Heute konnte ich sehr elegant den Vormittag im Kampf mit Polizei, Versicherung und einigen Studierenden verbringen, so dass es prompt an zu regnen fing, als ich mich endlich auf mein Union Fixie setzen konnte.
Prima dachte ich mir, gleich wieder ins Haus, Kappe auf, Regenhose an, Schuhüberzieher drüber und raus in den Regen. Yep, it’s badass time. Und wie wir wissen gibt es Regel Nummer 9:

Standardrunde, 40 km, erst anch Lilienthal, dann rechts an der Wümme über das Kopfsteinpflaster hoch bis nach Ritterhude und dann links von der Wümme, dort wo alle fahren wieder zurück. Heute war einer der wenigen Tage, wo ich mehr Radfahrer links als rechts von der Wümme traf. Auf den Pferdeweiden wurden gerade die Hengste abgedeckt. Also, die bekamen so Decken drüber, weil es doch recht kalt war. Macht man in Japan übrigens auch ganz gerne mit Hunden:

Ja, wahnsinnig tolle Idee, so was. Ein Bekannter der mich in Japan besuchte und diese Hunde sah fragte mich, in falscher Anwendung kultureller Sensibilität, ob das ein buddhistisches Gebot sein, dass Tiere bekleidet sein sollten. „Klar“, sagte ich, und oben im Norden auf der Insel Hokkaido tragen die Kühe Pelzmäntel im Winter.“ Nein, dass hat nichts mit Buddhismus zu tun. Schon eher mit sinkenden Geburtenraten.
Zunächst aber traf ich auf die Anweisung des „Deichgräfe“:

Ich bin zwangsweise als Bremer Bürger und 43%-tiger Hausbesitzer Mitglied im Deichverband, kann mir vorstellen was ein Deichgraf und eine Deichgräfin sein könnte, aber ein „Deichgräfe“? Da aber dort der Artikel DER verwendet wird, vermute ich einmal, dass es sich um den homosexuellen Stiefbruder der Deischgräfin handelt. Der gerne schon mal den starken Mann markiert und ein paar Verbotsschilder aufstellt (siehe auch „THE MIDGET“ – aus der Illuminatius Triologie von Robert A Wilson) .
Das Kopfsteinpflaster hatte mich so geschafft, das ich erst einmal eine Pause im Grünen machte.

Gar schön war die Landschaft anzuschauen und das holprige Band der Landstraße verschlung sich mit der Ferne. Nach einer halben Stunde draußen lief mir das erste Wasser in die Schuhe. Ziemlich bald hatte ich nasse Socken. Erstaunlicherweise machten die Handschuhe als nächstes schlapp. Schließlich schleppte ich gefühlte 10 kg Wasser mit mir herum. Es reichte aber immer noch aus einen Opa auf einem Roller zu versägen.
Dann volle Power in die Berge am Platzhirsch und an der Munte lang bis zur Parkallee und dann rein in das Schrebergartengebiet. Das machte jetzt richtig Spass durch den Dreck zu fahren auf engen Wegen. Und nun fand ich auch die Nord-Süd Passage durch den Hudson Bay: Ein vielleicht 60 cm breiter Pfad, der micha uf die HH Meier Allee brachte. Wow, der Tag hatte sich schon gelohnt.
Zuhause angekommen war ich total durchnässt aber happy. Warm geduscht und schon geht es ans bloggen.

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