Ich war tief in meiner orangen Phase und mein Cannondale machte mir Sorgen.
Und irgendwie war ich von Cervelo Rädern fasziniert. Am meisten von den massiven, breiten Unterrohren des Soloist. Und so habe ich mir einen Rahmen bestellt in Deutschland und den sollte eigentlich die Freundin unseres Aupairs mit nach Japan bringen. Aber das klappte nicht und so dauerte es noch einmal lange drei Monate bis das Cervelo Soloist im März 2008 endlich von Nagai-San von Positivo aufgebaut war und ich den ersten Trip damit hoch nach Tomin no Mori machen konnte.
Heute mag das Rad nicht mehr so toll aussehen und die Obsession mit dem Orangen etwas merkwürdig anmuten. Aber damals war es halt das Rad überhaupt für mich. Es gab nur eine Sache die mir nicht gefiel, und zwar waren das die Campagnolo Zonda Räder. Das heisst, eigentlich das Vorderrad. Die Zondas finde ich nach wie vor Klasse, sind haltbar und das G3 Speichenschema machtd ie blöden Räder auch Putzfreundlich. Aber wehe man muß einmal eine Speiche wechseln – das ist teuer und extrem aufwändig und nervig die Nippel an die richtige Stelle zu frimmeln.
Meine 2004 Zonda Räder haben das G3 Muster noch an Vorder- und Hinterrad, aber die 2008er Version ist vorne radial eingespeicht und nur noch hinten G3. Warum? Das ist bis heute so und sieht eigentlich doof aus. G3 forever.
Ich könnte jetzt ganze Bänder über dieses Rad schreiben – habe aber keine Lust und vor allem keine Zeit dazu. 2008 , 2009 und 2010 bin ich jeweils zwischen 5.000 und 12.000 km mit dem Cervelo gefahren, kein anderes Rad wird jemals diese Mileage mit mir erreichen. erstens fahre ich weniger und zweitens verteilt sich das auf viel mehr Räder, damals hatte ich nur zwei oder drei.
Ich wurde damit jap. Meister in der JCRC D-Klasse, als erster Ausländer überhaupt. Ich bin damit unendlich viele Berge hochgefahren, habe lange Touren damit gemacht und und und. Am Ende hatte ich es noch mit in Bremen, aber zwei Risse im Sattelrohr beendeten unser Zusammensein.
David Jacob erzähte mir einmal eine interessante Geschichte. Der Vater einer seiner Freunde war Jäger und hatte immer einen Hund. Wenn der Hund alt wurde, hat er ihn erschossen und einen neuen Hund trainiert. Sein Freund fragte, ob er nicht einmal auch einen seiner Hunde so gern gehabt hätte, dass er es nicht über das Herz brachte ihn zu erschießen. „Doch,“ sagte er“einen gab es. Den habe ich dann von jemand anderem erschießen lassen.“
Alles über das Cervelo Solist S1.
Den gleichen Rahmen hatte ich auch, auch mit Rissen an der Sattelklemmung. Cervelo hat mir den gegen einen 2012er S2 ausgetauscht, die ham ja lebenslange Garantie. Wenn du den Rahmen also noch hast, meld dich dort mal.
Das es eine lebenslange Garantie gibt habe ich nicht gewusst. Der Käufer des Rahmens vermutlich schon – clever.
Das war ein guter Rahmen und sehr, sehr hart.
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