Tagesarchiv: 23. September 2012

Weltmeisterschaft im Limburg: Männer

Wie schön. Nachdem Marianne Vos als Favoritin der Herzen, zumindestens meines das Damenrennen gewonnen hat, zog nun heute Philippe Gilbert als Favorit der Männer verdient nach.

Team GB lines up at the front of the start grid in Maastricht

Team GB pöbelt am Start rum und macht sich in der ersten Reihe breit.

A quick nature break before things heat up in the 261km race

The peloton climb the Cauberg for the first time

Cauberg, die erste von neun.

Gilbert followed Nibali's attack in the early part of the 1,200-meter climb before launching his own attack that opened up a gap that grew increasingly large as he topped the summit, 1.7 kilometers from the finish line. Gilbert had enough time to celebrate as he rolled in four seconds ahead of runner-up Edvald Boasson Hagen and Alejandro Valverde. BMC now has a few world championships to add to their collection: Philip Gilbert (2012), Alessandro Ballan of Italy (2008), Cadel Evans of Australia (2009) and Thor Hushovd of Norway (2010).

Die Attacke von Philippe Gilbert. Die Anjderen wußten das sie kommt, sie wußten wo sie kommt, aber ….

Philippe Gilbert with lots of time to look back and cele. Boasson Hagen snagged silver and Valverde with bronze.

Worldchampionships  road men elite  - 2012

Photos via Cycling Tips.

 

 

 

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Die Weser runter

Herbst stimmt mich melancholisch: „You can get addicted to a certain kind of sadness“ heißt es in dem Lied „Somebody I used to know“ von Goyte. Dies is nun „A song I used to hear“, nachdem meine Tochter das mit ihrer Grundschulklasse eingeübt und vorgeführt hat, sind  die Erinnerungen beim hören nun andere.

Bevor mich die ganze Melancholie nicht mehr aus den Federn kommen läßt, habe ich mich an diesem schönen Spätsommertag nachmittags auf mein Rad gesetzt und bin losgefahren. Tobias hatte mir erzählt, dass seine Lieblingsstrecke an der Weder lang hinter dem SWB Kraftwerk nach Achim ist – das wollte ich einmal ausprobieren aber in umgekehrter Richtung.

Kaum war ich am Platzhirsch und wollte die erste Bergprüfung nehmen, kam mir auch schon Harald entgegen. Er sagte einige sehr liebenswürdige Dinge zu mir („Eigentlich siehst Du aus wie Vierzig…“ und verschwand dann auf dem Weg nach Hause. Ich fuhr weiter über Fischerhude und Sagehorn nach Oyten und Bassen und durch die Felder Richtung Achim. Durch Achim ist es dann ein wenig schwierig den Weg zur Weser zu finden, aber ich friemmelte mich durch …. nur das war überhaupt kein Weg auf der rechten Weserseite.

Also fuhr ich weiter durch die Achimer Marsch bis ich zu einem Restaurant kam und dahinter begann dann endlich der Deich. Und hörte dann auch schon gleich wieder auf. Auf dem Deich war eine Schranke und dahinter nur noch ein Grassweg. Nun war ich aber zum Glück zwei Wochen vorher mit Harald im Harz gewesen, so dass mich weder Schranken noch Grasswege in irgendeiner Weise davon abhalten können weiterzufahren.

Ja, Harald hat mich ganz schön hart gemacht. Blitzrad hätte auf den nächsten 500 Meters wahrscheinlich drei Platten gehabt, nach 760 Metern wäre sein Rahmen in der Mitte gebrochen als sich das Schaltwerk um die Kettenstrebe wickelte und bei 944 Meter hätte dann seine Freundin mit ihm Schluss gemacht. Aber seitdem wir mit Harald im Sprenggebiet des Harzes waren ist uns eigentlich alles egal, wir hängen nur noch an dem nackten Leben.

Endlich begann wieder eine Strasse, die dann auch gleich wieder aufhörte und es begann ein noch extremeres Stück Rasendeich.

Zum Glück hatte aber das auch irgendwann einmal ein Ende, die Durchschnittsgeschwindigkeit war aber allemal versaut. Und dann kam auch endlich wieder eine normale Straße, die mich prompt in dem Hemmelinger Hafen führte. Da kannte ich mich wieder aus und nahm den schnellsten Weg nach Hause.

Wie Tobias da mit seinem Single Speed Rad fährt wird mir zumindestens für heute ein Rätsel bleiben.

 

 

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Zu Verkaufen: Nitto Rennlenker Modell 55

Nitto (日東) ist eine japanische Legende.

Das Unternehmen existiert seit 1923 und baut hochwertige Radkomponenten, die unterem anderem in japanischen Bahnradsport („Keirin“) verwendet werden. Bekannt sind insbesondere Lenker, Vorbauten und Sattelstützen. Vom japanischen Verband zugelassene Komponenten tragen das NJS Logo (mehr dazu hier auf Englisch).

Soweit so gut. Tatsache ist aber auf der anderen Seite auch, dass Nitto eine kleine langweilige Fabrik in den schlimmsten Vorstädten von Tokyo ist (Präfektur Saitama) . Ich kenne solche Fabriken, ich habe vermutlich hundert von denen in Japan seit 1998 besucht. Man kommt da rein und alles ist dunkel, nicht aufgeräumt und sieht total ineffizient aus. Wie bitte, das ist das japanische Qualitätswunder, von dem wir alle lernen sollen, wundert man sich? Aber die Dinge die aus solchen Fabriken kommen sind wirklich von ausserordentlich guter Qualität und dafür gibt es zwei Gründe: Erstens, die Menschen die dort arbeiten arbeiten schon immer dort und haben in ihrem Leben nichts anderes gemacht. Sie wissen was sie tun, sind motiviert und machen das gut und werden nicht ausgetauscht. Und zweitens, diese Art von Unternehmen stellt im Prinzip immer die gleichen Produkte her und optimiert diese über die Zeit langsam. Da gibt es nichts neues nur altes, altes, altes. Und das kann man halt gut.

工場

Die Produkte von Nitto sind daher, ähnlich wie z.B. auch bei den Pedalen von MKS (selbe Präfektur, selbe kleine Fabrik, auch NJS, auch nur altmodische Produkte), auch nicht gerade neu vom Design her. Aber eben hochwertig und gut und vor allem für Retroräder gut geeignet. Man schaue sich die Website an (japanisch, aber mit deutschen Bildern):

Die Karbonfasern dieser Welt mögen aus Japan von Torray, Teijin und Mitusbishi Chemicals kommen, Nitto macht Aluminium und Stahl und damit Punkt. Ich wage einmal zu behaupten dass, wenn es in den letzten Jahren nicht so einen Rad- und besonders SingleSpeed Boom gegeben hätte, dann wären Firmen wie Nitto heute pleite.

Nun ist aber Nitto da und hat ein altes Produkt (ach!) wieder neu aufgelegt: Den Lenker Mod.55, der 1978 zum 55. jährigen Bestehen des Unternehmens zum ersten Mal in limitierten Auflage hergestellt wurde. Hier ist z.B. ein sehr schönes altes Panasonic Rennrad von 1993, dass diesen Lenker benutzt.

Mod. 55 ist ein Rennlenker mit klassischer Geometrie, also er macht zunächst eine sanfte Biegung nach  vorne und nicht eine sehr lange mit großem Radius, wie z.B. Criterium oder Bahnradlenker. Die Biegung ist dann voll rund nach unten, also nicht „anatnomisch“ wie es heute bei vielen Lenkern der Fall ist. Der Unterlenker geht relativ lang nach hinten.

Technische Daten:

  • Material Aluminium
  • Lenkerbreite (c-c): von 380 mm bis 420mm in 10mm Intervallen wählbar
  • Klemmdurchmesser 25,4 mm
  • Lenkerdurchmesser 23,8 mm
  • Drop: 135 mm (etwas mehr als moderne Lenker, also tieferer Unterlenker)
  • Reach: 95 mm (deutlich mehr als moderne Lenker, ermöglicht kürzeren Vorbau)
  • Gewicht etwa 310 Gramm

Man vergleiche das etwa mit Lenkern die heute gene benutzt werden wie Ritchey Logic II (Breite/Drop/Reach: 400/125/72) oder Easton EA70 (400/130/75).

Ich habe fünf Lenker (380 bis 420 mm) durch Hiroshi von C Speed in Japan besorgt und möchte diese nun gerne hier verkaufen. Das war nicht billig, denn erstens steht der Yen – Euro Wechselkurs gerade sehr ungünstig (schwacher Euro), zweitens kostet alleine das Porto schon eine Menge Geld und drittens durfte ich dann beim deutschen Zoll auch noch 19% Mehrwertsteuer zahlen. Daher würde ich gerne 75 Euro für einen Lenker nehmen.

 

In Original Nitto Verpackung. made in Japan.

 

 

Prägungen; der Lorbeerkranz links mit 55 erinnert an das alte 3ttt oder ITM Logo. Das „Nitto“ Wappen rechts hingegen an Cinelli.

 

 

Klassische Geometrie, hier mit einem passenden 60mm Nitto Vorbau.

Man möge mich korrigieren, aber bislang habe ich den Lenker noch nicht auf dem Web zum Verkauf außerhalb von Japan entdecken können.

Bei Interesse bitte bei mir melden.

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