Tagesarchiv: 15. November 2012

Sold! Panasonic PR 4000 von 1990

Vor ein paar Tagen hat Juliane das Panasonic auf dem Deich getestet. Heute habe ich es fertig gebaut.

Und bin gleich damit gefahren. Was für ein Unterschied zu dem Rad auf dem ich vorher saß! Ich will jetzt aber nicht verraten welches das war. Das Panasonic fährt sich schnell und hart und will beschleunigt werden. Das ist auch kein Problem, es lässt sich gut auf Touren bringen. Mit dem kurzen Lenker und den Stadtpedalen passt es überall durch; es bremst schnell, fährt schnell wieder an und fährt locker im zickzack über den Bürgersteig.

Eigentlich das ideale Rad für kürzere Touren und die täglichen Fahrten in die Stadt. Es sieht nicht auffällig aus, hat schon ein paar Kampfspuren und man muß darauf nicht aufpassen wie auf seine 16jährige Tochter bei der nächsten Klassenfahrt.

Ich mag es. Aber natürlich ist es auch etwas zu klein für mich. Und ich habe noch das Olmo San Remo was nach sehr ähnlichem Muster gestrickt ist.

Rahmen

Größe 58 (mitte-mitte).

Tange Cromo Double Butted Seemless (0.6/0.6) Stahlgeröhr für eine 26,8mm Sattelstütze eigentlich. Es passt aber nur eine 28.6 mm Sattelstütze rein.  Integrierte Sattelstützenschraube.

+ Einbaubreite vorne 100mm, hinten 126mm. 
+ BSA Tretlager mit Neco Patronenlager (eben vernünftig) mit Aluschalen
+ Tange Unifork mit Shimano 105 Steuersatz original, 1 Zoll klassisch
+ Neu aufgebaute Einstellschrauben für das hintere Rahmenende
+ Integriertes Schaltauge im Rahmen.
+ Schaltzugführung mit angelöteter Umlenkung unter Tretlagergehäuse und Kettenstrebe
+ Bremszugführung unten offen am Oberrohr mit angelöteten Gegenhaltern.
+ Für 28,6m  Schellenumwerfer.
+ Anlötsockel für Schalthebel
+ Bremsaufnahme für innenliegende Hülsenmutter

+ Einige Kratzer im Lack und auch leider eine kleinere Delle am Oberrohr. Strukturell unproblematisch, wird aber gesehen. Der hintere Gegenhalter de Bremszugführung am Obrrohr ist leider abgebrochen. Ich würde das jetzt gerne auf den idiotischen Vorbesitzer schieben, muß aber leider zugeben dass ich das in meiner ganzen Dämlichkeit war. Ist jetzt mit einem Kabelbinder gesichert. Hält.
+ Startnummernhalter vorne zwischen Oberrohr und Steuerrohr.
+ Flaschenhalterbefestigung an Sitz- und Unterrohr

Bremsen

Ich hatte kein Interesse daran das Panasonic wieder in seinen Originalzustand aus den Neunzigern zu versetzen, stattdessen wollte ich ein zickiges, schnelles und praktisches Stadtrad bauen mit dem man sich schnell an plötzlich auftauchenden Hindernissen vorbeischlängelt und zackig beschleunigen und bremsen kann.  Daher montierte ich die besten Bremsen der Welt: Campagnolo Veloce. Ich meine das erst, die bremsen erstklassig, lassen sich prima  einstellen, sehen gut aus und kosten nur 35 Euro als Paar. Das ist unschlagbar. Am Lenker dann die sehr minimalistischen Tektro FL-750 Bremshebel dazu. Die werden zwar ständig irgendwo verbaut, sind aber eben nicht klobig und funktionieren gut.

Schaltung

Da habe ich viel rumprobiert. auf keinen Fall wollte ich mir fehlenden Komponenten kaufen, nur um etwas gruppenreines und epochengerechtes zu basteln. Schließlich wurde es überwiegend Suntour, aber ein Mix von verschiedenen Gruppen. Die Schalthebel sind allerdings alte Campagnolo. Die passen eigentlich gar nicht, aber eben doch, weil schöner als die klobigen Suntour Dinger die ich hatte (SL, Edge) und so leicht zu montieren und einzustellen. Da hatte Campagnolo noch wirklich gute Ideen.

Dazu dann eine Suntour Superbe Pro Kurbel die sich nicht verstecken braucht 53/42 Zähne. Dazu einen Suntour ARX Umwerfer, eigentlich eher ein Mittelklassemodul, das aber sehr gut funktioniert und gut aussieht. Natürlich nicht so toll wie der Suntour Umwerfer, den ich zuerst montiert hatte, aber der wird über die Kabelhülle angesteuert und das gestaltet sich in der Umsetzung etwas schwierig. Das Schaltwerk ist ebenfalls von Suntour, Typ ARX aus der gleichen Gruppe. Schaltet alles prima, braucht den Vergleich mit der Konkurrenz nicht zu scheuen. Es hat übrigens auch, genau wie das Suntour Cyclone Mark II Schaltwerk diese schicke innenliegende Zugbefestigung.

Laufräder

Die Laufräder sind uralte Shimano Naben 600EX aus den Achtzigern mit dem alten Logo, Fettschmierungsöffnung und einer 6-fachen Uniglide Kassette. Dazu sind Mavic GP4 Schlauchreifenfelgen mit recht rostigen Speichen verbunden. Die neuen Gommitalia Champion Schlauchreifen sind mit Tufo Band verklebt. Das ist übrigens zu breit für die Felge und die klebrige Seite schaut auf beiden Seiten heraus. Geht das auch anders oder muss das so sein? Jedenfalls ist das eine leichte Combo und gut zum beschleunigen. Die Schlauchreifen rollen schnell und mit wenig Widerstand. Ich persönlich mag auch, wenn die ganz hart aufgepumpt sind und wenig gefedert über den Asphalt rollen – das fühlt sich schnell an.

Lenker, Sattel, Pedalen

Weißer gerader und recht schmaler Charge Lenker. Damit kommt man auch zwischen Autos gut durch – das ist aber nichts für die Berge! Ben Hur mäßige Metallkappen am Ende. Dazu fixierte, stabile und bequeme Rose Schaumgriffe und Tektro FL750 Bremsgriffe. Schwarz Weiß. Das Rad ist sonst schon bunt genug. No Name Vorbau.

Weißer Charge Spoon Sattel. Ich finde den sehr schön, bequem und vom Preis her akzeptabel. Auf Kalloy Sattelstütze.

Die Pedalen sind von Sellavia, die hatte ich übrig weil ich nun an meinen anderen Rädern soweit erforderlich MKS Stream Pedalen montiert habe. Die machen aber Sinn, da sie von beiden Seiten gefahren werden können was in der Stadt sehr praktisch ist.

Verkaufspreis

Ich dachte an 600 Euro VB. Kann gerne nach Wunsch noch weitere Umbauten vornehmen.

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