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Anmerkungen zum Laufradbauen.

Ein neuer Laufradsatz ist heute fertig geworden: Araya SA-730 Aerofelgen mit Shimano 5800er 11-Speed Naben für das neulackierte 3Rensho Rad. Zeit sich mal wieder generell über das bauen von Laufrädern auszulassen und was das mit Knutschparties in der Teenyzeit zu tun hat.

Doch zunächst einmal was zur Technik. Wer nichts mit Technik zu tun haben will überschlägt diesen Teil und steigt bei „Knutschparty“wieder ein.

Laufradsatz OA 01/02
[Die Nummerierung folgt dem Shimano Production Code]

Vorderrad

Nabe Shimano 105 HB-5800. 32 Loch in schwarz. Es mag besser gestylte Naben geben, aber Qualität und Preis sprechen für die 105er. Shimano Ultegra ist teurer, etwas leichter, aber nicht wirklich besser. Novatec Naben sind eine Alternative, allerdings musste ich leider erfahren, dass die Industriekugellager nicht besonders haltbar sind und ein Austausch teuer werden kann. Shimano dagegen verwendet noch offene, klassische Kugellager.

Letztendlich ist es allerdings auch ziemlich egal was vorne angebaut wird, hinten ist wichtiger und weniger Auswahl. Und da wollte ich das gleiche Modell hinten wie vorne.

DT Swiss Revolution Speichen, double-butted, 3-fach gekreuzt in silber. Ich habe noch nie ein Laufrad gebaut, was nicht 3 fach gekreuzt eingespeicht wurde und sollte mal damit anfangen. Allerdings nicht radial bei 32 Speichen.

DT Swiss Messingscheibchen zwischen Nabe und Felge. Verwende ich immer, wenn ich wirklich gute und stabile Räder aufbauen will und Zeit habe. Der Einbau ist etwas schwieriger und die Speichen sollten einen Millimeter länger sein als brechnet.

DT Swiss Messing Nippel 14 mm in silber. Übrigens – egal wie lang ein Nippel ist, das Gewinde im Nippel ist immer gleich lang. Man bekommt also keine stabilere Verbindung zwischen Speiche und Nippel, nur weil man längere Nippel wählt. Ich habe 14 mm (statt 12 mm) auch nur deshalb genommen, weil ich mir bei der Aerofelge nicht sicher war, ob ein 12 mm Nippel gereicht hätte. Hätte er.

Araya SA-730 Aero Felge. 32 Loch (klar) silber, Hochglanz poliert. Die zweite silber Hochglanzfelge die ich verbaue nach der H plus Son SL42 für Cobra. An sich mag ich ja lieber geöste Felgen, aber hier musste die Arraya Felge genommen werden, damit der japanische Touch bei dem 3Rensho erhalten bleibt.

Felgenband Schwalbe HP 16 mm. Ich mag nicht-geklebtes Felgenband lieber, auch wenn die Gefahr besteht, dass es bei der Reifenmontage verrutscht. Und zudem gefällt mir bei dem Schwalbeband die Farbe sehr. Passt auch sehr gut zu der Farbe des 3Rensho Rahmens. Jedes Mal, wenn ich einen Platten habe, werde ich mich daran erinnern. Bei der Arraya Felge ist 16 mm gerade etwas zu wenig um alle Speichenlöcher gut abzudecken und 18 mm zu breit zum Einbau. Was die sich da in Osaka wohl gedacht haben?

Schläuche Continental Race 28 mit 60 mm SV Ventil. Einfach weil die am billigsten sind. Latexschläuche sollen ja schneller sein, aber auch schneller die Luft verlieren. Und 60 mm ist definitiv zu lange für diese Aerofelgen, aber macht sich gut mit den alten gelben Ventilkappen von Conti, von denen ich noch einige habe.

Warum eigentlich ist es uncool Ventilkappen zu benutzen? Gewicht? Unwucht? Zu viel Zeitverlust bei einem Platten? Kann ich nicht verstehen. Erstens ist es vermutlich ganz sinnvoll das zarte SV Ventilchen zu schützen (Da ich ja mal Chef einer Ventilfabrik in Japan war darf ich das wohl schreiben) und zweitens ist das ein zusätzliches Designelement.

Reifen Challenge Strada 700x25C Schwarz/Naturflanke

Einen Moment war ich am zögern, ob komplett schwarz doch die bessere Alternative zu spiegelpolierten Aerofelgen sein könnte. Auf jeden Fall kommen nur noch zwei Typen von Reifen an meine Räder:

  1. Conti GP4000 S II, weil das nun einmal ein Reifen unterhalb der magischen Preisgrenze von €30 ist und ein Wunder an Langlebigkeit und Pannensicherheit. Aber doof aussieht. Deshalb braucht es Alternativen.

    Sieht doof aus.

  2.  Alles was schwarz oder schwarz/Naturflanke ist und eine Diamantmuster für einen besseren Grip hat. Wie eben z.B. der Challenge Strada oder der Vittoria Open Corsa.

Die Idee farbige Reifen an meine Räder zu bauen habe ich gänzlich aufgegeben. Totales Verbot herrscht bei der Verwendung von Mavic Reifen (sehr pannenanfällig) und Veloflex (sehen total toll aus, lassen sich aber aufziehen wie Panzerketten und sind pannensicher wie russische AKWs).

Ab und an darf es auch schon mal ein Schwalbe, ein Vredestein, ein Panasonic oder ein Michelin sein. Über den ganzen Rest kann ich nichts sagen, außer dass viele Reifen sehr teuer sind (Specialized, Zipp, Bontrager…)

Hinterrad

Nabe Shimano 105 FH-5800, 32 Loch in schwarz für 10/11 Speed.

Die Nabe für meinen ersten 11-Speed Aufbau.

Bei den Speichen habe ich mich für dickere DT Swiss Competition (1,8 mm) auf der Antriebseite und dünnere DT Swiss Revolution (1,5 mm) auf der anderen Seite entschieden. Ich wollte das mal ausprobieren und schauen, ob Einspeichen und/oder Fahrverhalten anders sind, als wenn ich, wie bisher, komplett DT Swiss Competition verbaue.

Kassette Shimano 105 CS-5800 11 Speed mit 11-12-13-14-15-17-19-21-23-25-28 Ritzeln. Hat laut Shimano den folgenden Vorteil (u.a.):

„RIDER TUNED WIDE RANGE GEARING STAY IN RHYTHM WITH THE CADENCE CONTROL OF 11-SPEED“
Aha. Klingt wie ’ne japanische Gebrauchsanweisung für ein Transistorradio aus den Sechzigern. Reicht aber für ein kurzes Schaltwerk. Denn lange sind wirklich uncool.

Ansonsten alles exakt wie beim Vorderrad. Hier mal zwei Photos auf die schnelle.

DSCF2195

Ach so, die Speichennippel rechts und links vom Ventil mache ich immer in einer anderen Farbe, damit man das Ventil schneller findet! Eine glebe Kappe hilft natürlich auch ungemein.

 

DSCF2196

Hier kann man zumindest die Unterlegscheiben erkennen.

Gedanken beim Bauen

Ich habe jetzt vielleicht so ca. 40-50 Laufräder gebaut, und da ich damit vermutlich mehr gebaut habe als der durchschnittliche Weltbürger, würde ich gerne einmal einige Weisheiten darüber verbreiten, ohne jetzt gleich eine neue Schraner Bibel schreiben zu wollen.

Gutes Werkzeug

Ja, das ist eine Weisheit nach dem Motto: „Rauchen ist ungesund“. Aber ich rauche halt doch. Man  braucht eine Menge teures Zeug, das spart eine Menge Ärger. Dazu gehört ein vernünftiger Zentrierständer. Ich hatte erst so ein fieses Teil von Minora, das hat ewig gedauert, da das Ding nicht steif genug war und trotzdem teuer. Jetzt habe ich einen sauteuren Centrimaster. Und einParktool Tensiometer. Und und und. eine meiner besten Anschaffungen war ein Nippelhalter von Grunge. Damit bekommt man die Nippel gut in hohen Aerofelgen plaziert. denn es ist ganz mies, wenn der Nippel in die Hohlkammerfelge fällt und man den wieder rausfrimmeln muss und sich sogar mit dem Gedanken trägt, den einfach drinnen zu lassen.

Schmierung a la Deep Water Horizon

Ich verbrauche immer Unmengen Ballistol beim Laufradbauen. Alles wird fett mit Öl eingesprüht, damit keine Reibung zwischen Nabe und Speiche und vor allem möglichst wenig zwischen Nippel und Felge entsteht. Letztens hatte Hannes keine Lust einzusprühen und dann war das rad gar nicht zu zentrieren und musste komplett wieder auseinander genommen werden. Also, Nippel, Speichenbögen, Speichengewinde, Unterlegscheiben und Speichenlöcher der Felge, alles wird so dick eingesprüht, bis sich die Familie über den Ballistol Lakritzgeruch in der Wohnung beschwert.

Richtige Speichenlänge berechnen und nachmessen

Ich benutze Spocalc zum Berechnen der Speichenlänge und messe Naben und Felge noch mal nach und vertraue nicht den Herstellerangaben. Das spart jede Menge Ärger. Sind die Speichen zu kurz bekommt man die beim Einspeichen nicht rein, aber dann weiß man wenigstens, dass man etwas falsch gemacht hat. Oder es ist nicht genug Gewindeverbund da, das merkt man dann beim zentrieren. Sind die Speichen zu lang klappt erst einmal alles prima, aber dann schauen die Speichen aus den Nippeln heraus. dann bekommt man das Laufrad zwar fertig, beim fahren hat man dann aber ein erhöhtes Risiko eine Plattens, wenn sich das Felgenband bis zum Speichenende durchdrückt und dann den Schlauch in Mitleidenschaft zieht. Trieb mich zum Wahnsinn bei meinem Panasonic. Es hilft dann alles nix mehr, man muss wieder alles ausbauen und mit neuen Speichen von vorne anfangen.

Nie zwei Mal dasselbe bauen

Ich habe, glaube ich, noch nie eine Felge zweimal verbaut und auch keine Nabe, bis auf Novatec für Fixie Aufbauten und Nabendynamos von Shutter Precision. Ich denke einfach, das es beim zweiten Mal im Leben immer weniger Spaß macht.

Höhenschlag, Seitenschlag, Mittigkeit, Speichenspannung

Man nehme maximal drei und zwar in dieser Reihenfolge. ein Höhenschlag muss IMMER komplett herauszentriert werden, so was merkt man beim fahren, die Seitenflanken nutzen sich nicht gleichmässig ab und da Einstellen der Bremsen wird schwierig. Ein Seitenschlag sollte auch komplett raus, aber das ist extrem aufwändig dies zu tun und auch unsinnig, denn bei der Benutzung der Laufräder kommt der ohnehin in Maßen wieder. Mir reichen plus/minus 0,05 mm Genauigkeit, dann mache ich Schluss und deswegen habe ich auch keine 1/100 mm Meßuhren. Mittigkeit ist auch irgendwie wichtig, aber vorne geht das sowieso automatisch und hinten bin ich nicht so kritisch. 1-2 mm Außermittig macht auch keinen Unterschied im Fahrverhalten und für die Einstellung der Bremsen. Und dann verzichte ich alle Speiche gleich stramm anzuziehen. Ich denke nicht, dass das wichtig ist und mit vernünftigem Aufwand hinhaut. Also 10-20% Abweichung finde ich ganz in Ordnung und hat bislang noch keine Probleme gemacht.

Knutschparty

Jetzt kommt der wichtigste Tip überhaupt. Man kann die Laufräder nicht zwingen. Manchmal ist das Material nicht gut oder man hat selber keinen guten Tag, oder beides und dann geht es halt nicht mehr weiter. Dann nehme man sich ein Glas Rotwein und höre erst einmal auf. Einen zweiten Versuch hat man dann noch, aber wenn es dann nicht klappt, dann muss man das Ganze eine Nacht stehen lassen und am nächsten Tag klappt es dann wie von selbst. Das ist gerade für ungeduldige Menschen wie mich schwierig. Also am besten keinen künstlichen Zeitdruck aufbauen, wenn die Dinger einen Tag später fertig werden ist das ja auch nicht weiter schlimm.

Ich nenne das den Knutschparty Effekt, weil mich das an meine Teenyzeit erinnert. Wir sassen in schlecht beleuchteten, mit Alufolien ausgeschlagenen, sogenannten „Partykellern“ , hörten Supertramp, Barclay James Harvest oder anderen heute völlig inakzeptabelen Schrott und knutschen mit den Mädels. Also die, die wollten, wie z.B. Brixie Möller an die ich mich besonders gerne erinnere. Man kann die Mädels aber nicht zwingen. Und ab und an fand man sich dann alleine mit einer Flasche Bier am Rande der Matratze wieder. Und das muss man halt akzeptieren und bis zur Einladung zur nächsten Knutschparty warten.

 

 

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British Racing: Lotus M Type

Vor einiger Zeit als ich noch geraucht habe, hatte ich ein Kotter Lotus John Player Special aufgebaut, inspiriert von dem Design alter Rennwagen in schwarz-gold. Nachdem ich nun nicht mehr rauche wurde es diesmal ein Lotus M Type.

Natürlich ist das keineswegs so, dass ich der einzige Mensch auf dieser Welt bin, der diese Idee hatte. Caldera Bicycles hat sich bereits an einer farblichen abgestimmten Radversion des hellblauen Gulf Porsche 917 versucht, also das Ding, dass man angeblich so problemlos durch den japanischen Straßenverkehr bewegen kann (Ups, ich wollte gerade den Link posten aber das Video ist schon ge404t).

Und dann gibt es auch die Condor Version; und auch hier, kostet allerdings auch 2.000 britische Pfund.

Lotus_Type1LC_1948(2)_LORES

Und auch Goldsprint hat sich an dem Thema bereits versucht:

Also, der Startpunkt aller Inspirationen war die wage Idee an ein Spielzeugauto, das ich vielleicht einmal als Kind besessen hatte, oder am liebsten einem anderen Kind geklaut hätte:

Bis auf diesen „geht gar nicht“ Helm, sieht man vier Farben: Dunkelgrün, oder besser gesagt: British Racing Green, Gelb, Schwarz und Chrom. Das ist die Idee. Gelg für die Konturen, ganz spärlich.

Hier ist nun der doofe Helm weg und man sieht die wirklich schöne Farbgebung die durch das Cockpit geht und etwas konturelles gelb an den Reifen zeigt. Also, da sollte es hin, und hiermit fing es an:

Ein billiger Minerva Rennradrahmen aus Belgien mit einem sehr häßlichen Fischschuppenmuster. Aber komplett unterverchromt. Eignete sich somit hervorragend als Experimentier- und Bastelobjekt, denn ich liebe riskante Dinge mit mittelmäßigen Rädern anzustellen. An ein Casati oder so würde ich mich wahrscheinlich nur mit zuviel Respekt heranwagen.

Also habe ich erst einmal im Forum gefragt, wie ich denn den Lack abbekommen würde und bekam überwiegend zur Antwort dass der gefälligst draufzubleiben hat. Ich finde jetzt nicht, dass die Welt unbedingt gut konservierte Minervas braucht und machte mich mit Beize aus dem Baumarkt an die Arbeit. Beize heute ist leider nicht mehr Beize von früher. Früher war Beize etwa so wie Körperflüssigkeiten aus Alien I. Heute ist Beize etwas, dass man anstatt Underberg nach einem imposanten Essen trinkt. Insofern braucht man viel mehr Armarbeit beim Abbeizen. Es ging aber wesentlich besser als bei meinem blauen Basso. Ups, das wollte ich gar nicht schreiben, denn das abbeizen von Bassos ist vermutlich eine der sieben Todsünden im Forum.

Irgendwann einmal nach langer Zeit war es fertig. Sandstrahlen, Kugelstrahlen und was auch immer funktioniert übrigens mit unterchromten Rahmen nicht. Ich hatte auch ein paar Profibetriebe angeschrieben, aber keiner wollte sich da ranwagen. Zum Glück hat mir mal wieder Tobias beim polieren geholfen.

Nachdem also der Ramen fertig, habe ich mich mit transparentem Haftgrund und original automobiler British Racing Green und Gelb Lacke daran gemacht das Dinge zu lackieren. Ich bin da wirklich kein Profi. Ich wollte eigentlich den ganzen Rahmen in freiem Chrom haben und nur die Muffen grün lackieren und dann mit gelb absetzen. Aber leider war der Chrom am Steuerrohr schon ziemlich mies, so dass dort auch lackiert werden musste. Und gelbe, feine Striche mit dem Pinsel zu ziehen legt mir gar nicht. Ich hatte das schon einmal in der 7. Klasse im textilen Werken versucht und schon damals ging das fürchterlich schief und endete mit einem „ausreichend“, der Mühe wegen.

Also habe ich die Striche gezogen und dann etwas antrocknen lassen und dann größtenteils wieder entfernt. Das sieht nicht perfekt wie mit dem Lineal gezogen aus, hat aber den Charme von Kampfspuren.

Bei der Gelegenheit habe ich dann auch das Innenlager ausgetauscht. Alte Innenlager sind ja schön, aber leider soooo pflegeintensiv. Also offene Innenlager ….. na ja.

Als nächstes stellte sich die Frage der Laufräder. Irgendwie hatte ich in den letzten Monaten so einen Spinergy Tick. Ich wollte die Dinger unbedingt haben,auch wenn ich die nie fahren kann, da ich vermutlich 40 kg abnehmen müsste um die Carbonspeichen nicht zu knicken.

Jeder weiß, dass diese Dinger lebensgefährlich sind.

Also sind die jetzt einmal an dem Rad dran, aber ich baue noch ein paar andere dazu, sozusagen als Budget Version. Da die Spinergy aber nicht mehr gebaut werden, schnell kaputt gehen und zudem selten sind, denke ich aber schon dass sich in zwanzig Jahren Sammler die Finger nach den Dingern lecken werden wie heute nach Campa Sheriffstern Naben (die auch schnell zu Bruch gingen).

Zu unvernünftigen Laufrädern gehören unvernünftige Reifen: Veloflex Master 23! Halten in Bremen genau eine Fahrt durch das Viertel. Dazu kommt, dass die unglaublich schwierig auf die Felge gezogen werden können und dann kaum Platz für den Schlauch bieten. Ein typisches, italienisches Produktionsdesaster, das aber phantastisch aussieht.

Dachte ich, aber dann kamen die Dinger und das gelb des einen Reifens war ganz anders als das Geld des anderen Reifens – da muss wohl einer von den beiden kurz vor Feierabend produziert worden sein.

Tja, und dann noch, welche Gruppe sollte denn an da Rad? Ich wollte es nicht zu teuer und zu exklusiv machen, denn dafür ist der Rahmen einfach nicht schön genug. Hat schließlich Ösen für Schutzbleche an den Ausfallenden. Und die Verlötung der Ausfallenden ist auch nicht gerade oberitalienische Handwerkskunst vom Feinsten.

Also dachte ich, Shimano 600 – 6207/08 ist doch keine schlechte Gruppe. Die Bremsen sehen super aus (die Schaltung leider nicht) , die Bremshebel sind gelocht , wie das bei altem Aluzeuch an Rennwagen auch der Fall war und der Shimano 600 Schriftzug sieht auch sehr Racingmäßig aus.

Dazu noch einen alten, schönen Ambrosio Vorbau, den Nitto Mod 55 Lenker (habe noch drei Stück davon im Keller bei Interesse) und dann irgendeinen Camp Anlöt Umwerfer und mein allerliebstes Schaltwerk: Suntour Cyclone Mark II. Kurbel? Relativ billig erworbene Dura Ace 7400er (glaube ich). Pedalen Miche Monolitic – erstaunlich bequem zu fahren weil die eher nach Folter aussehen. Sattel: Brooks B17 Special in British Racing Green mit Kupferfarbenem Gestell. Genug geschrieben, hier mal einige Bilder von dem Teil:

 

Lenker mit British Racing Green Lenkerband von Deda. Sieht aber nicht so British racing green aus wie der Rest. Muß wohl an der Übersetzung ins italienische gelegen haben.

Nur bei den Wäscheleinen kommt eine ordentliche, zeigbare Länge von Zielflaggengemusterten Bremshüllen zusammen.Unten die 3ttt/ITM/Cinelli inspirierten Logos auf dem Nitto Mod. 55 Lenker.

 

Shimano 6208 Bremsen über Veloflex Montagsnachmittags-gelben Reifen. Die Endkappe am Bremszug ist übrigens auch British Racing Green Gelb. Steuersatz passt natürlich nicht, ist aber auch nicht so wichtig.

Hier alles vorne in voller Gloria. Bei den Schalthebeln mache ich die Originalschrauben immer ab weil die oft zu kurz sind. Werden die richtig festgezogen, kann es schon einmal sein, dass nicht genug Gänge an der Schraube sind und das Gewinde komplett zerstört wird. Dann heisst es Fixed Gear. Linsenkopfschrauben mit 10, 12 oder 15mm Länge sind eine billige und formschöne Alternative.

Lotus Aufkleber an der rechten Kettenstrebe. Ich hatte einen ganzen Satz bestellt, die Qualität war aber zu mies für das Rad. Natürlich ist wieder eine Kettenblattschraube anders als als die anderen.

Und hier das Freitagvormittaggelb des hinteren Veloflexreifen. Umwerfer, wie gesagt, irgendetwas billiges von Campa, weiß wirklich nicht welcher Typ.

Brooks Sattel ebenfalls in British Racing Green. Die Sattelstütze hat sechs Aussparungen, zwei sind gelb und vier sind grün lackiert. An der Sattelstrebe sieht man das M von Miverva. Nein, das M von Lotus M Type.

Die Quintessenz.

Lustigerweise packt der Cyclone Umwerfer keine Achtfach Schaltung, bei sieben Gängen ist Schluss. Ich bin mit dem Rad gefahren und das lief sehr schön, kein Problem, auch wenn ich höllische Angst mit den Spinergyrädern hatte und so gut wie gar nicht beschleunigte. Aber das ist in dieser Form auch kein Rad zum fahren.

Hier noch einmal alles zusammen:

Ach so: Rahmengröße 58 cm. Reicht also für uns alle. Es war ein langes, hartes Radprojekt mit vielen unvorhergesehenen kleine Schwierigkeiten. Eigentlich sollte da eine schicke Stronglight-Kurbel dran, aber dieser Franzosenkram hat jede Menge Tücken. Wird jetzt verkauft.

Interessiert? Mit anderen Laufrädern für Drahtreifen ca. 900 Euro. Mit Spinergy Laufrädern 400 Euro mehr – Sorry. Bei Interesse bitte melden.

Schöne Abend. Gute Nacht. Süße Träume.

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Geschichte meiner Laufräder


JA0001 und JA0002

  • Maillard Hochflanschnaben VR und HR 36L
  • DT Swiss Competition Speichen, schwarz, dreifach gekreuzt
  • DT Swiss Messing Nippel 12mm, silber
  • Mavic Open Pro Felgen  für Drahtreifen
  • Schwalbe Felgenband
  • Continental Race Schläuche
  • Erdmann Ventilkappen blau eloxiert
  • Continental Grand Prix 4000S Reifen schwarz 700 x 23C
  • Schraubkassette, unbekannt, 6-fach

Die ersten Laufräder, die ich jemals gebaut habe. Viele Fehler gemacht und anschliessend noch einmal zu meinem Radhändler gegeben, um diese exakt einzustellen. Damals noch von Hochfalnschnaben fasziniert. Teuer. Nicht perfekt schön aber nun stabil und ansehlich. Kein Ärger.

JG0001 und JG0002

  • Shimano 600AX Naben  VR und HR 36L
  • DT Swiss Competition Speichen, schwarz, dreifach gekreuzt
  • DT Swiss Aluminium Nippel 12mm, silber
  • Rigida DP18 Felgen silber  für Drahtreifen
  • Schwalbe Felgenband
  • Continental Race Schläuche
  • Erdmann Ventilkappen gold eloxiert
  • Schwalbe Durano Creme Reifen 700 x 23C
  • Schraubkassette Shimano Uniglide, 6-fach
Für mein weißes Olmo. Ich wurde besser, etwas routinierter. Konnte bei diesenLaufrädern alles selber machen, war aber noch nicht perfekt genug.
JL0001 und JL0002
  • Mavic 500 Nabe, hochglanzpoliert VR 36L
  • Miche Pista Primato HR 36L fixed/free
  • DT Swiss Revolution Speichen, silber, VR, dreifach gekreuzt, mit Unterlegscheiben
  • DT Swiss Competition Speichen, silber, HR, dreifach gekreuzt, mit Unterlegscheiben
  • Erdmann Messing Nippel 12mm, rot eloxiert
  • Mavic MA-2 Felgen für Drahtreifen
  • Schwalbe Felgenband
  • Continental Race Schläuche
  • Erdmann Ventilkappen rot eloxiert
  • Veloflex Master 22  700 x 22C Reifen, später ausgetauscht gegen Continental Grand Prix 4000S Reifen rot 23C
  • Miche Ritzel 16T mit Ritzelträger, Freilauf 18T
Für mein Union Fixie. Mit dem Rad bin ich viel geahren auch während der scheußlichsten Jahreszeiten. Ich musste dann einmal die Speichen nachstellen, einige waren locker geworden. Die Veloflex Reifen sind die schönsten der Welt, allerdings wahnsinnig schwierig aufzuziehen und nicht besonders pannensicher. Nach vier Platten gegen Contis getauscht.
JL0003 und JL0004
  • Shimano 600 Naben 36L VR, HR
  • DT Swiss Competition Speichen, silber
  • DT Swiss Nippel 12mm Messing, Silber
  • Mavic Module E-2Felgen für Drahtreifen
  • Schwalbe Felgenband
  • Continental Race Schläuche
  • Michelin Dynamic Classic (braune Flanke)  700 x 23C
  • Shimano Uniglide Kassette, 6-fach
Ein Satz Laufräder für das Kotter Arabia Rad. Nicht zu auffällig, schön dezent.
KA0001 und KA0002

  • Campagnolo Super Record Nabe 32L, VR
  • Shimano Dura Ace 7700 Nabe 32L, HR
  • DT Swiss Revolution Speichen, silber VR
  • DT Swiss Competition Speichen, silber HR
  • DT Swiss Nippel 12mm Messing, Silber
  • Rigida Nova Felgen rot eloxiert, 32L
  • Schwalbe Felgenband
  • Continental Race Schläuche
  • Rot eloxierte Erdmann Ventilkappen
  • Vorerst gammlige Reifen aus der Garage von irgendwelchen anderen Projekten
  • Shimano 105, 10-fach Hyperglide Kassette

Für mein blaues Chesini. Eigentlich für ds blaue Chesini meines Sohnes. Der Kauf der Felgen ergab sich eher zufällig. Als Budgeträder die anderen Teile günstig gesucht und gefunden. Modern.

KD0001 und KD0002
  • Mavic 500 VR, HR Nabe, 36L
  • DT Swiss Revolution Speichen, silber VR
  • DT Swiss Competition Speichen, silber HR
  • Pillar Hexagonal Nipple, 12mm Messing, blau eloxiert
  • Rigida Nova Felgen blau eloxiert, 36L
  • Schwalbe Felgenband
  • Vittorio Schläuche
  • Blau eloxierte Erdmann Ventilkappen
  • Continental Grand Prix 4000S Reifen 700 x 23C, blau
  • Regina America Schraubkassette, 7-fach
Mein neustes Projekt, bin gerade dran. Wird das Update für mein blaues Olmo Evolution Drei. Die Hexagonalnippel sind einfach wunderbar, da bekommt man viel mehr Spannung drauf. Mit Unterlegscheiben, die zum ersten mal mit einem Aufschläger eingetrieben wurden.
Später mehr.

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