisiert und dann viel zu früh ging es auch schon los. Ich mag da ja nicht so unaufgewärmt gleich den Berg hochzufahren, aber hier hatte ich keine Wahl – es ging direkt in den Rennmodus. Dachte ich. War aber falsch, denn etwa ein Kilometer später kam dann das bekannte aufblasbare Tor der offiziellen Zeitnahme und hier ging es erst los. Ich war ja schon im Rennmodi und versuchte mein eigenes Tempo den Berg hochzufahren. Das klappte ganz gut und am Anfang überholte ich mal wieder die üblichen Verdächtigten und wurde selber auch ganz gut überholt.

Zunächst ist die Steigung ja relativ lasch und es geht durch ein paar bewaldete Ecken – nicht schlecht wenn das Wetter mal wieder saugut und sauheiss ist.

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Nach ca. einer Stunde war es dann aber erst einmal vorbei mit Rennmodi und es ging in den Survival Mode: Hinten auf das 28er Ritzel und dann relativ alleine weiter. Jetzt überholte ich ab und zu mal einen Fahrer, aber von hinten kam nicht mehr viel. Meine Taktik ist die Kurven sehr weit innen anzufahren, das ist zwar steiler, man kommt aber mit guten Schwung raus und macht so Meter um Meter gut. Und da kam auch schon der Serpentinenanzeiger: noch 46 Kurven bis nach oben.

Es kommt dann so  eine Stelle, wo man zum ersten mal ahnen kann, wie weit man noch hochfahren muss. Ich dachte ich könnte so etwa 900 Höhenmeter in der Stunde machen und rechnete so mit 2 Stunden Fahrzeit. Das war aber etwas optimistisch. Egal, die Landschaft ist einfach großartig.

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Dummerweise war aber mittlerweile auch wieder Verkehr auf der Strecke und die Autos schoben sich an mir vorbei. Dabei waren auch ein paar Busse, und die behindern die Rhythmus des Fahrens doch erheblich. Und die Abgase sind auch etwas nervig, vor allem dann, wenn man in die Situation kommt, dass man nach Entschuldigungen für’s absteigen sucht. Es war nicht so, als wenn ich das Gefühl hatte ich könnte es nicht schaffen, aber nach fast zwei Stunden radeln merkte ich, dass ich zwischendurch vielleicht weniger an „Rennen“ und mehr an „Essen“ hätte denken sollen, denn so langsam ging mir der Saft aus.

Einerseits. Aber andererseits sieht man auch das Ziel, weiß dass man gleich da ist und das beruhigt auch. Jetzt überholte mich noch ein alter Ami Jeep, in den Alpen fahren ja Unmengen von diesen Klassikmöhren rum. Noch ein paar Höhenmeter, da die Anzeige, dass es nur noch 1 km weit weg ist. Und da ist das Tor in Sicht, also noch einmal rein in die Eisen, sprinten, alles geben, denn bald ist alles vorbei.

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Jochen stand schon ’ne gefühlte Stunde oben und fotographierte uns einzeln ab, wie wir ins Ziel kamen.

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Silke, hinter ihr mal kein Ulmi.

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Cool, geschafft, wie sich nachher heraustellt in 2:18 r, also 13,4 Höhenmeter/Minute, vermutlich meine schwächste Leistung im ganzen Giro, aber andererseits auch erfolgreiche Revanche für die Transalp 2011.

Oben auf dem Pass war ganz schön viel Trubel und zum Glück war eine erste Verpflegungsstation aufgebaut bei der ich mich alleine versorgen konnte; Jochen wartete ja noch am Ziel auf die anderen. Auf einmal wurde es da ganz hektisch. Wir wurden alle aufgefordert sofort auf der anderen Seite in Richtung Umbrai Pass runter zu fahren; was ich dann auch tat. Später stellte sich heraus, dass ich noch so gerade da runter kam, kurz nach mir wurde die Abfahrt gesperrt und alle die noch oben waren mussten auf der gleichen Seite den Pass wieder runter, die sie hochgefahren waren. Silke, Silvia, Jochen und David waren davon betroffen.

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Oben, wie gesagt ein wenig rummelig.

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.. und wieder runter auf derselben Seite für Davidsilkesilviajochen.

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Oben. Jochensilvia.

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Oben: Silviasilke.

Davon bekam ich allerdings nichts mit, denn ich hatte mich schon auf die Abfahrt in die Schweiz gemacht. Ich bin mir nicht sicher, aber auf dem Weg nach unten kam ich an einem gestürzten Fahrer vorbei und vielleicht war es deswegen, dass, die Rennleitung entschieden hatte die Abfahrt zu sperren. Ich persönlich fand die auch nicht anders als die Strecke hoch, viele Kurven, die Strasse vielleicht etwas weniger breit abe auch deutlich weniger Verkehr.

Es machte mal wieder sehr viel Spaß da runter zu brettern und am vierten Tag klappt das abfahren auch ganz gut. In den ersten Tagen regiert oft die Angst, aber nach der Anstrengung den Stelvio hochzufahren ist einem eigentlich alles egal und man fährt als wenn es kein morgen geben würde.

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Auf der Abfahrt war ich größtenteils alleine, fast keine Autos, einfach super. Die Dörfer hier sehen etwas ärmer aus, so als wenn die Menschen dort im Schatten der Berge gelebt hätten. Unten, als es wieder flacher wurde, wurde die Gruppe wieder durch einen Konvoi langsam geführt, so dass wir alle aufschliessen konnten und gemeinsam zum Start zurückfuhren. Dort warteten auch schon die anderen auf mich in der Schlange der Essensausgabe. Es gab mal wieder Pasta.

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Noch früh am Tag, und die Arbeit ist bereits geschafft. Beim Essen fiel mir auf, dass ich den ganzen Tag Rapunzel nicht gesehen hatte, sie hatte sich wohl nur für die ersten drei Tage des Giros angemeldet. Aber dann sah ich ……. sie.

Sie

Sie.

Wow. Q36.5 Jersey. Ganz alleine. So hübsch, dass sich der Nerd links neben ihr nicht traut sie anzusprechen. Allerdings auch so hübsch, dass sich des Nerd, der das hier schreibt auch nicht traute. Sicherheitshalber erzählte ich den anderen erst mal nichts, aber jetzt nachdem alles vorbei ist und ich im sicheren Schoß der Familie gelandet bin darf dies zu Dokumentationszwecken erwähnt werden.

Da der Tag so schön war, und vor allem quasi vorbei, fuhren wir nach Naturns, wo David und ich mal eine Nacht auf der Transalp verbracht hatten. Eigentlich hatte ich ja so gedacht, mit dem Rad zurück nach Bozen zu fahren, aber ich war dann doch ganz glücklich im Bus zu sein. In Naturns kamen wieder die Erinnerungen hoch ….. gue und nicht so gute, aber die schlechten verschwanden schnell bei Apfelstrudel. Am nächsten Tag würde es weitergehen.

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Apfelstrudel in Naturns

Bald geht es weiter.

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Giro Dolomiti – die achtbändige Ausgabe. Heute: Lieber kalter Kaffee als heißer Tee.

Da der Stelvio am 4. Tag auf dem Programm des Giro Dolomiti steht, könnte man denken, dass dies die Königsetappe ist. Aber der Stelvio ist relativ einfach: 30 km rauf, rauf rauf und dann 30 km runter, runter, runter. Die Sella Runde am 3. Tag ist sowohl in Punkto Höhenmetern, als auch Distanz weitaus länger und härter. Vor allem die Idee, die Teilnehmer zunächst einmal 100 km und 2.700 Höhenmeter radeln zu lassen, um dann das Rennen beginnen zu lassen ist schon eine besondere.

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Die Grafik kommt den Rennteil nicht richtig wieder: Es ist das Stück beginnend im Tal nach ca. 100 km hoch zum Passo Sella über 9 km und 600 Höhenmeter.

Am dritten Tag kennt man den Drill. Am Abend vorher wird alles gewaschen und  vorbereitet, pünktlich um 6:09 Uhr wird aufgestanden; die Tür zum Frühstückssaal wird pünktlich um 0&.30 Uhr geöffnet, ich esse wie jeden Morgen das gleiche und dann geht es ab zur Messe nach Bozen zum Start. Dort stehen wir alle gut gelaunt rum, Thomas zum letzten Mal, denn er hat nur den halben Giro gebucht und will in den nächsten Tagen noch einige andere Pässe im Alleingang fahren, unter anderem den Mortirolo.

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Perfekt organisiert geht es um 7:30 Hr im Pulk los durch abgesperrten Verkehr genau wie am Tag zuvor Richtung Norden entlang der Brennerautobahn. Die Strasse kennen wir nun und ich schaue, wer so dabei ist und wen ich auf den anderen Etappen bereits gesehen habe. Rapunzel fällt, wie immer, recht schnell auf, die Hardcoremänner vom Erkelenzer RSC auch. Und dann sind da die vielen Fahrer vom RSC Niddatal, die Amis aus Miami von „Lola“, die Melody Farmers und, zu meinem Erstaunen, Massen an Skandinavienern, die man an Jerseys erkennt, weil die ganzen Namen darauf viele durchgestrichene „O“s haben, wie z.B. Osterhus. Auf einem Jersey steht: „Smagelig. Sniffgert. Snutvermot“ Oder so ähnlich und ich frage mich bis heute, was das heißen mag, es klingt aber irgendwie sehr überzeugend. Zwei gutaussehende, schnelle Typen aus Ulm, die „Ulmis“ fahren hinter Silke und Silvia her, trauen sich aber nicht sie anzusprechen. Sie haben beide Cervelos (der eine mit Shimano, der andere mit Campa), beide den gleichen Helm, überhaupt sehen so aus wie richtig gute Freundinnen. Ich fahre an ihnen vorbei, bin parallel zu Silvia und spreche sie an: „Na? So alleine hier? Ich auch!“ Silvia lacht. Tja, Jungs, so geht das.

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Hinten in schwarz-weiß: Einer von den Ulmis aus dem Eis.

Bei Barbian beginnt der Anstieg in die Sella Runde. Von 500 geht es rauf auf 2.250 Meter über 37 hm. Macht aber Spaß, schöne Strassen, gutes Wetter, kontrolliertes Tempo. Ich bemühe mich schon schnell zu sein, will es aber auch nicht übertreiben, denn der Tag ist lang und oben angekommen sind das eben erste die Hälfte aller Höhenmeter die gefahren werden müssen heute. Langsam wird die Landschaft atemberaubend. Am Morgen sind die Wolken noch dicht und die Berge noch nicht richtig zu sehen, aber gegen Mittag lichtet sich der Dunst und die gewaltigen Felsformationen werden in ihrem ganzen Umfang sichtbar.

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Das ist nun mal wirklich ganz anders, als die Berge, die wir hier in Bremen zu sehen bekommen! Es mag vielleicht komisch klingen, da der Vergleich ja an sich eher anders rum sein müsste, aber die Formen erinnern mich an die Berge von Guilin in China.

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Und so gar nicht an dieses neue, runde Dolomiti Eis von Langnese, das durch seine Zacken auch seinen Charme verloren hat.

Soweit ist wirklich alles gut. Ich überhole mal wieder einen Haufen Leute, die ich alle schon in den letzten Tagen überholt habe – dann werde ich von anderen überholt, die mich auch bereits mehrmals zuvor haben stehen lassen. Da jeder, und so auch ich, am Berg sein eigenes Tempo fährt, komme ich alleine am Sella Pass an. Einer von drei Pässen ist im Sack.

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Die folgende Abfahrt ist schnell und spektakulär. Noch besser als meine Lieblingsabfahrt überhaupt, Route 20 in Japan runter von Hakone nach Atami.  David erzählt mir später, das er ein Foto von mir gemacht hat, wie ich abfahre, siehe hier drunter. Man kann dem Foto allerdings nicht anhören, dass ich die ganze Zeit vor Glück schreie! „Yippie! Yeaahhhhh“ und wenn ich ganz übermütig drauf bin, dann singe ich „Yeah Yeah Yeah“ von den Rezillos.

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mob fährt total ab!….

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.. andere auch.

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Leider: Wie immer gibt es diese widerlichen Radpinkler an der Straßenseite, die die ganze Umwelt versauen.

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Danke, Mädels.

Es war aber spektakulär und für mich persönlich der Höhepunkt der Tour. Landschaft …wirklich überall.

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Und so ging es weiter, rauf und runter: den Pradoi Pass hoch, den Campolongo Pass hoch und dann in die letzte Abfahrt nach Corvara bevor der Rennteil der Etappe begann. Klar, ich war schon ziemlich müde, aber für den Rennteil hatte ich mir noch ein wenig Saft aufbewahrt.9 km mit 600 Meter Steigung waren im Vergleich zu den sehr steilen Anstiegen der ersten beiden Tage auch recht moderat. Tja, wäre man nicht schon 100 km in den Bergen gefahren.

Ich ga also ein wenig Gas, nachdem ich das Zeitmessungstor durchquert hatte und machte mich auf den Weg hoch zum Grödnerjoch. Leider hört dann auch das Betrachten der Landschaft völlig auf, ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern was um mich herum geschah. Nach etwa 2/3 der Strecke gab es eine Verpflegungsstation. Jemand rief „The caldo“ und da ich gerade nicht bei Sinnen war und mein italienisch ohnehin nicht so gut ist, dachte ich für einen falschen Moment, dass „Caldo“ kalt ist (Nein – ist warm) und das ein Tee jetzt gerade richtig wäre (Nein, auch das nicht). Ich nahm einen Becher und einen Schluck der augenblicklich meine Mundhöhle in eine überzuckerte, glühende Hölle verwandelte. Ich konnte das Zeuch gerade noch ausspucken, der Becher flog hinterher, aber den Geschmack konnte ich bis oben zum Pass nicht mehr los werden. Es war der Geschmack der Kindheit, wenn man mit Fieber im Bett liegt und die Mutter einem einen heißen Tee bringt, um wieder gesunde zu werden. Alleine die Erinnerung an die eigenen Kinderkrankheiten liess meine Leistung um 50% einbrechen. Na ja, oben reichte es doch noch für einen Spurt und dann ganz schnell runter nach Wolkenstein wo das Essen auf uns wartete.

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Es ging dann die Strasse zurück, die wir auch gekommen waren. Ich hatte keine Lust im Puk runter zu fahren und so machte ich mich heimlich nach dem Essen davon, umging die Streckenposten und fuhr im Verkehr die Strecke alleine zurück bis zum Beginn des flachen Stückes nach Bozen rein. Es war so gut wie kein Verkehr da und ich wurde belohnt mit einer herrlichen und schnellen Abfahrt. Ich war nicht der einzige, ich traf hier und dort auch noch ein paar andere Fahrer.

Dann ging es im Pulk und im gesperrten Verkehr, wieder perfekt organisiert nach Bozen rein. Ehrlich gesagt habe ich nicht die geringste Ahnung, was wir am Abend gemacht haben, vielleicht kann jemand aushelfen? Ah ja, wir waren Pizza essen in der Stadt und verabschiedeten Thomas, der am nächsten Tag durch Jochen ersetzt wurde.

Der nächste Tag war nun endlich ein Ruhetag und den hatten wir uns auch wirklich verdient.

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Demnächst mehr.

Strava

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Giro Dolomiti – die achtbändige Ausgabe. Heute: Culo rasato

In der Vergangenheit habe ich mich des öfteren abfällig über Menschen geäußert, die soooo alte Radhosen tragen, dass die Arschbehaarung sichtbar wird, wenn man in ihrem Windschatten fährt. Nachdem mich Silvia im Laufe der Etappe darauf aufmerksam machte, dass nagelneue, verschwitzte weiße Radhosen in etwa denselben Effekt erzielen tut mir dies sehr leid.

T02Egal, dazu später mehr. Oder auch nicht. Am zweiten Tag hatten die Mädels ausnahmsweise in ihrem Zimmr gut geschlafen, so dass  wiederum ausnahmsweise kein Zimmerwechsel verlangt wurde. Am zweiten Tag hat man den Drill auch schon ganz gut verinnerlicht. Man weiß wann man aufstehen muss, was vorbereitet sein will, was man zum Frühstück isst und wie man ann gemütlich zum Startpunkt, der Messe in Bozen, fährt. Wir waren vielleicht ein wenig nervöser als sonst, da heute wesentlich mehr Kilometer (143) als auch Höhenmeter (2.200) als gestern anstanden – der Rennteil selber waren aber wieder nur lächerliche  613 Höhenmeter auf 6,2 km Strecke, also etwa 2/3 von dem was wir gestern geleistet hatten.

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Am Start des 2. Tages. Silvia als Deutsche, ich als Holländer verkleidet.

Nach demStart ging es im abgesperrten Verkehr aus der Landstraße parallel zur Brennerautobahn raus aus Bozen Richtung Norden. Als wir aus der Stadt raus waren begann der Anstieg und wir fuhren direkt in einen sehr langen Tunnel. Das war nicht so gut gewählt, denn die Luft war recht stickig und von der Landschaft war natürlich nichts zu sehen. Einerseits. Andererseits erinnerte mich, dass an das 210 km Rennen 2008 auf Sadogashima, auf dem es auf 210 km immer und permanent geregnet hatte und ich froh war, dass ab und zu ein Tunnel kam und ich trocken blieb. Dort waren die Tunnels die Highlights der Tour! Eine gute Seite hatte der Tunnel ja schon: Die Männer hielten sich im Tunneln doch sehr mit dem pinkeln zurück, noch nicht einmal die BASF Fahrer kamen auf die Idee den Beton zu düngen.

David bemerkte dann auch, dass wir eine andere Strecke fuhren, als der Veranstalter Sie zuum Download für Navis zur Verfügung gestellt hatte. Das war übrigens am ersten Tag genauso, wo wir auf der dicken Landstraße blieben und nicht den kleinen Weg um den Kalterer See fuhren. Es ging aber trotzdem ständig bergauf und durch das kontrollierte fahren machte das auch sehr viel Spaß.

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Endlich aus dem Tunnel raus.

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Und jetzt wo der Tunnel weg ist, ist auch der Tunnelblick verschwunden.

Rechts und links gab es nun Landschaft noch und nöcher. Und da wir nun auch auf mehr als 1.000 Meter Höhe waren, wurden die Temperaturen auch ganz angenehm.

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Rapunzel, mit aus dem Jersey gefallenen, gold-blonden Extensions.

Und wem begegnete ich wieder direkt nach der Ausfahrt aus dem Tunnel?
Doch was war das? Auf einmal ging es links ab zum……Nein, ich wage es nicht zu schreiben, ein Pass mit einem politisch inakzeptablem, völlig inkorrektem Namen. Unglaublich, in welchem Jahrhundert leben wir denn hier in Norditalien? Ist da in den Bergen noch die Inquisition am Werke? Ich finde diesen Pass sollte man langsam mal umbenennen, also zum Beispiel in „Pass mit Migrationshintergrund“ oder ähnlich wohlklingenden, politisch korrekten Namen.

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Skandal !

Wir fuhren weiter in Richtung des politisch korrekten Karerpasses. Am Straßenrand gab es eine Pause auf dem höchsten Punkt und dann machten wir uns auf in eine schöne Abfahrt nach Pera die Fossa. Von der Hauptstraße aus zweigte eine steile, kleinere Strasse ab direkt auf eine bewaldete Felswand zu und dort stand nun auch das Tor der Zeitmessung, dass wir bereits von der ersten Etappe kannten. Ich zitiere hier einmal aus dem Beschreibung des Veranstalters über den nun folgenden Rennanstieg:

„Der Aufstieg, 6,2 km lang mit einem Höhenunterschied von 613 m, ist kurz aber anspruchsvoll wegen der Neigungen, die in einigen Strecken 20% erreichen. Die Route führt durch eine besonders eindrucksvolle Landschaft im Herzen des Rosengartens. Die schwierigsten Abschnitte begegnen uns in den ersten 1500 m und in den letzten 3 km. Die durchschnittliche Neigung ist 9,9%.“

OK. Also die schwierigen Teile sind die ersten 1,5 km und die letzten 3, dann sollten die 1,7 km in der Mitte ja recht einfach sein, immerhin. Die ersten 1,5 km waren extrem steil. Es war überhaupt nicht daran zu denken hier irgendein Rennen zu fahren, es ging um das pure überleben und auf dem Rad bleiben und weiter treten – Survivalmode von der ersten Minute an. Man kommt dann durch eine Ort, wo die Straße etwas flacher verläuft und teilweise auch abschüssig wird. Das sind die leichten 1,7 km, aber mir schienen die maximal 400 Meter lang. Und von dort aus ging es dann superbrutal durch den Wald hoch. Ich kann mich nicht erinnern, da irgendwie zweistellige Geschwindigkeiten gefahren zu sein – war sozusagen die Anti-Fuchsröhre.  Natürlich überholte ich trotzdem die gleichen Leute wie immer und wurde wie immer selber heftigst überholt. Silvia und Silke waren echt am fluchen. Einige Teilnehmer waren abgestiegen und gingen zu Fuß hoch. Ich könnte mir vorstellen, dass das schneller ist als Rad zu fahren. Thomas meinte er hätte jemand gesehen, der mit viel Schwung die Abfahrt runter kam, das Tor der Zeiterfassung und die Straße dahinter sah und gleich umkehrte und sich zur nächsten Pausenstation aufmachte. Kann ich nachvollziehen. Ich wollte aber ums verrecken nicht absteigen und quälte mich da mit 34/28 Übersetzung hoch. Jetzt wäre ich echt dankbar für ein 32er Ritzel hinten gewesen. Noch eine Kurve…und immer noch kein Ziel in Sicht….noch 500 Meter… immer noch kein Ziel zu sehen….noch ne Kurve… noch ’ne Kurve….ich steig ab…nein., doch nicht….weiter, komm, gleich in das Ziel da, nach der nächsten Ecke….Mist.. immer noch nicht…da! da! da!…die letzten 20 Meter noch Mal voll gespurtet und dann brach ich kurz hinter dem Ziel zusammen, ungefähr da wo Thomas gut gestylt und noch besser gelaunt stand und Fotos machte.

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„Na, so alleine hier?“

Kurz nach mir kamen Silke und Silvia rein und dann auch David. Zum Glück gab es jetzt Erfrischungen. Und da fiel uns auf, dass die Landschaft hier ja ziemlich beeindruckend war. Ich schwöre, ich habe davon absolut nichts im rennen gesehen.

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DHF: Deutsch-holländische Freundschaft: „Ich & die Wirklichkeit“

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11800533_10206458234152117_5343727631812843129_nNicht schlecht, oder?

Wir waren schon mächtig beeindruckt und mittlerweile konnten wir uns auch wieder bewegen trotz aller Erschöpfung un den Mund aufmachen und „Ahhhhh“ und „Oooohhh“ sagen. Nachdem nun alle Fahrer oben angekommen waren ging es wieder runter auf derselben Straße und dann nach Pozza die Fasso zum Mittagessen. Wie immer reichhaltig. Die anschließende Rückfahrt nach Bozen verzögerte sich dann erheblich. Wir mussten sehr lange warten, bis es dann im Gesamtpulk wieder losging.

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Das war aber auch der einzige Moment, wo ich von der Organisation etwas genervt war. Von etwa 140 km waren wir nun gerade einmal die Hälfte gefahren und eigentlich recht kaputt. Die nächsten 70 km waren aber quasi nur noch abwärts im Peloton. Man hätte auch ein wenig schneller fahren können, denn es drängte sich schon ganz ordentlich, aber es ging dann sehr, sehr zügig zurück nach Bozen. Das Fahren in der großen Gruppe machte mir bei den schnellen Abfahrten aber nicht so viel Spaß, deshalb überlegte ich mir schon, wie in dem in Zukunft entgehen könnte.

Nachher an der Messe schaute ich auf die Ergebnisse: Wieder so Platz 300 irgendwas. Diesmal nur 16,2 Meter/Minute hoch, etwas langsamer als auf den Schneiderwiesen. Na ja, je steiler es wird umso mehr bin ich durch das Gewicht benachteiligt. Wir haben es dann nicht mehr raus in die Stadt geschafft zum Abendessen sondern sind zusammengesunken in unserem Hotel. Zum Glück wurden wir dort von Mademoiselle Jeanne verwöhnt:

“ Was willst Du? Noch ein Bier?“ (zu mir)

„Und was darf ich Madame bringen?“ (zu Silke)

Ja, Mademoiselle Jeanne vom Hotel Raffi hatte schon ihren besonderen Charme, den wir nun, wieder in Bremen angekommen sehr vermissen. Abends in unserem Zimmer packte ich meine weiße Radhose in die Wäschetüte und holte sie erst in Bremen wieder raus.

Strava.

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Giro Dolomiti – die achtbändige Ausgabe. Heute: Prato di Sarto

Eine Zeit lang, als unser Sohn noch sehr klein, und ich mal gerade wieder ganz gemein war, erzählte ich ihm im Vertrauen, dass ab und an der Schneider bei uns vorbeikommen, und kleinen, unartigen Kindern die Finger abschneiden würde. Lustigerweise kam einige Monate später ein Aupair namens Natascha Schneider, die dann zunächst Angst und Schrecken verbreitete. Und am ersten Tag des Giro ging es hoch auf die passend benannten Schneiderwiesen.

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Das Konzept des Giro Dolomiti ist ein sehr komfortables. Jede Etappe startet und endet in Bozen (mit Ausnahme der 4. Etappe, wo es den Stelvio hoch geht). Man fährt zunächst ein wenig und nicht so schnell durch die Gegend, um dann einen einzigen Anstieg im Renntempo zu erklimmen (der gelbe Teil der Grafik oben). Oben, oder kurz danach, gibt es dann ein gutes und umfangreiches Mittagessen und dann rollt man vom höchsten Punkt wieder zurück nach Bozen. Im Gegensatz zur Transalp muss man also nicht jeden Tag umziehen, Sachen packen etc., und man bekommt auch so recht viel von der Landschaft mit.

So weit so gut und zur Theorie. Am ersten Tag beim Frühstück vor Sieben sieht die ganze Sache dann aber doch wesentlich nervöser aus. Die Mädels hatten ihr Zimmer auf der lauten Straßenseite des Hotels gegen eins auf der Gartenseite getauscht (1. Zimmertausch), um besser schlafen zu können. Wenig konnten sie ahnen, dass im Garten nebenan die ganze Nacht Party war. Und so sahen sie am Frühstückstisch eher  etwas dünnlippig als gewöhnlich aus.

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Irgendwelche Schweizer Mädels die auch im Hotel übernachteten in wechselnden Zimmern.

Dann auf zum Start durch das pennende Bozen, im Hintergrund die Berge mal wieder.

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Silke und Silvia hatten sich als Schweizerinnen verkleidet. Sie wurden dann während des Rennens ständig auf schwyzerdütsch angequatscht. Also, eigentlich wurden sie immer angequatscht, im Gegensatz zu David oder mir. Selbst wenn sie Bärte und Kosakenuniformen getragen hätten, wären sie wohl auf russisch angequatscht worden. David und mich hätte man noch nicht einmal angesprochen, wenn wir dafür Geld gezahlt hätten.

Am Start an der Messe hatten sich bereits die gut 500 Fahrer der Tour versammelt und dann ging es auch schon mit Eskorte raus. Das war wirklich sehr gut organisiert, der Pulk blieb zusammen und der Verkehr draußen.

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mob beim Japaner-posen

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11751867_10207960279071249_1268857610062596037_nIn sehr gemütlichem Tempo ging es nun über Eppan nach Kaltern. Es war schon fast zu langsam, mir juckte es in den Beinen und ich wollte endlich alles geben – ein Gefühl, das ich wirklich nur auf den ersten 40 km hatte und danach nie wieder. Zwei Dinge sind mir dann aufgefallen: Erstens sind viele Männer vor dem Start so aufgeregt, dass sie ihre Morgentoilette vergessen. Das holen sie dann auf der Tour nach und ich übertreibe sicherlich nicht, wenn ich schreibe dass ich an diesem Morgen mehr als 25% der männlichem Starter am Straßenrand zwischen Apfelbäumen und Weinreben pinkeln sah. Ich hatte keine Wahl, egal wo ich hinsah Äpfel, Weintrauben und pinkelnde Männer. Und mit geschlossenen Augen radelt es sich nun einmal sehr risikoreich. Es hatte den Anschein einer gigantischen, inszenierten, konzertierten Nitratdüngungsaktion. Ohne den Giro würden in Südtirol vermutlich gar keine Pflanzen wachsen die Früchte tragen! Besonders lustig wird das ganze, wenn man Radler sieht die Trikots von BASF tragen und düngen.

IMGP1400Oder ist das eine ganz geschickte Taktik um vor dem Rennen wirklich jedes unnötige Gramm Gewicht zu verlieren? Vielleicht sassen da ja noch andere Radler weiter hinten in den Apfelbaumplantagen und machten sich gerade einen Einlauf, um das optimale Bergzeitfahrgewicht zu erreichen.

Zweitens erkennt man die Mitradler in der Regel an der Kombination von Trikot und Rad. Oh, da ist wieder dieser „Eindhoven Penguin“ auf dem Pinarello. Oh, da ist wieder Rapunzel. Die erkannte man übrigens immer, aber weder an Rad nach an Trikot, sondern an ihren superlangen blonden Extensions deren Spitzen in den Trikottaschen verstaut waren. Haben die Leute dann am nächsten Tag ein anderes Jersey an, weiß man wieder mal nicht wer die sind. Und in der Stadt in Freizeitklamotten würde man keinen einzigen erkennen – mit Ausnahme von Rapunzel. Doch dazu später.

Wir fuhren über Auer nach Leifers und waren quasi wieder zurück am Hotel, als wenige Kilometer später eine Strasse nach rechts abzweigte, mitten auf eine Felswand zu. Dahinter gab es ein aufblasbares Tor mit Zeitmessung und das Rennen würde hier beginnen. 10,7 Kilometer lang, 1.087 Höhenmeter, also durchschnittlich mehr als 10% Steigung.

Ich drehte noch eine kurze Schleife, da ich auf dem 20% Anstieg der zum Start führte nicht in das kleine Kettenblatt vorne schalten konnte und machte mich dann im Rennmodus auf den Weg nach oben zum Ziel, hinter dem die legendären Schneiderwiesen liegen sollten. Die ganze Strecke nach oben war komplett frei von Verkehr und führte bei guten, aber heißem Wetter überwiegend durch schattiges Waldgebiet. Ich war relativ weit hinten im Feld gestartet, denn das gibt mir die Möglichkeit früher gestartete Fahrer zu überholen und möglichst wenig selber überholt zu werden. Ganz ehrlich – überholen ist das einzige was in meinem Alter, in dem man keinen Blumentopf mehr gewinnen kann, bei Rennen Spaß macht. Auf dieser ersten Etappe lernte ich dann die Fahrer kennen, die ich dann in den folgenden fünf Renntagen immer weider überholen würde, bzw. von denen ich immer wieder überholt werden würde. Da war so eine ledrige Frau mit kurzen Haaren die etwa auf demselben Niveau wie ich fuhr. Oder die Mannschaft vom RSC Erkelenz die ich fast jedes Mal komplett stehen ließ. Da die aus meiner Heimat kommen, feierte ich ab und an einzelne von denen mit einem „LOT JONN !“ an, aber das waren eher so introvertierte Machotypen, die nicht viel Spaß verstanden.

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Hoch auf die Schneiderwiesen, hier schon relativ weit oben.

Ich war im Rennmodus und nicht gerade langsam für meine Verhältnisse, wurde aber zu Beginn deutlich öfters eingheholt, als ich selber überholte. Mist. 8.000 km Training in den Bergen um Bremen umsonst! Warum bin ich denn 20 Mal hintereinander das Hohe Zeh, die Aalschleife und den Hünenhügel hier hochgefahren, bitte ???? Silvia uns später Silke bekam ich noch. An Silvia schlich ich mich heran, hauchte ein „Na, so allein hier? Ich auch…“ in ihr Ohr und bekam zur Antwort: „Fahr‘ ruhig weiter…“ Und habe bei bescheidenem Wetter die 150km der RTF Alpe de Seevetal zurückgelegt wo mehr Höhenmeter nicht gehen? Ganz am Ende wurde ich noch von so einer deutschen Zicke eingeholt (egal) und die letzten Meter wurden im Schlußspurt zurückgelegt.

Insgesamt braucht ich 1:04:50 hr für das Stück, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 10 km/h und 16,8 m/min Steiggeschwindigkeit entspricht, das ist für mich alles ganz OK. Thomas war der einzige von uns der das alles in weniger als einer Stunde schaffte und dann konsequenterweise gut frisiert oben auf uns wartete.

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Silvia im Ziel auf den Schneiderwiesen

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..wo Thomas schon lange wartet.

Oben gab es dann erst einmal zu trinken und … Apfelstrudel.

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Apfelstrudel vorne, Schweizerinnen hinten.

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Apfelstrudel everywhere …..

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…Niddataler auch überall. Rechts David, der auf Ranndoneur-Art pausiert.

War wirklich gut und die Aussicht von dort oben war auch schön.

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11760330_10206450469758012_3279661940692318272_nGanz oben traf ich auch Rapunzel wieder.

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Langsam kamen wir erste Zweifel an der Echtheit ihrer Haare und ehrlich gesagt auch ihrer Schönheit. Sie erinnerte mich mehr an mehr an die Rapunzel aus der „Gebrüder Grimm“ Verfilmung von Terry Gilliam, als an was mich sonst so normalerweise unter Rapunzel vorstellt. Meine Favoritin war, abgesehen von zwei Schweizerinnen, die mir bei der ersten Etappe auffielen und die ich dann lange nicht mehr wiedersah, eine sehr junge Italienerin, die mit ihrem ganzen Clan angereist war und wirklich schnell war.

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Mit Bruder, Cousin oder so, passte jedenfalls immer auf sie auf.

Nach einer sehr erfrischenden Pause ging es dann von den Schneiderwiesen dieselbe Straße runter auf die Hauptstraße, die wir gekommen waren. Jetzt gab es ein wenig Verkehr hier, zudem war die Straße sehr steil und kurvig, so dass ich ganz schön stark in den Bremshebeln hing – ich mag es ja lieber wenn es wenig technisch und schnell runter geht, so wie vom Pico de Valeta in der Sierra Nevada, wo man 2.700 Höhenmeter auf 43 km Strecke und breiten Straßen prima nach unten wegrollen kann.  Es gibt aber irre viele schnelle Abfahrer, die dort runterfuhren, als wenn es kein morgen mehr geben würde. Wir gehörten nicht dazu.

Noch ein kurzes Stück über abgesperrte Landstraßen und dann waren wir wieder an der Messe. Auf das essen dort verzichteten wir (kann mich nicht erinnern warum) und stattdessen fuhren David und ich mit dem Bus nach Bozen rein, um uns den Ötzi anzuschauen.

Der Ötzi. Erinnerte mich irgendwie an die Trikots der Erkelenzer.

Der Ötzi ist im Südtiroler Archäologiemuseum ausgestellt, in dem eine Etage mir zu Ehren benannt ist, wie ich erfreulicherweise feststellen durfte.

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Durchgang nur für den mob

Ehrlich gesagt, war da außer Radfahren, essen und schlafen auch die einzige kulturelle Aktion, die wir auf einem Renntag zustande bekommen haben, was damit zusammenhing, dass a) das der erste Tag und wir nicht frisch waren und b) die ganze Etappe recht kurz war. In den nächsten tagen sollte es immer härter werden, aber dazu später mehr.

Ergebnistechnisch war ich zufrieden. Ich war auf Platz 307 von ca. 450 gestarteten Teilnehmern, hatte also so etwa ein Drittel hinter mir gelassen. In meinem Alter schaut man ja eher nach hinten und nicht nach vorne.

Strava

 

 

 

 

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Giro Dolomiti – die achtbändige Ausgabe. Heute: Il viaggio

Erstaunlicherweise ist Bozen, und somit der italienische Teil der Alpen, relativ weit weg von Bremen.Laut Google Maps genau 1.023 km von meiner Haustür. Anders ausgedrückt: Ca. fünf Toilettenpause oder € 3,50 Umsatz von Sanifair.

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Die Limbo Übungsstation von Sanifair.

Eine sehr entspannte Art und Weise nach Bozen zu kommen mit einem Haufen Gepäck ist mit einem VW T5 Bus. Das Teil braucht erstaunlich wenig Sprit, fährt relativ schnell (auch wenn es sehr, sehr langsam beschleunigt) und bietet genug Platz für vier bis fünf Personen, deren Räder, Ersatzteile und Werkzeug sowie diversen Plastiktüten mit Energieriegeln, Wasserflaschen und auch Damenhandtaschen. Silke, Silvia und ich machten uns Freitags Morgens auf den Weg; David war zu der Zeit bereits auf seinem Flug von Tokyo über Quatar nach München wo wir ihn treffen wollten. Wir hatten ziemlich viel Glück mit ziemlich wenig Verkehr auf den Autobahn und kamen so gegen 17 Uhr in München an, wo David im Hotel bereits auf uns wartete. Einzig und allein die Fahrt nach München rein kostete sehr viel Zeit und Nerven, denn entweder waren wir genau in die Rushhour geraten, oder aber der Münchener Verkehr ist immer so dicht.

Ich hatte David lange nicht mehr gesehen, seit April letzten Jahres, aber in dem Moment wo wir unser Doppelzimmer bezogen war schnell wieder alles so wie immer. Wir sind so oft in Japan und anderswo (Sierra Nevada, Transalp 2011) unterwegs gewesen, dass wir extrem gut aufeinander eingespielt sind. Wir haben sogar das Turnhallen Camp auf der Transalp 2011 gemeinsam überlebt, ohne auch nur ein einziges Mal in Konflikt zu geraten. In diesem Punkt ist mein Verhältnis mit David so, wie ich mir meine Ehe wünschen würde. Kinder von ihm wollte ich trotzdem nicht.

In München gingen wir zunächst einmal essen, und zwar beim Griechen. Unser Plan war innerhalb der nächsten Tage eine kulinarische Tour de Force auf die Beine zu stellen nach dem Benetton Motto “ United colors of the world“. Also an jedem Tag wollten wir ein Abendessen aus einem anderen Land auf dem Tisch haben. Am ersten Tag demonstrierten wir unsere Solidarität mit dem griechischen Volk. Na ja, eigentlich war es so, dass wir alle sehr müde waren und das nächste gute Restaurant beim Hotel war eben ein griechisches. Das war eine großartige Gelegenheit sich zu beschnuppern und kennenzulernen.

Es war ein wenig wie bei Neruton [ねるとん紅鯨団]

Am nächsten Morgen ging es dann gemütlich durch Österreich und über den Brenner nach Italien. Endlich Berge! Rechts und links und vorne und hinten, vielleicht sogar ein paar zu viele und zu hoch, denn einige von denen sollten wir ja noch hochfahren müssen.Nach dem einchecken im Hotel machten wir uns auf den Weg zum Veranstalter, um uns anzumelden. Die machten ja auf ihrer Website einen Riesenheckmeck um die Tatsache, dass man eine Lizenz braucht, um am Giro teilnehmen zu dürfen und aus diesem Grunde bin ich noch extra in den RCB eingetreten. Auf genaueste und italienistische wurden unsere Lizenzen und Papiere geprüft und nach hochnotpeinlichen Verhören wurden wir endlich zugelassen, das ganze dauerte mindestens vier Minuten! David legte seine japanische Rennlizenz vor, die natürlich auf japanisch geschrieben war – allgemeines Schulterzucken und fertig. Thomas, der ganz ohne Lizenz zu uns gestossen war, musste sich dort eine sizilianische Rennlizenz für viel Geld kaufen. Zum Glück sahen viele von den anderen Teilnehmern auch genauso wie wir aus, mit anderen Worten, als hätten sie sich ebenso eine Lizenz erschwindelt. So sehr unterscheidet sich das Teilnehmerfeld also nicht, ht von einer Norddeutschen  RTF – jede Menge Hängebäuche, verdammt eng sitzende Jerseys und tolle Räder, die im krassen Gegensatz zu der potentiellen Leistungsfähigkeit ihrer Besitzer standen.

Dann gingen wir erst einmal shoppen, denn in der Halle gab es noch Jerseys und Bibshorts von den Veranstaltungen der letzten 38 Jahre zu kaufen.

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Shoppen. Die rosa Jerseys haben wir uns unter den Nagel gerissen.

Und dann machten wir uns daran Bozen zu entdecken. Bozen ist eigentlich nicht anders als Bremen. So gibt es zum Beispiel eine Statue der „Bozener Stadtmusikanten“ (gli Musicanti di Bolzano) mit typischen, einheimischen Tieren.

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Schamlos aus Bremen kopiert: Die Bozener Stadtmusikanten. Diese Statue ist wesentlich höher als die bremische, da es sich um ein Quintett handelt, im Gegensatz zum Bremer Quartett.

Es gibt jedoch auch einige Unterschiede zu Bremen. Am signifikantesten ist die Quantität von Bergen, die die Stadt umgeben. In Bremen gibt es ja nur einen Platz, an dem man das Gefühl hat in den Bergen zu sein, und das ist wenn man ganz dicht an der Müllverbrennungsanlage vorbeifährt und Richtung Norden schaut. 1508 Giro Dolomiti Day 0  34

Auch das Essen ist qualitativ besser als in Bremen, auch wenn es hier keine Rollos gibt. dafür aber Schlutzkrapfen. Viele Menschen sprechen hier italienisch, was meinem Großvater wohl nicht gefallen hätte. Überhaupt, man kommt sich vor wie in Italien, obwohl die Etsch an der Stadt vorbeifließt. Es gibt rote Vespas, Italiener und sehr leckeres Eis.

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Ja, die italienische Lebensart …. sie schwappte direkt auf uns über und ließ einige von uns sehr übermütig werden.

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Im Rausche Italiens

Gemäß unsere kulinarischen Plan „United Colors of the World“ gab es am Abend Piadina eine Spezialität aus der Emiglia Romana, auf die wir uns bereits Wochen vorher gefreut hatten. Das ganze im Hinterhof eines Kinos unter Weinreben, und Musik, also sozusagen „vino, donna, canzone“.

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Speziell aufgenommen für japanische Leser dieses Blogs

1508 Giro Dolomiti Day 0  03 Total müde, beschwipst und erschöpft kamen wir dann in unser Hotel zurück, öffneten die Fenster um frische Luft hereinzulassen, fielen in unsere Betten und schlossen die Augen. Nicht für lange, denn eine New Yorker Minute später (Definition: Eine New Yorker Minute ist die Zeit, die verstreicht zwischen einer Ampel in Manhattan die auf Grün springt und der Betätigung der Hupe des Autofahrers der an zweiter Stelle wartet.) rasten bereits die ersten LKWs die Spalte zwischen unseren Doppelbetten entlang. Und so ging das die ganze Nacht. Als wir also am nächsten Morgen aufwachten, hatten wir nicht unbedingt viel Schlaf mitbekommen, wussten aber ziemlich genau wie viele LKWs, PKWs und Motorräder in der Nacht von St. Jakob nach Leifers gefahren waren. Heute wollten wir zusammen mit Thomas die erste Etappe fahren und machten uns nach dem Frühstück mit dem Bus auf an den Kalterer See.

Es dauerte etwas, bis wir einen Parkplatz gefunden hatten und dann fahren wir am See entlang und später in Richtung Auer. Es war noch relativ flach hier und wenig anstregend. In Auer angekommen, konnten wir aber nicht herausfinden, wie die Etappe weitergehen würde und so fuhren wir wieder zurück in die Richtung aus der wir gekommen waren. Zum Glück. Denn der Anstieg zu den Schneiderwiesen, den wir so verpasst hatten, hatte es richtig in sich, wie wir dann einen Tag Später feststellen durften. So fuhren wir aber erst einmal wieder zurück nach Kaltern. Hier wurde es zumindest hügelig und durch die Hitze richtig anstrengend. Wie sollten wir das nur im Rennen überleben? Allein von dem Anstieg nach Kaltern waren wir so fertig, dass wir erst einmal Kaffee und Kuchen brauchten.1508 Giro Dolomiti Day 0  27

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Überall Weintrauben oder Äpfel

1508 Giro Dolomiti Day 0  201508 Giro Dolomiti Day 0  15 1508 Giro Dolomiti Day 0  21Endlich wieder Apfelstrudel,  echte, italienische „Heiße Liebe“ und rumhängen auf der Plaza. Großartig. Und damit war eigentlich der erste tag auch schon wieder gegessen. Wir machten am Abend noch Station beim Inder in Bozen und dann waren wir auch froh ins Bett zu kommen, denn am nächsten Morgen mussten wir um 6:09 hr aufstehen und uns fertig machen für den ersten Renntag.

Doch dazu später mehr.

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Italiener.

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von | 21. August 2013 · 19:38

Competitive Advantage: Italian Manufacturing

So ein Artikel gehört eigentlich auf mein anderes Blog, dass sich mit wirtschaftlichen Themen beschäftigt und dessen Adresse hier nicht verraten werden soll. Da wir aber letztens auch schon mal Politik hatten, kann ein wenig Wirtschaft in Verbindung mit Rädern nicht schaden.

via Inner Ring

Italy’s Unique Cycling Manufacturers

THURSDAY, 9 MAY 2013

Cycling is popular in many places but few nations claim a trade surplus when it comes cycling goods. Sure there is China’s mass-production but Italy seems unique with a range of premium brands.

In fact you could go for a ride with 100% Italian products. From your helmet to your shoes and a bike with a frame complete with every component. Can any other country match this? Probably… but only just.

Why is this so? Well it seems Italy has a thriving number of small and medium sized firms that rely heavily on blending the personal touch of family ownership with modern machinery and big investment in research and development.

Belgium is the most cyclesport crazy country. But can you name a Belgian cycling brand? Well done if you got the likes of Merckx, Ridley or Sapim, the spoke manufacturer. But there are not many more and besides, “made in Belgium” doesn’t promise too much, unless you’re in the market for beer.

By contrast Italy has so many brands, probably an A-Z but certainly from ACI Alpina spokes to Vittoria tyres (Zéfal is French). Interestingly it’s across all the sectors, from frames to fashion, wheels to components. In fact you could go for a ride with only Italian gear, from your bike to every item of clothing.

What’s behind this success?
The University of Rome’s Roberto Cafferata has looked into the factors explaining the success of Italy’s small and medium sized firms. Surveying the past literature Cafferata offers a summary of the traditional reasons:

i) owner entrepreneur’s personal skills;
ii) constant renewal of manufacturing processes;
iii) efficiency either in promoting product innovation or in imitating technological leaders: this is the reason why Italian entrepreneurs were able to implement both cost-based and quality-based strategies;
iv) ability in relating organizational models (such as franchising, networks and outsourcing) to specific production and distribution needs

But these explanations are dated, Cafferata references works from the 1970s, 80s and early 90s. So he’s tried to survey things in the last few years and having surveyed hundreds of small and medium firms, his data say “83% of the whole sample attaches the greatest importance to the manufacturing process” meaning investment in plant. His report also suggests the more international the firm, the more the spend on Research and Development. But he doesn’t explore the causality, does more R&D lead to more competitive products or are these international companies just the firms that try to explore things? In his conclusion, Cafferata says price remains fundamental but companies can only offer competitive products thanks to high quality manufacturing, design and R&D. I think we can see this with cycling gear. Italian cycling has a rich heritage which is exploited by some brands but it’s rarely the selling point. The likes of Campagnolo, Colnago or Selle Italia have supplied champions of the past but promote modern products.

Other reasons
Many are family-owned businesses with owners who are passionate about the sport and able to fund their business themselves and therefore free to pursue whatever avenues they wish. A lot of the bike business is as much about fashion as it is tech and one obvious export for Italy is the fashion sector with its big brands, cycling has been able to mimic the trends.

Another reason is cost and price. For years Italy simply devalued its currency. Repeated politico-economic crises saw the lira devalued time after time in the 1980s and 1990s, a quick trick to make exports more competitive, although often at the expense of Italians with wages or salaries. Since Italy joined the Euro in 1999 this option has stopped.

The Sidi factory in Maser, Italy

Made in Italy
Of course defining what is Italian is hard. A Colnago frame made in Cambiago is obviously Italian although what about a Pinarello with Toray carbon from Japan? Or Campagnolo which produces a lot of its parts these days intwo factories in Romania. Or a Bianchi that is made in Asia and owned by a Swedish company? It’s time for that well-used phrase from Il Gattopardo, by Giuseppe Tomasi di Lampedusa where Tancredi says “If we want things to stay as they are, things will have to change” meaning this time that for these companies to continue to survive they have to move some operations to cheaper bases or risk finding themselves permanently undercut by rivals with Asian assembly lines?

It’s reminiscent of the fashion industry where the “Made in Italy” label is valuable but gamed by the manufacturers because it means clothing or leather goods to be substantially made in Italy. But it allows a leather handbag to be assembled from Turkish hides by workers in Serbia before being finished in Italy. And in recent years even the biggest brands have been caught subcontracting work to Chinese workers… employed in sweatshops within Italy itself, see the Schiavi del Lusso (“The Slaves of Luxury”) documentary produced by Italian TV. This is less of an issue for Italian cycle manufacturing but it demonstrates the lengths some firms go to. Rest assured the Giro’s maglia rosa is from a factory in Bergamo.

Guess the country

Other nations?
Try to make a 100% made-in-country bike in another nation is possible but it’s just not as easy, nor is there the choice. Sure China mass produces but what bartape would you use, which Chinese brand of shoes would you wear? You could probably get there with Japan thanks to Shimano and its subsidiary Pro components and Pearl Izumi clothing brands and tyres from Bridgestone but you would not have the choice of so many brands. Perhaps the USA is the best alternative? Go with SRAM and its associate brands and you will find most parts but where do you get the saddle from, and would the ride be clincher-only? Certainly the choice is reduced.

Summary
It’s easy to ride a 100% Italian bike dressed head to toe in Italian clothing. Perhaps some patriots do but visit Italy on a Sunday morning and you’ll find molto Shimano. But Italy has countless cycling brands that range from fashion to the relatively heavy manufacturing of chains and steel tubing.with every component. Can any other country match this? Probably… but only just.

Why is this so? Well Italy has a thriving number of small and medium sized firms that rely heavily on blending the personal touch of family ownership with modern machinery and big investment in research and development.

 

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Ich bin ein Gläubiger von den Affen

Eigentlich: „I am believer“ von den Monkees. Waren die cool. Nein, ich bin nicht so alt, als wenn ich die wirklich erlebt hätte. Aber ich kannte „I am a  believer“ (das übrigens von Neil Diamond geschrieben wurde) und in Japan ist das eine Hymne, ebenso wie „Yesterday once more“ von den Carpenters (mag ich nicht, deswegen auch kein Link).  Der gößte Monkee war Michael, jedenfalls war er der musikalisch talentierste.

Werder Bremen hat einen anderen Monkees Song „Daydream Believer“ zu seiner Hymne gemacht, die im Stadium gespielt wird, wenn das Spiel zu Ende ist. Afterburner, eine heiße Band aus Osterholz-Scharmbek. Wieder: Die Eingangshymne gefällt mir wesentlich besser, vor allem auf der Ukulele.

All dies ist aber nichts gegen die Version von Caterina Caselli „Sono Bugiarda“ . Worte verlassen mich an dieser Stelle, lasst Noten sprechen.

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Italo Copycats

Vor kurzem habe ich in diesem Blog über ein €20.000 teures Rennrad als Resultat eines Crossbrandings zweier Luxusfirmen, Phonak und Audi, pardon BMC und Lamborghini berichtet.

Diese innovative Idee rief sofort eine Reihe zweitklassiger italienischer Unternehmen auf dem Plan, die nun meinten mit der Kombination ihrer eigenen, mittelmässigen Produkte etwas großes schaffen zu können. Lächerlich, man sehe sich die Ergebnisse nur einmal an:

Maserati x Milani

Maserati x Cicli

Schon wieder diese Maseratis, wer glauben die eigentlich wer die sind? Und dann auch schon mit Scheibenbremsen!

Colnago x Ferrari

Nie gehört, was soll das denn sein?

Alfa Romeo x Beta Julia

Die Kopie der Colnago x Ferrari Kopie.

Keines dieser sogenannten Fahrräder hat die Vequirlte Lässigkeit der Verbindungsknotenpunkte im Rahmen eines MC x Lamborghini. Und an jedes Qaulitätsfahrrad gehört zur Abrundung des Designs eine Dura Ace 7.900.000.

Italiener, bitte überlasst das kopieren den Japanern und Chinesen, sie können das besser als ihr!

via Italian Cycling Journal.

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Blasphemie

via Milano Fixed. Wie die meisten Religionen so sind reichlich intolerant: Only fixed gear! Italien, Land der Männer, Land der Päpste.

 

 

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