Meine Vermieterin in Tokyo behauptete, dass an dem Tag, an dem der erste japanische Kaiser der Neuzeit (Meiji) Geburtststag hat, immer gutes Wetter war. Hatte sie in ihrem langen Leben nie anders erlebt. Das war der 3. November.
Heute war zwar nicht der 3.11., sondern der 25.11., aber nach dem scheußlichen Badass Nebelwetter gestern war heute ein richtig feiner Tag mit Schäfchenwölkchen am Himmel und angenehmen Temperaturen. Ich montierte mir meine Halbhaken an das Union Fixie da sonst einfach zu wenig alt mit den Turnschuhen ist und machte mich auf den Weg Richtung Westen und Süden.
Ui, was für ein fieser Wind blies mir da entgegen. Selbst 20 km/h schienen schon sehr anstrengend zu sein. Aber ich finde, gegen den Wind, oder einen Berg hochzufahren ist wie ein Uhrwerk aufzuziehen oder die Anhäufung potentieller Energie:
m x g x h = 1/2 x m x v2
Uhrwerk klingt auf Deutsch sehr langweilig und auf Englisch wahnsinnig spanned: Clockwork Orange, zum Beispiel. Nach dem Autor, Anthony Burgess gibt es drei mögliche Erklärungen was genau eigentlich Clockwork Orange bedeutet:
Burgess gave three possible origins for the title:
- He had overheard the phrase „as queer as a clockwork orange“ in a London pub in 1945 and assumed it was a Cockney expression.¹
- His second explanation was that it was a pun on the Malay word orang, meaning „man.“ The novel contains no other Malay words or links.[11]
- In a prefatory note to A Clockwork Orange: A Play with Music, he wrote that the title was a metaphor for „…an organic entity, full of juice and sweetness and agreeable odour, being turned into a mechanism.“[11]
Na ja egal. Mir fallen dabei zwei Spin-offs in der Punk Kultur ein:
Boomtown Rats: Like Clockwork
und das Cover der Angelic Upstarts LP Teenage Warning:
Egal, also ich wollte eigentlich nur schreiben, dass ich gerne raus gegen den Wind, und rein mit dem Wind fahre. Also die Energie die man am Anfang mehr braucht, zahlt sich dann doch aus. Trotzdem, draußen auf dem Land war eine miese Stimmung.
Die Konditorei Hasselmann hatte mal wieder zu ….. Komisch, ist immer so, wenn ich da vorbeifahre. Auch die Kaktusse in der Auslage könnten etwas Wasser gebrauchen. Allerdings hatten auch andere Einzelhandelsgeschäfte in der Gegend schlechte Laune:
Doch als ich aus dem Zentrum des Bösens heraus auf das Land fuhr sah die Welt schon wieder anders aus. Eine herrliche Aussicht bis auf den Rand des Syker Voralpenlandes.
Und als der Tag sich zu Ende neigte und die Sonne ganz tief stand und von links auf mich schien, als ich eine Allee lang vor, da warf ich einen ganz langen Schatten auf die Landschaft. Eine schöne Tour, wenn auch nur knapp über 60 km.