Wow. Nie hätte ich in meinem Leben gedacht, dass in Valkenburg igendetwas substantielles sich würde abspielen. Valkenburg in der holländischen Provinz Limburg, in den holländischen Bergen (siehe: Dutch Mountains by „The nits“), Valkenburg nur wenige Kilometer von Aachen entfernt wo ich eine lange und nicht besonders glückliche Zeit als Ingenieurstudent verbrachte. Städte unter 1.000.ooo Einwohner in den Niederlanden fand ich eigentlich immer uninteressant, es sein denn sie verfügten vor meinem 23. Lebensjahr über Coffeshops oder vor meinem 30. über eine vernünftige Disco. So eine gab es in Wijnandsrade, einem noch kleinerem Kaff als Valkenburg.
Bei den Frauen gewann also am Vortage wie geplant Judith Arndt.
Die dann nach dem Straßenrennen ihre Karriere beenden wird, um uns aber bereits jetzt zu erzählen wie satt sie alles hat und sich auf das Leben nach dem Sport freut. Da war doch was?
Genau, Judith Arndt 2004 bei den olympischen Spielen in Athen zeigt es auch allen. Die Geste bedeutet: „Cool, ich habe heute zum ersten Mal den zweiten Platz gemacht.“
Auch meine Favoritin, Ina-Yoko Teutenberg war am Start. Bis jetzt dachte ich immer,dass Sie vielleicht etwas männlich und hart aussieht. Aber letztens sah ich Photos von ihrem Bruder Lars Teuenberg in einem Radsportmagazin. Der arbeitet als Mechaniker oder irgendwie Spezialist bei irgendeinem Pro team:
Nie mehr werde ich etwas kritisches über seine Schwester schreiben. Mann habe ich eine Angst, dass der auf mich los geht.
Gab es sonst noch irgendwelche Höhepunkte beim Einzelzeitfahren der Frauen? Ja, der POC Helm mal wieder, diesmal getragen von dem schwedischen und amerikanischen Athleteninnen:
Wesentlich spannender war da schon das Time Trial der Männer. Zuerst einmal sah es gar nicht nach Spannung aus, denn einige der weltbesten Zeitfahrspezialisten wie Fabian Cancellara und Bradley Wiggings gingen gar nicht erst an den Start. So konnte „Panzerwagen“ Toni Martin mal wieder gewinnen:
World Championships: Panzerwagen Prevails; Phinney Serves Notice
Ok, waren heisst der eigentlich Panzerwagen? Und warum wird das Wort „Panzerwagen“ dann völlig unlogisch gebraucht wie „Panzerwagen attacks on the way to Alpe d’Huez“? E sollte doch klar sein, dass ein Panzer hoch nicht besonders effektiv und schnell fahren kann.
Er hätte es beinahe doch geschafft Gold zu gewinnen: Taylor Phinney, der etwas unglücklich und mit nur wenigen Sekunden Abstand Zweite wurde. Vielleicht konnte der Wind nicht schnell genug vor seinem marvel-Superhelden Skinsuit wegrennen, oh Gott, America, the beautiful…. schickt doch bitte einmal Stella McCartney da rüber,d mit sie etwas schönes für die Jungs und Mädels entwirft.
Erinnert sich noch jemand daran, wer Dritter geworden ist? Genau, ich habe es auch vergessen. Eher in Erinnerung bleiben wird wer eigentlich hätte Dritter werden sollen und zwar Marco Pinotti. Leider legte er sich auf die Fresse und brach sich das Schlüsselbein.
Das ist schade und der Moment, wo ihm sein Trainer Bettini ins die Augen schaut, ihmd as Trikot wieder über die Schulter streift und dabei den Schmerz simuliert den sein Fahrer fühlen muß, das hatte schon etwas sehr rührendes. Ehrlich. Bis jetzt keine schlechte WM. Mal sehen wie die Straßenrennen werden.